Rēzekne
Rēzekne (dt.: Rositten) | ||||||
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Wappen von Rēzekne |
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Basisdaten | ||||||
Staat: | Lettland | |||||
Landschaft: | Lettgallen (lettisch: Latgale) | |||||
Verwaltungsbezirk: | Republik-Stadt Rēzekne | |||||
Koordinaten: | 27,330555555556|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=LV | type=city
}} |
Einwohner: | 32.317 (1. Jul. 2014) | |||||
Fläche: | 17,48 km² | |||||
Bevölkerungsdichte: | 1.848,8 Einwohner je km² | |||||
Höhe: | 158 m | |||||
Stadtrecht: | seit 1773 | |||||
Webseite: | www.rezekne.lv | |||||
Postleitzahl: | ||||||
ISO-Code: | ||||||
Burghügel und Überreste der Burg |
Rēzekne (deutsch: Rositten) ist eine Stadt in der Landschaft Lettgallen (lett.: Latgale), im Osten Lettlands. Rēzekne liegt am Knotenpunkt der Bahnlinien Moskau – Rīga und Sankt Petersburg – Warschau und ist eine der neun Republik-Städte Lettlands.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In Rēzekne stand vom 9. Jahrhundert eine lettgallische Burg. Vor dem Eintreffen der Kreuzritter gehörte der Ort zu Jersika und wurde in der Chronik Nowgorods als „Lotigolu“ erwähnt. Ab 1209 regierte der einheimische Fürst Visvaldis als Vasall von Bischof Albert. Ab 1224 fiel das Gebiet ganz an den Bischof von Riga, der es 1239 an den Livländischen Orden gab. 1285 wurde dann eine gemauerte Burg erbaut, die unter dem Namen Rositten in Urkunden genannt wird. Im Ordensstaat war die Stadt Zentrum der Vogtei Rositten. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Gegend von den Heeren Nowgorods und Pleskaus verheert. Ab 1558 wurde die Vogtei an Polen-Litauen verpfändet. 1582 wurde sie Teil des Herzogtums Livland. Stadt und Burg wurden mehrmals von fremden Heeren eingenommen: 1577–1579 und 1654–1656 von den russischen Zaren, 1601, 1625–1626 und 1656–1660 von den Schweden. Von 1660 bis zur Teilung Polens 1772 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Livland und danach zum russischen Imperium. Im 19. Jahrhundert war Rēzekne Kreisstadt im Gouvernement Witebsk. Mit dem Bau der Eisenbahnen St. Petersburg – Warschau und Moskau – Riga wurde die Stadt ein Verkehrsknotenpunkt und Industriezentrum. Die Bevölkerung wuchs bis 1914 auf 23.000 Einwohner. Bei der Volkszählung von 1897 waren 54 % der Einwohner von Rēzekne Juden.
Der erste Kongress der lettgallischen Letten wurde im Frühjahr 1917 in Rēzekne abgehalten. Nach der Oktoberrevolution 1917 übernahmen die Bolschewiki die Macht. Im Februar 1918 marschierte das deutsche Kaiserliche Heer ein, bevor im Dezember die Bolschewiki zurückkehrten. Im Januar 1919 wurde Rēzekne schließlich von der Baltischen Landeswehr zurückerobert und Teil des unabhängigen Lettlands.
Die Bevölkerung betrug 1920 nur noch 5.000 Einwohner. 1939 lebten 13.300 Einwohner in der Stadt. 1940 marschierte die Rote Armee ein und 1941 die Wehrmacht. Bei den Kämpfen Ende Juli 1944 wurde ein Großteil der Stadt zerstört.
Nach dem Krieg wurde Rēzekne mit dem Schwerpunkt auf der industriellen Entwicklung wieder aufgebaut. Der folgende Zuzug von Russen und anderen ethnischen Gruppen aus der Sowjetunion führte dazu, dass diese heute die Mehrheit in der Stadt stellen.
Rēzekne heute
- Die Stadt ist neben Dünaburg der kulturelle Mittelpunkt Lettgallens. Seit 1993 besteht die Hochschule von Rēzekne. Das 2013 eröffnete Multifunktionszentrum "GORS" beherbergt zwei der modernsten Konzertsäle des Baltikums.<ref>Baubeschreibung (englisch)</ref>
- In der „Latgale-Straße“ sind einige historische Bauwerke erhalten geblieben, beispielsweise die 1882 erbaute „Ērgļi-Apotheke“.
- Die in der Stadt befindliche Statue Latgales Māra von Leons Tomašickis ist der lettischen Unabhängigkeit gewidmet. Während der Zeit der Sowjetunion zerstört, wurde sie 1992 wiedererrichtet.
- In Rēzekne befindet sich eine Gedenkstätte für die von den Deutschen während des 2.Weltkriegs ermordeten jüdischen Einwohner. An der Mauer des ehemaligen Gefängnisses erinnert eine Gedenkplatte an das Massaker von Audriņi.
Prominente Söhne und Töchter der Stadt
- Iveta Apkalna (* 1976), Organistin
- Vladimirs Arsentjevs (* 1951), Grafiker, Schöpfer des Emblems der Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau
- Friedrich Ermler (1898–1967), Schauspieler und Regisseur
- Kristīne Opolais (* 1979), Sopranistin
- Iwan Sawoloko (1897–1984), Ethnograf, Autor, Lehrer
- Juri Tynjanow (1894–1943), Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
- Ilze Viņķele (* 1971), Politikerin
Der Stadtname in anderen Sprachen
- lettisch von 1893 bis 1917: Riejitsa
- lettgallisch: Rēzne,
- russisch: Резекне, bis 1893: Розиттен (Rositten), 1893 bis 1917: Режица (Reschiza)
- weißrussisch: Рэзэкнэ, bis 1917 und von 1944 bis 1945: Рэжыца
- estnisch: Räisaku,
- polnisch: Rzeżyca
- litauisch: Rezeknė
Partnerstädte
- Arendal, Norwegen
- Częstochowa, Polen
- Dmitrow, Russland
- Lianosowo (Rajon/Stadtbezirk des Nordöstlichen Verwaltungsbezirks von Moskau), Russland
- Suwałki, Polen
- Wizebsk, Weißrussland
Literatur
- Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon, Teil 2: Lettland (Südlivland und Kurland). Böhlau, Köln 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. #.
- Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />