Marktzeuln
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen des Marktes Marktzeuln |
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dim= | globe= | name= | region=DE-BY | type=city
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Bayern | ||||||
Regierungsbezirk: | Oberfranken | ||||||
Landkreis: | Lichtenfels | ||||||
Verwaltungsgemeinschaft: | Hochstadt-Marktzeuln | ||||||
Höhe: | 292 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 6,86 km² | ||||||
Einwohner: | 1511 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BY">Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 220 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 96275 | ||||||
Vorwahl: | 09574 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | LIF, STE | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 09 4 78 144 | ||||||
Marktgliederung: | 3 Ortsteile | ||||||
Adresse der Marktverwaltung: |
Am Flecken 29 96275 Marktzeuln | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Erster Bürgermeister: | Gregor Friedlein-Zech (Freie Wählergruppe e. V.) | ||||||
Lage des Marktes Marktzeuln im Landkreis Lichtenfels | |||||||
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Marktzeuln (amtl. Markt Marktzeuln) ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Marktzeuln ist ein Marktflecken, der im nördlichen Teil Oberfrankens oberhalb der Rodachmündung, zwischen dem Kulbitzberg und dem Spitzberg, im Landkreis Lichtenfels liegt und mit den Ortsteilen Zettlitz und Horb 1650 Einwohner zählt. Seiner historischen Siedlungsform nach ist Marktzeuln ein typisches Haufendorf. Es gilt als einer der schönsten Fachwerkorte Frankens überhaupt. Kunstvolles Schnitzwerk und klassisches Holzgefüge zieren die verwinkelten Häuserzeilen im Dorfkern. Die dem Rodachufer entlang übereinander gestaffelten Fachwerkbauten entstammen großenteils dem 17. Jahrhundert. Die gotisch-barocke Pfarrkirche (15.–17. Jahrhundert) und das barocke Fachwerkrathaus beherrschen das Ortsbild, das als Ensemble seit 1975 zur Denkmalschutzliste gehört. Marktzeuln liegt am Fluss Rodach, an dem an einem Wehr zwei Mühlen liegen, die Angermühle, (links, bis in die 1950er Jahre eine Kunstmühle) und die Heinzenmühle (rechts, heute Wasserkraftwerk).
Ortsteile
- Marktzeuln
- Zettlitz
- Horb
Geschichte
Marktzeuln, das ungefähr 1660 Einwohner zählt, ist als thüringisch-fränkische Gründung in der Mitte des achten Jahrhunderts eine der ältesten Ortschaften am Obermain. Der Name Zeuln, vom Althochdeutschen cyl herkommend, bedeutet Dickicht bzw. Gesträuch. Zeuln (Cylen) ist dementsprechend als Ansiedlung am Uferdickicht der Rodach zu bestimmen. Im Jahr 1070 wurde Cylen in einer Traditionsnotiz des Bamberger Bischofs Hermann I. über eine Schenkungsurkunde der Gräfin Alberada von Banz erstmals urkundlich erwähnt, mit der sie Cylen und sechs weitere Ortschaften dem Bamberger Bischofsstuhl übereignete. Im Bamberger Urbar A heißt es 1327 im Hinblick auf die Grundherrschaft des Bamberger Bischofs: „Episcopalis est Zeuln“. Sämtliche Rechte, Titel und Privilegien wurden Zeuln von den Fürstbischöfen von Bamberg, zu deren Staatswesen Zeuln von 1070 bis 1803 gehörte, gewährt: 1348 die kommunale Selbständigkeit mit einem eigenen Schultheißen, das Fischereirecht, Jagdrecht und Zollrecht, 1402 das Braurecht, 1497 die wehrhafte Befestigung des Ortes, um 1500 die Dorfordnung samt niederer Gerichtsbarkeit, Siegelrecht und Wappenrecht (auf grünem Zweig sitzende aufrechte schwarze Eule auf weißem Grund), 1523 das Marktrecht, 1576 bis 1578 das erste Rathaus, 1630, 1682 und 1706 jeweils zwei weitere Märkte, 1689 bis 1695 das zweite Rathaus. Kirchlich privilegierten die Fürstbischöfe von Würzburg, zu deren Diözese Zeuln von 741 bis 1808 zählte, den Ort, indem sie um 1330 den Bau einer eigenen Kirche erlaubten, 1416 ein Frühmessbenefizium, 1482 eine Pfarrvikarie, 1510 eine eigenständige Pfarrei errichteten und 1699 bis 1701 die Pfarrkirche durch ein neues repräsentatives Kirchenschiff erweitern ließen. In bayerischer Zeit (seit 1803) hatte Zeuln, das seit 1811 amtlich Markt-Zeuln und seit 1889 Markt Marktzeuln heißt,<ref>Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 511</ref> von 1818 bis 1827 den Rang einer städtischen Magistratsgemeinde und wird seither der kommunalen Klasse der Marktgemeinden zugerechnet. Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 1840 1026.<ref name="dippold1990">Thomas Gunzelmann: Die Kulturlandschaft um 1840. In: Günther Dippold: Im oberen Maintal auf dem Jura an Rodach und Itz, Selbstverlag der Kreissparkasse Lichtenfels, Lichtenfels 1990, S. 75</ref> Im Jahr 1980 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Hochstadt-Marktzeuln gebildet. Kirchlich gehört die Zeulner St.-Michaels-Pfarrei seit 1808 zur Diözese bzw. seit 1817 zur Erzdiözese Bamberg. Die Pfarrei besteht aus dem Pfarrort Marktzeuln und dem Filialdorf Zettlitz. 2010 konnte Marktzeuln das 500-jährige Jubiläum der Pfarrei feiern, 2020 das 950-jährige Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung, 2023 das 500-jährige Jubiläum der Markterhebung.<ref>Rüdiger Feulner: Episcopalis est Zeuln - PFARREI UND MARKT MARKTZEULN - ASPEKTE ISBN 978-3-9808138-9-1</ref>
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1977 erfolgte die Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinde Zettlitz mit den Ortsteilen Zettlitz und Horb.<ref>Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 695.</ref>
Politik
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat hat 13 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.
(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)
Wappen
Aus der Blasonierung „Vor silbernem Schild eine auf einem waagrechten, grünen Zweig sitzende schwarze Eule“ ergeben sich die Farben der Gemeinde Grün-Schwarz-Silber.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Entlang der ansteigenden Hauptstraße stehen Fachwerkhäuser, etwa in der Mitte das repräsentative Fachwerk-Rathaus mit einem Turm. Am oberen Ende schließt der Flecken mit einem Torhaus ab. Das Fachwerkensemble steht unter Denkmalschutz.
Baudenkmäler
→ Liste der Baudenkmäler in Marktzeuln
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jeden zweiten Sonntag im Monat findet im Ort einer der größten Warenmärkte der Umgebung statt. Viele Fieranten bieten Waren von Obst und Gemüse über Kleidung bis hin zu Haushaltswaren und Spielsachen an.
- Am Fronleichnamsfest und am Vorabend veranstaltet der Musikverein Marktzeuln seinen alljährlichen Tag der Blasmusik im Biergarten am vereinseigenen Musikheim.
- Ende Juni findet das „Zeulner Freischießen“ genannte Schützenfest am Festplatz am alten Schießhaus statt. Beliebt ist dieser Festplatz durch seinen Bestand an alten Kastanienbäumen, die den Besuchern Schatten spenden. Für das Freischießen baut der Schützenverein eine Holzbrücke über die Rodach, über die die Besucher zu den Fahrgeschäften auf der anderen Flussseite gelangen.
- Am zweiten Wochenende im August (Freitag bis Sonntag) veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr das sogenannte Rodachfest auf der idyllischen Liebesinsel direkt im Flussbett der Rodach. Der von den Feuerwehrleuten in der Flussmitte installierte Springbrunnen wird nachts farbig beleuchtet.
- Alle regelmäßigen Feste in Marktzeuln finden ohne Zelt statt. (Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung).
Verkehr
Der Bahnhof Hochstadt-Marktzeuln liegt an der Bahnstrecke Bamberg–Hof und ist Ausgangspunkt der Frankenwaldbahn.
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Marktzeuln: Wappengeschichte vom HdBG
- Marktzeuln: Amtliche Statistik des LStDV (PDF; 1,04 MB)
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