Lutheriden-Vereinigung


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Datei:Lucas Cranach d.Ä. - Doppelporträt Martin Luther u. Katharina Bora (Uffizien).jpg
Martin Luther und seine Frau Katharina geb. von Bora, Stammeltern der Lutheriden
Datei:Lutherrose.svg
Die Lutherrose

Die Lutheriden-Vereinigung e. V. (oft kurz Lutheriden) ist der Familienverein der nachweislichen Nachkommen Martin Luthers und seiner Frau Katharina von Bora sowie der Geschwister von Martin Luther. Der Sitz des Vereines wurde 2001 unter Mitwirkung des damaligen Vereinsvorsitzenden Werner Sartorius von Hamburg nach Zeitz bei Leipzig verlegt. Derzeitiger Vorsitzender der Vereinigung ist Martin Eichler.

Geschichte

Die Lutheriden-Vereinigung, die als Kennzeichen die Lutherrose verwendet, wurde 1926 in Hamburg durch Pastor Otto Sartorius, den Großonkel des ehemaligen Vereinsvorsitzenden, gegründet. Nachdem der Verein kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wie alle Parteien und Verbände aufgelöst worden war, konnte er sich 1948 in der Bundesrepublik Deutschland erneut bilden. Seit 2001<ref>www.zeitz.de: "Johann Ernst Luther und die Lutheriden", 3. Januar 2011.</ref> sind die Lutheriden in Zeitz in Sachsen-Anhalt ansässig, da dort vergleichsweise viele Nachkommen Martin Luthers leben.<ref>www.welt.de: "Luther lebt - Die Ururenkel des Reformators", 3. Januar 2011.</ref> In Zeitz befindet sich außerdem die Lutheriden-Bibliothek als Bestandteil der Stadtbibliothek Martin Luther mit vielen Exponaten, deren Pflege und Vervollständigung der ebenfalls dort ansässige, gemeinnützige Förderverein Lutheriden-Bibliothek e.V. übernommen hat.<ref name="www.lutheriden.de">www.lutheriden.de, 3. Januar 2011.</ref><ref>Damm, Emil: Die Lutheriden Bibliothek in Zeitz - Nach langem Suchen ein Zuhause gefunden, in: Festschrift 75 Jahre Lutheriden-Vereinigung e.V. zur Festveranstaltung am 8. September 2001 in Erfurt (PDF; 18,0 MB), S. 57 ff.</ref>

Aufgaben

Die Tätigkeitsfelder sind:<ref name="www.lutheriden.de" />

  • Geist und Sinn Dr. Martin Luthers in der Allgemeinheit und bei seinen Nachkommen zu erhalten und zu pflegen und unter reger Pflege der verwandtschaftlichen Beziehungen lebendig zu halten
  • Organisation von Familientreffen
  • Veröffentlichung von Nachrichten und Informationen über die Lutheriden und deren Vorfahren in den Familienblättern
  • Aufbau und Pflege einer Luther-Bibliothek in Zeitz
  • Genealogische Nachforschungen

Mitglieder

Da Martin Luthers letzter Nachkomme in männlicher Linie Johann Gottlob Luther (verstorben am 3. November 1759) war, gibt es heute keine direkten männlichen Nachfahren mehr, die den Namen Luther tragen.<ref name="PM History #10/2005">Hof, Patrik: "Seid fruchtbar und mehret euch! - Die große Sippe des deutschen Reformers", PM History #10/2005, S. 14-20.</ref>

Eine Mitgliedschaft ist nur möglich, wenn nachgewiesen werden kann, dass eine Verwandtschaft zum Reformator, seinem Bruder Jakob Luther oder seinen Vorfahren vorliegt, was derzeit für etwa 5.200 Personen weltweit gilt, wobei angenommen wird, dass dazu noch einmal die gleiche Zahl bisher nicht erfasster Personen kommt.<ref name="PM History #10/2005" /> Derzeit hat der Verein etwa 200 Mitglieder, darin sind aber nicht die Ehepartner oder Kinder enthalten.<ref name="www.lutheriden.de" />

