Pluton (Geologie)


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Pluton (nach Pluton, dem Gott der Totenwelt in der griechischen Mythologie) ist in der Geologie die Bezeichnung für einen innerhalb der Erdkruste auskristallisierten Intrusivkörper, der aus magmatischem Gestein besteht.

Entstehung

Datei:Brandberg Massif Landsat Image.jpg
Satellitenbild des Brandbergmassivs, Namibia, eines durch Erosion freigelegten Granitplutons.

Plutone entstehen, wenn schmelzflüssige Magmen aus tieferen Schichten der Erdkruste oder des Erdmantels in bereits verfestigte, höher gelegene Schichten eindringen und dort langsam erstarren. Plutone haben eine erhebliche Größe (bis zu mehrere 100 km Durchmesser) und weisen dabei keine spezifische Gestalt auf. Der Prozess findet etwa 5–10 km unter der Erdoberfläche unter erhöhtem Druck statt. Die entstehenden Gesteine werden Intrusivgesteine, Tiefengesteine oder Plutonite genannt.

Plutone sind Erscheinungsformen des Kryptovulkanismus: Sie sind der Beobachtung in der Regel erst zugänglich, nachdem zum Beispiel das umgebende, viel weichere Sedimentgestein infolge von Erosion abgetragen worden ist, und ragen dann oft imposant aus der Landschaft empor (sogenannte „Tiefengesteinsmassive“). Bekannte Sehenswürdigkeiten sind der Zuckerhut in Rio de Janeiro (Brasilien) oder der Devils Tower im Devils Tower National Monument in Wyoming (USA).

Bezeichnungen

Datei:Intrusion types.svg
Grundtypen der Intrusion:
1. Lakkolith
2. Kleine Dyke
3. Batholith
4. Dyke, Gesteinsgang
5. Sill, Lagergang
6. Schlotgang, Neck
7. Lopolith

Plutone werden je nach Art, Größe und Ausdehnung wie folgt bezeichnet:

  • Batholith (große, meist aus stockartigen Teilplutonen zusammengesetzte Körper)
  • Lopolith (Platten - schalenförmige Körper)
  • Phakolith (Linsen oder uneben begrenzte Körper)
  • Lakkolith (Körper mit ebener Unter- und gewölbter Oberfläche)
  • Bysmalith (kegel- oder zylinderförmige Lakkolithe).

Im Dachbereich von Plutonen und im Übergängsbereich zu eventuell vorhandenen Vulkanen an der Erdoberfläche finden sich zahlreiche kleinere Intrusionen, wie:

  • Gang (richtig: Gesteinsgang; diskordanter, plattenförmiger Körper), englisch: Dyke, amerikanisch: Dike.
  • Lagergang (konkordanter, schichtparalleler, plattenförmiger, oft flachliegender Körper), englisch: Sill.
  • Ring Dyke (Ringgang; steileinfallend)
  • Cone Sheet (Ringgang; auf die spitze gestellter Kegel)
  • Ethmolith (trichterförmig, nach unten verjüngt)
  • Stock (unregelmäßig gestalteter Körper)
  • Gangstock (kurzer Gang von erheblicher Ausdehnung)
  • Schlot (engl. Pipe oder Neck; i.e.S. Schlotfüllungen, zylindrisch).

Nach ihrer Stellung im magmatektonischen Zyklus unterscheidet man Prä-, Syn-, Spät- und Posttektonische Plutone.

Beispiele

Plutone sind weltweit verbreitet. Beispiele sind

Literatur

  •  Myron G. Best: Igneous and Metamorphic Petrology. W.H. Freeman & Company, San Francisco 1982, ISBN 0-7167-1335-7, S. 119 ff.
  •  Hans Murawski: Geologisches Wörterbuch. 8. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-432-84108-6, S. 170.
  •  Werner Zeil: Brinkmanns Abriß der Geologie, erster Band: Allgemeine Geologie. 12. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-432-80592-6, S. 179 ff.sv:Bergart#Djupbergarter