Konstantinorden
Der Konstantinorden (Sacro Militare Ordine Costantiniano di San Giorgio), auch unter Konstantinischer Georgsorden für Militärverdienst, Orden des heiligen Konstantin, Religiöser und Militärischer Constantinischer St.-Georgs-Orden oder Constantinischer Orden bekannt, ist ein weltlicher Ritterorden mit römisch-katholischen Mitgliedern.
Inhaltsverzeichnis
Ziele der Ordensgemeinschaft
Ziele des Ordens sind die Wahrung des Glaubens, die Verteidigung der Heiligen Katholischen Kirche und die Unterstützung des Heiligen Stuhls. Die Damen und Ritter des Ordens sehen sich in Loyalität und Ergebenheit zum Heiligen Vater und für die Lehren und Dogmen der Römisch-Katholischen Kirche einstehend.
Geschichte
Der Orden soll bereits durch Kaiser Konstantin im Jahre 313 gestiftet worden sein. Geschichtlich<ref>Konstantinorden. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 10. Band, S. 588.</ref> verbürgt ist die Stiftung durch den byzantinischen Kaiser Isaak Angelus 1190. Sein später Nachfahre Fürst Andreas Angelikus Flavius von Mazedonien hat den Orden nach seinem Herrschaftsverlust 1699 nach Parma mit päpstlicher Zustimmung eingeführt. Später wurde der Orden an den Farneser Herzog Franz I. verkauft. Wiederum belegt führte Herzog Carlos den Orden im Königreich Neapel ein. Das war Folge seiner Thronbesteigung 1735. Der Orden wurde somit in zwei damaligen Staaten verliehen. In diesen bestand der Orden mit Unterbrechung während der Napoleonischen Herrschaft bis zu seinem Untergang im Jahr 1860. Nach einer nicht unumstrittenen Neubelebung wechselte das Zentrum des Ordens nach Rom.
Der Constantinische Orden ist als weltlicher Orden vom Heiligen Stuhl nicht anerkannt<ref>Ritterorden, 1. Päpstliche Ritterorden</ref><ref>Erklärung des Staatssekretariates, Radio Vatikan vom 16. Oktober 2012</ref><ref>Erklärung des Staatssekretariates, Vatican Information Service (VIS) vom 16. Oktober 2012 (englisch)</ref>, bezeichnet sich jedoch selbst als religiöser-militärischer Orden und als der einzige katholische Ritterorden mit einem erblichen Großmeister. Derzeit ist Don Carlos von Bourbon-Sizilien (* 1938) Oberhaupt des Ordens.<ref>constantinianorder.org</ref> Die Päpste Pius X. und Benedikt XV. privilegierten den Orden, während Papst Pius XII. selbst ein Mitglied war (vgl. Constantinian Website: Relations with the Holy See).
Ordensklassen
Der Orden hat vier Klassen:
Aktuell gibt es offizielle staatliche Anerkennungen und Trageerlaubnis der Insignien und Auszeichnungen des Constantinischen Ordens durch folgende Staaten: Italien, Spanien, USA, Mexiko, Niederlande.
Ordensdekoration
Die Dekoration ist ein rot emailliertes konstantinisches Lilienkreuz mit goldener Einfassung. Aufgelegt ist mittig in Gold ein großes Christusmonogramm X und P und an seinen Enden die Buchstaben I. H. S. V.. Diese stehen für die Ordensdevise "in hoc signo vinces" (lat. „unter diesem Zeichen wirst du siegen“). Das griechische Alpha und Omega auf dem waagrechten Kreuzbalken soll den Anfang und das Ende symbolisieren.
Ordensband und Trageweise
Das Ordensband ist himmelblau. Das Kreuz wird am Bande getragen. Ritter tragen den Orden im Knopfloch, die Großkreuzer als Halsorden. Die I. Klasse trägt einen Bruststern, der der Dekoration ähnelt. In den Kreuzwinkeln sind silberne spitzenvergoldete kurze Strahlen eingefügt.
Zeremoniekleidung
Ein himmelblauer weißgefütterter Mantel aus Atlasseide wird durch eine weiß-blaue Schnur gebunden. Zum weißen Rock gehören noch eine Weste und sogenannte Beinkleider, die in himmelblauer Seide gehalten sind. Weiße Strümpfe und schwarze Schuhe mit himmelblauen Bändern vervollständigen die Kleidung. Der rote Samthut mit weißem Seidenfutter ist mit farbigen Federn verziert. Die Form des Hutes entsteht durch vierfachen Aufschlag und ist vorn sichtbar mit dem goldenen Christus-Monogramm bestickt. Das wichtige Degengehänge ist in karminrotem Samt gehalten.<ref>Beschreibung sämmtlicher Orden, deren Abbildungen in dem Farbendruck-Werk: „Die Orden, Wappen und Flaggen aller Regenten und Staaten“, enthalten sind. Verfasser:? Leipzig 1883–1887</ref>
Literatur
- Gregor Gatscher-Riedl: In Hoc Signo Vinces - Die Geschichte des Heiligen Konstantinischen Ritterordens vom Heiligen Georg. Zwischen religiösem Mythos und politischem Anspruch von Byzanz nach Neapel. Neue Welt Verlag, Wien 2012. ISBN 978-3-9503061-2-5.
- Konstantinorden. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 10. Band, S. 588.
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
<references />