Thames Street
Thames Street, heute geteilt in Upper Thames Street und Lower Thames Street ist eine Straße in London. Sie verläuft nördlich des Ufers der Themse von Blackfriars durch die City of London und geht kurz vor dem Tower of London in die Byward Street über. Erstmals wird sie im Jahre 1013 erwähnt, auch Samuel Pepys spricht von ihr in seinem Tagebuch. Seit einem Ausbau in den 1960ern verläuft auf ihr die Überlandstraße A3211. Die Grenze zwischen Upper und Lower Thames Street verläuft unter der Unterquerung der London Bridge. Die Straße ist die längste der City of London.<ref name="wit121">John Wittich: Discovering London Street Names Osprey Publishing, 2008 ISBN 0747803099 S. 121</ref> Die Thames Street ist eng mit dem Londonder Seehandel verbunden. Seit der Zeit der Römer befanden sich hier Hafenanlagen und Warenhäuser.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Aufgrund ihrer zentralen Lage an der Themse finden sich hier noch viele Zeugnisse englischer Geschichte. In der Thames Street befand sich das eine römische Haus, von dem eine kontinuierliche Nutzung bis in das 5. Jahrhundert bekannt ist. Im 19. und 20. Jahrhundert waren seine Kellergewölbe noch durch den Londoner Coal Exchange zugänglich, bis dieser 1962 zerstört wurde. <ref name="mer247">Ralph Merrifield: London, city of the Romans University of California Press, 1983 ISBN 0520049225 S. 247</ref> Im 4. Jahrhundert befand sich in der Straße die größte Ansammlung christlicher Kirchen in der Stadt.<ref name="bes10">Walter Besant: A History of London </ref>
Im 17. Jahrhundert standen in der Thames Street zahlreiche Lagerhäuser, in denen sich unter anderem Öl, Hanf, Flachs, Pech, und Teer befanden. Als beim Großen Brand von London 1666 das beginnende Feuer auf die Thames Street und ihre Lagerhäuser übergriff, entwickelte es sich zum nicht mehr beherrschbaren Großfeuer.<ref name="por85">Roy Porter: London: A Social History Harvard University Press, 1998 ISBN 0674538390 S. 85</ref>
Wichtige Gebäude
- Tower of London. Lower Thames Street,
- Old Billingsgate Market. Lower Thames Street, Ort an dem sich der römische Hafen Londiniums befand, ebenso wie hier die Angelsachsen im 9. Jahrhundert einen Hafen errichteten. Auch der erste bekannte Großmarkt der Stadt.
- Custom House, City of London. Neben Old Billingsgate Market. Diente in verschiedenen Ausprägungen viele Jahrhunderte lang zum Einzug der Einfuhrzölle.
- St Michael Paternoster Royal. Upper Thames Street, Kirche von Christopher Wren, gebaut nach dem Brand von London.<ref name="por90">Roy Porter: London: A Social History Harvard University Press, 1998 ISBN 0674538390 S. 90</ref>
- All Hallows-the-Great. Kirche.
- St Magnus the Martyr, Lower Thames Street. Kirche von Christopher Wren.
- St Botolph Billingsgate, Friedhof. Dazugehörige Kirche im Brand von London zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Rezeption
Als zentrale Durchgangsstraße in der Londoner Innenstadt taucht die Thames Street wiederholt in der britischen Literatur auf. Kate Nickleby aus dem Charles-Dickens-Roman Nicholas Nickleby geht durch die Thames Street zur Arbeit. Die Geschichten von Sherlock Holmes spielen wiederholt im Straßengewirr an der Thames Street oder auf dieser selber. In T.S. Eliots Gedicht Das wüste Land gelten mehrere Zeilen der Thames Street und der daran liegenden Kirche St Magnus the Martyr:
- Beside a public bar in Lower Thames Street,
- The pleasant whining of a mandoline
- And a clatter and a chatter from within
- Where fishmen lounge at noon: where the walls
- Of Magnus Martyr hold
- Inexplicable splendour of Ionian white and gold.
Zu der Zeit in der Eliot das Gedicht schrieb, war der Billingsgate Market noch aktiv, und vor allem Fischer und Fischhändler aus seinem Umfeld bevölkerten die Lower Thames Street.<ref name="rai110"> The annotated waste land with Eliot's contemporary prose Yale University Press, 2006 ISBN 0300119941 S. 110</ref> Seit ihrem Ausbau in den 1960ern ist die Straße vor allem durch stetigen Autoverkehr und damit verbundenen Lärm bekannt.<ref name="hum211"> Rob Humphreys, Judith Bamber: The Rough Guide to London Rough Guides, 2003 ISBN 1843530937 S. 211</ref>
Anmerkungen
<references />
Weblinks
Koordinaten: 51° 30′ 35″ N, 0° 5′ 15″ W{{#coordinates:51,509722|-0,0875|primary
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