Publikationen

Regelmäßige Publikationen

  • Familienblatt der Lutheriden-Vereinigung

Die Lutheriden-Vereinigung veröffentlicht in der Regel zweimal im Jahr ihr Familienblatt der Lutheriden-Vereinigung. Es handelt sich hierbei um keine wissenschaftliche Publikation, sondern über eine Schrift, in der hauptsächlich über das Vereinsleben (Familientreffen und Versammlungen) berichtet wird. Die Familienblätter der Jahre 1926 bis 2009 sind auf der Internetseite der Lutheriden-Vereinigung abrufbar.

Nachkommenbücher

  • Die Nachkommen Dr. Martin Luthers in vier Jahrhunderten - Ahnen und Enkel

Im Auftrag des Vereins ist 1960 ein Nachdruck des Buchs Die Nachkommen Dr. Martin Luthers in vier Jahrhunderten - Ahnen und Enkel herausgegeben worden, in dem alle Familienzweige, teilweise auch von den Nachkommen der Geschwister Martin Luthers, dargestellt sind.

  • Damm, Friedel: Die Nachkommen von D. Martin Luther und Katharina von Bora, Neuauflage, Stahnsdorf, 2005
  • Damm, Friedel: Die Stammverwandten von D. Martin Luther, Stahnsdorf, 2005
  • Damm, Friedel: Die Seitenverwandten von D. Martin Luther, Stahnsdorf, 2005

Friedel Damm war bis 2009 Genealogin der Lutheriden-Vereinigung und Vorsitzende des Fördervereins der Lutheridenbibliothek in Zeitz.<ref name=Familienblatt der Lutheriden-Vereinigung, Heft 51 (Heft 204 seit 1926), 84. Jahrgang, Dezember 2009, S.1>Familienblatt der Lutheriden-Vereinigung, Heft 51 (Heft 204 seit 1926), 84. Jahrgang, Dezember 2009, S. 1.</ref><ref>Andräs, Angelika: Luthers Nachkommen treffen sich an der Weißen Elster, Mitteldeutsche Zeitung (mz-web.de), 16. November 2008.</ref> Seit 1981 beschäftigte sie sich mit den Nachkommen der Familie Luther. Selbst nicht von der Familie Luther abstammend richtete sich ihr Interesse auf die Familiengeschichte ihres Mannes, dem späteren Schatzmeister der Lutheriden Emil Damm.<ref>Damm, Friedel: Ahnenforschung heute, nur Computerarbeit?, in: Festschrift 75 Jahre Lutheriden-Vereinigung e.V. zur Festveranstaltung am 8. September 2001 in Erfurt, S. 18</ref><ref>Ehemaliger Vorstand der Lutheridenvereinigung, in Vorstand (Memento vom 25. Februar 2001 im Internet Archive)</ref> Als Genealogin der Lutheriden veröffentlichte sie die o.g. Publikationen zu den Nachkommen Martin Luthers sowie seinen Stamm- und Seitenverwandten.<ref name="Keller, Claudia: Hier forsche ich und kann nicht anders, in: DER TAGESSPIEGEL, Nr. 18 395, 20.2.2004, S. 16, Potsdam">Keller, Claudia: Hier forsche ich und kann nicht anders, Der Tagesspiegel Nr. 18 395, 20. Februar 2004, S. 16, Potsdam.</ref>

  • Die Nachkommen Dr. Martin Luthers und Katharina von Bora

Die Lutheriden-Vereinigung e.V. hat im September 2015 einen eigenen Neudruck des Nachkommenbuchs herausgegeben, in dem alle Familienzweige dargestellt sind, ohne die Seitenlinien. Die Nachkommen des Reformators Dr. Martin Luther wurden bearbeitet von Alfred Jacobsen und Hans Peter Werner. Das Buch ist eine Weiterführung der Ausgaben nach Richter (1733), Nobbe (1846), Sartorius (1926), Clasen/Schmidt (1960) und Damm (2001).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

<references />