Louis d’Orléans, duc de Nemours


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Louis d’Orléans (Porträt von Franz Xaver Winterhalter)
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Der Herzog von Nemours zu Pferd

Louis Charles Philippe Raphael d’Orléans, duc de Nemours (* 25. Oktober 1814 im Palais Royal in Paris; † 26. Juni 1896 in Versailles) war Herzog von Nemours sowie ein französischer Generalleutnant und Brigadegeneral.

Leben

Der Herzog von Nemours war der zweite Sohn des Herzogs von Orléans und späteren Königs der Franzosen Louis-Philippe und der Maria Amelia de Bourbon–Sizilien.

Nachdem sein Vater die dem Sohn 1831 angetragene Krone Belgiens aus Rücksicht auf die anderen Mächte, vor allem Großbritannien, abgelehnt hatte, nahm Louis an den beiden französischen Expeditionen nach Belgien und 1836 in Algerien am verunglückten Zug gegen Constantine teil. 1837 befehligte er als Brigadegeneral das Belagerungskorps von Constantine und wurde danach zum Generalleutnant ernannt.

Nach dem Tod seines älteren Bruders Ferdinand Philippe im Jahr 1842 stritt er sich mit dessen Witwe um einen eventuellen Regentschaftsrat für seinen minderjährigen Neffen. Diese Maßnahme schien wegen des hohen Alters von König Louis-Philippe nötig, kam aber dann nicht mehr zum Tragen.

Von Charakter streng und kalt, war er bei den Franzosen nur wenig beliebt. Am 24. Februar 1848 begleitete er die Herzogin von Orléans auf ihrem Gang zur Deputiertenkammer und flüchtete dann mit seiner Familie über Boulogne nach England, wo er bis 1871 blieb. Danach lebte er in Paris.

Nachkommen

Aus seiner Ehe mit der Prinzessin Viktoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry, der Tochter des Herzogs Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha entsprangen:

  1. Gaston (* 1842; † 1922), ∞ 15. Oktober 1864 Kronprinzessin Isabella von Brasilien
  2. Ferdinand (* 1844; † 1910), ∞ 28. September 1868 Prinzessin Sophie in Bayern
  3. Marguerite (* 16. Februar 1848; † 25. Oktober 1896), ∞ 15. Januar 1872 Fürst Wladislaw Czartoryski
  4. Blanche (* 28. Oktober 1857; † 4. Februar 1932)

Sonstiges

Ihm zu Ehren benannte man den westalgerischen Küstenort Nemours, der heute Ghazaouet heißt.