Rockenberg
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Gemeinde Rockenberg |
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dim= | globe= | name= | region=DE-HE | type=city
}} | |
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Hessen | ||||||
Regierungsbezirk: | Darmstadt | ||||||
Landkreis: | Wetteraukreis | ||||||
Höhe: | 157 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 16,14 km² | ||||||
Einwohner: | 4306 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-HE">Bevölkerung der hessischen Gemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 267 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 35519 | ||||||
Vorwahl: | 06033 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | FB, BÜD | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 06 4 40 022 | ||||||
LOCODE: | DE ROC | ||||||
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | ||||||
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obergasse 12 35519 Rockenberg | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Manfred Wetz (parteilos) | ||||||
Lage der Gemeinde Rockenberg im Wetteraukreis | |||||||
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Rockenberg ist eine deutsche Gemeinde in der Wetterau in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Rockenberg liegt im nordwestlichen Teil des Wetteraukreises in Mittelhessen. Durch das Gemeindegebiet fließt der im Vogelsberg entspringende Fluss Wetter. Rockenberg liegt ca. 5 km von der Bundesautobahn 5 und ca. 8 km von der Bundesautobahn 45 entfernt. Rockenberg zählt zum nördlichen Rand des Rhein-Main-Gebiets. Nach Gießen sind es 25 km, nach Marburg 35 km und nach Frankfurt 40 km. Der nächste von der deutschen Bahn betriebene Bahnhof befindet sich in Butzbach, im Ort gibt es einen alten Bahnhof, der von der Museumsbahn aus Bad Nauheim angefahren wird (kein Liniendienst).
Nachbargemeinden
Rockenberg grenzt im Norden an die Stadt Münzenberg, im Osten an die Gemeinde Wölfersheim, im Süden an die Stadt Bad Nauheim und die Gemeinde Ober-Mörlen sowie im Westen an die Stadt Butzbach.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Oppershofen und Rockenberg. Der OT Rockenberg zählt 2.297 Einwohner, der OT Oppershofen 1.940 (Stand 12/2013). Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Rockenberg.
Infrastruktur
Landesstraßen führen nach Bad Nauheim, Münzenberg, Södel und Griedel. Die Butzbach-Licher-Eisenbahn wird nur noch als Museumsbahn genutzt. Regelmäßige Busverbindungen gibt es nach Butzbach und Bad Nauheim. Rockenberg besitzt eine Grundschule (Sandrosenschule) mit Außenstelle in Oppershofen. In beiden Ortsteilen befinden sich Kindertagesstätten. Es gibt diverse Einrichtungen des Einzelhandels und es bestehen mehrere Praxen im Bereich der Gesundheitsfürsorge. Sowohl Rockenberg als auch der Ortsteil Oppershofen sind durch Neubaugebiete stark gewachsen.
Wirtschaft
Die Wirtschaft ist geprägt von mittelständischen Betrieben. Die Landwirtschaft, einst wichtigster Wirtschaftsfaktor, spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein größerer Wirtschaftsfaktor ist die seit dem 19. Jahrhundert bestehende Justizvollzugsanstalt (JVA). Viele Bewohner pendeln regelmäßig in das Rhein-Main-Gebiet und nach Gießen.
Geschichte
Mittelalter
Rockenberg wurde erstmals 1191 als Roggenberch urkundlich erwähnt<ref name="lagis"> {{Internetquelle | hrsg= Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL) | url= {{LAGIS/Weblinks| }}11952 | titel= „Rockenberg, Wetteraukreis“ | titelerg= {{LAGIS/Datenbanknamen| }} | werk= Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS) | datum= Stand: {{FormatDate|2014-09-01 }} | zugriff= 2014-11-04 }}</ref>. Die Burg wurde um 1150 erbaut. Rockenberg war im Mittelalter in wechselndem Besitz. So gehörte es bis 1255 zur Herrschaft Münzenberg, danach zu Falkenstein, Eppstein und 1535 den Grafen von Stolberg-Königstein. Ab 1581 gehörte Rockenberg samt Kloster Marienschloss zum Besitz des Kurbistums Mainz im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
19. Jahrhundert
Erst die Herrschaft Napoleons in Deutschland änderte die Verhältnisse grundlegend. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde das Marienkloster säkularisiert und die Nonnen mussten es verlassen. Nach der Auflösung des Hl. Römischen Reichs Deutscher Nation 1806 wurde Rockenberg dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugesprochen. Die Burg wechselte in den Besitz des Freiherrn von Wiesenhütten, der die Anlage als Gutshof bis 1915 bewirtschaftete. 1811 wurde aus dem ehemaligen Kloster Marienschloss ein Gefängnis. Der Anschluss Rockenbergs an die Main-Weser-Bahn wurde 1847 durch Widerstand der Grundstückseigner verhindert. Ab ca. 1870 entstanden auf dem Gelände von Rockenberg Quarzitsteinbrüche verschiedener Firmen, und die um 1854 gegründete Zigarrenfabrik wurde in eine Kofferfabrik umgewandelt.
20. Jahrhundert
Ab 1906 fand der Bau der Butzbach-Licher-Eisenbahn statt. Seit 1913 besitzt Rockenberg elektrisches Licht.
Über die Inhaftierung verschiedener Persönlichkeiten in der JVA wird auch in Rockenberg das Regime des Dritten Reichs sichtbar. So saß ab 1933 bis 1938 der Landtagsabgeordnete der KPD Wilhelm Hammann dort ein. Prominentester Insasse war der Gewerkschafter und Sozialdemokrat Wilhelm Leuschner im Jahr 1933. Ein weiterer Häftling war 1944 Jean Jülich (Widerstandsgruppe Edelweisspiraten). Beim Angriff eines alliierten Tieffliegers am 27. März 1945 wurden zwei Gebäude total, zwei teilweise zerstört. Es gab sechs Todesopfer. Am 29. März 1945 rückten amerikanische Streitkräfte in Rockenberg ein.
Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Oppershofen in die Nachbargemeinde Rockenberg eingegliedert.<ref>Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360.</ref>
Politik
Gemeindevertretung
Die letzten Kommunalwahlen lieferten folgende Ergebnisse:<ref>Hessisches Statistisches Landesamt: Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011</ref><ref>Hessisches Statistisches Landesamt: Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006</ref>
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 42,5 | 10 | 47,8 | 11 | 49,0 | 11 |
DP | Dorfpartei | 24,7 | 6 | 13,4 | 3 | 7,5 | 2 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 18,3 | 4 | 21,9 | 5 | 27,5 | 6 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 14,5 | 3 | 7,2 | 2 | – | – |
UWG | Unabhängige Wählergemeinschaft | – | – | 9,7 | 2 | 15,9 | 4 |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | |
Wahlbeteiligung in % | 58,9 | 57,2 | 49,9 |
Vorsitzender der Gemeindevertretung: Hans-Herrmann Kriegeris
Bürgermeister
Schultheiße:
- 1654–1684: Johann Heinrich Streb
- 1684–1710: Hans Kaspar Windhäuser
- 1711–1737: Johann Enders Heinstadt
- 1737–1755: Johann Heinrich Jakobi
- 1755–1781: Jakob Weckler
- 1782–1793: Johann Jakob Dietz
- 1794–1821: Franz Dietz
- 1821–1822: Philipp Dietz
Großherzogliche Bürgermeister:
- 1822–1842: Anton Dietz
- 1842–1849: Philipp Streb
- 1849–1864: Adam Wettner
- 1864–1878: Georg Krämer
- 1878–1884: Johann Georg Landvogt
- 1884–1901: Karl Wolf
- 1902–1919: Anton Wettner
Bürgermeister:
- 1919–1938: Peter Landvogt
- 1938–1945: Reinhold Preuß
- 1945–1958: Heinrich Weckler III (CDU)
- 1958–1984: Josef Weckler (CDU)
- 1984–1990: Karl Maria Weckler (CDU)
- 1990–2003: Patrick Bingel (SPD)
- seit 2004: Manfred Wetz (parteilos)
Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:
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Der parteilose Manfred Wetz setzte sich am 18. Januar 2004 im ersten Wahlgang mit 50,4 % gegen den CDU-Kandidaten Karl Maria Weckler mit 49,6 % durch. Der von 1990−2001 amtierende Patrick Bingel kandidierte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr. Die letzte Bürgermeisterwahl fand am 08. November 2015 statt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Geologie/Umwelt
Rockenberg besitzt am nördlichen Ortsrand eine Sandgrube. Die Grube ist ein bedeutender Fundort für Sandrosen. Ein Teilbereich, die „Hölle von Rockenberg“ ist seit 1993 Naturschutzgebiet. Seit 1999 ist der Gewässerbereich Schutzgebiet für die Europäische Sumpfschildkröte. Das Projekt wird vom Frankfurter Zoo sowie von ehrenamtlichen Biologen betreut. Weitere Schutzgebiete sind die „Klosterwiesen“ in Rockenberg und der „Wingertsberg“ im OT Oppershofen.
Bauwerke
- Marienschloss, ein ehemaliges Kloster der Zisterzienserinnen, welches heute als Justizvollzugsanstalt für Jugendliche fungiert. Es wurde vermutlich als Nachfolgeinstitut einer Klause errichtet und erhielt seine Umwandlung in ein Nonnenkloster 1337/38 mit Stiftungsurkunde von 1338 durch Ritter Johann von Bellersheim gen. von Rockenberg und seiner Gemahlin Gertrud, genannt Gezele von Düdelsheim.
- Burg Rockenberg; Wohnturm um 1317 errichtet
- Kurmainzisches Kellereigebäude, 1719 an den Burgkomplex angebaut
- Altes Rathaus Oppershofen, erbaut 1725–29
- Gustav-Adolf-Kirche, Evangelische Kirche, erbaut 1908
- Katholische Kirche St. Gallus in Rockenberg von 1754 mit einem mittelalterlichen Turm
- Wetterbrücke in Oppershofen
- Alter Bahnhof, der in Sommermonaten als Haltepunkt der Museumszüge der Eisenbahnfreunde Wetterau auf der Butzbach-Licher Eisenbahn dient.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Christi Himmelfahrt: Frühlingsfest der Freiwilligen Feuerwehr Rockenberg
- 1. Wochenende im Oktober: Kirmes
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Bardo von Mainz, Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, * um 980 in Rockenberg/Oppershofen, † 10. Juni 1051 nahe Paderborn.
- Franz Adam Landvogt (1889–1953), sozial-karitativer Pfarrer
- Heinrich Weckler (1894–1958), Landtagsabgeordneter (Zentrum)
Literatur
- Johann Jakob Gesser: Rockenberg – Ein Wetterauer Dorf im Spiegel der Geschichte. Rockenberg 1950
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Offizielle Webseite der Gemeinde Rockenberg
- Ortsteil Oppershofen
- Marienschloss
- Linkkatalog zum Thema Rockenberg bei DMOZ
- Literatur zu Rockenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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