Leninskoje (Jüdische Autonome Oblast)
Dorf
Leninskoje
Ленинское
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Leninskoje (russisch Ле́нинское) ist ein Dorf (selo) in der Jüdischen Autonomen Oblast in Russland mit 6109 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt etwa 100 km Luftlinie südlich des Oblastverwaltungszentrums Birobidschan in der Amurniederung. Er befindet sich an einem linken Nebenarm gut einen Kilometer vom dort etwa einen Kilometer breiten Hauptarm des Amur entfernt, der die Staatsgrenze zur Volksrepublik China markiert.
Leninskoje ist Verwaltungszentrum des Rajons Leninski sowie Sitz der Landgemeinde Leninskoje selskoje posselenije, zu der außerdem die Dörfer Kalinino (8 km nördlich), Kukelewo (9 km südwestlich), Nischneleninskoje (5 km nordöstlich), Tschurki (16 km nordnordöstlich) und Woskressenowka (23 km nordöstlich) sowie die Siedlung bei der Bahnstation Leninsk (6 km nördlich) gehören.
Geschichte
Das Dorf entstand 1858 im Rahmen der Besiedlung des im gleichen Jahr als Resultat des Vertrages von Aigun an das Russische Reich angeschlossenen Amurgebietes durch Kosaken. Es erhielt den Namen Michailo-Semjonowskoje nach dem Vor- und Vatersnamen des damaligen (seit 1855) Gouverneurs der Oblast Transbaikalien und Ataman der Transbaikal-Kosaken Michail Semjonowitsch Korsakow (1826–1871).
Am 20. Juli 1934 wurde der Ort nach dem Marschall der Sowjetunion Wassili Blücher (russische Form Bljucher) in Bljucherowo umbenannt und Verwaltungssitz eines dementsprechend Bljucherowski rajon genannten Rajons. Nach der Verhaftung Blüchers während der Stalinschen Säuberungen 1937 (er wurde 1938 hingerichtet) erfolgte die erneute Umbenennung des Rajon und des Ortes in Leninskoje, nach dem Revolutionsführer Lenin.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1939 | 2149 |
1959 | 3424 |
1970 | 5035 |
1979 | 6424 |
1989 | 6707 |
2002 | 7048 |
2010 | 6109 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Verkehr
Nach Leninskoje führt die Regionalstraße 99K-2, die in Birobidschan an der föderalen Fernstraße R297 Amur (ehemals M58) Tschita – Chabarowsk beginnt und über Birofeld und Babstowo verläuft.
6 km nördlich des Dorfes befindet sich die Bahnstation Leninsk, Endpunkt einer 1941 eröffneten, 121 km langen Nebenstrecke mit Ausgangspunkt in Birobidschan an der Transsibirischen Eisenbahn. Die Verlängerung der Strecke nach China mit Anschluss an das chinesische Eisenbahnnetz im gegenüberliegenden Tongjiang, Richtung Harbin ist geplant. Zu diesem Zweck soll einige Kilometer unterhalb von Leninskoje bei Nischneleninskoje eine mehr als 2 km lange Brücke über den Amur gebaut werden (Stand 2013).<ref>Meldung zur Vereinbarung zwischen Russland und der Volksrepublik China bei rbc.ru vom 20. Juni 2013 (russisch)</ref> Gegenwärtig überquert dort je nach Jahreszeit eine Autofähre oder eine Pontonbrücke für den Straßenverkehr den Fluss.
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Rajonverwaltung (russisch)
Einzelnachweise
<references />
Verwaltungszentrum: Birobidschan
Städte | <div/>
BirobidschanS/R | OblutschjeR |
Flagge der Jüdischen Autonomen Oblast |
Siedlungen städtischen Typs | <div/>
Bira | Birakan | Chingansk | Iswestkowy | Kuldur | Londoko | Nikolajewka | Priamurski | SmidowitschR | Teploosjorsk | Wolotschajewka Wtoraja | |
Weitere Rajonzentren | <div/>
Amurset | Leninskoje |
Liste der Städte in der Jüdischen Autonomen Oblast | Verwaltungsgliederung der Jüdischen Autonomen Oblast
Anmerkungen: S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons