Miass
Stadt
Miass
Миасс
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Liste der Städte in Russland |
Miass (russisch Миа́сс) ist eine Großstadt in Russland. Sie liegt in der Oblast Tscheljabinsk im mittleren Ural am Ufer des gleichnamigen Flusses Miass und hat 151.751 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Wurzeln der Stadt reichen zurück bis ins Jahr 1773, als an ihrem heutigen Platz eine Bergarbeitersiedlung gegründet wurde. Der Ort wuchs im 19. Jahrhundert zunächst langsam zu einem Goldgräberdorf und Marktflecken. 1881 wurde die Alexander-Newski-Kathedrale fertiggestellt. Erst die Goldfunde und Metallverarbeitung im großen Stil brachten im 20. Jahrhundert einen steilen Aufschwung für den Ort, der erst 1926 die Stadtrechte erhielt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner | Bemerkung |
---|---|---|
1939 | 28.516 | sowie Arbeitersiedlungen Stanzija Miass (5.030), Melentjewski (4.139), eingemeindet 1959 |
1959 | 99.043 | |
1970 | 131.331 | |
1979 | 150.179 | |
1989 | 167.839 | |
2002 | 158.420 | |
2010 | 151.751 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Verkehr
In Miass gibt es größere Fabriken der metallverarbeitenden Industrie sowie im Fahrzeugbau. Miass ist das Zentrum einer mitteluralischen Region mit Goldvorkommen, die im Umfeld der Stadt geschürft werden. Der größte hier gefundene Goldklumpen (am 26. Oktober 1842 entdeckt) wog über 36 kg.
UralAZ Lastwagenfabrik
Während des Zweiten Weltkrieges wich die Rote Armee von der angreifenden Wehrmacht nach Osten zurück und baute dabei in Moskau die gesamte ZIS-LKW (Lastwagen)-Fabrikation ab und brachte diese nach Miass, wo die Fabrik gut geschützt vor Angriffen neu aufgebaut wurde. Die neue Fabrik baute für die gesamte Sowjetunion schwere LKW der Marke Ural. Heute werden rund 100'000 Angestellte in den Produktions- und Entwicklungsstätten beschäftigt. Die Fabrik besteht aus der Fabrikationsstätte sowie einem Motorenwerk, welche in Kooperation mit Fiat modernisiert wurde. Die Ural-Lkw sind zumeist dreiachsig und durchgängig mit Allradantrieb ausgerüstet, welche den LKW hohe Geländegängigkeit verlegt. 8 % Der LKW werden ins Ausland exportiert. UralAZ wurde im Jahre 200 als eine der 200 grössten Firmen anhand des Verkaufsvolumens eingeordnet.
Staatliches Raketen Zentrum "Makejev Raketen-Design-Büro"
Das Konstruktionsbüro wurde unter strenger Geheimhaltung 1955 von Zlataoust in den westlichen Teil der Stadt Miass verlegt. Das Büro entwickelt taktische ballistische Raketen wie die R-17 (NATO-Code SS-1 "Scud") sowie ballistische Lenkflugkörper (Interkontinentalraketen (SLBM)) mit Kernsprengköpfen für nukleare U-Boote der russischen Marine wie die R-29RM.
Fernverbindungen
Miass liegt direkt an der Fernstraße M5, einer der wichtigsten russischen Ost-West-Achsen, die von Moskau über Samara, Ufa und Tscheljabinsk weiter als M51 in die sibirischen Metropolen Omsk und Nowosibirsk führt. Auch die Eisenbahnstrecke von Moskau und Samara in Richtung Sibirien führt durch die Stadt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert in Miass ist die Altstadt mit Bausubstanz vor allem aus dem 19., aber vereinzelt auch aus dem späten 18. Jahrhundert. Herausragend ist hierbei die 1889 gebaute Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit mit pompös-orthodoxer Ausstattung im Innenraum. Miass ist bekannt für seine Lage inmitten einer Seenlandschaft (teilweise Naturschutzgebiet) mit 20 Seen umgeben von den Bergen des Ural, sowie für Mineralienvorkommen, die auch besichtigt werden können.
Söhne und Töchter der Stadt
- Eduard Absalimow (* 1984), Boxer
- Andrei Konew (* 1989), Eishockeyspieler
- Nikolai Lemtjugow (* 1986), Eishockeyspieler
- Weniamin Metenkow (1857–1933), Photograph und Unternehmer
- Viktor Suslin (1942–2012), Komponist
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Miass auf mojgorod.ru (russisch)
- www.miass.ru
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