Rothenbergen


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50.1997222222229.1113888888889130Koordinaten: 50° 11′ 59″ N, 9° 6′ 41″ O{{#coordinates:50,199722222222|9,1113888888889|primary
Rothenbergen
Gemeinde Gründau
dim=10000 globe= name=Rothenbergen region=DE-HE type=city
  }}
Höhe: 124–150 m
Fläche: 5,59 km²
Einwohner: 3857 (31. Dez. 2014)<ref name="DF">„Zahlen und Fakten“ im Internetauftritt der Gemeinde Gründau, abgerufen im September 2015.</ref>
Bevölkerungsdichte: 690 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 63584
Vorwahl: 06051

Rothenbergen ist der größte Ortsteil der Gemeinde Gründau im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.

Lage, Grenzen, Größe

Der Ort liegt im Büdingen-Meerholzer Hügelland (Haupteinheit 233, früher Ronneburger Hügelland, im Nordostteil des Rhein-Main-Tieflandes, Haupteinheitengruppe 23), nach der naturräumlichen Gliederung Hessens, einer gehölz- bzw. waldreichen Kulturlandschaft. Am südlichen Ortsrand führt die Bundesautobahn 66 (A 66 von Wiesbaden über Frankfurt am Main und Hanau bis zum Dreieck Fulda mit Anschlussstelle "Gründau-Rothenbergen"); die frühere Bundesstraße 40 mit Ortsdurchfahrt ist jetzt Kreisstraße (K 903). Die Gemarkung des Ortsteils umfasst 571 ha (1949 waren davon 296 ha Ackerland).

Geologie und Naturraum

Die aus Lössauflagen und aus Letten des Rotliegenden entstandenen Böden sind die Grundlage einer ertragreichen Landwirtschaft. Nur die nördlich des Kinzigtals gelegene Hochfläche gehört zur Gemarkung, sie setzt sich aus einem Nordost-Südwest-verlaufenden Bergrücken und einem flachwelligen Gebiet nach Westen hin zusammen. Eine ökologische Sonderstellung nimmt das südlich der Hochfläche liegende Gelnhäuser Kinzigtal ein, in welchem Hochwässer häufig sind. Die Kinzig durchfließt die Gemarkung in einem weiten flachen Muldental in 130 bis 110 m ü. NN. Die Wälder der Gemarkung bestehen zum großen Teil aus Buchenwald. Die Niederungen der Kinzig werden als Grünland genutzt, der weitere Teil der Landschaft als Ackerland. Wertvolle Biotope der Landschaft sind Gehölze des Offenlandes, Streuobst und naturnahe Fließgewässer mit angrenzenden Feuchtbiotopen.

Nachbargemarkungen

Im Norden grenzt Rothenbergen an die Gemarkung des Gründauer Ortsteils Niedergründau, im Osten an die des Ortsteils Lieblos, im Süden an die des Stadtteils Meerholz der Stadt Gelnhausen, des Ortsteils Niedermittlau und Neuenhaßlau der Gemeinde Hasselroth und im Westen an die Gemarkung der Stadt Langenselbold.

Geschichte

Vorgeschichte und Mittelalter

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 1220. Damals wurde der Ort Rodinberch genannt. Dieser Ortsname bedeutet Rodung am Berg. Mitten im Ort steht der „Schiefersteinhof“, ein altes königliches Hofgut.

Geschichte ortsbezogener Geldwirtschaft: Banken, Kreditgewerbe, Raiffeisenkassen

Im eher bäuerlich geprägten Dorf des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte das landwirtschaftliche Absatz- und Kreditwesen eine große Bedeutung:
7. August 1898 Gründung des Rothenberger Spar- und Darlehenskassenvereins
1. November 1949 Umbenennung des Rothenberger Spar- und Darlehenskassenvereins in Raiffeisenkasse Rothenbergen
28. Juni 1963 Zusammenschluss der Raiffeisenkasse Rothenbergen und Raiffeisenkasse Lieblos zur Raiffeisenkasse Lieblos
29. März 1972 Zusammenschluss der Raiffeisenkasse Lieblos und Meerholz zur Raiffeisenbank Mittlere Kinzig
11. Mai 1990 Umbenennung der Raiffeisenbank Mittlere Kinzig in Raiffeisenbank Gelnhausen
13. September 2001 Zusammenschluss der Raiffeisenbank Gelnhausen und der VR Bank Bad-Orb-Gelnhausen unter der Firma VR Bank Bad Orb-Gelnhausen eG

