Obi (Baumarkt)
OBI Bau- und Heimwerkermärkte GmbH & Co. Franchise Center KG | |
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Logo der OBI GmbH & Co. Deutschland KG | |
Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1970 |
Sitz | Wermelskirchen, Deutschland |
Mitarbeiter | 42.000<ref name="GJ2013">obi.de: Das Unternehmen, abgerufen am 6. September 2014</ref> |
Umsatz | 6,7 Mrd. EUR<ref name="GJ2013" /> |
Branche | Baumärkte, Einzelhandel |
Website | www.obi.com |
Stand: 31. Dezember 2013 |
Die Obi GmbH & Co. Deutschland KG (Eigenschreibweise OBI in Majuskeln) ist eine europaweit agierende Baumarkt-Handelskette mit Hauptsitz in Wermelskirchen in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Eigentümerstruktur
Obi Deutschland ist Teil der Obi Group Holding GmbH Wermelskirchen, die ihrerseits zu 100 % von der Olympics Baumarkt Holding GmbH Wermelskirchen gehalten wird.<ref>eBundesanzeiger: Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 der Olympics Baumarkt Holding GmbH.</ref> An der Olympics Baumarkt Holding GmbH sind die Unternehmensgruppe Tengelmann mit 74,23 %<ref>eBundesanzeiger: Anteil laut Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG.</ref> und die Lueg-Gruppe<ref>wer-zu-wem.de – OBI</ref> beteiligt.
Ranking
Obi Deutschland gehört zu den größten Baumarktunternehmen in Europa und führt die Top-Liste der Baumärkte in Deutschland an.<ref>Top 10 Baumärkte Deutschland 2012 (nach Umsatz in 2011). Abgerufen am 2. Januar 2013. </ref> Baumärkte werden an 570 Standorten in 13 Ländern (davon 330 in Deutschland) unterhalten. Im Geschäftsjahr 2013 erzielten die Obi-Märkte mit 42.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 6,7 Mrd. Euro.<ref name="GJ2013" /> Der Umsatzanteil des Auslandes betrug 2011 46 Prozent.
Geschichte
Gegründet wurde Obi 1970 von Emil Lux, Manfred Maus und Klaus Birker mit der Eröffnung des ersten Obi-Marktes im Einkaufszentrum Alstertal in Hamburg-Poppenbüttel. Die Idee des Firmennamens Obi geht auf die französische Aussprache des Wortes Hobby zurück, da im Französischen ein H nicht gesprochen wird. Manfred Maus kaufte den Namen Obi für 3000 Franc (umgerechnet ca. 457,35 €) von Geschäftsleuten, die in Frankreich einen Baumarkt mit diesem Namen betrieben. Aufgrund des Kaufvertrages dürfen in Frankreich keine weiteren Obi-Märkte eröffnet werden.<ref>http://www.obi.de/de/company/de/Unternehmen/Historie/index.html</ref> Die in Frankreich bestehenden Obi-Märkte gehören zur französischen Leroy-Merlin-Baumarktgruppe.
1985 übernahm die Unternehmensgruppe Tengelmann die Mehrheit an Obi,<ref>http://tengelmann.de/unternehmen0/unternehmensgeschichte0/unternehmensgeschichte1971-19931.html</ref> der Anteil wurde im Jahr 2007 durch die Übernahme der Anteile der Gründerfamilie Lux von 63 % auf 74 % erhöht.<ref>http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,498644,00.html</ref>
Ende der 1990er Jahre wurde die Kette IMO-Markt Baumarkt mit sechs Märkten erster Franchisepartner in Österreich. 2010 verkaufte IMO-Markt Baumarkt die Obi-Baumärkte nach Deutschland an Obi. Die Immobilien blieben bei IMO-Markt Baumarkt.<ref>Imo: Neun OBI-Märkte an Zentrale verkauft auf OBI vom 4. Juni 2010 abgerufen am 25. Juli 2012</ref> Weiterhin betreiben acht Franchisepartner insgesamt 32 Märkte. Unter diesen Partnern befindet sich der seit 1894 bestehende Baustoffhändler A. Sochor, das selbst etwa einen Umsatz von 100 Millionen Euro (2006) erreicht.<ref>Sochor A. & Co GmbH auf Staatswappenträger abgerufen am 1. Oktober 2010</ref>
Die elf Schweizer Märkte werden seit der Kooperation mit der Migros als Franchisepartner betrieben.
2015 übernahm Obi insgesamt 70 Filialen des österreichischen Konkurrenten Baumax in Österreich, Tschechien, der Slowakei und in Slowenien.
Konzernstruktur
Im Jahr 2013 betreibt Obi Baumärkte in Deutschland (338),<ref>Anzahl Märkte, obi.de, abgerufen 12. Oktober 2013</ref> Italien (52), Polen (44), Österreich (82), Tschechien (33), Ungarn (28), Russland (19), der Slowakei (14), der Schweiz (10), Slowenien (9), Rumänien (7), Kroatien (3), Bosnien-Herzegowina (3) und der Ukraine (3). Ein zeitweiliges Engagement in China wurde wieder aufgegeben. Im April 2015 wurde ebenfalls das Engagement in Rumänien aufgegeben (http://www.obi.ro/ro/index.html), sodass die Darstellung aus dem Jahre 2013 nicht mehr aktuell ist. Die deutschen Märkte werden von der Deutsche Heimwerkermarkt Holding GmbH, ebenfalls in Wermelskirchen, gesteuert.
Viele OBI-Märkte sind aber nicht Teil des Konzerns, sondern werden von eigenständigen Unternehmern in Franchise betrieben.
Zu dem Unternehmen gehören mehrere Servicegesellschaften:
- Obi Mietprofi (Werkzeug- und Maschinenverleih)
- Obi Renovierungs-Service (Handwerkerservice)
- Obi Smart Technologies ehemals GfD – Gesellschaft für Datenverarbeitung (IT-Dienstleistungen)
- OBI E-Commerce GmbH (Verantwortung für Online Shop)<ref>Impressum obi.de, OBI E-Commerce GmbH Verantwortlich und Vertragspartner für den Online-Shop</ref>
Neben Produkten für den Bau- und Heimwerkerbedarf bietet das Unternehmen auch Haushaltswaren und Gartenbedarfsartikel an. Bekannt wurde das Unternehmen durch sein Markensymbol, den Biber. Mittlerweile steht die Baumarktbranche in einem starken Verdrängungs- und Konkurrenzkampf, so wurde auch die Werbeintensität deutlich erhöht, unter anderem auch als Co-Sponsor bei Sportsendungen und Sportveranstaltungen. Obi war beispielsweise das einzige Einzelhandelsunternehmen, das als offizieller Sponsor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 auftrat.
Kooperationen
Obi kooperiert im Ausbauhaus-Geschäft mit der B.O.S. Haus GmbH, einer Vertriebstochter von Bien-Zenker.
Mit Obi@Otto war Obi eine Kooperation mit dem Otto-Versand in Hamburg eingegangen. Ziel war es, die Vorteile eines Onlineshops und einem hauseigenen Lieferservice, Hermes sowie mit Schenker für Großsendungen (wie z. B. Gartenhäuser), mit dem gängigen Obi-Sortiment zu verknüpfen. Der Otto-Versand führt seinen Markenauftritt jedoch seit Anfang 2007 ohne die Obi-Baumarktgruppe unter dem Namen OTTO Baumarkt direkt in Zusammenarbeit mit der hagebau in Soltau weiter.
Kundenbindungsprogramme
In Deutschland war Obi dem Kundenbindungsprogramm Payback bis zum 30. Juni 2007 angeschlossen. Inzwischen hat Obi in Deutschland ein eigenes Bonusprogramm für Kunden aufgebaut, die Top-Kundenkarte, die je nach Jahresumsatz verschiedene Rückvergütungen anbietet, ab 1500 Euro 3 %, ab 2500 Euro 5 % und ab 5000 Euro 10 %.<ref>[1]</ref>
In der Schweiz ist Obi an das Cumulus-Programm angeschlossen.
Kritik in Deutschland
- Obi wird 2008 von Gewerkschaften vorgeworfen, Betriebsräte systematisch zu behindern oder deren Gründung von Anfang an zu unterbinden. Dazu sollen die Mitarbeiter massiv unter Druck gesetzt und Betriebsratsmitglieder mit fadenscheinigen Gründen gekündigt worden sein. In nur ca. 40 von 330 Baumärkten von Obi gibt es Betriebsräte.<ref>Obi will Betriebsrat kündigen (Memento vom 6. Juni 2008 im Internet Archive), stuttgarter-zeitung.de, abgerufen am 12. Oktober 2013</ref>
- Der TÜV Rheinland wirft Obi 2013 vor, seit 2009 die Kunden durch missbräuchlich verwendete Prüfsiegel bei sicherheitstechnisch heiklen Geräten getäuscht zu haben.<ref>TÜV wirft Obi Täuschungsmanöver mit Gütesiegeln vor, spiegel.de, abgerufen am 12. Oktober 2013</ref>
Bewegungen im Baumarkt-Sektor
In München und Umgebung sind zu Beginn des Jahres 2014 acht von 18 OBI-Märkten zu Hagebau gewechselt, „weil sich Münchner Franchise-Nehmer dem Diktat der Unternehmensleitung [von OBI] nicht beugen“ wollten.<ref>Baumärkte in München. Von Obi zu Hagebau. Süddeutsche Zeitung, 24. Januar 2014.</ref>
Teilübernahme von Baumax in und um Österreich
Nach vierwöchiger Prüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), darf Obi 48 von den 65 Baumax-Filialen in Österreich übernehmen. Auf Drängen der Wettbewerbsbehörde übernimmt Obi nur eine Filiale weniger als geplant. Alle Standorte werden jeweils in der Slowakei (14) und in Slowenien (2) übernommen, ausgewählte 4 von 24 in Tschechien. In allen vier Ländern zusammen also 68 Filialen.<ref>http://noe.orf.at/news/stories/2734196/ Obi darf bauMax-Filialen übernehmen, orf.at, 30. September 2015, abgerufen 30. September 2015.</ref>
Weblinks
- Offizielle Website des Unternehmens
- Marktauftritt: Deutschland, Österreich, Schweiz
Einzelnachweise
<references />
Koordinaten: 51° 8′ 47″ N, 7° 14′ 54″ O{{#coordinates:51,146485|7,2484|primary
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