Pflanzkübel


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25px Dieser Artikel befasst sich mit großformatigen Pflanzkübeln, wie sie zur Stadtgestaltung verwendet werden. Zu kleinformatigen Gefäßen zur Aufnahme von Pflanzen siehe den Artikel Blumentopf. Zu weiteren Bedeutungen siehe Blumenkübel, zu den Pflanzen siehe Kübelpflanze.

Pflanzkübel sind Behältnisse für die Aufnahme einer oder mehrerer Pflanzen und stellen neben Pollern, Bänken und Abfallentsorgungselementen wesentliche Ausstattungsdetails des öffentlichen Raums, vor allem von Fußgängerflächen dar, zumal in Abgrenzung zur befahrenen Straße. Ihre weite Verbreitung geht darauf zurück, dass sie die Bedingungen an die kleinräumige Gestaltung öffentlicher Flächen erfüllen: Sie verbinden Ästhetik und Ökologie („Grüne Stadt“) mit den stadtplanerisch prioritären Zielen der Sparsamkeit, der Haltbarkeit, der Reparaturfähigkeit (Vandalismussicherheit) und der Entsorgungssicherheit.

Form, Material, Ästhetik

Pflanzkübel gibt es in einer großen Formenvielfalt. Es dominieren der Trog im 45-Grad-Winkel und die kreisrunde Form. Sechseckkübel, Becher oder Trichter sind die Alternativen. Leicht erweitern lassen die Optionen sich durch Kombination mit anderen Repräsentanten des Stadtmobiliars: geschlossene, geöffnete Rundbankinstallationen, freie Rechteckkombinationen mit Sitzmobiliar, Werbeträgern, Entsorgungsbehältern, wie sie die Hersteller in vorkonzipierten Formen bereits fertig anbieten.

Beim Material entscheidet man sich häufig für Beton, gerne in der Variante des Waschbetons. Beton harmoniert im Allgemeinen gut mit den horizontalen wie vertikalen Umgebungsflächen z. B. der Fußgängerzonen (als einem Hauptanwendungsgebiet der Pflanzkübel), vorausgesetzt, es handelt sich um versiegelte Flächen bzw. um moderne Gebäudefassaden.
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Siegen: als dekoratives Element auf der Überbauung der Sieg
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Holzummantelte Kübel, Siegen
Beton ist robust und pflegeleicht. Er ist witterungsunabhängig, im Winter frostbeständig. Sein hohes Gewicht erschwert Entfernung und anschließende Zweckentfremdung der Behälter weitgehend. Seine Materialfestigkeit macht Beton widerstandsfähig gegen Angriffe von Mensch und Natur. Bei Verschmutzungen durch Hunde, Tauben, Vandalen etc. mit unerwünschten flüssigen, halbfesten oder festen Stoffen lässt der Kübel sich mit dem Hochdruckreiniger säubern, so dass das gelegentlich zu beobachtende Phänomen, dass die Kübel „an den Wochenenden als Müll-und Brecheimer herhalten“,<ref>Köln: (PDF; 2,4 MB).</ref>

Pflanzkübel ordnen und gliedern den öffentlichen Raum. Sie bringen in eintönige Flächen Park- und Gartenatmosphäre ein und ermöglichen im Herzen der Städte die Begegnung mit der Natur. Anders als Sitzmöbel (Bänke, Einzelsitze, manche Pollerformen) eignen sie sich kaum für den längeren sitzenden Aufenthalt.

Funktionsweise

Ein Wasserabfluss sorgt in der Regel für die Feuchtigkeitsregulierung und gute Wachstumsbedingungen. Mit Hilfe innenseitiger Ankerhülsen lassen Pflanzkübel sich auch bei hohem Gewicht leicht versetzen. Die niedrigen Unterhaltskosten lassen sich manchmal durch Patenschaften von Anwohnern und anliegenden Geschäften noch weiter senken. Bei der Auswahl und Gestaltung von Pflanzkübeln stehen dann Garten-, Friedhofs- und Forstamt den Paten beratend zur Verfügung. Diese Patenschaften bewältigen neben den finanziellen Anschaffungskosten den Pflegeaufwand, der bei sommerlichen Witterungsbedingungen ein ein- bis zweimal tägliches Gießen sowie in der Vegetationsperiode eine monatliche Wildkraut-, Wildwuchs- und Unratbeseitigung erfordert.

Einsatzweise und -orte

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Fahrbahnteiler, ebenfalls Siegen
Haupteinsatzort von Pflanzkübeln sind die öffentlichen innerstädtischen Gehflächen. Ein beliebter Ort ist auch die städtische Außengastronomie (Biergärten, Straßencafés). Hier dienen sie der Eingrünung der Außenbewirtschaftungsflächen. Die Raumgliederung mit großen Pflanzgefäßen kann bei entsprechender Gestaltung und Pflege positiv zur gastlichen Atmosphäre beitragen. Eindrucksvoll ist die Ausstattung von Ladenportalen mit Gefäßen gehobenen Materials (Terracotta, tropisches Bongossi-Edelholz bzw. deren naturechte Nachbildungen) und aufwendigere Formen.

Abseits der Einkaufszonen sind die Rund- und die Quadratform als straßenseitige Begrünung und in der Gestalt langer Pflanztröge als blühende Fahrbahnteiler einsetzbar.

Umstritten dagegen ist ihre Verwendung als Steuerungsmittel in verkehrsberuhigten Zonen.<ref>Holtenau: [3].</ref>

Einzelnachweise

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