Mengeringhausen
Mengeringhausen Stadt Bad Arolsen
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dim=10000 | globe= | name=Mengeringhausen | region=DE-HE | type=city
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Höhe: | 293 m | |||
Fläche: | 20,07 km² | |||
Einwohner: | 3282 (Dez. 2014)<ref>Pressemappe der Stadt Bad Arolsen, PDF-Dokument, abgerufen am 15. Mai 2015</ref> | |||
Bevölkerungsdichte: | 164 Einwohner/km² | |||
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |||
Postleitzahl: | 34454 | |||
Vorwahl: | 05691 | |||
Lage von Mengeringhausen in Hessen |
Mengeringhausen ist ein Stadtteil der Kleinstadt Bad Arolsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Mengeringhausen liegt im Waldecker Land etwas südwestlich von Bad Arolsen. Durchflossen wird es von der Aar, in welche etwas östlich der Ortschaft die Mengeringhausen nördlich passierende Thiele mündet. Östlich vorbei führen die nach Bad Arolsen verlaufende Bundesstraße 252 und im Abschnitt Bad Arolsen–Korbach die Bahnstrecke Warburg–Sarnau; nördlich liegt der Segelflugplatz Mengeringhausen.
Geschichte
Der Ort wurde als „Stadt Mengeringhausen“ 1234 erstmals urkundlich erwähnt<ref>Erste urkundliche Erwähnung, auf mengeringhausen.de</ref> und hatte wohl bereits Stadtrechte. Die Burg Mengeringhausen war im Besitz der Grafen von Waldeck. Im Jahre 1502 brandschatzte und plünderte Rabe von Canstein zur Fastnacht Ort und Burg. Hintergrund war eine alte Fehde mit den Grafen von Waldeck wegen Grenzstreitigkeiten. Daraufhin wurde die Stadtmauer verstärkt und offenbar die Schützenbruderschaft St. Sebastianus ins Leben gerufen. Von 1689 bis 1728 war Mengeringhausen Sitz der ersten Waldecker Landkanzlei.
In Mengeringhausen befand sich von 1925 bis 1937 eine Bezirksfortbildungsschule.
Am 1. Januar 1974 wurde die Stadt im Zuge der Gebietsreform in Hessen ein Stadtteil von Arolsen.<ref>Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 409.</ref>
Burg Mengeringhausen
Die Anfänge der Burg Mengeringhausen liegen im 13. Jahrhundert; erstmals urkundlich erwähnt wird sie im Jahre 1382. Von der einstigen Befestigung der mittelalterlichen Wasserburg der Grafen von Waldeck ist auf den ersten Blick nur noch wenig auszumachen. Von 1696 bis 1728 war die Burg Sitz der waldeckischen Regierung, die Behörden zogen danach in die neu entstandene Residenz Arolsen. Nach einigen Bränden, unter anderem in den Jahren 1929 und 1960, präsentiert sich das Gebäude heute renoviert als Hotel und Restaurant.
St.-Georg-Kirche
Die St.-Georg-Kirche ist eine für das späte Mittelalter typische gotische Hallenkirche, die im Jahre 1423 fertiggestellt wurde, nachdem der Vorgängerbau im Jahre 1347 durch einen Brand, dem auch das Rathaus und viele weitere Häuser zum Opfer fielen, zerstört wurde. Von diesem Vorgängerbau sind keine Spuren mehr vorhanden. Mit dem spitzen, schiefen verdrehten Turm aus der Entstehungszeit, gilt sie als Wahrzeichen Mengeringhausens. Der barocke Hochaltar ist vermutlich um 1680 entstanden und wird dem Mengeringhäuser Schreiner Berthold Jost Tamm zugeschrieben. Er ist drei Meter breit und sieben Meter hoch. Die Ölgemälde zeigen das Letzte Abendmahl und den Garten Gethsemane. Die reichen Schnitzereien zeigen Putten, Fruchtgehänge, Girlanden und sieben kunstvoll geschnitzte Skulpturen werden dem Bildhauer Heinrich Papen zugeschrieben, der auch den Hochaltar im Fritzlarer Dom geschaffen hat. Die Deckenmalereien, sowie die Bilder an der Nord- und Südwand des Chores wurden um 1572 von Friedrich Thorwart geschaffen. Die heutige Orgel stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das älteste Kunstwerk ist der Aufsatz eines Wandtabernakels aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.<ref>Artikel in der HNA – Waldeckische Allgemeine vom 14. März 2007, Serie: Kirchen im Waldecker Land</ref>
Bismarckwarte
Am 4. Juni 1882 wurde etwa 850 m nordnordöstlich vom Gipfel der südwestlich von Mengeringhausen gelegenen Matzenhöhe (ca. 385 m)<ref name="DE_BFN-Karten">Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)</ref> anstelle der eingestürzten Mengeringhäuser Warte die Warte eingeweiht. Im Zuge der Bismarckbegeisterung wurde 1902 ein Bismarck-Medaillon angebracht und der 10 m hohe Turm in Bismarckwarte umbenannt. Diese Warte ist als letzte von drei historischen Beobachtungstürmen der einstigen Stadt Mengeringhausen erhalten.<ref>Bismarckwarte Mengeringhausen, auf bismarcktuerme.de</ref>
Persönlichkeiten
- Wilhelm von Le Suire (* 9. Juni 1787 in Mengeringhausen; † 10. März 1852 in Nürnberg), General und Kriegsminister
- Albin Edelhoff (* 6. Juni 1887 in Mengeringhausen; † 11. August 1974 Rhaunen (Hunsrück)), Maler und Graphiker.
- Friedrich Boettcher (* 1842 in Mengeringhausen; † 1922), von 1876 bis 1895 Reichstagsabgeordneter
- Martin Kipp (* 13. Juli 1945 in Mengeringhausen), Universitätsprofessor für Berufspädagogik
- Philipp Nicolai (* 10. August 1556 in Mengeringhausen; † 26. Oktober 1608 in Hamburg), Pfarrer, Liederdichter und Reformator
- Arnoldt Langemann (* 1566 in Mengeringhausen; † 15. März 1620 in Peckelsheim), Ministerialer des Grafenhauses Waldeck
- Walter Hoffmann (* 28. Oktober 1952 in Mengeringhausen), Politiker
- Werner Durth (* 17. Mai 1949 in Mengeringhausen) Architekt, Soziologe, Architekturhistoriker und Hochschullehrer
Veranstaltungen
Das Freischießen ist ein großes Volksfest und wird alle sieben Jahre (das nächste 2021) mit verschiedenen spätmittelalterlich und frühneuzeitlich kostümierten Gruppen in mehreren großen Festzügen und der Anteilnahme der gesamten Bevölkerung gefeiert. Es erinnert an die erstmalige Erwähnung der Mengeringhäuser Schützengesellschaft St. Sebastiani 1502. Dabei wird das eigens für das Freischießen geschriebene Schauspiel „Treue um Treue“ aufgeführt, das an den Überfall des Ritters Rabe von Canstein auf die Stadt erinnert.
Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler Kreis Twiste, S. 171–192.
- "Die Stadt und ihre Bürger um 1700". Stadtgeschichte(n) Mengeringhausen, Hrsg. Waldeckischer Geschichtsverein e.V., Korbach 2001
- "Mengeringhausen im Mittelalter". Stadtgeschichte(n) Mengeringhausen, Bd. 2, Hrsg. Waldeckischer Geschichtsverein e.V., Korbach 2002
- Martin Kipp: Die Bezirksfortbildungsschule Mengeringhausen (1925-1937); In: Faßhauer, Münk, Paul-Kohlhoff (Hrsg.): Berufspädagogische Forschung in sozialer Verantwortung. Festschrift für Josef Rützel zum 65. Geburtstag, Franz Steiner Verlag 2008
Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
- Stadt-Mengeringhausen.de
- Mengeringhausen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), Stand: 12. Dezember 2014, abgerufen am 22. März 2015.
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