Phil Kessel
Vereinigte Staaten Phil Kessel Eishockeyspieler | |
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Phil Kessel | |
Personenbezogene Informationen | |
Geburtsdatum | 2. Oktober 1987 |
Geburtsort | Madison, Wisconsin, USA |
Größe | 183 cm |
Gewicht | 88 kg |
Spielerbezogene Informationen | |
Position | Rechter Flügel |
Schusshand | Rechts |
Draftbezogene Informationen | |
NHL Entry Draft | 2006, 1. Runde, 5. Position Boston Bruins |
Spielerkarriere | |
2003–2005 | USA Hockey National Team Development Program |
2005–2006 | University of Minnesota |
2006–2009 | Boston Bruins |
2009–2015 | Toronto Maple Leafs |
seit 2015 | Pittsburgh Penguins |
Philip Joseph „Phil“ Kessel (* 2. Oktober 1987 in Madison, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2015 für die Pittsburgh Penguins in der National Hockey League spielt. Kessel ist der Bruder der amerikanischen Eishockeynationalspielerin Amanda Kessel.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Anfänge im Jugend- und Collegebereich
Phil Kessel begann seine Karriere 2002 bei den Madison Capitols in der Juniorenliga Central State Hockey League. 2003 wechselte er ins Förderungsprogramm des US-Nationalteams. Innerhalb von zwei Jahren erzielte er 88 Tore und damit soviel, wie noch kein Spieler im Programm. Bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2004 gewann er die Silbermedaille, im Jahr darauf wurde er mit dem US-Team U18-Junioren-Weltmeister.
Ab dem Sommer 2005 ging er auf die University of Minnesota, wo er für deren Eishockeyteam spielte und auch dort konnte er durch eine gute Punkteausbeute überzeugen und wurde am Ende der Saison als Rookie des Jahres der WCHA-Division ausgezeichnet. Im NHL Entry Draft 2006 wurde er von den Boston Bruins in der ersten Runde an Position fünf ausgewählt. Während der Saison 2005/06 lag er zwischenzeitlich sogar auf Platz eins des Draft-Rankings für die nordamerikanischen Feldspieler, rutschte aber zwischenzeitlich auf den dritten Platz ab und landete kurz vor dem Draft an fünfter Stelle.
Boston Bruins (2006–2009)
Am 17. August 2006 gaben die Boston Bruins bekannt, dass man sich mit Phil Kessel auf einen langjährigen Vertrag geeinigt hatte und er im Jahr 850.000 US-Dollar verdient, das Maximalgehalt, das ein Neuprofi erhalten kann. In seinem zweiten NHL-Spiel am 7. Oktober 2006 schaffte Kessel seinen ersten Assist. Zwei Wochen später folgte gegen die Buffalo Sabres sein erstes Tor in der NHL. Am 11. Dezember 2006 erklärte seine Familie, dass er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. In den folgenden Tagen wurde bekannt, dass Kessel an Hodenkrebs erkrankt ist. Auf einer Pressekonferenz am 16. Dezember 2006 gab er bekannt, dass er erfolgreich operiert worden ist und der Tumor entfernt wurde. Der Teamarzt der Bruins sagte, dass die Krebserkrankung rechtzeitig erkannt wurde und sich noch nicht ausgebreitet hatte. Am 6. Januar 2007 gab er sein Comeback beim Farmteam von Boston, den Providence Bruins in der AHL und am Tag darauf schoss er sein erstes Tor für Providence. Sein erstes NHL-Spiel nach der Krebsdiagnose absolvierte er am 9. Januar und beendete die Saison schließlich mit elf Toren und 18 Assists. Am Ende der Spielzeit erhielt er die Bill Masterton Memorial Trophy, die der Spieler erhält, der sich durch Ausdauer, Hingabe und Fairness im und für das Eishockey besonders auszeichnet. Zudem nahm er mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2007 teil und war drittbester Scorer seines Teams.
