Kolinda Grabar-Kitarović
Kolinda Grabar-Kitarović<ref>Im Kroatischen wird der Doppelname häufig ohne Bindestrich, also Kolinda Grabar Kitarović geschrieben.</ref> (* 29. April 1968 in Rijeka als Kolinda Grabar) ist eine kroatische Politikerin und Diplomatin. Am 11. Januar 2015 wurde sie zur Staatspräsidentin Kroatiens gewählt. Sie trat ihr Amt am 15. Februar 2015 an.
Sie ist Mitglied der konservativ-christdemokratischen Kroatischen Demokratischen Union (HDZ) und der Trilateralen Kommission.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit, Jugend und Ausbildung
Die Tochter eines Metzgers kam mit 17 als Austauschschülerin in die Vereinigten Staaten, wo sie nach einem Jahr die High School in Los Alamos (New Mexico) abschloss. Sie studierte die Sprachen Englisch und Spanisch an der Universität Zagreb mit dem Abschluss Diplom (1993). 1995/96 belegte sie ein Aufbaustudium der Deutschen Sprache und zusätzliche diplomatische Ausbildungen an der Diplomatischen Akademie Wien. Sie verbrachte Studienaufenthalte bei internationalen Institutionen, u.a. in Genf, Straßburg und Brüssel. 2000 erhielt sie in Politikwissenschaft an der Universität Zagreb einen Master-Abschluss in internationalen Beziehungen.<ref>Lebenslauf Kolindas.</ref> Mit dem Fulbright-Programm kam Grabar-Kitarović anschließend an die George Washington University<ref>Pressemitteilung der Universität.</ref> und erhielt weitere Stipendien, u.a. für die Harvard University und Johns Hopkins University.<ref>Who is Who bei der Nato.</ref>
Politische Karriere
1992 arbeitete Grabar-Kitarović im neugebildeten Ministerium für Wissenschaft und Technologie als Beraterin im Ressort der Internationalen Zusammenarbeit. Seit 1993 gehört sie der HDZ an.<ref>Kolinda Grabar Kitarović - nova nada Hrvatske, Narodni List (Zadar) online, 22. Juni 2014</ref> Im selben Jahr wechselte sie ins Außenministerium, wo sie ab 1995 für zwei Jahre die Abteilung für Nordamerika-Beziehungen leitete. Anschließend wechselte sie als diplomatische Beraterin und später Botschaftsrätin in die Kroatische Botschaft nach Ottawa, Kanada.
Bei der Parlamentswahl in Kroatien 2003 erhielt sie ein Mandat im Sabor; in der daraufhin im Dezember 2003 gebildeten Regierung von Ivo Sanader wurde sie Ministerin für Europäische Integration. Nach dem Rücktritt des Außenministers Miomir Žužul wurde sie dessen Nachfolgerin, wobei das Ministerium für Europäische Integration in das Außenministerium integriert wurde. Sie blieb Außenministerin bis Januar 2008, ihr Nachfolger wurde Gordan Jandroković. Anschließend war sie von 2008 bis 2011 kroatische Botschafterin in den Vereinigten Staaten und von 2011 bis 2014 stellvertretende Generalsekretärin der NATO mit Zuständigkeit für den Bereich Public Diplomacy.<ref>www.nato.int Kolinda Grabar-Kitarovic, Assistant Secretary General for Public Diplomacy. In: Nato.int.</ref>
Präsidentschaft
Bei der Präsidentschaftswahl 2014/15 war Kolinda Grabar-Kitarović im 1. Wahlgang mit 37,2 % Zweitplazierte hinter Amtsinhaber Ivo Josipović mit 38,5 % und vor dem Drittplazierten Ivan Vilibor Sinčić mit 16,4 %.<ref>Ergebnis des 1. Wahlgangs (kroatisch); siehe auch Präsidentschaftswahl in Kroatien: Staatsoberhaupt verpasst absolute Mehrheit. In: Spiegel Online, 28. Dezember 2014.</ref> Im zweiten Wahlgang am 11. Januar 2015 wurde sie mit 50,7 % der Stimmen zum Staatsoberhaupt gewählt und am 15. Februar 2015 vereidigt.<ref>Ergebnis des 2. Wahlgangs (kroatisch); Kolinda Grabar-Kitarovics Sieg ist amtlich. In: St. Galler Tagblatt Online, 12. Januar 2015; Inauguracija prve predsjednice, jutarnji.hr, 27. Januar 2015 (kroatisch)</ref>
Privates
1996 heiratete sie Jakov Kitarović, den sie während der gemeinsamen Studienzeit in Zagreb kennengelernt hatte und der seit 2008 seine Professur an der Fakultät für Seefahrt der Universität Rijeka zugunsten der Karriere seiner Frau ruhen lässt. Das Paar hat eine Tochter (* 2001) und einen Sohn (* 2003).<ref>Suprug Kolinde Grabar Kitarović konačno izašao iz sjene. In: tportal.hr, 18. August 2014 (kroatisch); Moj suprug nije papučar nego moderan muškarac. In: gloria.hr, 24. Dezember 2014 (kroatisch).</ref>
Weblinks
- Adelheid Wölfl: Euroatlantikerin Grabar-Kitarovic an der Spitze Kroatiens. In: Der Standard Online, 12. Januar 2015.
- Biographische Angaben auf dnevnik.hr, 18. Dezember 2014 (kroatisch).
- Biographische Angaben auf der Homepage des Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten (kroatisch).
- Biographische Angaben auf der Homepage der NATO (englisch).
Einzelnachweise
<references />
Franjo Tuđman | Vlatko Pavletić (komm.) | Zlatko Tomčić (komm.) | Stjepan Mesić | Ivo Josipović | Kolinda Grabar-Kitarović
Philippe (Belgien) | Rossen Plewneliew (Bulgarien) | Margrethe II. (Dänemark) | Joachim Gauck (Deutschland) | Toomas Hendrik Ilves (Estland) | Sauli Niinistö (Finnland) | François Hollande (Frankreich) | Prokopis Pavlopoulos (Griechenland) | Michael D. Higgins (Irland) | Sergio Mattarella (Italien) | Kolinda Grabar-Kitarović (Kroatien) | Raimonds Vējonis (Lettland) | Dalia Grybauskaitė (Litauen) | Henri (Luxemburg) | Marie Louise Coleiro Preca (Malta) | Willem-Alexander (Niederlande) | Heinz Fischer (Österreich) | Andrzej Duda (Polen) | Aníbal Cavaco Silva (Portugal) | Klaus Johannis (Rumänien) | Carl XVI. Gustaf (Schweden) | Andrej Kiska (Slowakei) | Borut Pahor (Slowenien) | Felipe VI. (Spanien) | Miloš Zeman (Tschechien) | János Áder (Ungarn) | Elisabeth II. (Vereinigtes Königreich) | Nikos Anastasiadis (Zypern)
Zdravko Mršić | Frane Vinko Golem | Davorin Rudolf | Zvonimir Šeparović | Zdenko Škrabalo | Mate Granić | Tonino Picula | Miomir Žužul | Kolinda Grabar-Kitarović | Gordan Jandroković | Vesna Pusić
Personendaten | |
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NAME | Grabar-Kitarović, Kolinda |
ALTERNATIVNAMEN | Grabar, Kolinda (Geburtsname); Grabar Kitarović, Kolinda |
KURZBESCHREIBUNG | kroatische Politikerin, Diplomatin und 4. Präsidentin der Republik Kroatien |
GEBURTSDATUM | 29. April 1968 |
GEBURTSORT | Rijeka |