Fliegerhorst Rothenbergen

Während des Zweiten Weltkrieges bestand in Ortsnähe ein Militärflugplatz (Fliegerhorst)<ref>Eckard Sauer: Absturz im Kinzigtal – Die Luftfahrt im hessischen Kinzigtal von 1895 bis 1950, 3. Aufl., Gründau 2013 S. 140 f.</ref> und das schwere Funkfeuer Otto<ref>Eckard Sauer: Absturz im Kinzigtal – Die Luftfahrt im hessischen Kinzigtal von 1895 bis 1950, 3. Aufl., Gründau 2013 S. 87 bis 91</ref> (eine Bodenanlage zur Luftverteidigung des Deutschen Reiches)<ref>Karte: Bodenorganisation Großraum-Nachtjagd/Luftflotte Reich 33MB jpg</ref><ref>Funkfeuer Ottto bei geschichtsspuren.de</ref>.

Vom Bahnhof Lieblos der Lahn-Kinzig-Bahn zweigte früher ein Gleis zu dem 1936 errichteten Fliegerhorst ab, das nach dem Zweiten Weltkrieg für das Industriegebiet in Rothenbergen (StEG - Staatliche Erfassungsgesellschaft, WIBAU -Straßenbaugesellschaft- u. A.) genutzt wurde<ref>Heinrich Goy: Großbaustelle Flugplatz Rothenbergen in: Zwischen Vogelsberg und Spessart 2016, Gelnhäuser Heimat-Jahrbuch, Jahreskalender für die Menschen in Stadt und Land zwischen Vogelsberg und Spessart, herausgegeben vom Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises, Gelnhausen 2015 S. 123 ISBN 978-3-9808424-7-1</ref>; es ist mittlerweile stillgelegt und teilweise überbaut worden.

Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre und Verlust der Selbstständigkeit

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen kam der Ort per Gesetz mit Wirkung vom 1. August 1972 zur Gemeinde Gründau.<ref>§ 16 des Gesetzes zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg vom 11. Juli 1972 (GVBl. I S. 230 [231])</ref>

Einwohnerentwicklung 1600 bis 2009

Einwohner 1600 1840 1914 1919 1925 1933 1939 1948 1949 1961 1970 2009
Rothenbergen<ref>R. Heuchert und Martin Schäfer: Zahlentafel über die Bevölkerung und die wirtschaftlichen Verhältnisse unseres Heimatkreises. In: Heimatbuch des Kreises Gelnhausen, 3. Aufl., Gelnhausen 1950, S. 253</ref><ref>Georg Rösch Übersicht über die Gemeinde-Verwaltung des Kreises Gelnhausen in: Zwischen Vogelsberg und Spessart - 1950 - Heimat-Jahrbuch des Kreises Gelnhausen - Gelnhausen 1949, S. 98.</ref> 250 609 770 776 803 801 1009 1405 1469 1685<ref name=Gemeindeverzeichnis1970bis1982> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 363.</ref> 1991<ref name= Gemeindeverzeichnis1970bis1982/> 3826

Kirchen und Glaubensgemeinschaften

In Rothenbergen steht die katholische Christkönigkirche. Baubeginn war im Herbst 1963, die Weihe am 11. Juli 1965 (durch Bischof Bolte, Fulda); die Kirche (280 Plätze) hat die Form einer Krone und großflächig bunte Glasfenster, ein Jugendheim und die Wohnung für den Geistlichen.

Seit dem 17. Dezember 1967 hat das Dorf eine eigene evangelische Kirche (Es gehört aber nach wie vor zur Kirchengemeinde "Auf dem Berg", Bergkirche im Nachbarort Niedergründau), ein Klinkerbau mit einem grauen Kirchturm.

2012 feiert die Methodistengemeinde ihr hundertjähriges Bestehen. 1970 wurde ein neues Kirchengebäude errichtet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Weblinks

Commons Commons: Rothenbergen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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