In seiner zweiten Saison verbesserte Kessel zwar seine Punkteausbeute, den von den Bruins erhofften Fortschritt erreichte er allerdings nicht. Mit 37 Punkten zeigte er gute Leistungen, aber erst in den Playoffs bewies er seine Fähigkeiten als Torjäger mit drei Treffern in vier Spielen. Daran konnte er wenig später bei der Weltmeisterschaft 2008 anknüpfen und war mit zehn Punkten in sieben Spielen zusammen mit Patrick Kane der Topscorer des US-Teams, das wie schon im Vorjahr bereits im Viertelfinale ausschied.
In der Saison 2008/09 gelang Kessel schließlich der endgültige Durchbruch und er entwickelte sich zu einem führenden Spieler bei den Boston Bruins. So gelang ihm im Zeitraum von Mitte November bis kurz vor Weihnachten eine Serie von 18 Spielen, in denen er mindestens je einen Punkt erzielte und er in der Zeit auf 14 Tore und 14 Assists kam.
Toronto Maple Leafs (2009–2015)
Im Rahmen des NHL Entry Draft 2009 planten ihn die Toronto Maple Leafs im Austausch für Tomáš Kaberle zu erwerben, doch der Tauschhandel mit den Boston Bruins kam nicht zustande. Im September 2009 einigten sich beide Franchises über einen Transfer, der Kessel nach Toronto brachte. Die Bruins erhielten als Entschädigung ein Erstrunden- und Zweitrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2010 und ein Erstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2011 von den Leafs. Mit diesen Wahlrechten sicherten sich die Boston Bruins die Rechte an Tyler Seguin, Jared Knight und Dougie Hamilton. Direkt nach dem Tauschhandel unterzeichnete Kessel einen neuen Kontrakt bei den Leafs für fünf Jahre im Gesamtwert von rund 27 Millionen US-Dollar.<ref>tsn.ca, KESSEL TRADED TO MAPLE LEAFS, SIGNS 5-YEAR, $27M CONTRACT</ref> Anfang November 2011 wurde er als erster Leafs-Spieler seit 18 Jahren (Félix Potvin im Oktober 1993) mit der Ehrung als NHL-Spieler des Monats bedacht. Nachdem Kessel aufgrund einer verletzungsbedingten Schulteroperation den Saisonbeginn verpasste, gab er im November 2009 bei der 1:2-Niederlage gegen die Tampa Bay Lightning sein Debüt für Toronto. Vier Tage später erzielte er im Spiel gegen die Detroit Red Wings seinen ersten Treffer für die Maple Leafs.
Im Anschluss an das NHL Winter Classic 2010 wurde die Nominierung Kessels für die Olympischen Winterspiele 2010 bekanntgegeben. Dort konnte er sowohl ein Tor als auch eine Vorlage markieren und gewann mit dem Team USA die Silbermedaille. Zu Beginn der Saison 2011/12 konnte der US-Amerikaner seinen ersten Hattrick im Trikot der Maple Leafs erzielen und beendete den Oktober als Topscorer der NHL. Kessel nahm innerhalb der Spielzeit erneut am NHL All-Star Game teil. Im Februar 2012 gelang dem Rechtsschützen der 300. Scorerpunkt seiner Laufbahn und sein 30. Saisontor, eine Marke die er bereits zum vierten Mal infolge erreichte. Die Saison sollte mit insgesamt 82 Scorerpunkten die bisher offensivstärkste seiner Karriere werden.
In der folgenden Saison konnte Kessel zunächst nicht an die Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen und konnte in zehn aufeinanderfolgenden Partien kein Tor erzielen, ehe ihm im Februar 2013 der entscheidende Treffer im Spiel gegen die Winnipeg Jets gelang. In der Schlussphase der Saison steigerten sich die Offensivleistungen des Angreifers, sodass Kessel nach Ablauf der Hauptrunde noch zum teaminternen Topscorer der Maple Leafs wurde und ligaweit auf Platz 7 landete. Im Oktober 2013 unterzeichnete der US-Amerikaner eine Vertragsverlängerung über acht Jahre mit einem kolportierten Jahresgehalt von acht Millionen US-Dollar. In der Anfangsphase der Saison 2013/14 konnte Kessel in drei aufeinanderfolgenden Spielen jeweils ein Tor für Toronto erzielen, darunter den vierten Hattrick seiner Profilaufbahn beim 4:2-Sieg gegen die Anaheim Ducks. Dem folgte im Februar 2014 ein weiterer Hattrick, womit er gleichzeitig seinen 30. Saisontreffer markierte und damit zum fünfen Mal infolge eine Spielzeit mit mindestens 30 Toren absolvierte.
