Riedel
Ein Riedel ist ein schmaler, langgestreckter, flacher Geländerücken (also eine Vollform) zwischen zwei Tälern.<ref>Ernst Neef (Hrsg.): Riedel. In: Ders.: Das Gesicht der Erde (Taschenbuch der physischen Geographie). Harri Deutsch Verlag, Frankfurt/M. 1970, S. 774.</ref>
Entstehung
Dieses Landschaftselement ist durch Bodenfließen (Solifluktion) entstanden. Typischerweise gleitet dabei eine aufgetaute, wassergesättigte Bodenschicht über eine Schicht Permafrostboden. An einem Hindernis, beispielsweise einer Felsformation, wird die gleitende Masse gehemmt und eine Bodenwelle entsteht. Es kann sich jedoch auch um ehemalige Flussterrassen handeln, die nachträglich durch Fluvialerosion zerschnitten wurden. Im Falle einer Auflage mit jüngeren Sedimentdecken (Löss, Hangschutt), weisen die Riedel eine rundlichere und damit sanfte Gestalt auf. Eine Abfolge von Riedeln bildet eine so genannte Riedellandschaft.
Vorkommen von Riedellandschaften
- im Südburgenland und im oststeirischen Hügelland<ref>siehe Darstellung der heutigen Sicherung unter http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/ooe/hs.xsl/71945_DEU_HTML.htm</ref>
- der Großteil der Naturraumeinheit Donau-Iller-Lech-Platte in bayerisch Schwaben bzw. in Oberschwaben (Baden-Württemberg) mit Ausnahme der großen Flusstäler von Donau, Iller und Lech, dem Donauried und dem Federseeried sowie den Altmoränenlandschaften im Süden der Naturraumeinheit
- das Leubnitz-Tobertitzer Riedelgebiet im Vogtland, westlich der Stadt Plauen, zwischen den Tälern von Goldbach und Rosenbach
Einzelnachweise
<references/>