Lämershagen-Gräfinghagen
Lämershagen-Gräfinghagen Stadtbezirk Stieghorst
Stadt Bielefeld | ||||
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dim=10000 | globe= | name=Lämershagen-Gräfinghagen | region=DE-NW | type=city
}} |
Höhe: | 190 m | |||
Fläche: | 12,89 km² | |||
Einwohner: | 970 (31. Dez. 2008) | |||
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner/km² | |||
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 | |||
Vorwahlen: | 0521, 05202 | |||
Lage von Lämershagen-Gräfinghagen in Stieghorst |
Lämershagen-Gräfinghagen ist ein Ortsteil der Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Stieghorst. Bis 1972 war Lämershagen-Gräfinghagen eine eigenständige Gemeinde im Amt Heepen des Kreises Bielefeld.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 92 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Altgemeinde Lämershagen-Gräfinghagen entspricht dabei in etwa dem statistischen Bezirk Lämershagen, der heute in etwa die Grenzen des informellen Stadtteils Lämershagen-Gräfinghagen definiert.
Lämershagen-Gräfinghagen liegt im Osten von Bielefeld an einem Pass über den Teutoburger Wald und grenzt an die Bielefelder Stadtteile Sennestadt, Senne, Stieghorst, Hillegossen und Ubbedissen sowie an die lippische Stadt Oerlinghausen. Der Fernwanderweg Hermannsweg führt parallel zum Hauptkamm des Teutoburger Waldes durch den Ortsteil. Große Teile von Lämershagen-Gräfinghagen sind bewaldet.
Geschichte
Lämershagen und Gräfinghagen sind zwei alte Bauerschaften, die zur Vogtei Heepen der Grafschaft Ravensberg gehörten. Eine für den westfälischen Raum ungewöhnliche Besonderheit war, dass beide Bauerschaften bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nicht ins Kirchspiel Heepen sondern ins Kirchspiel Oerlinghausen eingepfarrt waren, obwohl Oerlinghausen selber seit jeher zum Fürstentum Lippe gehörte.<ref name="weddigen">Neues westphälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. 1789, S. 141, abgerufen am 12. April 2010 (Digitalisat). Peter Florenz Weddigen: </ref> Im Rahmen der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung wurden Lämershagen und Gräfinghagen 1843 zu einer gemeinsamen Gemeinde im Amt Heepen des Kreises Bielefeld zusammengefasst.<ref>Verordnung Nr. 713. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 17. November 1843, S. 360, abgerufen am 22. April 2010 (Digitalisat). </ref> Während Gräfinghagen bis heute eine rein landwirtschaftlich geprägte Streusiedlung geblieben ist, hat sich im 20. Jahrhundert in Lämershagen rund um die Wrachtruper Straße ein geschlossenes Wohngebiet entwickelt.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 erfolgte durch das Bielefeld-Gesetz vom 24. Oktober 1972 der Zusammenschluss der Stadt Bielefeld mit den Städten und Gemeinden des Kreises Bielefeld, wodurch auch Lämershagen-Gräfinghagen zu Bielefeld kam.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- u. Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen u. Reg.-Bez. vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320.</ref> Das Amt Heepen wurde aufgelöst, seine Rechtsnachfolgerin wurde die Stadt Bielefeld. Lämershagen und Gräfinghagen gehören seitdem zum Bielefelder Stadtbezirk Stieghorst. Die Flächen der ehemaligen Gemeinde Lämershagen-Gräfinghagen, die südlich des Hauptkammes des Teutoburger Wald lagen, gehören seit 1973 zum Stadtbezirk Sennestadt.<ref>Bielefeld-Gesetz §23(1). 1972, abgerufen am 12. April 2010 (pdf; 322 kB). </ref>
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1843 | 776 | <ref name="seemann">Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. 1843, S. 52-57, abgerufen am 23. April 2010 (pdf; 802 kB). </ref> |
1864 | 801 | <ref>Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. 1866, S. 12, abgerufen am 22. April 2010 (Digitalisat). </ref> |
1910 | 766 | <ref name="schubert">Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009. Uli Schubert: </ref> |
1939 | 856 | <ref name="rademacher">Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 22. April 2010. Michael Rademacher: </ref> |
1961 | 1121 | <ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982"/> |
1966 | 1087 | <ref name="Kreis">Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.</ref> |
1970 | 1085 | <ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982"/> |
1972 | 1056 | <ref>Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97f.</ref> |
2008 | 970 | <ref>Sozialleistungsbericht 2008. Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 186, abgerufen am 25. Mai 2010 (pdf; 9,5 MB): „Einwohnerzahl des Statistischen Bezirks 781 Lämershagen“ </ref> |
Bildung
In Lämershagen gibt es eine Kindertagesstätte.
Sehenswürdigkeiten
Auf der Hünensaut genannten Kuppe des Lewenbergs oberhalb des Wandwegs in Lämershagen befinden sich Reste der Wallanlagen der Löwenburg.<ref>Kurze Geschichte der Löwenburg. In: www.andreas-janda.de. Abgerufen am 22. Juli 2010. </ref> Die Löwenburg war eine im Hochmittelalter angelegte und sehr schnell wieder zerstörte Wallburg. Ihr Name bezieht sich auf Heinrich den Löwen.
Verkehr
In Höhe von Lämershagen quert die Autobahn 2 den Teutoburger Wald. Die Lämershagener Straße, die von Bielefeld-Hillegossen über Lämershagen nach Bielefeld-Sennestadt führt, ist ebenfalls eine Passstraße über den Teutoburger Wald. In den öffentlichen Nahverkehr ist Lämershagen durch die Buslinien 34 (Sieker Stadtbahn–Lämershagen–Gräfinghagen- Oerlinghausen) und die Linie 30 (Teilstrecke Stieghorst-Hillegossen-Lämershagen-Sennestadt) eingebunden.
Einzelnachweise
<references />
Brackwede: Brackwede | Holtkamp | Quelle | Ummeln
Dornberg: Babenhausen | Großdornberg | Hoberge-Uerentrup | Kirchdornberg | Niederdornberg-Deppendorf | Schröttinghausen
Gadderbaum: Bethel
Heepen: Altenhagen | Baumheide | Brake | Brönninghausen | Heepen | Milse | Oldentrup
Jöllenbeck: Jöllenbeck | Theesen | Vilsendorf
Mitte
Schildesche: Gellershagen | Sudbrack | Schildesche
Senne: Buschkamp | Windelsbleiche | Windflöte
Sennestadt: Dalbke | Eckardtsheim | Heideblümchen | Sennestadt
Stieghorst: Hillegossen | Lämershagen-Gräfinghagen | Sieker | Stieghorst | Ubbedissen