Nischni Tagil


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Stadt
Nischni Tagil
Нижний Тагил
Flagge Wappen
Föderationskreis Ural
Oblast Swerdlowsk
Stadtkreis Nischni Tagil
Bürgermeister Sergej Nossow
Gegründet 1722
Stadt seit 1919
Fläche 298 km²
Bevölkerung 361.811 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)<ref name="einwohner_aktuell">Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)</ref>
Bevölkerungsdichte 1214 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 200 m
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7) 3435
Postleitzahl 622000–622052
Kfz-Kennzeichen 66, 96, 196
OKATO 65 476
Website www.ntagil.org
Geographische Lage
Koordinaten 57° 55′ N, 59° 58′ O57.91666666666759.966666666667200Koordinaten: 57° 55′ 0″ N, 59° 58′ 0″ O{{#coordinates:57,916666666667|59,966666666667|primary dim=10000 globe= name=Nischni Tagil region=RU-SVE type=city
  }}

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Lage im Westteil Russlands

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Lage in der Oblast Swerdlowsk
Liste der Städte in Russland

Nischni Tagil (russisch Ни́жний Таги́л, wissenschaftliche Transliteration Nižnij Tagil); bis 1919 Nischnetagilski Sawod /Нижнетагильский Завод (Nižnij = russisch für „Nieder-“, „Unter-“; Tagil = mansisch für „viel Wasser“ nach dem Flussnamen) ist eine Stadt in Russland mit 361.811 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" /> Sie liegt in der Oblast Swerdlowsk am Fluss Tagil im mittleren Ural nördlich von Jekaterinburg.

Datei:Nishnytagil-trainstation-20070128.jpg
Der Bahnhof von Nischni Tagil
Datei:Nizhnijtagil-tram-20070128.jpg
Straßenbahn in Nischni Tagil
Datei:Nizhny tagil industry.jpg
Industrie in Nischni Tagil

Geschichte

In der Sowjetzeit gab es in Nischni Tagil ein großes Gulag. Das Tagil-ITL (Besserungsarbeitslager) bestand von Januar 1942 bis April 1953, seine Verwaltung befand sich in der Stadt. Die Zahl der Inhaftierten lag zeitweise bei über 43.000 Personen, die im Metallurgiekombinat von Nischni Tagil und in anderen Industriebetrieben sowie im Straßen- und Wasserbau, zur Förderung von Bodenschätzen und in der Holzgewinnung eingesetzt wurden.<ref>Tagil-ITL im Internetportal GULAG des Memorial Deutschland e. V. </ref>

Weiterhin befanden sich die beiden Kriegsgefangenenlager 153 und 245 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs in der Stadt. Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 2929 versorgt.<ref>Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.</ref>

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1897 30.000
1926 39.000
1939 159.867
1959 338.501
1970 378.410
1979 398.146
1989 439.521
2002 390.498
2010 361.811

Anmerkung: Volkszählungsdaten (bis 1926 gerundet)

Verkehr

Die Stadt hat Anbindung an die wichtigsten Straßen- und Eisenbahnanbindungen der Umgebung. Nationale und internationale Flüge finden über den in der Nähe gelegenen Flughafen Jekaterinburg statt.

Kultur

Nischni Tagil verfügt über ein städtisches Theater, das D. N. von Mamin-Sibirjak, ein Jugend- und Puppentheater, einen Zirkus, ein Kino- und Videozentrum, einen Kulturpalast sowie mehrere Museen und Bibliotheken. In der Stadt und der Umgebung gibt es viele noch erhaltene oder liebevoll restaurierte kulturhistorische Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die Eindrücke der damaligen Baukunst vermitteln. Daneben gibt es noch einen Nationalpark, der über die Geschichte der Eisengewinnung und -verarbeitung informiert. Die Schule Nr. 32 und das Berufsschulzentrum Ellwangen betreiben eine Schulpartnerschaft.<ref>Kreisberufsschulzentrum Ellwangen hat jetzt Partnerschule im russischen Nishnij Tagil. auf ostalbkreis.de</ref>

Wirtschaft

Die Stadt ist bekannt durch Eisengewinnung und -verarbeitung. Die weiteren wichtigen wirtschaftlichen Zweige sind Maschinenbau, Metallverarbeitung und Chemie. Das Metallurgie-Kombinat wurde unter der Leitung der Firma Thyssen reorganisiert. Weitere am Aufbau der Stadt beteiligte deutsche Unternehmen sind die Firmen KHD Humboldt WEDAG und Erich Friedrich. 1996 begann das deutsch-russische Unternehmen Tagil-Technoterm mit der Produktion von wärmedämmenden Materialien. In der Stadt befindet sich auch das Stahlwerk NTMK mit Firmensitz.

Wichtigstes Unternehmen in Nischni Tagil ist die Maschinenbaufabrik, der weltgrößte Panzerfahrzeughersteller Uralwagonsawod.

Eine verbreitete Theorie besagt, dass das für die Freiheitsstatue verwendete Kupfer aus Nischni Tagil stammt (ähnliches behauptet aber auch der Kupfer-Bergbauort Sulitjelma in Norwegen von seinem Kupfer).<ref> Statue of Liberty Made of Russian Copper?</ref>

Schulen

Neben den Gymnasien gibt es mehrere Berufsschulen und eine medizinische Fachhochschule sowie die weltweit anerkannte Akademie für angewandte Kunst.

Andere weiterführende Bildungsmöglichkeiten

  • Filiale der Staatlichen Technischen Universität des Uralgebiets
  • Filiale des Hauptstädtischen geisteswissenschaftlichen Instituts
  • Filiale des Instituts für Ökonomie, Verwaltung und Recht des Uralgebiets
  • Milizschule des Innenministeriums
  • Staatliches Pädagogisches Institut Nischni Tagil

Sport

Der Eishockeyverein Sputnik spielt in der zweithöchsten russischen Spielklasse.

In Nischni Tagil steht der Skisprungschanzenkomplex Aist der eine Großschanze (HS134), eine Normalschanze (HS100) und drei Kleinschanzen (K40, K20, K10) beinhaltet. Seit 2013 werden dort auch internationale Wettkämpfe veranstaltet.

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons Commons: Nischni Tagil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />