Landestheater Tübingen


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Das Landestheater Tübingen, kurz LTT, offiziell auch Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen, ist ein durch öffentliche Mittel, Einnahmen von Spenden sowie Eintrittsgelder finanzierter Kulturbetrieb in Tübingen. Gespielt werden sowohl Eigenproduktionen als auch – zum Teil fremdsprachige – Gastspiele. Neben dem sogenannten „Abendspielplan“ besitzt es eine eigene Kinder- und Jugendtheatersparte.

Die Geschichte des LTT

Datei:Landestheater-Tübingen Schornstein.jpg
LTT Logo auf dem Schornstein der ehemaligen Stuhlfabrik Schäfer

Die Geschichte des Landestheaters Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen – so der volle Name des LTT – geht bis in die Nachkriegszeit zurück. Aus einer freien Schauspielgruppe entstand 1945 zunächst das „Städtische Schauspielhaus Tübingen“ mit dem Museumssaal als Spielstätte, bevor sich die Städte Tübingen und Reutlingen zwei Jahre später zu einem „Zweckverband Städtetheater Tübingen Reutlingen“ zusammengeschlossen. Mit Unterstützung des damaligen Bundeslandes Württemberg-Hohenzollern ging daraus im Jahre 1950 das jetzige Landestheater hervor. Lange war das LTT auf das Museum als Spielstätte angewiesen – mit allen damit zusammenhängenden Erschwernissen wie fehlenden Werkstätten, provisorischen Probenräumen, ungenügender Theaterinfrastruktur. Erst im Jahre 1975 wurde dann der endgültige und endlich auch eigene Spielort gefunden: die seit einem Jahr leer stehende Stuhlfabrik Schäfer wurde in einer vierjährigen Planungs- und Bauphase zum heutigen LTT-Stammsitz umgebaut. Der Fabrik-Charakter des historischen Gebäudes wurde beim Umbau stellenweise bewusst beibehalten. Eröffnet wurde die neue Spielstätte am 21. September 1979 mit Schillers „Die Räuber“. Nur fünf Jahre später wurde außerdem eine eigenständige Kinder- und Jugendtheatersparte am LTT gegründet, das heutige "Junge LTT".

Das LTT heute: Zahlen und Orte

Als Landestheater spielt das LTT mehr als ein Viertel seiner insgesamt über 900 Vorstellungen jährlich bei Abstechern in ganz Baden-Württemberg, den angrenzenden Bundesländern sowie in der Schweiz und in Österreich. Ein besonderes, interkulturelles Projekt des LTT stellt die Theaterpartnerschaft „Druschba“ mit dem karelischen Nationaltheater aus Petrozavodsk (Russland) dar, welche im Fond „Wanderlust“ der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Gleichzeitig ist das LTT Stadttheater für Tübingen und Reutlingen. Das Ensemble des LTT besteht aus ungefähr zwei Dutzend Schauspielern, dazu kommen insgesamt ca. 100 weitere Beschäftigte in künstlerischen, verwaltenden und technischen Bereichen. Das LTT verfügt heute über insgesamt drei unterschiedlich große Spielstätten (Platzkapazität zwischen 50 und 385 Plätzen) in Tübingen, an denen jährlich ca. zwanzig eigene Produktionen gezeigt werden. Darüber hinaus entdeckt es immer wieder ungewöhnliche Orte als Spielstätten, zuletzt das Tübinger Landratsamt oder in der Spielzeit 2006/07 das Tübinger Stadtmuseum, auch spielte man sogar im Keller des Tübinger Rathauses. Außerdem spielt das LTT regelmäßig auch Freilicht-Sommertheater an verschiedenen Orten, wie z.B. im Rottenburger Stadtgraben, im Innenhof von Schloss Hohentübingen und am Silcherdenkmal in Tübingen. Das Sommertheater 2008 und 2009 fand im Tübinger Freibad statt. Die oberste Etage des Tübinger Parkhauses in der Wöhrdstraße bildete die Kulisse für das Sommertheater 2013 Das LTT hat an sich selbst den Anspruch, „die Klaviatur der Widersprüche menschlichen Seins in allen Schattierungen zu spielen und damit ein Publikum zu erreichen, Inhalte zu transportieren, relevante Themen zu verhandeln und Denkprozesse in Gang zu halten“, so Intendantin Simone Sterr, die das LTT 9 Jahre lang seit der Spielzeit 2005/06 bis Ende der Spielzeit 2013/14 leitete. Neuer Intendant ist Thorsten Weckherlin.

Das Kinder- und Jugendtheater im LTT (KJT)

Das 1984 gegründete Kinder- und Jugendtheater, kurz KJT, bildet innerhalb des LTT eine eigenständige Sparte. Seine 12 Mitarbeiter, darunter 5 Schauspieler, versuchen vor allem auch jüngere Menschen für das Theater zu interessieren und die ernsthafte Auseinandersetzung mit Stücken, Themen und Theaterformen zu suchen. Das KJT ist auch an Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche tätig und heißt seit der Spielzeit 2014–2015 "Junges LTT".

Personen

  • Intendanz - Thorsten Weckherlin
  • Verwaltung – Teresa Windischbauer
  • "Oberspielleitung" - Christoph Roos
  • Dramaturgie - Stefan Schnabel (Leitung), Kerstin Grübmeyer, Lars Helmer
  • Theaterpädagogik - Miriam Rösch (Theater Unterwegs), Tobias Ballnus (Junges LTT)
  • Leitung (Junges LTT) – Michael Miensopust
  • Dramaturgie (Junges LTT) – Susanne Schmitt

Weblinks

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