Rimini
Rimini | ||||||
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Kein Wappen vorhanden. |
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Staat: | Italien | |||||
Region: | Emilia-Romagna | |||||
Provinz: | Rimini (RN) | |||||
Lokale Bezeichnung: | Rèmin / Remni | |||||
Koordinaten: | 12,566666666667|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=IT-RN | type=city
}} |
Höhe: | 5 m s.l.m. | |||||
Fläche: | 134 km² | |||||
Einwohner: | 146.856 (31. Dez. 2013)<ref>Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2013. </ref> | |||||
Bevölkerungsdichte: | 1.096 Einw./km² | |||||
Stadtviertel | Bellariva, Corpolò, Marebello, Miramare di Rimini, Rivabella, Rivazzurra, San Fortunato, San Giuliano a Mare, Santa Aquilina, Torre Pedrera, Viserba, Viserbella | |||||
Angrenzende Gemeinden | Bellaria-Igea Marina, Coriano, Riccione, San Mauro Pascoli (FC), Santarcangelo di Romagna, Verucchio | |||||
Postleitzahl: | 47900 | |||||
Vorwahl: | 0541 | |||||
ISTAT-Nummer: | 099014 | |||||
Volksbezeichnung: | Riminesi | |||||
Schutzpatron: | San Gaudenzo (14. Oktober) | |||||
Website: | Rimini |
Rimini ist eine Stadt an der italienischen Adriaküste in der Emilia-Romagna mit 146.856 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2013) und Hauptstadt der Provinz Rimini. Sie ist heute ein Zentrum des Badetourismus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Rimini wurde 268 v. Chr. von den Römern als Kolonie Ariminum (wegen der Mündung des Flusses Ariminus) gegründet, um gegen die vordringenden Gallier eine Garnison einzurichten. Von hier aus eroberten die Römer die Po-Ebene. Cäsar bemächtigte sich 49 v. Chr. der Stadt, um von hier aus den Rubikon zu überschreiten.
359 wurde das Konzil von Rimini abgehalten. Vom 13. Jahrhundert bis 1503/04 herrschten die Malatesta als Vikare der Kirche in der Stadt. 1504 fiel sie unter Besatzung der Venezianer, 1509 und nach Wechselspielen endgültig 1528 unter die direkte Herrschaft der Kirche bzw. des Kirchenstaates. Ein Erdbeben verschüttete 1671 den Hafen.
Bevölkerungsentwicklung
1861 | 1881 | 1901 | 1921 | 1936 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 |
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27.996 | 32.096 | 36.487 | 47.026 | 58.622 | 69.873 | 92.912 | 118.419 | 127.813 | 127.960 | 128.656 | 139.601 |
Sehenswürdigkeiten
Tempio Malatesta
Der heutige Bau des Domes von Rimini (Tempio Malatestiano) wurde von Sigismondo Malatesta in Auftrag gegeben, wobei der bedeutende Architekt Leon Battista Alberti im 15. Jahrhundert den bestehenden gotischen Bau mit einer (nur unvollständig vollendeten) Renaissance-Fassade versehen hat. Sigismondo Malatesta war ein kultivierter und gebildeter Herrscher. Er setzte alle Mittel ein, um seinen Ruhm zu verbreiten und sich verherrlichen zu lassen: Tafelbilder, Fresken, Medaillen und Lebensbeschreibungen kündeten von seinem Ruhm.
1446 beschloss Sigismondo Malatesta, die Kirche in ein Mausoleum für sich und seine damalige Geliebte und spätere Frau Isotta degli Atti umzugestalten. Nach einigen Umbauten durch Agostino di Duccio beauftragte er Leon Battista Alberti mit der Neugestaltung der Kirche. Dieser gab der Kirche ein neues Äußeres, wobei die Fassade, die sich an den Typus des römischen Triumphbogens anlehnt, von größter Bedeutung für die Architektur der Renaissance ist. Ursprünglich sollten die Sarkophage in Nischen der Fassade des nunmehr Tempio Malatestiano genannten Baus ihre Aufstellung finden. An den äußeren Seitenwänden der Kirche fanden Sarkophage verschiedener Gelehrter und Humanisten ihren Platz, deren Gebeine Sigismondo von verschiedenen Orten nach Rimini bringen ließ, darunter der des byzantinischen Philosophen Georgios Gemistos Plethon, der den Platonismus in Italien bekannt gemacht hatte und dessen Grab Sigismondo auf seinem Feldzug für die Venetianer in Morea gefunden hatte. Sigismondo wollte sich auf diese Weise als Mäzen der Humanisten präsentieren und sich in einem Gelehrtenpantheon bestatten lassen. Der heidnische Charakter der Kirche stieß jedoch auf Ablehnung und wurde von Papst Pius II. angeprangert.
Piero della Francesca schuf ein Porträt des Sigismondo, das sich heute im Louvre befindet, und im Tempio Malatestiano ein Fresko, das, wenn auch beschädigt, noch heute zu bewundern ist: Sigismondo Malatesta kniet vor seinem Namenspatron, der die Züge des Kaisers Sigismund trägt. Auch Pisanello schuf mindestens zwei Medaillen mit dem Konterfei Sigismondos. Bedeutendste Werke im Inneren:
- Grabkapelle des Sigismondo Malatesta.
- Kruzifix von Giotto (frühes 14. Jahrhundert) über dem Hauptaltar.
- Fresko von Piero della Francesca (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) mit der Darstellung Sigismondo Malatestas . Das Fresko war ursprünglich in der Sakristei, wurde jedoch unlängst abgenommen und ist heute in der letzten rechten Seitenkapelle ausgestellt.
Fontana della Pigna
Die Fontana della Pigna (Pinienzapfen-Brunnen) befindet sich auf der Piazza Cavour, sie wurde 1400 von Giovanni da Carrara konstruiert. Das Besondere an diesem Brunnen ist, dass seine Bestandteile größtenteils aus früheren Brunnen zusammengesetzt wurden. So stammt das Becken aus dem 15. Jahrhundert, andere Teile stammen sogar aus römischen Epochen. 1807 wurde die Fontana restauriert, dabei wurde der Zapfen durch eine Statue des Hl. Paulus ersetzt, jedoch wurde dies später wieder rückgängig gemacht.
Augustusbogen
Der Augustusbogen ist ein römischer Ehrenbogen für den Kaisers Augustus, der ihm für die Wiederherstellung der Via Flaminia im Jahr 27 v. Chr. errichtet wurde.
Ponte di Tiberio
Auch Ponte d’Augusto genannte Brücke aus der Zeit des römischen Kaisers Tiberius, über die noch heute der Verkehr läuft. Die Brücke über den Marecchia, der im Altertum Ariminus hieß und der Stadt ihren Namen gab, wurde im Jahr 14 n. Chr. von Augustus begonnen und, wie eine Inschrift innen an der Brüstung erinnert, von Tiberius im Jahr 21 n. Chr. vollendet. Aus istrischem Stein gebaut, entwickelt sie sich über fünf Bögen, die auf massiven Stützpfeilern mit Flutbrechern ruhen, welche schräg zur Brückenachse angeordnet sind, um den Durchfluss zu unterstützen.
Politik
Der Bürgermeister, Andrea Gnassi, wurde am 30. Mai 2011 gewählt. Wie sein Vorgänger ist er Mitglied der Mitte-links-Partei Partito Democratico.
Sport
- Im Fußball spielte Rimini Calcio mehrere Jahre in Serie B.
- Im Basketball erreichte die Basket Rimini die höchste italienische Spielklasse und qualifizierte sich zweimal für den Korać-Cup.
- Rimini Baseball Club gewann mehrere italienische und europäische Titel.
- Paganello ist ein jährlich um die Osterzeit ausgetragenes Ultimate-Turnier.
Tourismus
Bei Rimini befindet sich Italiens größter Miniaturpark, der Italia in Miniatura, in dem neben Bauwerken Italiens auch andere europäische Bauwerke in einem Miniaturformat ausgestellt sind. Angeschlossen an den Park ist außerdem ein Freizeitpark, der unter anderem eine Wildwasserbahn besitzt. Ebenso ist Rimini bekannt für die vielen Diskotheken, welche von vielen Jugendlichen besucht werden.
Der seit den 1960er Jahren durch Deutsche dominierte Tourismus wird seit den 2000er Jahren durch Russen geprägt, die das ganze Jahr über kommen.<ref>Constanze Reuscher: Die Russen trinken, weil sie traurig sind. welt.de, 15. September 2014, abgerufen am 15. September 2014.</ref>
Verkehr
Rimini ist gut an das italienische Verkehrsnetz angebunden. Die Stadt liegt an der Adria-Autobahn A14 und an der parallel dazu verlaufenden Strada Statale 16 Adriatica. Zudem liegt die Stadt an der Bahnstrecke Bologna–Ancona und der Bahnstrecke Ferrara–Rimini <ref>Bahnstrecke Rimini-Ferrara (italienisch)</ref>. Auf Stadtgebiet finden sich heute folgende Bahnhöfe und Haltestellen: Rimini, Rimini Miramare, Rimini Viserba und Rimini Torre Pedrera. Von 1932 bis 1944 verkehrte eine Nebenbahn nach San Marino <ref>Nebenbahn Rimini-San Marino (italienisch)</ref>, und ab 1916 wurde eine Nebenbahn nach Novafeltria gebaut, die bis 1960 in Betrieb stand <ref>Nebenbahn Rimini-Novafeltria (italienisch)</ref>
Rimini hat einen Flughafen. Die Oberleitungsbuslinie 11 verbindet die Stadt mit dem Nachbarort Riccione.
In der Antike endete die Via Flaminia in Rimini.
Persönlichkeiten
In Rimini geborene Persönlichkeiten
- Gozzio Battaglia (um 1270–1348), Kardinal der katholischen Kirche
- Robertus Valturius (1405–1475), Schriftsteller
- Michelangelo Tonti (1566–1622), Kardinal der römisch-katholischen Kirche
- Antonio Draghi (1634–1700), Komponist, Librettist und Sänger
- Giovanni Battista Draghi (um 1640–1708), Organist, Cembalist und Komponist
- Carlo Tessarini (um 1690–1766), Violinist und Komponist
- Francesco Maria Banditi (1706–1796), Kardinal der römisch-katholischen Kirche
- Giuseppe Garampi (1725–1792), Kardinal der Römisch-Katholischen Kirche und Historiker
- Aurelio de’ Giorgi Bertola (1753–1798), Schriftsteller, Gelehrter, Übersetzer, Historiker und Literaturkritiker
- Romeo Neri (1903–1961), Turner
- Edelweiss Rodriguez (1911–1962), Boxer
- Federico Fellini (1920–1993), Filmemacher
- Riccardo Fellini (1922–1991), Schauspieler und Filmregisseur
- Tiziano Longo (* 1924), Filmproduzent und -regisseur
- Hugo Pratt (1927–1995), Comic-Autor
- Lucio Marcaccini (1929–1982), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Leo Cella (1938–1968), Rallye- und Autorennfahrer
- Renzo Pasolini (1938–1973), Motorradrennfahrer
- Claudio Maria Celli (* 1941), Kurienerzbischof
- Angelina Monti (* 1941), Schlagersängerin
- Stefano Zamagni (* 1943), Wirtschaftswissenschaftler
- Pier Paolo Bianchi (* 1952), Motorradrennfahrer
- Siegfried Stohr (* 1952), Autorennfahrer
- Nadia Urbinati (* 1955), Politikwissenschaftlerin
- Peppe Consolmagno (* 1958), Perkussionist
- Delio Rossi (* 1960), Fußballspieler und -trainer
- Giovanni Evangelisti (* 1961), Weitspringer
- Luca Drudi (* 1962), Autorennfahrer
- Marco Affronte (* 1965), Politiker
- Igor Protti (* 1967), Fußballspieler
- Marco Conti (* 1969), Politiker
- Marcello Fabbri (* 1970), Koch
- Nicola Ciotti (* 1976), Hochspringer
- Matteo Brighi (* 1982), Fußballspieler
- Alex De Angelis (* 1984), san-marinesischer Motorradrennfahrer
- Nico Pulzetti (* 1984), Fußballspieler
- Nicole Minetti (* 1985), Politikerin
- Mattia Pasini (* 1985), Motorradrennfahrer
Bekannte Einwohner von Rimini
- Agostino di Duccio (um 1418–1481), Bildhauer
Siehe auch
Städtepartnerschaften
Rimini ist Städtepartnerschaften eingegangen mit
- Frankreich Saint-Maur-des-Fossés, Frankreich, seit 1967
- Senegal Ziguinchor, Senegal, seit 1974/76
- Belgien Seraing in Wallonien, Belgien, seit 1976/77
- Russland Sotschi, Russland (seit 1977)
- Vereinigte Staaten Fort Lauderdale in Florida, USA, seit 1985/87
- Volksrepublik China Yangzhou, China, seit 1999/2004
Klimatabelle
Rimini | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Rimini
Quelle: wetterkontor.de
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Literatur
- Christian Hülsen: Ariminum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 828–830.
Weblinks
- Webpräsenz der Comune di Rimini (italienisch)
- Fotos von Rimini
Einzelnachweise
<references />
Bellaria-Igea Marina | Casteldelci | Cattolica | Coriano | Gemmano | Maiolo | Misano Adriatico | Mondaino | Monte Colombo | Montefiore Conca | Montegridolfo | Montescudo | Morciano di Romagna | Novafeltria | Pennabilli | Poggio Torriana | Riccione | Rimini | Saludecio | San Clemente | San Giovanni in Marignano | San Leo | Sant’Agata Feltria | Santarcangelo di Romagna | Talamello | Verucchio