Sotschi
Stadt
Sotschi
Сочи
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Liste der Städte in Russland |
Sotschi (russisch Сочи, 12px Aussprache?/i, wiss. Transliteration Soči) ist eine Stadt und ein Stadtbezirk am Schwarzen Meer in Russland. Sotschi liegt in der Region Krasnodar nahe der Grenze zu Georgien bzw. Abchasien und hat 343.334 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />
Sotschi ist einer der beliebtesten Bade- und Kurorte Russlands: die Umgebung der Stadt wird häufig als „(Russische) Riviera des Schwarzen Meeres“ bezeichnet. Die Stadt ist darüber hinaus Sitz einer Universität.
Sotschi war Austragungsort der Olympischen Winterspiele und der Winter-Paralympics 2014. Im selben Jahr fanden dort erstmals der Große Preis von Russland als Formel 1-Rennen und die Schachweltmeisterschaft statt. Der ebenfalls in Sotschi für Juni 2014 geplante G8-Gipfel wurde wegen der Krimkrise in einen „G7-Gipfel“ abgeändert, der in Brüssel stattfand.<ref>Nato besitzt Pläne "für eine effektive Verteidigung" (HTML) welt.de. 25. März 2014. Abgerufen am 25. März 2014.</ref>
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wird Sotschis Fußballstadion eine der Spielstätten sein.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Stadtbezirk Sotschi erstreckt sich über etwa 100 Kilometer Luftlinie entlang der nordöstlichen Küste des Schwarzen Meeres. Nordwestliche Grenze ist der Fluss Schepsi wenige Kilometer südlich von Tuapse, südöstliche der Fluss Psou, der auch die Grenze Russlands zu Georgien, bzw. der von Georgien abtrünnigen und nur von wenigen Staaten, darunter Russland, anerkannten Republik Abchasien bildet. Das Stadtzentrum Sotschis ist von der Grenze etwa 30 Kilometer entfernt.
Bereits die erste Bergkette des Kaukasus in Küstennähe mit den Kämmen Alek, Bytcha, Mamaiski, Soloniki und Tjupjutschch erreicht Höhen um 1000 m und ist für das im Winter milde Klima verantwortlich. Die Berge des Kaukasus-Hauptkammes, 25 bis 40 Kilometer von der Küste, sind hier über 3000 Meter hoch (Zachwoa, 3345 m).
Auf dem Territorium der Stadt Sotschi erreichen mehrere Bergflüsse, welche die erste Bergkette durchschneiden, das Schwarze Meer. Von Norden nach Süden sind dies Psesuapse, Schache, Sotschi und Msymta.
Stadtgliederung und -verwaltung, Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 1.352 |
1926 | 13.000 |
1939 | 49.813 |
1959 | 95.234 |
1970 | 224.031 |
1979 | 287.353 |
1989 | 336.514 |
2002 | 328.809 |
2010 | 343.334 |
Volkszählungsdaten (1926 gerundet) |
Am 10. Februar 1961 wurden zwei benachbarte Rajons, Lasarewskoje und Adler, eingemeindet, womit das heute existierende und manchmal Groß-Sotschi (Bolschoi Sotschi) genannte administrative Gebilde entstand. 1959 hatten die eingemeindeten Rajons Adler und Lasarewskoje 55.273 und 37.389 Einwohner, davon die Siedlungen städtischen Typs Adler 19.658, Lasarewskoje 8966, Dagomys 7192 und Krasnaja Poljana 4443 Einwohner.
Heute ist die Stadt in vier Stadtbezirke (Rajons) gegliedert: Lasarewski Rajon, Zentralny Rajon, Chostinski Rajon und Adlerski Rajon (Reihenfolge von Nordwesten nach Südosten).<ref>Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation</ref> Zum Stadtkreis gehören auch die Siedlung städtischen Typs Krasnaja Poljana (russ. für Rote oder Schöne Lichtung) im Rajon Adler mit 3972 Einwohnern sowie 78 Dörfer mit zusammen 69.068 Einwohnern, sodass die Gesamtbevölkerungszahl des Stadtkreises Sotschi knapp 438.000 beträgt (Berechnung 2012). Zum Stadtkreis gehören auch weiträumige, praktisch unbewohnte Berggebiete.
Die Bevölkerung Sotschis ist heute multikulturell und setzt sich aus Angehörigen zahlreicher Volksgruppen zusammen. Bei der Volkszählung 2002 lebten in Sotschi neben Russen (67,5 % der Bevölkerung) unter anderem Armenier (20,2 %), Ukrainer (3,7 %), Georgier (2,4 %), Tscherkessen (1,2 %), Griechen (1 %), Weißrussen (0,7 %), Tataren (0,5 %), sowie Angehörige zahlreicher weiterer Minderheiten, darunter Aserbaidschaner, Abchasen, Osseten und Deutsche (zumeist Russlanddeutsche).
Besonders die armenische Minderheit ist heute bedeutend, sie ließ sich in mehreren Migrationswellen im Raum Sotschi seit dem 19. Jahrhundert nieder.
Im Sommer kommen zur permanenten Bevölkerung Sotschis neben Touristen auch zahlreiche Saisonarbeiter hinzu.
Stadtrajone
- Zentralny Rajon (russ. Центральный район), 32 km², 132.734 Einwohner, Ortsteil: Sotschi (Zentrum)
- Chostinski Rajon (russ. Хостинский район), 374 km², 62.440 Einwohner, Ortsteile: Chosta, Kudepsta, Mazesta
- Lasarewski Rajon (russ. Лазаревский район), 1744 km², 64.068 Einwohner, Ortsteile: Asche, Dagomys, Jakornaja Schtschel, Loo, Magri, Makopse, Lasarewskoje, Soloniki, Wardane
- Adlerski Rajon (russ. Адлерский район), 1352 km², 70.339 Einwohner, Ortsteile: Adler, Krasnaja Poljana
Klima
Sotschi | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Sotschi
Quelle: <ref>podoga.ru.net, Hong Kong Observatory.</ref>
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Sotschi liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Nizza. Das Klima der Küstenzone Sotschis ist subtropisch mit langen, heißen Sommern, warmem Herbst und kurzen, milden Wintern. Ursache ist die geschützte Lage durch die nahe an das Meer herantretenden Kämme des Kaukasus, welche allerdings auch relativen Niederschlagsreichtum bedingen.
Die Jahresmitteltemperatur beträgt etwa 14 °C. Kälteste Monate sind Januar und Februar mit etwa 6 °C, wärmste Monate Juli und August mit etwa 23 °C. Die geringste je gemessene Temperatur betrug −13,4 °C (25. Januar 1892), die höchste 39,4 °C (30. Juli 2000). Im Januar wurden aber auch schon 21,2 °C gemessen (22. Januar 1948), während die Temperaturen im Juli/August noch nie unter 10 °C gefallen sind.<ref>Berechnung aus Daten der Meteorologischen Station Sotschi 1881–1995, 34 m. ü. M.; nach cliware.meteo.ru</ref><ref>Klimadaten für Sotschi bei pogoda.ru.net.</ref>
Die durchschnittliche Wassertemperatur des Schwarzen Meeres beträgt im August 24,1 °C.<ref>Tourismusportal www.svali.ru</ref>
Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt über 1600 mm (zum Vergleich Berlin: 581 mm). Ein Großteil davon fällt in den Wintermonaten mit einem Maximum von etwa 190 mm im Dezember und Januar. Das sommerliche Minimum im Mai bis Juni von immerhin noch 90 bis 100 mm geht gewöhnlich in Starkregen an nur wenigen Tagen nieder.
In den Gebirgslagen der Stadt sind insbesondere die Wintertemperaturen niedriger, so im knapp 600 Meter hoch gelegenen Krasnaja Poljana, wo die olympischen Skiwettbewerbe 2014 ausgetragen wurden, um durchschnittlich 5 bis 6 °C. Damit beträgt sie um 0 °C, in den Hochlagen entsprechend weniger. Eine geschlossene Schneedecke stellt sich im unteren Teil der Pisten gewöhnlich Mitte Januar ein und erreicht im März Höhen von zwei Metern und mehr. Im höher gelegenen Bereich erstreckt sich die Skisaison von November bis Anfang Juni.<ref>ebd.</ref>
Verkehr
Im Stadtteil Adler, nahe der Mündung der Msymta in das Schwarze Meer, liegt der internationale Flughafen Sotschi (IATA-Code AER
), den 2006 1,35 Millionen Passagiere nutzten. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 soll er auf eine Kapazität von vier Millionen Passagieren pro Jahr ausgebaut werden. Mit dem Umbau des benachbarten Flughafen Poti in Georgien zu einem „Drehkreuz“ für den Luftverkehr in der Kaukasusregion wurde dank eines Kredits einer arabischen Investmentbank ebenfalls bereits begonnen.
Entlang der Schwarzmeerküste führt durch Sotschi eine zweigleisige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke mit Schnellzugstationen in allen großen Ortsteilen bis Adler. Es besteht eine Direktverbindung nach Moskau, Sankt Petersburg und in viele russische Städte bis nach Sibirien.
Der Abschnitt Tuapse–Adler wurde 1929 eröffnet, die Weiterführung nach Sochumi in Abchasien, wo Anschluss an das transkaukasische Netz geschaffen wurde, 1944/45. Über diese Strecke kann auch heute noch Abchasien erreicht werden, allerdings ist die Weiterführung von Sochumi nach Georgien seit dem Abchasischen Bürgerkrieg Anfang der 1990er Jahre zerstört und außer Betrieb. Die Elektrifizierung erfolgte von 1956 bis 1958. Verlief die Verbindung nach Zentralrussland anfangs über Tuapse–Armawir, so wurde sie 1978 mit Eröffnung einer neuen Direktverbindung (mit einem drei Kilometer langen Tunnel) unter dem Kaukasushauptkamm zwischen Krasnodar und Tuapse erheblich verkürzt.
Der innerstädtische Verkehr wird mit Omnibussen, Marschrutkas (Sammeltaxis) und Vorortzügen (Elektritschkas) bewältigt. Außerdem gibt es eine Standseilbahn und mehrere Sesselbahnen (z. B. beim Botanischen Garten Dendrarium). Bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 ist ein umfassender Ausbau des innerstädtischen ÖPNV-Angebots geplant, unter anderem ist eine Stadtbahn mit Haltestellen am Flughafen sowie am neuen Olympiapark im Bau.<ref>Bericht des BBC vom 1. März 2010 (englisch), abgefragt am 20. November 2010.</ref>
Geschichte
Vom 6. bis 15. Jahrhundert gehörte das Gebiet den Königen von Georgien, die dort ein Dutzend Kirchen erbauten. Im Ortsteil Loo steht die Ruine einer byzantinischen Basilika aus dem 11. Jahrhundert. Ab dem 15. Jahrhundert wurde die Küste vom Osmanischen Reich kontrolliert. Nach dem Russisch-Türkischen Krieg 1828–1829 wurde es 1829 mit dem Frieden von Adrianopel vertraglich an Russland abgetreten.
Inmitten des Kaukasuskriegs wurde Sotschi 1838 als Fort und Siedlung Alexandrija (Александрия) gegründet. In dieser Zeit entstanden auch weitere Befestigungsanlagen, die später die Kerne heutiger Stadtteile bildeten, so das Fort des Heiligen Geistes (Fort Swjatowo Ducha, 1837, heute Adler), Lasarewski und Golowinski (1839, heute Lasarewskoje und Golowinka). 1839 erfolgte auch die Umbenennung des Forts Alexandrija nach dem Namen des dort stationierten Regiments in Nawaginskoje. Die Lebensbedingungen waren aufgrund der Kampfhandlungen und der grassierenden Malaria sehr schwer.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Forts nicht mehr gebraucht und abgerissen. Es war keine russische Bevölkerung mehr vorhanden, die Gebiete waren verödet. Bis zum 21. Mai 1864, dem offiziellen Ende des Russisch-Kaukasischen Krieges, waren die hier bisher ansässigen Tscherkessen und Abchasen bezwungen worden. Die letzten, vernichtenden Gefechte wurden im Gebiet oberhalb der heutigen Stadt Sotschi ausgetragen. Der – insbesondere von vielen Tscherkessen als solcher angesehene – Genozid an ihrem Volk findet hier allerdings keinerlei Würdigung oder Gedenken, obwohl Sotschi von vielen Tscherkessen als ihre letzte historische Hauptstadt betrachtet wird, da dort 1864 ihre zentrale Versammlung, der Madschlis, letztmals tagte.<ref>Barbara Lehmann: deutschlandradiokultur.de: Endstation Schwarzes Meer – Russland verdrängt den Völkermord an den Tscherkessen in Sotschi. Deutschlandradio Kultur, Fazit, 6. Januar 2014 (7. Januar 2014).</ref> Nach dem Krieg wurden die Tscherkessen aus ihrer Heimat vertrieben. Etwa 500.000 bis 1.000.000 Tscherkessen, Abchasen und andere Kaukasier wurden über das Schwarze Meer ins Osmanische Reich zwangsverschifft. Dabei kamen nach Schätzungen über 100.000 Vertriebene um.<ref>Elke Windisch, tagesspiegel.de: Totentanz auf der Roten Lichtung. Der Tagesspiegel, 6. Januar 2014, abgefragt am 9. Februar 2014.</ref>
Nach dem Ende des Kaukasuskrieges setzte die massenhafte Migrationsbewegung aus verschiedenen Regionen Russlands an die kaukasische Schwarzmeerküste ein. Nach der Bauernbefreiung 1861 siedelten sich auf den nach den Vertreibungen brach liegenden Flächen gemäß einem Regierungsprogramm, aber auch spontan, Bauern ohne Hof und Boden an.
Unter dem Namen Dachowski-Posten (Post Dachowski, wieder nach dem dort stationierten Regiment) wurde der Posten wieder errichtet. Später verlor der Posten seine militärische Bedeutung und 1874 erfolgte die erneute Umbenennung in Dachowski Possad. 1896 erhielt die Siedlung ihren heutigen, von der ubychischen Bezeichnung des durch den Ort fließenden Flüsschens, Soatschsche, abgeleiteten Namen (bzw. von der adygeischen Version Schatscha). Die auf dem Territorium der heutigen Stadt Sotschi siedelnden kaukasischen Völker (Sadsen um das heutige Adler, Ubychen um Sotschi-Zentrum und Golowinka, Schapsugen um Lasarewskoje) wurden im Verlaufe des 19. Jahrhunderts von den zuwandernden Russen größtenteils verdrängt oder assimiliert.
Anfang des 20. Jahrhunderts begann Sotschis Entwicklung zu einem mondänen Bade- und Kurort der russischen Oberschicht. 1902 begann die Nutzung der Sulfid-Chlorid-Natrium-Heilquellen von Mazesta, einem Stadtteil im Rajon Chostinski. Es wurden Sommerhäuser im Jugendstil von Moskauer und Petersburger Architekten erbaut. Es tauchten auch die ersten Hotels auf. 1909 eröffnete der Kurort Kaukasische Riviera mit zunächst zwei Hotels. 1917 erhielt Sotschi das Stadtrecht.
Nach der Oktoberrevolution besetzten die georgische Armee und abchasische Freiwillige am 29. Juni 1918 die Stadt Adler, am 6. Juli stand Sotschi unter georgischer Kontrolle. Am 26. Januar 1919 griffen die Freiwilligen und Soldaten der Armee von Denikin Sotschi an. Großbritannien, das die Souveränität Georgiens garantierte, griff nicht ein. Nach mehreren Kämpfen verließ die georgische Armee Sotschi, die georgische Bevölkerung der Stadt war schutzlos und wurde teilweise von den Russen vertrieben.<ref>Eroberung von Sotschi (russisch; PDF; 117 kB)</ref>
Die Stadt entwickelte sich in der Sowjetunion zu einem der populärsten Badeorte. Josef Stalin ließ im nördlichen Ortsteil Dagomys eine seiner Datschen, Botscharow Rutschei, errichten. Sie dient bis heute als eine der Residenzen des russischen Präsidenten, in der das Staatsoberhaupt auch ranghohe Gäste empfängt. Seit 1937 gehört Sotschi zur Region Krasnodar. Im Zweiten Weltkrieg dienten die Sanatorien und Erholungsheime der Stadt als Lazarette. Hier wurden über 500.000 verwundete Soldaten der Roten Armee behandelt.
Hunderte von Palastsanatorien, Kurhotels und Ferienressorts entstanden in dieser Zeit in Sotschi. Die meisten Sanatorien wurden zur Behandlung für Bronchial-, Lungen- und Nervenerkrankungen errichtet. In dieser Zeit waren jährlich bis zu sechs Millionen Urlauber in Sotschi. Mit dem Ende der Sowjetunion endete zunächst auch das Konzept des Urlaubs für die Massen, aufgrund eines starken Preisanstieges für Unterkünfte, Verpflegung und Attraktionen. Derzeit besuchen etwa vier Millionen Urlauber pro Jahr den beliebtesten Kurort in Russland. Sotschi hat sich auf die gewandelten Ansprüche eingestellt und die Bereiche Service und Attraktionen ausgebaut. Das Ergebnis ist eine Art russisches Venice Beach.
2007 wählte das Internationale Olympische Komitee Sotschi als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014. Für Sotschi bedeutete das große Veränderungen. Der Urlaubsort war in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit geraten – und wurde rasant ausgebaut. Im Zuge der Bauarbeiten für die Olympischen Winterspiele 2014 wurden tausende Bürger zwangsenteignet und umgesiedelt.<ref>Zwangsenteignung bei rund tausend Familien in Sotschi sport.orf.at</ref>
Kunst, Kultur und Tourismus
Sotschi liegt in einer eindrucksvollen Landschaft am Fuß des Kaukasus. Vom Strand aus sind die schneebedeckten Gipfel zu sehen. Neben Sand- und Kiesstränden lockt die Stadt mit einer subtropischen Vegetation, Heilquellen, zahlreichen Parks, Denkmälern und einer extravaganten stalinistischen Architektur. Sehenswert sind unter anderem die Kathedrale des Erzengels Michael (1891), das Wintertheater (1934–1937) sowie das Sommertheater (1937). Im Orgel- und Kammermusiksaal treten regelmäßig die Sotschier Symphoniker und andere bedeutende Künstler des In- und Auslandes auf.
Sotschi ist eine Universitätsstadt und beherbergt neben der Staatlichen Universität Sotschi unter anderem auch die Russische Internationale Olympische Universität sowie zahlreiche kleinere Forschungsinstitute und Filialen anderer Universitäten.
Sotschi ist auch eine wichtige Konferenzstadt und richtet seit 1991 im Sommer das besonders im russischsprachigen Raum bedeutende Kinotawr-Filmfestival aus.
Seit 2002 ist Sotschi Veranstaltungsort des Internationalen Investitionsforums, das jährlich unter der Schirmherrschaft der russischen Regierung stattfindet und die Beschaffung von Investitionen und Aufträgen für die russische Wirtschaft zum Ziel hat.<ref>Offizielle Webseite des Forums</ref>
Die Stadt ist bisher für ihre Sommersporteinrichtungen bekannt. Die dortige Tennisschule hat die Spieler Marija Scharapowa und Jewgeni Kafelnikow hervorgebracht.
In den Bergen östlich der Stadt liegt das Kaukasische Biosphären-Reservat, welches einen Teil des von der UNESCO 1999 auf die Liste des Weltnaturerbes gesetzten Gebietes Westlicher Kaukasus darstellt. Wegen der Bauvorhaben für die Olympischen Winterspiele werden Beeinträchtigungen befürchtet, allerdings liegt der weitaus größte Teil des etwa 2.800 km² großen (mehr als das Saarland) Reservates auf der nordöstlichen, Sotschi abgewandten Seite des Gebirges.<ref>Offizielle Webseite des Reservates (russisch)</ref><ref>Kaukasisches Biosphären-Reservat auf der Webseite des Zentrums für Naturschutz (russisch)</ref>
Für die Jahre 2014 bis 2020 ist Sotschi als Austragungsort jeweils eines Grand-Prix-Rennens der Formel 1 vorgesehen, das auf dem Sochi Autodrom ausgetragen wird. Der Vertrag wurde vom russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin und dem Geschäftsführer der Formel-1-Holding Bernie Ecclestone am 14. Oktober 2010 unterzeichnet.<ref>Formel 1 ab 2014 in Russland, Focus Online, 14. Oktober 2010.</ref> Am 12. Oktober 2014 fand der erste Grand Prix statt, es gewann Lewis Hamilton vor Nico Rosberg.
