Ohridforelle
Ohridforelle | ||||||||||||
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Ohridforelle (Salmo letnica)
Ohridforelle (Salmo letnica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Salmo letnica | ||||||||||||
Karaman 1924 |
Die Ohridforelle (Salmo letnica, selten auch Trutta letnica; mazedonisch Ohridska pastrmka Охридска пастрмка; albanisch Koran; englisch Ohrid Trout) ist ein zu den Salmoniden zählender Süßwasserfisch, der als endemische Art im äußerst alten und tiefen Ohridsee an der albanisch-mazedonischen Grenze vorkommt. Generell liegen wenige Daten zum Verhalten und Vorkommen des Fischs vor. Auch die Taxonomie sollte mit aktuellen wissenschaftlichen Methoden überprüft werden.<ref name="iucn">Crivelli, A.J. 2006. Salmo letnica. in: IUCN 2007. 2007 IUCN Red List of Threatened Species. (Version vom 5. Januar 2008)</ref>
Die Ohridforelle wird rund 60 Zentimeter lang. Der silbrige Körper ist vor allem im oberen Teil von schwarzen Flecken gesäumt. Rote Punkte finden sich vor allem entlang der Seitenlinie. Das Fleisch ist rosa.<ref name="fishbase" />
Die Ohridforelle ist ein wohlschmeckender Speisefisch, was zu einer starken Überfischung führt, so dass sie auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet geführt wurde. 2001 wurde der Status auf keine ausreichenden Daten geändert.<ref name="iucn"/> Während der Fisch in Mazedonien nach einem Verbot im Jahr 2005 kaum mehr aus dem See gefischt wird, kümmert sich auf der albanischen Seite des Sees – von der Armut gedrängt – lange niemand um den Artenschutz: Der Fisch wurde rücksichtslos gejagt.<ref>Jens Tönnesmann: Zwei Länder, ein See, zwei Nutzungskonzepte, Deutschlandfunk, 3. Januar 2008 Abschrift</ref> Seit dem 14. November 2013 wurde jedoch auch in Albanien jegliches Fischen im Ohridsee verboten.<ref>Ndalohet peshkimi në liqenin e Ohrit (Das Fischen im Ohridsee wird verboten). In: Top Channel. 12. November 2013, abgerufen am 23. November 2013. </ref> In beiden Ländern wird die Ohridforelle auch gezüchtet. Von 1985 bis ins Jahr 2000 wurden jeweils über 100.000 Kilogramm Forellen aus dem See gefischt, wobei ein starker Rückgang auf mazedonischer Seite seit 1991 auf albanischer Seite rasch wettgemacht wurde.<ref>Lake Ohrid – Experience and Lessons Learned Brief. In: LakeNet. 27. Februar 2006, abgerufen am 23. November 2013 (PDF; 651 kB, english). </ref> Heute wird versucht, die Art durch Fischzucht an Instituten in Ohrid und Struga zu unterstützen.<ref>Gabriel Schwaderer, Annette Spangenberg, Euronatur (Hrsg.): Prespa-Ohrid-Region. Radolfzell 2009, ISBN 978-3-00-027579-1.</ref>
Als die Bestände noch nicht bedroht waren, wurden Fische von bis zu fünf Kilogramm gefangen. Als Extrema gelten eine Länge von 76 Zentimeter und ein Gewicht von 6490 Gramm.<ref name="fishbase">Ohridforelle auf Fishbase.org (englisch)</ref> Aussetzungen in anderen Seen haben sich als wenig erfolgreich erwiesen.<ref>am Fuller. 2008. Salmo letnica. USGS Nonindigenous Aquatic Species Database, Gainesville, FL. (Version vom 10. November 2007)</ref>Weblinks
- Fisch & Fang: Ohrid-Forelle in Gefahr
- Balkan-Trout.com: Lake Ohrid Trouts (englisch)
- n-tv: Dank Fangverbot und Zucht: Ohrid-Forelle gerettet (19. Juni 2008)
Einzelnachweise
<references/>