Motael


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Suco Motael
Der Suco Motael liegt im Norden des Verwaltungsamts Vera Cruz.
Daten
Fläche 0,55 km²<ref name=Census2010-2>Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010; PDF; 22,6 MB)</ref>
Einwohnerzahl 2.877 (2010)<ref name="SR2010">Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (PDF; 9,8 MB)</ref>
Chefe de Suco Cornelio de Araujo Lopes
(Wahl 2009)
Ortsteile Position<ref>Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor</ref> Höhe
Aitarak 8° 33′ S, 125° 34′ O-8.5488888888889125.565833333330{{#coordinates:-8,5488888888889|125,56583333333| dim= globe= name=Aitarak region=TL-DI type=city
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Bebora 8° 33′ S, 125° 34′ O-8.5533333333333125.565555555560{{#coordinates:-8,5533333333333|125,56555555556| dim= globe= name=Bebora region=TL-DI type=city
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Farol 8° 33′ S, 125° 34′ O-8.5533333333333125.568611111110{{#coordinates:-8,5533333333333|125,56861111111| dim= globe= name=Farol region=TL-DI type=city
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Palapasot 8° 33′ S, 125° 34′ O-8.5497222222222125.569166666670{{#coordinates:-8,5497222222222|125,56916666667| dim= globe= name=Palapasot region=TL-DI type=city
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Palapasot

Motael (ehemals 20 Maio)<ref>Timor-Leste: Poverty in a Young Nation (Memento vom 25. Dezember 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB)</ref> ist ein osttimoresischer Suco, der einen Stadtteil der Landeshauptstadt Dili bildet. Seit 2004 gehört Motael zum Verwaltungsamt Vera Cruz, davor zu Dom Aleixo.

Geographie

Datei:Mapa da Ilha de Timor desenhado por António Aug Santos Victal (1908).jpg
Karte von 1908, auf der nachträglich Motael eingezeichnet wurde
Datei:Leuchtturm Dili.jpg
Der Leuchtturm von Motael

Motael gehört zum Zentrum der Hauptstadt. An der Stelle, wo sich die Bucht von Dili noch einmal etwas in das Land hineinschiebt, liegt Motael am westlichen Ende der kleinen Bucht. Der Suco hat eine Fläche von 0,55 km².<ref name=Census2010-2/> Südlich liegt der Suco Colmera, westlich die Sucos Bairro Pite und Kampung Alor, die zum Verwaltungsamt Dom Aleixo gehören. Der Westgrenze folgt in der Regenzeit der Fluss Maloa.<ref name=GIS>Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)</ref>

Motael teilt sich in vier Stadtviertel: Aitarak im Nordwesten, Palapasot im Nordosten, Bebora im Südwesten und Farol (Parol) im Südosten.<ref name="UNMIT">UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (PDF; 448 kB)</ref> Farol (port. Leuchtturm) war am Ende der Kolonialzeit das Wohnviertel der europäischstämmigen Bevölkerung Dilis. Im Zentrum von Motael befindet sich die Grundschule (Escola Primaria Farol),<ref name=Poll>Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)</ref> am Nordostufer eine Station der Nationalpolizei Osttimors und am Nordufer der Leuchtturm Motaels; Nicht in Farol, wie man es vom Namen her erwarten könnte, sondern in Aitarak. Die Küste an der Bucht von Dili nimmt der Hafen von Dili ein, der wichtigste des Landes.<ref name="UNMIT"/>

Die Kirche San António de Motael im portugiesischen Stil ist die älteste, bestehende Kirche in Osttimor, auch wenn das Gebäude 1955 nach der Schlacht um Timor im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut werden musste.<ref>Tony Wheeler, Xanana Gusmao, Kristy Sword-Gusmao: East Timor. Lonely Planet, London 2004, ISBN 1-74059-644-7</ref> An der Südostspitze des Sucos liegt der Jardim 5 de Maio (Garten 5. Mai).<ref>Timor Tourism: Statue of Integration, abgerufen am 24. November 2015.</ref>

Im Suco befinden sich die fünf Aldeias Bee Dalan, Boa Morena, Halibur, Hura und Lirio.<ref name=JdR>Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch; PDF; 323 kB)</ref>

Einwohner

Im Suco leben 2.877 Einwohner (2010,<ref name="SR2010"/> 2004: 3.257<ref name=Census>Direcção Nacional de Estatística Census 2004</ref>). Fast 92 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Minderheiten sprechen Resuk, Rahesuk, Makasae, Makalero, Idaté, Fataluku oder Tetum Terik.<ref>Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Motael (Tetum; PDF; 8,1 MB)</ref> Der Ortsname „Motaél“ stammt aus dem Mambai und bedeutet „Flussmündung“. Er ist ein Beleg dafür, dass in der Region von Dili ursprünglich Mambai statt Tetum gesprochen wurde.<ref name="placenames">Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, abgerufen am 28. September 2014.</ref>

Geschichte

Datei:Régulo de Motael e família em 1903.jpg
Der Liurai von Motael und seine Familie (1903)
Datei:Régulo de Motael 1903.jpg
Der Liurai überwacht Bauarbeiten (1903)

Den Namen erhielt der Stadtteil vom timoresischen Reich, das über die Region herrschte, als die Portugiesen die Hauptstadt ihrer Kolonie 1769 hierher verlegten. Schon vorher hatten hier Jesuiten erfolgreich Kinder zum Christentum bekehrt und dem Liurai von Motael christianisierte Soldaten aus Larantuka überlassen, zum Schutz vor muslimischen Überfällen. Als treuer Verbündeter stellte Dom Alexandre, der Liurai von Motael, den Portugiesen das nötige Land und Bauholz für die Gründung Dilis zur Verfügung. Zudem sicherte er ihnen auch Männer und Pferde zur Verteidigung zu. Mit der Zeit wurde Motael zu einer starken Macht innerhalb der Kolonie Portugiesisch-Timor.

1810 bis 1812 war der Liurai von Motael sogar einer der führenden Mitglieder des Conselho Governativo, die anstelle des fehlenden Gouverneurs die Kolonie regierten. 1867 half Motael den Portugiesen die Rebellion von Vemasse niederzuschlagen. 1887 wurde als einer der Verantwortlichen für die Revolte der Moradores, der Liurai von Motael, Lucas Martins, verhaftet und schließlich in Goa vor Gericht gestellt. Im Verlauf der Revolte war der Gouverneur Alfredo de Lacerda Maia ermordet worden.

Während der indonesischen Besatzung Osttimors (1975 bis 1999) wurde der Timorese Sebastião Gomes am 27. Oktober 1991 von indonesischen Sicherheitskräften angeschossen und verblutete in der Kirche San António de Motael. Bei seinem Begräbnis kam es zu einer Demonstration für die Unabhängigkeit Osttimors. Folge war ein Massaker an den Demonstranten durch indonesische Sicherheitskräften, das sogenannte Santa-Cruz-Massaker.

2006 wurde bei der Kirche von Motael ein Lager aufgebaut, um Flüchtlingen nach den Unruhen in Osttimor 2006 eine Unterkunft zu bieten.

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Cornelio de Araujo Lopes zum Chefe de Suco gewählt<ref>Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)</ref> und 2009 in seinem Amt bestätigt.<ref>Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)</ref>

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: Motael – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>

-8.5497222222222125.56916666667Koordinaten: 8° 33′ S, 125° 34′ O{{#coordinates:-8,5497222222222|125,56916666667|primary

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