Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte | |
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Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | Max-Planck-Gesellschaft |
Rechtsform des Trägers: | Eingetragener Verein |
Sitz des Trägers: | München |
Standort der Einrichtung: | Berlin-Dahlem |
Art der Forschung: | Grundlagenforschung |
Fächer: | Geisteswissenschaften |
Fachgebiete: | Geschichtswissenschaft |
Grundfinanzierung: | Bund (50 %), Länder (50 %) |
Leitung: | Lorraine Daston, Jürgen Renn, Dagmar Schäfer |
Mitarbeiter: | ca. 120 |
Homepage: | www.mpiwg-berlin.mpg.de |
Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG) in Berlin-Dahlem und befasst sich mit einer an systematischen Fragestellungen orientierten und theoretisch angeleiteten Wissenschaftsgeschichte. Das Institut bezeichnet sich selbst als "weltweit größte Forschungseinrichtung zur Wissenschaftsgeschichte".<ref>siehe etwa Stellenanzeige vom März 2014 bei hsozkult unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/chancen/id=9882&type=stellen </ref>
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Institut wurde 1994 mit dem Ziel gegründet, ein internationales wissenschaftshistorisches Forschungszentrum in Deutschland zu schaffen. Das Institut nahm seine Arbeit im März 1994 auf, mit der Einrichtung einer selbständigen Forschungsgruppe und einer selbständigen Nachwuchsgruppe hatte das Institut im Jahr 1999 seine Aufbauphase beendet. Als Gründungsdirektor war im Jahr 1994 auch der Wissenschaftshistoriker und -philosoph Lorenz Krüger vorgesehen, der seinen Ruf krankheitsbedingt nicht annehmen konnte und im Herbst 1994 verstarb.<ref> siehe Institutsgeschichte unter http://www.mpiwg-berlin.mpg.de/ANNREP94.HTM </ref>
Aufgaben des Instituts
Das Institut besitzt drei Forschungsabteilungen:
- Strukturwandel von Wissenssystemen,
- Ideale und Praktiken der Rationalität,
- Artefakte, Handeln und Wissen.
Die Forschungstätigkeit des Instituts konzentriert sich vor allem, aber nicht ausschließlich, auf die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Denkens, während die Methodologie kognitions- und kulturwissenschaftlich ausgerichtet ist. Beiträge zur Entwicklung einer „historischen Epistemologie“ sind das gemeinsame Forschungsziel der drei Abteilungen des Instituts.<ref> Thomas Sturm und Uljana Feest (Hg.), What (Good) Is Historical Epistemology? (=Themenheft der Zeitschrift "Erkenntnis", 75 (3), 2011). </ref>
Die historische Epistemologie befasst sich mit der historischen Entwicklung und den technischen, kulturellen und sozialen Bedingungen wissenschaftlicher Erkenntnisprozesse. Auf der Grundlage von detaillierten Studien zur Geschichte einzelner Wissenschaften sollen fundamentale Begriffe des wissenschaftlichen Denkens wie „Zahl“, „Kraft“, „Bewegung“, „Feld“, „Gen“, „Organismus“, sowie zentrale epistemologische Kategorien wie „Repräsentation“, „Kausalität“, „Experiment“, „Deduktion“, „Objektivität“, „Determinismus“ und „Wahrscheinlichkeit“ in ihrer Entwicklung rekonstruiert werden.
Das MPI für Wissenschaftsgeschichte ist auch federführend an European Cultural Heritage Online beteiligt, einer Website, die zu einer digitalen Kollektion des kulturellen Erbes werden soll und zugleich eine Forschungsplattform für Geisteswissenschaftler ist.
Publikationen
Das MPI für Wissenschaftsgeschichte veröffentlicht seit 1994 die Reihe "Preprints", in der seitdem über 420 Preprints erschienen sind (Stand Ende 2012).<ref>siehe Bestand der Preprints in der Deutschen Nationalbibliothek unter http://d-nb.info/018212360</ref> Zahlreiche der Preprints sind online zugänglich.<ref>siehe Unterseite der Homepage des Instituts mit den Preprints unter http://www.mpiwg-berlin.mpg.de/de/ressourcen/preprints.html</ref> Weiterhin veröffentlicht das Institut alle zwei Jahre mit den englischsprachigen "Research Reports" regelmäßig Berichte über die geleistete Arbeit und die beteiligten Personen.<ref>Siehe Bestand der "Research Reports" in der Deutschen Nationalbibliothek unter http://d-nb.info/019272049</ref>
Infrastruktur
Das Direktoren-Kollegium am Institut besteht aus Lorraine Daston, Jürgen Renn und Dagmar Schäfer. Die Mitglieder des Kollegiums übernehmen im Wechsel die Geschäftsführung des Instituts.
Anfang 2014 waren etwa 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und 40 nichtwissenschaftliche Angestellte am Institut tätig.
Journalist in Residence
Zeitweise verfügte das Institut über ein Journalist-in-Residence-Programm<ref>siehe Seite über das Programm auf journalistenpreise.de</ref> 2013 war Alexander Mäder, Ressortleiter Wissenschaft bei der Stuttgarter Zeitung, Journalist in Residence.<ref> Pressemitteilung 2013 zu Alexander Mäder als Journalist-in-Residence </ref>
Weblinks
- Homepage des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte
- Homepage der Max-Planck-Gesellschaft
- "ECHO – Cultural Heritage Online", Open-Access-Quellenrepositorium des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte
- Publikationen aus dem MPI für Wissenschaftsgeschichte auf dem eDoc-Server der MPG
Notes
<references/>
Koordinaten: 52° 26′ 43″ N, 13° 16′ 40″ O{{#coordinates:52,445277777778|13,277777777778|primary
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