Nellingen auf den Fildern


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48.7159.3349Koordinaten: 48° 42′ 54″ N, 9° 18′ 0″ O{{#coordinates:48,715|9,3|primary
Nellingen
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Höhe: 349 m
Einwohner: 9932 (30. Mrz. 2015)
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 73760
Vorwahl: 0711

Nellingen (früher Nellingen auf den Fildern, schwäbisch gesprochen Nällenga) ist ein Stadtteil der Stadt Ostfildern in Baden-Württemberg. Der Ort liegt zwischen den Ostfilderner Stadtteilen Parksiedlung und Scharnhausen sowie Denkendorf, Berkheim und Zollberg.

Geschichte

Nellingen wurde 1120 als Nallingen erstmals erwähnt. Der Ortsadel, die Edelfreien von Nellingen, legte durch eine Stiftung an das Kloster St. Blasien den Grundstein für die spätere Propstei, die durch das Kloster St. Blasien schließlich um 1250 gegründet wurde. Vermutlich übte bereits damals Württemberg die Vogtei über die Propstei aus, doch tauschte Württemberg erst 1649 die Vogtei gegen andere Rechte St. Blasiens ein. Die Gemeinde gehörte zum Amt beziehungsweise Amtsoberamt Stuttgart und kam 1810 zum Oberamt Esslingen, aus dem 1938 der Landkreis Esslingen hervorging.

Im Zweiten Weltkrieg entstand hier ein Fliegerhorst der Luftwaffe, der im Frühjahr 1945 nach Besetzung durch Amerikaner die Code-Bezeichnung Airfield R.94 erhielt. Die US Army nutzte ihn unter anderem als Stützpunkt von Heeresfliegern bis 1992 weiter. Seitdem ist dort der neue Stadtteil Scharnhauser Park.

Auf Nellinger Gemarkung wurde 1955 begonnen, eine neue Siedlung, die Parksiedlung, zu bauen. Diese wurde dann ein Ortsteil von Nellingen und ist seit 2006 ein eigenständiger Stadtteil von Ostfildern.

Am 1. Januar 1975 wurde Nellingen im Zuge der Gemeindereform mit Ruit auf den Fildern, Kemnat und Scharnhausen zur Gemeinde Ostfildern.

Bauwerke

Datei:Nellingen-kirche2.jpg
St.-Blasius-Kirche in Nellingen mit Turm aus dem 13. Jhd.

Im Südwesten des Stadtteils liegt die historische Ortsmitte, die im Wesentlichen vom Klosterhof geprägt wird. Hier hatte bis zu ihrer Aufhebung 1649 die Propstei ihren Sitz, danach war die Anlage bis 1836 württembergisches Kameralamt.

Die Mitte des Klosterhofs bildet die evangelische St.-Blasius-Kirche, deren spätromanischer Turm 1220 erbaut wurde. Der Turm hat einen viereckigen Grundriss, der sich nach oben zum Achteck verjüngt. Er gilt als ältester Kirchturm dieses Typs in Württemberg. Das Kirchenschiff wurde nach der Beschädigung des alten Gebäudes durch Sturm 1749 im Jahr 1777 erneuert. Die Kirche wurde 1926 renoviert, wobei ein Gemeindesaal angebaut wurde. Die letzte umfassende Sanierung fand 1994/95 statt. Das benachbarte Pfarrhaus von 1565 zählt zu den ältesten Gebäuden Nellingens, war Pfarrhaus bis 1838 und ist seit 1975 im Besitz der Stadt, die es 1980 grundlegend sanierte.

Auch das Propsteigebäude geht noch auf das 16. Jahrhundert zurück; die ältesten Gebäudeteile datieren aus der Zeit um 1500, das Gebäude entstand in seiner heutigen Form bis 1599. Zum Klosterhof zählen außerdem das Rathaus sowie der Fruchtkasten mit historischem Staffelgiebel.

Verkehr

In Nellingen gibt es zwei Haltestellen (Technische Akademie, Ostfildern Nellingen), die von den Linien der Stadtbahn Stuttgart bedient werden:

  • U7 Mönchfeld – Hauptbahnhof – Ruhbank/Fernsehturm – Heumaden – Ostfildern
  • U8 Vaihingen – Möhringen – Degerloch – Ruhbank/Fernsehturm – Heumaden – Ostfildern

Das 1995 eingeweihte Körschtalviadukt ist Teil der Ortsumgehung von Nellingen.

Literatur

  • Borst, Otto: Nellingen. Geschichte und Gegenwart einer Fildergemeinde. Stuttgart 1971.
  • Schuster, Otto: Heimatbuch von Nellingen auf den Fildern. Esslingen 1948.
  • Wurster, Otto: Eßlinger Heimatbuch für Stadt und Umgebung. Eßlingen 1931. Darin: Nellingen (S. 283f).