Bei den Olympischen Winterspielen 2014 war er für das Team USA im Spiel gegen Slowenien ebenfalls dreifach in einem Spiel erfolgreich. Insgesamt gelangen ihm acht Scorerpunkte beim Turnier, wodurch er zum Topscorer aller Mannschaften wurde und die Auszeichnung als bester Stürmer erhielt.
Pittsburgh Penguins (seit 2015)
Im Juli 2015 wurde Kessel samt Tim Erixon, Tyler Biggs und einem Zweitrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2016 an die Pittsburgh Penguins abgegeben. Die Maple Leafs erhielten im Gegenzug Kasperi Kapanen, Nick Spaling, Scott Harrington sowie ein Erst- und ein Drittrunden-Wahlrecht für den gleichen Draft.
Erfolge und Auszeichnungen
- 2006 WCHA Rookie des Jahres
- 2006 WCHA All-Rookie Team
- 2007 NHL YoungStars Game
- 2007 Bill Masterton Memorial Trophy
- 2011 NHL All-Star Game
- 2011 NHL-Spieler des Monats Oktober
- 2012 NHL All-Star Game
- 2015 NHL All-Star Game
International
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Karrierestatistik
Stand: Ende der Saison 2014/15
Reguläre Saison | Play-offs | |||||||||||||
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Saison | Team | Liga | Sp | T | V | Pkt | SM | Sp | T | V | Pkt | SM | ||
2003/04 | USA Hockey National Team Development Program | NAHL | 30 | 21 | 12 | 33 | 18 | – | – | – | – | – | ||
2004/05 | USA Hockey National Team Development Program | NAHL | 14 | 11 | 14 | 25 | 21 | – | – | – | – | – | ||
2005/06 | University of Minnesota | NCAA | 39 | 18 | 33 | 51 | 28 | |||||||
2006/07 | Boston Bruins | NHL | 70 | 11 | 18 | 29 | 12 | – | – | – | – | – | ||
2006/07 | Providence Bruins | AHL | 2 | 1 | 0 | 1 | 2 | – | – | – | – | – | ||
2007/08 | Boston Bruins | NHL | 82 | 19 | 18 | 37 | 28 | 4 | 3 | 1 | 4 | 3 | ||
2008/09 | Boston Bruins | NHL | 70 | 36 | 24 | 60 | 16 | 11 | 6 | 5 | 11 | 4 | ||
2009/10 | Toronto Maple Leafs | NHL | 70 | 30 | 25 | 55 | 21 | – | – | – | – | – | ||
2010/11 | Toronto Maple Leafs | NHL | 82 | 32 | 32 | 64 | 24 | – | – | – | – | – | ||
2011/12 | Toronto Maple Leafs | NHL | 82 | 37 | 45 | 82 | 20 | – | – | – | – | – | ||
2012/13 | Toronto Maple Leafs | NHL | 48 | 20 | 32 | 52 | 18 | 7 | 4 | 2 | 6 | 2 | ||
2013/14 | Toronto Maple Leafs | NHL | 82 | 37 | 43 | 80 | 27 | – | – | – | – | – | ||
2014/15 | Toronto Maple Leafs | NHL | 82 | 25 | 36 | 61 | 30 | – | – | – | – | – | ||
NAHL gesamt | 44 | 32 | 26 | 58 | 39 | – | – | – | – | – | ||||
NCAA gesamt | 39 | 18 | 33 | 51 | 28 | |||||||||
AHL gesamt | 2 | 1 | 0 | 1 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
NHL gesamt | 668 | 247 | 273 | 520 | 196 | 22 | 13 | 8 | 21 | 8 |
International
Vertrat die USA bei:
Jahr | Team | Veranstaltung | Sp | T | V | Pkt | SM | |
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2004 | USA | U18-WM | 6 | 7 | 3 | 10 | 6 | |
2005 | USA | U20-WM | 7 | 4 | 2 | 6 | 2 | |
2005 | USA | U18-WM | 6 | 9 | 7 | 16 | 2 | |
2006 | USA | U20-WM | 7 | 1 | 10 | 11 | 2 | |
2007 | USA | WM | 7 | 2 | 5 | 7 | 6 | |
2008 | USA | WM | 7 | 6 | 4 | 10 | 6 | |
2010 | USA | Olympia | 6 | 1 | 1 | 2 | 0 | |
2014 | USA | Olympia | 6 | 5 | 3 | 8 | 4 | |
Junioren gesamt | 26 | 21 | 22 | 43 | 12 | |||
Herren gesamt | 26 | 14 | 13 | 27 | 16 |
(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation)
Familie
Phil Kessels Bruder Blake wurde im NHL Entry Draft 2007 von den New York Islanders in der sechsten Runde an Position 166 ausgewählt. Er spielt zurzeit für die Adirondack Phantoms und war zuvor unter anderem in der US-amerikanischen Juniorenliga USHL aktiv, wo er als Offensivverteidiger überzeugte. Seine Schwester Amanda Kessel ist ebenfalls Nationalspielerin der USA.<ref>Sport 1: Phil und Amanda lassen's kesseln vom 21. Februar 2014</ref> Amanda und Phil nahmen im Februar 2014 an den Olympischen Winterspielen 2014 teil<ref>ABC News: Meet Phil Kessel, Hat-Trick Hero With an Olympian Sister vom 17. Februar 2014</ref>, wo Amanda die Silbermedaille gewann.<ref>FOX Sports: Phil and Amanda Kessel have family resemblance on, off the ice vom 20. Februar 2014</ref>
Weblinks
- Spielerbiografie auf der Website der Pittsburgh Penguins (englisch)
- Phil Kessel bei legendsofhockey.net
Einzelnachweise
<references />
Torhüter:
Marc-André Fleury |
Jeff Zatkoff
Verteidiger:
Adam Clendening |
Ian Cole |
Trevor Daley |
Brian Dumoulin |
Kris Letang |
Ben Lovejoy |
Olli Määttä
Angreifer:
Beau Bennett |
Nick Bonino |
Sidney Crosby (C) |
Matt Cullen |
Eric Fehr |
Patric Hörnqvist |
Phil Kessel |
Chris Kunitz (A) |
Jewgeni Malkin (A) |
David Perron |
Sergei Plotnikow |
Kevin Porter |
Bryan Rust |
Daniel Sprong
Cheftrainer: Mike Sullivan Assistenztrainer: Jacques Martin | Rick Tocchet General Manager: Jim Rutherford
1968 Provost | 1969 Hampson | 1970 Martin | 1971 Ratelle | 1972 Clarke | 1973 MacDonald | 1974 Richard | 1975 Luce | 1976 Gilbert | 1977 Westfall | 1978 Goring | 1979 Savard | 1980 MacAdam | 1981 Dunlop | 1982 Resch | 1983 McDonald | 1984 Park | 1985 Hedberg | 1986 Simmer | 1987 Jarvis | 1988 Bourne | 1989 Kerr | 1990 Kluzak | 1991 Taylor | 1992 Fitzpatrick | 1993 Lemieux | 1994 Neely | 1995 LaFontaine | 1996 Roberts | 1997 Granato | 1998 McLennan | 1999 Cullen | 2000 Daneyko | 2001 Graves | 2002 Koivu | 2003 Yzerman | 2004 Berard | 2005 – | 2006 Selänne | 2007 Kessel | 2008 Blake | 2009 Sullivan | 2010 Théodore | 2011 Laperrière | 2012 Pacioretty | 2013 Harding | 2014 Moore | 2015 Dubnyk
Personendaten | |
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NAME | Kessel, Phil |
ALTERNATIVNAMEN | Kessel, Philip Joseph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Eishockeyspieler |
GEBURTSDATUM | 2. Oktober 1987 |
GEBURTSORT | Madison, Wisconsin |