Im Zuge der XXII. Olympischen Winterspiele 2014 wurde direkt neben dem Olympia-Park der erste moderne Freizeitpark Russlands geplant und schließlich innerhalb eines Jahres gebaut. Der „Sochi Park“ startet mit drei Achterbahnen und diversen Familienattraktionen. Zum Park gehört ein Hotel mit 260 Betten.<ref>Sotschi stampft das ‘Adventure Land’ (fast) rechtzeitig aus dem Boden, Airtimers.com, 7. Februar 2014.</ref>
Die Schachweltmeisterschaft 2014 fand im Olympischen Pressezentrum in Sotschi statt.<ref>Stell dir vor, es ist WM und keiner geht hin, zeit.de 9. November 2014.</ref>
Städtepartnerschaften
- Vereinigtes Königreich Cheltenham, Vereinigtes Königreich (seit 1959)
- Frankreich Menton, Frankreich (seit 1966)
- Italien Rimini, Italien (seit 1977)
- Finnland Espoo, Finnland (seit 1989)
- Vereinigte Staaten Long Beach, USA (seit 1990)
- Türkei Trabzon, Türkei (seit 1991)
- Estland Pärnu, Estland (seit 1994)
- Volksrepublik China Weihai, China (seit 1996)
- Libanon Sidon, Libanon (seit 2005)
- Ukraine Kertsch, Ukraine (seit 2005)
- Philippinen Las Piñas, Philippinen (seit 2005)
- Griechenland Volos, Griechenland (seit 2007)
- Israel Netanja, Israel (seit 2012)
- Deutschland Baden-Baden, Deutschland (seit 2012)
Söhne und Töchter der Stadt
- Witalija Djatschenko (* 1990), Tennisspielerin
- Sergei Galizki (* 1967), Unternehmer und Milliardär
- Michail Galustjan (* 1979), Komiker und Schauspieler
- Andre Geim (* 1958), Physiker und Nobelpreisträger
- Eduard Hambardsumjan (* 1986), Boxer
- Charis Junitschew (1931–2006), Schwimmer
- Jewgeni Kafelnikow (* 1974), Tennisspieler
- Darja Kondakowa (* 1991), Sportgymnastin
- Igor Ledjachow (* 1968), Fußballspieler und -trainer
- Grigori Leps (* 1962), Sänger und Songwriter
- Slawa Metreweli (1936–1998), Fußballspieler
- Georgi Minasjan (1942–2004), Sänger
- Boris Nemzow (1959–2015), Politiker
- Jewgeni Paschutin (* 1969), Basketballspieler
- Sachar Paschutin (* 1974), Basketballspieler
- Michail Schaposchnikow (* 1956), Physiker
- Robert Sebeljan (* 1984), Fußballspieler
- Dschemal Silagadse (1948–1991), Fußballspieler und -trainer
- Mordechai Spiegler (* 1944), Fußballspieler
- Andrei Stoljarow (* 1977), Tennisspieler
- Alexei Wojewoda (* 1980), Bobpilot
Weblinks
- Website der Stadtverwaltung (russisch)
- Sotschi-Information (deutsch)
- Sotschi auf mojgorod.ru (russisch)
- Fotos von Sotschi
- Neuer Bahnhof in Adler, neue Strecken nach Sotschi und Krasnaja Poljana (deutsch)
Einzelnachweise
<references />
Stadtkreise: Anapa | Armawir | Gelendschik | Gorjatschi Kljutsch | Krasnodar | Noworossijsk | Sotschi
Rajons: Abinski | Anapski | Apscheronski | Beloglinski | Beloretschenski | Brjuchowezki | Dinskoi | Gulkewitschski | Jeiski | Kalininski | Kanewskoi | Kawkasski | Korenowski | Krasnoarmeiski | Krylowski | Krymski | Kurganinski | Kuschtschowski | Labinski | Leningradski | Mostowski | Nowokubanski | Nowopokrowski | Otradnenski | Pawlowski | Primorsko-Achtarski | Schtscherbinowski | Sewerski | Slawjanski | Starominski | Tbilisski | Temrjukski | Tichorezki | Timaschowski | Tuapsinski | Uspenski | Ust-Labinski | Wysselkowski
Verwaltungszentrum: Krasnodar
Städte | <div/>
AbinskR | AnapaS | ApscheronskR | ArmawirS | BeloretschenskR | Chadyschensk | GelendschikS | Gorjatschi KljutschS | GulkewitschiR | JeiskR | KorenowskR | KrasnodarS | KropotkinR | KrymskR | KurganinskR | LabinskR | NowokubanskR | NoworossijskS | Primorsko-AchtarskR | Slawjansk-na-KubaniR | SotschiS | TemrjukR | TichorezkR | TimaschewskR | TuapseR | Ust-LabinskR |
Flagge der Region Krasnodar |
Siedlungen städtischen Typs | <div/>
Achtyrski | Afipski | Dschubga | Girei | Ilski | Krasnaja Poljana | Krasnoselski | MostowskoiR | Neftegorsk | Nowomichailowski | Psebai | Tschernomorski | |
Weitere Rajonzentren | <div/>
Belaja Glina | Brjuchowezkaja | Dinskaja | Kalininskaja | Kanewskaja | Krylowskaja | Kuschtschowskaja | Leningradskaja | Nowopokrowskaja | Otradnaja | Pawlowskaja | Poltawskaja | Sewerskaja | Starominskaja | Staroschtscherbinowskaja | Tbilisskaja | Uspenskoje | Wysselki |
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Anmerkungen: S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons