Anschlussstelle (Autobahn)


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Datei:Autobahn near Frankfurt in 1988.JPEG
A 5 Anschlussstelle Zeppelinheim
(Bild aus dem Jahr 1988)

Eine Anschlussstelle (Symbol in Deutschland: Symbol in Deutschland, Kurzbezeichnung AS, in Österreich ASt) ist ein mindestens zur Autobahn planfreier, überwiegend teilplanfreier Knotenpunkt, der Autobahnen mit dem nachgeordneten Straßennetz verbindet.<ref>Begriff „Anschlussstelle“, PIARC Dictionary </ref> Den Begriff verwendet man auch bei anderen kreuzungsfrei ausgeführten Straßen, wie Autostraßen (autobahnähnlichen Straßen, Schnellstraßen), oder solchen Teilstücken, wie Umfahrungen oder Tunnels.

Eine Anschlussstelle als Anbindung an das hochrangige Straßennetz verbessert die Verkehrsinfrastruktur eines Gebiets und ist somit ein wichtiger Standortfaktor für die Wirtschaft. Sie besteht aus einer Auf- und einer Abfahrt an beiden Richtungsfahrbahnen und ist so angelegt, dass der fließende Verkehr auf der Autobahn nicht beeinträchtigt wird. Dazu gibt es bei der Abfahrt einen neben der Autobahn verlaufenden Verzögerungsstreifen, der den abfahrenden Fahrzeugen die Reduzierung der Geschwindigkeit ermöglicht, um die Abfahrt sicher zu durchfahren. Bei der Auffahrt dient ein Beschleunigungsstreifen zum Erreichen der auf der Autobahn gefahrenen Geschwindigkeit, damit sich einfahrende Fahrzeuge in den fließenden Verkehr einordnen können. Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen sind je durch Fahrbahnmarkierungen von der Autobahn getrennt. In Baustellenbereichen und dicht bebauten Gebieten können Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen extrem verkürzt sein oder gar ganz entfallen.

Bezeichnungen

  • Grünfläche
  • Entfernte / zu bauende Straße
  • Fahrbahn / Straße
  • Neue Fahrbahn
  • Fahrbahnmarkierung
  • Brücke
  • Gehweg / weitere Verkehrsart
  • US-Highway-Beschilderung
  • Autobahnbeschilderung
  • In der Schweiz lauten die Bezeichnungen für eine Autobahn-Auffahrt Autobahn-Einfahrt (wie französisch entrée/italienisch entrata), die Abfahrt entsprechend Ausfahrt (wie französisch sortie/italienisch uscita). Der Begriff Auffahrt bezeichnet in der Schweiz den christlichen Feiertag Christi Himmelfahrt, Abfahrt eine Disziplin im Skisport oder den Zeitpunkt einer Wegfahrt (z. B. bei der Bahn).

    Benennung und Nummerung

    Benannt sind Anschlussstellen durchwegs nach einem nahen wichtigen Ort (und nicht der genauen Ortslage, wo sie erbaut sind), vereinzelt jedoch auch nach angeschlossenen Regionen. Das Nummerieren dient der internationalen Kommunikation, da man sich die für Ausländer oft komplizierten Namen der Anschlussstelle nicht merken muss.

    In der Schweiz und in Deutschland ist jeder Anschlussstelle eine Nummer (sequenzielle, relative Nummerierung) zugeordnet, die im Normalfall für jede Autobahn bei 1 beginnend fortlaufend ist, wobei auch Autobahnkreuze und Autobahndreiecke bei der Nummerierung berücksichtigt werden. Bei Doppelanschlussstellen oder Anschlussstellen innerhalb eines Knotenpunktes kann auch eine gemeinsame Nummer für mehrere Ausfahrten vergeben werden.

    In Österreich bezeichnet die Exit-Nummer der Anschlussstellen auf Autobahnen und Schnellstraßen den Autobahnkilometer der Anschlussstelle (absolute Nummerierung). Das erweist sich dann als günstig, wenn zwischen zwei Anschlussstellen eine weitere errichtet wird, da man dann die anderen nicht umnummerieren oder zu anderen Hilfsmitteln greifen muss.

    Bauformen

    Es gibt verschiedene Bauformen von Anschlussstellen, die je nach den topografischen Voraussetzungen und dem Verkehrsaufkommen unterschiedlich ausfallen können. Meist führt der Autobahnzubringer über eine Brücke über die Autobahn, was die für die Fahrzeuge energieeffizientere Variante ist. Vor allem in dicht bebauten Gebieten führt manchmal die Autobahn über den Zubringer hinweg. Üblicherweise finden sich die Abfahrten auf der rechten Fahrbahnseite, selbst wenn die Autobahn (tunnel- oder brückengebunden) nach links verläuft. Es gibt nur wenige Anschlussstellen, die nach links weggeführt werden. Die Wahl der Bauform beinhaltet Baukosten (Flächenverbrauch, Asphalt- und Brückenfläche), Verkehrssicherheit und die Kapazität (Verkehrsmengen je Richtung), ferner die Warte- und Fahrzeit je Fahrzeug sowie die damit verbundene wirtschaftliche und Umweltbilanz sowie Betriebskosten wie die Lebensdauer des Asphaltes und der Betrieb und die Instandhaltung von Ampelanlagen. Bei den in Deutschland vorkommenden Formen von Anschlussstellen dominieren diese, bei denen drei Verkehrsrichtungen im Konflikt stehen. Dementsprechend ist die Leistungsfähigkeit des Zubringers betroffen.

    In Ballungsgebieten sind gelegentlich Anschlussstellen anzutreffen, die nur das Auf- oder Abfahren in eine Richtung erlauben. Häufig sind an den beiden Richtungsfahrbahnen unterschiedliche Bauformen von Ab- und Auffahrt vorhanden. Das sind Halb- und unvollständige Anschlussstellen, sogenannte Teilanschlussstellen.

    Datei:AS Hollaender Rampen weit.svg
    Vier Direktrampen mit S-förmigen Kurven

    Parallelrampen

    Die Abfahrt verläuft vor der Querung der Zubringerstraße. Auf der anderen Straßenseite führt die Auffahrt auf die Autobahn. Dadurch entstehen zwei Kreuzungen mit je einer Einbahnstraße auf dem Zubringer.

    Diese Bauform findet oft dort Verwendung, wo das Gebiet neben der Autobahn keinen ausgedehnteren Ausbau ermöglicht. Verlaufen die Auf- und Abfahrten sehr nah und nahezu parallel zur übergeordneten Straße, nennt man diese Bauform auch „Holländerrampen“ oder im angelsächsischen Sprachraum „Diamant“ wegen der Form einer „Raute“. „Raute“ ist die Bezeichnung in der RAA 2008.<ref name="KIT-EuB_SE_2013" /> In Deutschland kommen sie auf der B 10 zwischen Stuttgart-Wangen und Esslingen vor. Eine besonders enge und steile Variante der Holländerrampe findet sich an der Ausfahrt Oberlinxweiler der B 41, echte Holländerrampen sind im Osten von Rotterdam auf der A 20 zum Capelseweg zu finden: 51° 57′ 20,8″ N, 4° 33′ 45,2″ O51.9557714.562542{{#coordinates:51,955771|4,562542|

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      }}. In den USA wird diese Bauform unter Verkehrsingenieuren als englisch Tight Urban Diamond Interchange (kurz TUDI) bezeichnet und definiert präzise die Bauform mit eng an der Autobahn geführten Holländerrampen in Verbindung mit zwei ampelgeregelten vierarmigen Kreuzungen auf dem Zubringer.
    

    Aus Sicherheitsgründen werden gerade Rampen nach Möglichkeit vermieden, da bei langer und schneller Fahrt das Gefühl für die Geschwindigkeit verloren geht und der Blick in die gegenüber liegende Rampe einen Streckenverlauf suggeriert. Durch Kurven werden die Verkehrsteilnehmer wieder auf ihre tatsächliche Geschwindigkeit aufmerksam gemacht.

    Zudem werden u. a. in den USA und Dänemark die Rampen teilweise ca. 100 m von der Autobahn weggeführt. Das hat unter anderem den Grund, dass die Autobahn verbreitert werden kann und nachträglich indirekte Rampen, auch „Ohren“ oder „Schleifenrampen“ genannt, zur Entlastung des Zubringers eingebaut werden können. Die Anschlussstellen mit indirekten Rampen zählen zu den Kleeblättern (Teilkleeblatt). Ein weiterer Effekt der weggeführten Rampen ist die Verlängerung der Strecke zwischen den Kreuzungen auf dem Zubringer. Das verlängert die Fahrzeit der Fahrzeuge zwischen den beiden Kreuzungen und wirkt sich je nach Auslastung in jeder Richtung auf die Gesamtleistungsfähigkeit des Knotens aus. Betroffen ist hier der Durchgangsverkehr auf dem Zubringer, der die Autobahn nicht benutzt.

    Die Weite der Rampen hat Einfluss auf die Art der Brücke: Bei einer TUDI (enger Raute) sind die Linksabbiegestreifen parallel angeordnet, was mit sich bringt, sie auf die Brücke zu legen, die in Folge vierspurig sein muss. TUDIs in Deutschland sind auf den Stadtautobahnen von München zu finden.

    Sind die Rampenenden etwas weiter von der Autobahn entfernt, wird die Brücke dreispurig, da die Linksabbiegestreifen hintereinander liegen.<ref name="KIT-EuB_SE_2013" /> Bei sehr weiten Rampen kann eine zweispurige Brücke genügen, wenn die Linksabbiegestreifen außerhalb der Überwerfung in ausreichender Länge Platz finden.<ref name="KIT-EuB_SE_2013" />

    Contra Flow Left Turn

    In Florida ist eine Sonderform der TUDI zu finden, bei der die Linksabbieger vor der ersten Zubringerkreuzung gesammelt werden und links von den Linksabbiegern des Gegenverkehrs über die Brücke geführt werden. Diese Bauform wird als „Contra Flow Left Turn“ (CFL) bezeichnet und ist am Lyons Creek Parkway zum Sawgrass Expressway (FL 869) bei 26° 18′ 4,2″ N, 80° 11′ 11,3″ W26.301177-80.186479{{#coordinates:26,301177|-80,186479|

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      }} zu finden.<ref>Indrajit Chatterjee, Siddharth Sharma: Comparative Analysis of Conventional Diamond Interchange and Contra Flow Left Turn (CFL) Interchange. Center for Transportation Research and Education at Iowa State University, 2007, (PDF; 540 kB).</ref><ref>University of Maryland, ATTAP: Unconventional Arterial Intersection Design. Contraflow Left Interchange. Auf: attap.umd.edu. Abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref> CFL ermöglicht einer ursprünglichen TUDI das tangentiale Linksabbiegen wie in der SPUI.<ref>Indrajit Chatterjee, Siddharth Sharma: Comparative Analysis of Conventional Diamond Interchange and Contra Flow Left Turn (CFL) Interchange. Department of Civil and Environmental Engineering University of Missouri, Columbia, abgerufen am 20. Juli 2015.</ref>
    

    Michigan Urban Diamond Interchange

    Um den Zubringer leistungsfähiger zu gestalten, wurde auch das Michigan Left in eine Anschlussstelle integriert, bezeichnet als Michigan Urban Diamond Interchange (MUDI) oder Median U-Turn Interchange (MUT). Dies erfordert weitere zwei Brücken für die Wenderampen.<ref name="AIIR2010" /> Ein Beispiel ist auf der Interstate 696, dem Walter P. Reuther Freeway in Southfield (Michigan) bei 42° 29′ 14″ N, 83° 14′ 28″ W42.487353-83.241206{{#coordinates:42,487353|-83,241206|

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      }}. Im italienischen Foligno sind an der Strada Statale Flaminia dreiarmige MUDI bei 42° 57′ 6″ N, 12° 43′ 20″ O42.95174412.722347{{#coordinates:42,951744|12,722347|
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      }}.
    

    Hantel

    Amerikanische Verkehrsingenieure sprechen von der englisch Dumbbell intersection, der Anschlussstelle in Form einer Hantel. Diese entspricht Holländerrampen mit dem Unterschied, dass die Kreuzungen auf dem Zubringer mit den Rampenenden durch Kreisverkehre ersetzt sind, die im Luftbild wie die Gewichte einer Hantel angeordnet sind. Diese Bauform kommt gehäuft in England, Frankreich, den Emiraten, Spanien und Italien vor, in Deutschland, den USA und Australien vereinzelt bei Neubauten und Änderungen bei kleinerem Verkehrsaufkommen. Die Kreisverkehre können neben dem Zubringer noch andere Straßen mit anbinden. Die Vorzüge dieser Variante liegen in den geringeren Betriebskosten. Es wird keine Ampel und damit kein Elektrizitätsanschluss benötigt und der Asphalt von Kreisverkehren muss im Vergleich zu einer Ampelkreuzung weniger häufig erneuert werden. Bei Überlast können, sofern Platz vorhanden ist, dritte Rampen je Autobahnseite nachgerüstet werden, die den passierenden Fahrzeugen eine um 180° verkürzte Durchfahrt des Kreisverkehrs ermöglichen. Der Ausbau zu Turbokreisverkehren ist angewandte Praxis.

    Hundeknochen

    Amerikanische Verkehrsingenieure sprechen von der englisch Dogbone intersection, der Anschlussstelle in Form eines Hundeknochens. Eine einfache Bedarfsanalyse zeigt, dass die Hantel keinen vollständigen Kreisverkehr benötigt, sofern nur der Zubringer an den Kreisverkehr führt. Die Möglichkeit zum Wenden bietet der zweite tropfenförmige Kreisverkehr. Würde ein großer Kreisverkehr über die Autobahn gebaut werden, so würde dieser eine zweite Brücke benötigen und damit die Kosten erhöhen. Billiger ist es, den Verlauf eines Kreisverkehrs so zu verformen, dass er über eine einzige Brücke geleitet werden kann. Der ursprüngliche Kreisverkehr wird zu zwei tropfenförmigen Kreisverkehren. Es entsteht eine Form, die dem diametralen Schnitt eines roten Blutkörperchens oder eines Knochens der Länge nach ähnelt. Die Leistungsfähigkeit der Anschlussstelle entspricht der Hantel. Für den von der Autobahn ausfahrenden Verkehr ist diese Variante übersichtlicher, da nur der Verkehr von der Brücke Vorrang hat. Das ermöglicht den Bau kleinerer Kreisverkehre, ohne einen Rückstau auf die Autobahn wahrscheinlicher zu machen. Für Schwertransporte und überlange Fahrzeuge werden die Kreisverkehre durchfahrbar gemacht. Kreiselkunst ist hier wegen der Baugröße unpraktisch. Ein Beispiel liegt sechs Kilometer nach dem südlichen Ende der A 5 in der Schweiz, östlich von Basel bei 47° 32′ 51,9″ N, 7° 38′ 0,6″ O47.5477557.633505{{#coordinates:47,547755|7,633505|

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      }}.
    

    Im Vorort Carmel von Indianapolis sind entlang des Keystone Parkway einige dieser Anschlussstellen gebaut (39° 56′ 29,7″ N, 86° 6′ 47″ W39.941573-86.113061{{#coordinates:39,941573|-86,113061|

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      }}). Ein Turbo-Hundeknochen ist auf dem Niederländischen Burgemeester Elsenweg (A20) zwischen Maasdijk und De Lier zur Coldenhovelaan bei 51° 57′ 10,2″ N, 4° 13′ 55,6″ O51.9528354.232123{{#coordinates:51,952835|4,232123|
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       |name=Turbo-Dogbone intersection between Maasdijk and De Lier, The Netherlands
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      }}. Eine Mischung aus Hantel und Hundeknochen ist auf dem Niederländischen Beneluxweg (N7) die Anschlussstelle zum Gotenburgweg in Groningen bei 53° 12′ 52,7″ N, 6° 36′ 9″ O53.2146266.602509{{#coordinates:53,214626|6,602509|
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       |name=Dogbone/Dumbbell mixed intersection in Groningen, The Netherlands
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      }} zu finden. In Neuseeland ist auf dem Auckland-Waiwera Motorway in Silverdale bei 36° 37′ 30,8″ S, 174° 39′ 46″ O-36.625224174.66279{{#coordinates:-36,625224|174,66279|
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       |name=Dogbone/Dumbbell mixed intersection in Auckland-Waiwera Motorway, Silverdale, New Zealand
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      }} eine weitere dieser Mischformen zu finden.
    

    Raute mit einer Kreuzung

    Datei:Spui-schematic.svg
    Verkehrsfluss in der SPUI

    Eine präzise Bezeichnung dieser Bauform kommt von amerikanischen Verkehrsingenieuren und definiert zudem den höhengleichen Teil des Verkehrsknotens: Ein Single Point Urban Interchange, kurz SPUI (= wörtlich: Städtischer Einpunktanschluss ≈ Einpunktvollanschlussstelle), in den RAA 2008 als „Raute mit einer Kreuzung“ bezeichnet,<ref name="KIT-EuB_SE_2013" /> benötigt eine Ampelanlage mit langen Zwischenzeiten und kommt mit einer einzigen großen Kreuzung höhenfrei zur Autobahn aus. Die Brücke über die Autobahn muss dafür breiter ausgeführt werden. Der Strombedarf für die Ampelanlage verursacht das Wort städtisch in der Bezeichnung, da ein Stromanschluss fernab von bewohntem Gebiet nicht unbedingt verfügbar ist. Die Konstruktion erfolgt über Holländer Rampen, deren Enden am Zubringer in Sammler für Rechts- und Linksabbieger von der Autobahn verzweigen bzw. die Rechtsabbieger in die Linksabbieger auf die Autobahn einreihen. Der Zubringer benötigt drei Signalrichtungen<ref>MiamiValleyRPC: Proposed Single Point Urban Interchange, Dayton, OH – eine Simulation der SPUI, publiziert am 31. August 2009.</ref><ref>lauraKCICON: SPUI 3D ANIMATION FOR INTERSTATE 29/35 AND FRONT STREET, publiziert am 24. August 2009.</ref> auf der Ampelanlage, wobei die Rechtsabbieger jeweils ohne Signal nachrangig (unter Zeichen 205 19px) einreihen und die Linksabbieger tangential je paarweise per Signal von der bzw. auf die Autobahn fahren. Die verbleibende Ampelphase bedient den Durchgangsverkehr des Zubringers.

    Wallace Hawkes, leitender Verkehrsingenieur bei J. E. Greiner Inc. (heute: URS Corporation) gilt als Urvater der SPUI.<ref>Interchanges: SPUI. kurumi.com. Abgerufen am 16. Mai 2012.</ref> Die erste wurde am 25. Februar 1974 in Clearwater (Florida), USA fertiggestellt und verbindet bis heute die Interstate 19 mit der Florida State Road 60 bei 27° 57′ 38″ N, 82° 43′ 47,8″ W27.960557-82.729948{{#coordinates:27,960557|-82,729948|

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       |name=First SPUI I-19/FL-60, opened 25. Februar 1974
       |region=US-FL
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      }}. Das tangentiale Abbiegen verringert die Zahl der Konflikte auf 3. Da innerhalb des Verkehrsknotens nur eine Kreuzung besteht, können die Phasen der Ampel sehr lange ausfallen. Während in den USA diese Anschlussstellen neu gebaut wurden, sind in Deutschland einige innerstädtische Straßenkreuzungen nachträglich untertunnelt worden, was zur Folge hatte, dass die Rampen bereits bebautes Gebiet waren und bedient werden mussten. Anstelle einer Blockumfahrung wurde die vierte Richtung, geradeaus über die Rampen, parallel zur höhenfreien Richtung eingerichtet.
    

    Im Raum Nürnberg sind folgende Anschlussstellen und Verkehrsknoten so gebaut:

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       |name=Südwesttangente, AS Nürnberg-Schweinau
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      }} Südwesttangente, AS Nürnberg-Schweinau zur Anbindung der B 2 und B 14
    
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       |name=Südwesttangente, AS Nürnberg-Kleinreuth
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      }} Südwesttangente, AS Nürnberg-Kleinreuth
    
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       |name=Südwesttangente/A73, AS Nürnberg-Hafen-Ost
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      }} Südwesttangente, A 73, AS Nürnberg-Hafen-Ost zur Hafenstraße und zur Straße Finkenbrunn
    
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       |name=Frankenschnellweg, AS Nürnberg-Eibach
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }} Frankenschnellweg, AS Nürnberg-Eibach
    
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       |name=Frankenschnellweg, AS Nürnberg-Südring
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }} Frankenschnellweg, AS Nürnberg-Südring (Otto-Brenner-Brücke, Kreuzung mit B 4R)
    
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       |name=Frankenschnellweg, AS Nürnberg-Westring
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }} Frankenschnellweg, AS Nürnberg-Westring (Jansenbrücke, Kreuzung mit B 4R)
    
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       |name=Südwesttangente, AS Zirndorf
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       |type=landmark
      }} Südwesttangente, AS Zirndorf
    

    In Baden-Württemberg sind die Rechtsabbieger auf der SPUI stets unter Lichtsignal:

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       |name=Heilbronn Kreuzung L1100-K9562
       |region=DE-BW
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      }} angeschlossen, was in Baden-Württemberg selten ist.
    
    • In Stuttgart ist die Kreuzung der B 14 und B 27 im weiteren Verlauf der B 14 noch zwei weitere Mal als SPUI gebaut.
    • In Ludwigsburg verläuft die B 27 je einmal als Zubringer (zur L 1140) und als Ader (zur Wilhelmstraße) über eine SPUI. Da die Rampen herkömmlich genutzte Straßen sind, wurde in letzterem Beispiel die vierte Richtung für den geradeaus verlaufenden Verkehr erhalten, was zu längeren Wartezeiten führt. Die restlichen Kreuzungen sind höhengleich und damit Ursache des täglichen Staus.
    • Sindelfingen, auf der L 1185 Hanns-Martin-Schleyer-Straße zur Rudolf-Diesel-Straße
    • Karlsruhe, auf der B 10
    • Ulm, auf der B 28

    Sonstige SPUIs:

    • mehrere Anschlussstellen auf den Autobahnen A 40, A 42 und A 44
    • die Anschlussstellen 51.9366017.625161{{#coordinates:51,936601|7,625161|
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       |name=Hammer Straße
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      }} Hammer Straße und 51.9434937.647265{{#coordinates:51,943493|7,647265|
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       |name=Albersloher Weg
       |region=DE-NW
       |type=landmark
      }} Albersloher Weg der B 51 im Stadtgebiet von Münster.
    

    Besondere SPUIs:

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       |name=Autobahnanschlussstelle A113 Schönefeld-Süd (N)
       |region=DE-BE
       |type=landmark
      }} und 52° 23′ 34,3″ N, 13° 31′ 23,2″ O52.39286113.523113{{#coordinates:52,392861|13,523113|
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       |name=Autobahnanschlussstelle A113 Schönefeld-Süd (S)
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      }}.
    
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       |name=Autobahnanschlussstelle A59 AS14
       |region=DE-NW
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      }}.
    

    Inverted SPUI

    Die „Inverted SPUI“ (invertierte Einpunktvollanschlussstelle) ist eine in den USA selten vorkommende Abwandlung der SPUI, bei der Brückenfläche eingespart wird. Die Zubringerkreuzung wird von der Brücke zwischen die Fahrbahnen der Autobahn verlegt und die Rampen auf der Autobahn werden linksseitig angeschlossen.

    In Greensboro (North Carolina) befindet sich an der West Wendover Avenue zur South Holden Road eine inverted SPUI bei 36° 3′ 53,2″ N, 79° 50′ 53,2″ W36.064781-79.848098{{#coordinates:36,064781|-79,848098|

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       |name=Inverted SPUI an der West Wendover Avenue zur South Holden Road, Greensboro, NC, USA
       |region=US-NC
       |type=landmark
      }}.<ref name="Reid2004">Jonathan Reid, P.E.: Unconventional arterial intersection design, management and operations strategies (PDF; 16,1 MB) Parsons Brinckerhoff. July 2004. Abgerufen am 9. September 2012.</ref> In Tulsa, Oklahoma sind auf der Interstate 244 an der Sheridan Road 36° 9′ 47,8″ N, 95° 54′ 16,3″ W36.163289-95.904535{{#coordinates:36,163289|-95,904535|
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       |name=Inverted SPUI an der Sheridan Road zur Interstate 244, Tulsa, OK, USA
       |region=US-OK
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      }} und am Nord Memorial Drive 36° 9′ 44,4″ N, 95° 53′ 12,7″ W36.16234-95.886873{{#coordinates:36,16234|-95,886873|
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       |name=Inverted SPUI am Nord Memorial Drive zur Interstate 244, Tulsa, OK, USA
       |region=US-OK
       |type=landmark
      }} weitere Anschlussstellen dieses Typs, ebenso auf der South Harlem Avenue in Chicago, Illinois zur Interstate 290 41° 52′ 25,1″ N, 87° 48′ 16,2″ W41.873635-87.804505{{#coordinates:41,873635|-87,804505|
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       |name=Inverted SPUI auf der South Harlem Avenue zur Interstate 290, Chigago, Illinois
       |region=US-IL
       |type=landmark
      }}.<ref>Single-point Urban Interchange (SPUI), aka Single-Point Diamond. Abgerufen am 30. November 2013.</ref>
    

    Dreiarmig ist sie an der Ohio State Route 7 zur Interstate 470 bei 40° 2′ 51,6″ N, 80° 44′ 0,8″ W40.047657-80.733542{{#coordinates:40,047657|-80,733542|

       |dim=1000
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       |name=Inverted SPUI at OH-SR-7
       |region=US-OH
       |type=landmark
      }} zu finden.
    

    Mischformen sind in Tulsa 36° 9′ 42,7″ N, 95° 59′ 31,2″ W36.161866-95.991997{{#coordinates:36,161866|-95,991997|

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       |name=Partial inverted SPUI E Nidleb Exd / Interstate 244, Tulsa, OK, USA
       |region=US-OK
       |type=landmark
      }} und Salt Lake City 40° 45′ 38,2″ N, 111° 54′ 51,5″ W40.760611-111.914292{{#coordinates:40,760611|-111,914292|
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       |globe=
       |name=Partial inverted SPUI Interstate 15 / 400 South, West University Boulevard Salt Lake City, UT, USA
       |region=US-UT
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      }}.
    
    Datei:AS DDI.svg
    Durch Linksverkehrsführung kommt ein DDI / DCD mit zwei Ampelphasen aus.

    DDI / DCD

    Eine in Frankreich aus den 1970er Jahren stammende und ab 2009 in den USA eine Renaissance erlebende und dort bereits etablierte Anschlussstellenbauform ist die DDI – Diverging Diamond Interchange (≈ umgekrempelter Diamant) oder DCD – Double Crossover Diamond Interchange (= doppelt überkreuzter Diamant), die grob mit Linksverkehrraute bezeichnet werden könnte. Auch in Frankreich existiert keine offizielle Bezeichnung, es wird von der „pont à l’Anglaise” (= Brücke englischer Art) gesprochen.

    Der Vorteil der DDI liegt in ihrer hohen Transparenz, da nur zwei Verkehrsrichtungen geschaltet werden müssen und keine Vorsortierbereiche für Abbieger benötigt werden, aber kapazitätssteigernd installiert sein können. Die größte Leistung entfaltet dieser Verkehrsknoten, wenn der Durchgangsverkehr auf dem Zubringer geringer ausfällt als der Austausch zur Autobahn. In diesem Fall und bei bestehender Überlastung einer vorhandenen Anschlussstelle mit Holländer Rampen (wenn die Ampel mehrfach umläuft, bis der Knoten passiert ist) kann die Umrüstung vorhandener Infrastruktur in Frage kommen.

    Datei:Ddi-small.svg
    Verkehrsführung im DDI / DCD

    Anstelle der Kreuzungen an den Rampenenden des Zubringers werden die Fahrtrichtungen höhengleich per Ampel getauscht. In dem dadurch entstehenden Linksverkehr bekommen die Linksabbieger die Eigenschaften von Rechtsabbiegern und sind niveaugleich kreuzungsfrei. Neben den Kreuzungen zwischen Rechts- und Linksverkehr werden die Enden der Rampen verzweigt.<ref>NCDOTcommunications: Diverging Diamond Interchange Visualization, publiziert ab 10. März 2011.</ref> Die Ausfahrt verzweigt sich in die Richtungen des Zubringers, die nun höhenfrei erreichbar sind. In der Einfahrrampe reihen sich die auffahrenden Fahrzeuge aus beiden Richtungen des Zubringers ein.<ref>Simulation des DDI vom MoDOT</ref><ref>Einführung vom UDOT</ref> Prinzipiell werden im Programm der Ampelanlage zwei Richtungen geschaltet:<ref>Harrodsburg Road Double Crossover Diamond (DCD) Interchange</ref>

    • von der Autobahn ausfahrende Fahrzeuge und Räumung der Zubringerbrücke
    • auf die Autobahn einfahrende Fahrzeuge vom Zubringer und Sammeln des Durchgangsverkehrs auf dem Zubringer.

    Zusätzlich werden weitere Programme benötigt:

    • Fußgängerquerung (die eine Mindestlaufzeit der einen Richtung mit sich bringt)
    • Transparenz für eine Zubringerrichtung bei erhöhtem Verkehrsaufkommen

    Die tatsächlichen Signalumlaufzeiten werden in einer Proportion auf die Fahrzeit zwischen den beiden Richtungskreuzungen angepasst, um möglichst wenige Fahrzeuge aufzuhalten. Um bei Auslastung noch leistungsfähiger zu werden, sollte der Knoten die Überwachung der Rückstaus beinhalten. Die kurzen Schutzzeiten können noch geringer ausfallen, wenn sichergestellt ist, dass die gestoppte Richtung tatsächlich steht und die Kreuzung geräumt ist. Wenn versucht wird, die Einfahrrampen über Lichtsignale zu regeln, benötigt der Knoten Sammler oder verliert rapide an Kapazität. Statt die auffahrenden Fahrzeuge zu sammeln, ist es günstiger, die Rampen mit dieser Fläche zum Einfädeln auszustatten. Auf Standbildern wirkt ein DDI oft überlastet, da Fahrzeuge in drei Richtungen gemeinsam, jedoch weniger lange warten. Das einzige, was bei der Durchfahrt beachtet werden muss, ist das frühzeitige Auswählen des Fahrstreifens, der stets in Zielrichtung angeordnet ist.

    Im Magazin „Popular Science“ wurde unter den „Best Innovations in 2009“<ref>Looking Back at the 100 Best Innovations of 2009</ref> berichtet. In den USA gilt Gilbert Chlewicki als Vater des DDI, der jedoch feststellen musste, dass seine Idee in Frankreich bereits in den 1970er<ref>I-64 Interchange at Route 15, Zion Crossroads. VDOT, abgerufen am 12. März 2013.</ref> Jahren Verwendung gefunden hatte.<ref>The Official Website of the DDI – „A Diamond Interchange With a Twist.“</ref><ref name="AIIR2010">Alternative Intersections/Interchanges: Informational Report (AIIR). FHWA Publication 2010.</ref>

    DDIs in Frankreich
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       |globe=
       |name=Autobahnanschlussstelle A13 Boulevard de Jardy - Typ DDI
       |region=FR
       |type=landmark
      }} in Versailles am Boulevard de Jardy auf der A 13 Autoroute de Normandie
    
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       |name=Autobahnanschlussstelle A4Champigny-sur-Marne
       |region=FR
       |type=landmark
      }} auf der A 4 Autoroute de l'Est in Champigny-sur-Marne (Pont de Nogent)
    
       |dim=700
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       |name=Autobahnanschlussstelle A1 Route d’Avelin - Typ DDI
       |region=FR
       |type=landmark
      }} auf der A 1 (E 17) Autoroute du Nord bei Seclin auf die Route d’Avelin
    
       |dim=700
       |globe=
       |name=Autobahnanschlussstelle N118 / D57
       |region=FR
       |type=landmark
      }} auf der N 118 bei Meudon befindet sich eine ähnliche Verkehrsführung, bei der Kreisverkehre über dieselben Brückenbauwerke geführt sind.
    
    DDIs in den USA
       |dim=700
       |globe=
       |name=Autobahnanschlussstelle I-44 MO-SR-13 - Typ DDI (the 1st in USA)
       |region=US-MO
       |type=landmark
      }} auf der Interstate 44 und dem North Kansas Expressway (Missouri State Route 13) in Springfield (Missouri), Baubeginn war am 12. Januar 2009, Eröffnung am 21. Juni 2009. Es ist die erste DDI in den USA.
    
       |dim=700
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       |name=Autobahnanschlussstelle I-15 UT-SR-92 - Typ DDI (1st in Utah)
       |region=US-UT
       |type=landmark
      }} auf der Interstate 15 und dem Timpanogos Highway (Utah State Route 92). Utah eröffnete seine erste DDI am 15. August 2011 als Umbau der vorhandenen Anschlussstelle.<ref>Seite der SR-92 beim UDOT – Utah Department of Transportation</ref>
    
    • Seit der Einführung 2009 wurden bis 2015 in den USA über 60 DDIs fertiggestellt. Die meisten ersetzten eine vorhandene Anschlussstelle.<ref>Diverging Diamond Interchange Locations, divergingdiamond.com, abgerufen am 23. August 2015, überprüft mit Google Maps.</ref>
    DDIs in Dänemark
    • 2015 wurde Dänemarks erster DDI nach amerikanischem Vorbild planfestgestellt. Er wird die vorhandene Raute auf der E20 (Fynske Motorvej), Anschlussstelle 52 auf dem Assesvej nach Odense ersetzen. 55° 21′ 40,6″ N, 10° 20′ 41,8″ O55.36128710.344932{{#coordinates:55,361287|10,344932|
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       |globe=
       |name=E20 AS 52 Odense, Dänemarks erster DDI
       |region=DK-83
       |type=landmark
      }} <ref>Dynamisk Ruderanlæg – Odense SV, veröffentlicht 23. Juli 2014, Update vom 1. Juni 2015</ref><ref>[1]</ref>
    
    DCMI

    Um den DDI noch leistungsfähiger zu machen, böte sich an, die beiden Richtungskreuzungen höhenfrei zu gestalten. Das wird unter der Bezeichnung DCMI (englisch Double Crossover Merging Interchange)<ref>Alternative Intersection Control, dcmiinterchange.com (engl.)</ref> als Patent von Michael A. Gingrich Sr. (Alternative Intersection Control, Sycamore, Illinois) gehalten.<ref>Patent US 20130011190 A 1 (WO 2013009704 A 1): Double crossover merging interchange, veröffentlicht am 10. Januar 2013.</ref> Es werden wenig Platz, auf dem Zubringer Linksausfahrten und drei Brückenbauwerke benötigt. Die Böschungslänge wirkt sich direkt auf die Baugröße aus. Der höhenfreie Verkehrsknoten ist vollentflochten.<ref>DCMI (Double Crossover Merging Interchange). Design, Operations, and Application, ite.org (PDF; 1,3 MB) (engl.)</ref>

    Halbes Kleeblatt

    Die lange im Mitteleuropa gebräuchlichste Form ist das halbe Kleeblatt. Je nach Fahrtrichtung verlaufen Ab- und Auffahrt über die direkte Rampe als S-Kurve von bzw. auf die Zubringerstraße und die Gegenrichtung über die indirekte Rampe als Bogen auf den Beschleunigungsstreifen bzw. vom Verzögerungsstreifen auf den Zubringer. Dabei liegen beide Auf- und Abfahrten auf derselben Seite des Zubringers. Diese Bauform wird als gefalteter Diamant<ref>Diamonds and other 4-ramp interchanges. Auf: kurumi.com („folded diamond“).</ref> bezeichnet, da die Mündungen der Rampen auf die Autobahn zum Zubringer verschoben sind. Der Vorteil dieser Bauform liegt darin, dass die Brücke für andere Verkehrsarten höhenfrei mitbenutzt werden kann. Diese höhenfrei verlaufende Richtung kann auch auf den Zubringer angewendet werden. An der South 1st Street zum Winters Freeway der US-277 in Abilene (Texas) sind die beiden Abzweigungen des Zubringers als Seagull Intersection oder Continuous-Green-T ausgeführt. 32° 27′ 7,9″ N, 99° 47′ 5,8″ W32.452182-99.784935{{#coordinates:32,452182|-99,784935|

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       |globe=
       |name=Continous-Green-T-Intersections in a Parclo S 1st St / Winters Freeway (US-277) Abilene, TX
       |region=US-TX
       |type=landmark
      }}
    
    Datei:AS Teilkleeblatt 4Ramp dia.svg
    Halbes Diagonal-Kleeblatt

    Halbes Diagonal-Kleeblatt

    Das ist die richtungssymmetrische Variante des halben Kleeblattes, bei der jeweils entweder die beiden Ausfahrten oder die Einfahrten über je eine direkte Rampe laufen. Eine verzerrte Form davon entsteht, wenn sich Zubringer und Autobahn spitzwinklig kreuzen wie bei der Anschlussstelle Kenn der A 602 bei 49° 48′ 23,9″ N, 6° 43′ 27,2″ O49.8066276.724212{{#coordinates:49,806627|6,724212|

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       |name=BAB602 AS3 Kenn
       |region=DE-RP
       |type=landmark
      }}, bei der der Zubringer, die L 145, parallel zur Autobahn verläuft. Das ist auch bei der B 29 an der Anschlussstelle zur L1157 östlich von Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg bei 48° 49′ 21,5″ N, 9° 53′ 28,1″ O48.8226329.891129{{#coordinates:48,822632|9,891129|
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       |name=Kreuzung B29/L 1157
       |region=DE-BW
       |type=landmark
      }} zu finden, in Bayern die Anschlussstelle Putzbrunn auf 48° 3′ 49,5″ N, 11° 42′ 37,7″ O48.06374111.710475{{#coordinates:48,063741|11,710475|
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       |name=Anschlussstelle Putzbrunn A99/B471
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }}, die die B 471 an die A 99 anbindet.
    

    Wie die vier Rampen angeordnet werden, unterscheidet neben den topologischen Gegebenheiten auch der Bedarf. Rechtsabbieger verursachen weniger Konflikte im jeweiligen Knoten des Zubringers.

    Die bisherigen Varianten reduzieren die Kapazität des Zubringers auf unter die Hälfte im Vergleich zu einer kreuzungsfreien Straße.

    Datei:AS Teilkleeblatt 6Ramp 4on bdflt.svg
    Anschlussstelle mit doppelten Auffahrrampen
    ¾ oder Sechsrampen-Teilkleeblatt

    Sechs-Rampen-Teil-Kleeblatt

    Hier ist in jeder Fahrtrichtung eine dritte Rampe eingebaut. Es sind nur noch zwei von bisher drei Richtungen auf dem Zubringer im Konflikt.

    Anschlussstelle mit doppelten Einfahrtrampen
    Datei:Derry and 407.jpg
    type=landmark }}

    Diese in Deutschland noch wenig verbreitete Bauform ist der leistungsfähige und platzsparende Kompromiss zwischen Holländerrampen und Kleeblatt. Sie wird als „Sechsrampen-Teilkleeblatt“ oder „¾“ bezeichnet, da sie sechs von acht Rampen eines vollständig höhenfreien Knotens hat.<ref>Interchanges: Six-ramp. kurumi.com. Abgerufen am 29. April 2012.</ref> Sie entlastet den Zubringer durch Wegfall der Linksabbieger und kann bei Ampelanlagen besser in eine Grüne Welle eingebunden werden, da nur zwei Richtungen geschaltet werden müssen. Sie wird unter anderem auf kanadischen Expressways bei Toronto und auf dem Ronald Reagan Freeway (CA-SR-118) auf Höhe Simi Valley<ref>Ronald Reagan Freeway (CA-SR-118) 34° 16′ 55,6″ N, 118° 44′ 40,4″ W34.282113-118.744547{{#coordinates:34,282113|-118,744547|

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       |name=CA-118
       |region=US
       |type=landmark
      }}</ref> mehrfach eingesetzt. Um den Verkehr auf der Autobahn fließend zu halten, werden bei Bedarf Zuflussregelungsanlagen zugeschaltet. Am meisten verbreitet ist sie in den USA, auffallend häufig in Kalifornien.
    

    In Deutschland sind u. a. auf der A 94 die Anschlussstelle Feldkirchen-West 48° 8′ 31,3″ N, 11° 42′ 33,9″ O48.14203611.709405{{#coordinates:48,142036|11,709405|

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       |name=A94 AS Feldkirchen-West
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }}, auf der A 99 die Anschlussstelle München-Ludwigsfeld 48° 12′ 32,8″ N, 11° 29′ 7,4″ O48.2091111.4854{{#coordinates:48,20911|11,4854|
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       |globe=
       |name=A99 AS M-Ludwigsfeld, Dachau
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }} und auf der A 1 die Anschlussstelle Frechen 50° 55′ 3,2″ N, 6° 50′ 36,6″ O50.9175646.84349{{#coordinates:50,917564|6,84349|
       |dim=700
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       |name=A1 AS Frechen
       |region=DE-NW
       |type=landmark
      }} so gebaut. Oft können vorhandene Halbkleeblätter nachgerüstet werden. In Baden-Württemberg ist die einzige indirekt gebaute Dreiviertel in Tübingen als Kreuzung B 27 und B 28 bei 48° 30′ 46,3″ N, 9° 4′ 30,3″ O48.5128739.075072{{#coordinates:48,512873|9,075072|
       |dim=700
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       |name=Kreuzung B27/B28
       |region=DE-BW
       |type=landmark
      }} zu finden. Die westlichen zwei Rampen sind die Schweickhardtstraße.
    

    In Frankreich sind zwischen Colmar und Straßburg einige „Hanteln“ mit je einer dritten Rampe ausgestattet (48° 15′ 49,9″ N, 7° 25′ 10,7″ O48.2638557.419634{{#coordinates:48,263855|7,419634|

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       |globe=
       |name=dumbbell intersection A17/D424
       |region=FR-BW
       |type=landmark
      }}).
    
    • Teilkleeblätter mit sechs Rampen:
    Anschlussstelle mit doppelten Ausfahrrampen

    Mit einer dritten Rampe je Fahrtrichtung wird eine Anschlussstelle leistungsfähiger und könnte die Autobahn überlasten. Daher bietet sich die Variante an, nicht die Einfahrten, sondern die Ausfahrten höhenfrei zu führen. Dabei entfallen die Linksabbieger auf den Rampen, allerdings gibt es Linksabbieger auf dem Zubringer. Die Ausfahrten werden in der Praxis über denselben Verzögerungsstreifen geführt, jedoch wie bei einem Kleeblatt nachträglich verzweigt. Ein Beispiel ist auf der B 9 bei Speyer der Anschluss zur B 39 nach Dudenhofen bei 49° 19′ 1,5″ N, 8° 24′ 41″ O49.3170878.411397{{#coordinates:49,317087|8,411397|

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       |name=IS B9/B39 Speyer, RP, DE
       |region=DE-RP
       |type=landmark
      }}.
    
    Anschlussstelle mit höhenfreier Richtung

    Ein Beispiel ist auf der A 66 die Anschlussstelle Wiesbaden-Nordenstadt bei 50° 3′ 20,7″ N, 8° 20′ 23,4″ O50.0557478.339825{{#coordinates:50,055747|8,339825|

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       |name=Autobahn 66 AS Wiesbaden-Nordenstadt
       |region=DE-HE
       |type=landmark
      }}, die für erhöhtes Verkehrsaufkommen von und in Richtung West ausgelegt ist und dieses höhenfrei bedient, während sie nach Ost teilhöhenfrei ist. Die Anschlussstelle Fedderwarden der A 29 auf dem Stadtgebiet Wilhelmshaven bei 53° 32′ 46,7″ N, 8° 2′ 55,7″ O53.54638.048816{{#coordinates:53,5463|8,048816|
       |dim=700
       |globe=
       |name=Autobahn 29 AS Fedderwarden
       |region=DE-NI
       |type=landmark
      }} ist von und in Richtung Süd höhenfrei.
    
    Datei:Singlepoint sixramppartialclover interchange.svg
    Einpunkt-Sechsrampen-Teilkleeblatt (SPUPCLO)

    Einpunkt-Teilkleeblatt

    Einpunkt-Teilkleeblatt (Single Point Urban Partial Cloverleaf, kurz: SPUPCLO) wurde von Kurumi als fiktionale Anschlussstellenform publiziert und ist die Übertragung der einzelnen Kreuzung der SPUI auf das Teilkleeblatt. Dadurch entsteht eine einzelne Kreuzung, die nur zwei Richtungen bedienen muss und damit leistungsfähiger als ihre beiden Vorgänger wäre. In der Baugröße und Brückenfläche steht sie als teilhöhenfreier Verkehrsknoten im engen Wettbewerb zur vollständig höhenfreien Doppeltrompete.<ref name="kurumiodd">Fictional Interchanges – SPUPCLO (Single-Point Urban Partial Cloverleaf), Kurumi.com, abgerufen am 23. Februar 2013</ref><ref>Joseph E. Hummer: Introduction to and Update on Unconventional Interchanges. Regional Transportation Alliance, Raleigh, NC, abgerufen am 27. Juni 2014, S. 42.</ref> Die Anschlussstelle Oberhausen-Zentrum verbindet die B 223 mit der A 42 und verwirklicht diese Bauform bis auf die letzte sechste Rampe und ist bei 51° 29′ 46,9″ N, 6° 51′ 49,7″ O51.4963746.863794{{#coordinates:51,496374|6,863794|

       |dim=700
       |globe=
       |name=A 42 AS Oberhausen-Zentrum
       |region=DE-NR
       |type=landmark
      }} zu sehen. Ein Sechs-Rampen-Teilkleeblatt mit nur einer Haltelinie je Richtung auf dem Zubringer mittels CGTLs befindet sich in Rochester (Minnesota) bei 43° 58′ 35,9″ N, 92° 27′ 45,8″ W43.976645-92.46273{{#coordinates:43,976645|-92,46273|
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       |name=US-52 Rochester, MN
       |region=US-MN
       |type=landmark
      }} auf dem South Broadway zur U.S. Route 52.
    
    Datei:Aerial View - A98 Autobahnausfahrt Lörrach-Mitte.jpg
    A98 AS Lörrach-Mitte
    (Bauform: indirekte Trompete)

    Trompete

    Datei:Qb interchange.jpg
    type=landmark }}
    Hauptartikel: Trompete (Straßenbau)

    Endet der Zubringer an der Autobahn, kann die Anschlussstelle wie bei einem Autobahndreieck als Trompete ausgeführt werden. Das bremst jedoch die ausfahrenden Fahrzeuge je nach Bauform nicht unbedingt ab. Die Mischform aus Holländer Rampen und Teilkleeblatt kann eine ursprüngliche Trompete gewesen sein, bei der der Zubringer nachträglich fortgeführt wurde. Das senkt jedoch die Leistungsfähigkeit des gesamten Knotens, da die bisherige Höhenfreiheit mit diesem Schritt abgeschafft wird. Trompeten sind in Italien sehr verbreitet, da sie alle Fahrzeuge auf eine einzige Mautstelle je Anschlussstelle führen und deren Frequentierung von den Fahrtrichtungen unabhängig machen.<ref>Field Guide to Interchanges. Auf: kurumi.com. Abgerufen am 30. November 2013.</ref>

    Die A 93 bringt bei Saalhaupt die B 15n hervor. Die Anschlussstelle bei 48° 53′ 24,1″ N, 12° 4′ 31,2″ O48.89003212.075341{{#coordinates:48,890032|12,075341|

       |dim=1400
       |globe=
       |name=Autobahndreieck Saalhaupt
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }} in Form einer Trompete trägt die Bezeichnung Autobahndreieck Saalhaupt. Die A 72 bringt im Stadtgebiet Narsdorf bei 50° 59′ 45,5″ N, 12° 41′ 29,9″ O50.99598612.691652{{#coordinates:50,995986|12,691652|
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       |name=AS Rochlitz
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }} die B 175n in der Anschlussstelle Rochlitz hervor.
    

    Indirekte Trompete

    Eine Indirekte Trompete ist eine Trompete, der ein weiterer höhengleicher und damit nicht freifließender Verkehrsknoten folgt.<ref name="KIT-EuB_SE_2013" />

    Büroklammer

    Eine Sonderform der Doppeltrompete mit fehlenden direkten Rampen ist der Paperclip (=Büroklammer). Diese Anschlussstelle dient dazu, Fahrzeuge höhenfrei und zielrichtungsgleich zum parallel verlaufenden Zubringer mit der Autobahn auszutauschen. In Kalifornien, vor den San Antonio Hights, kann bei 34° 7′ 19,3″ N, 117° 41′ 43,8″ W34.122037-117.695503{{#coordinates:34,122037|-117,695503|

       |dim=700
       |globe=
       |name=Paperclip intersection SR-210 and 16th
       |region=US-CA
       |type=landmark
      }} über einen echten Paperclip vom Foothill Freeway (SR-210) auf die 16te oder zurück gewechselt werden. Ähnlich ist die Anschlussstelle Unterhaching Nord der A 995 bei 48° 4′ 58,7″ N, 11° 35′ 47,7″ O48.0829611.596574{{#coordinates:48,08296|11,596574|
       |dim=700
       |globe=
       |name=A995 AS Unterhaching Nord
       |region=DE-BY
       |type=landmark
      }} aufgebaut, bei der eine echte Trompete über eine Brücke auf den Zubringer führt, jedoch nur teilhöhenfrei austauscht, dafür den Richtungswechsel ermöglicht.<ref name="kurumiodd" />
    

    Kreisverkehr und Volleyball

    Halbes Kleeblatt mit endendem Zubringer

    Eine in Baden-Württemberg verbreitete Form von Anschlussstellen ist eine Mischung aus Teilkleeblatt und Trompete, was bewirkt, dass der Verkehrsknoten bei gleicher Brückenfläche nicht vollständig höhenfrei ist und einen erhöhten Verschleiß an Asphalt und Fahrzeugen mit sich bringt. Seitens der Planung kann angenommen werden, dass eine Fortführung des Zubringers vorgesehen wurde, der in vielen Fällen nie erfolgt ist, inzwischen verbaut wurde und den Verkehrsknoten zu einer permanenten und vermeidbaren Umweltbelastung werden ließ. In der Schweiz wird diese Form aus Platzgründen in engen Tälern auf Grund der Höhenunterschiede und in Industriegebieten, deren Erweiterung absehbar ist, eingesetzt. Die Anschlussstelle Leonberg-Ost bei 48° 46′ 34,8″ N, 9° 1′ 31,3″ O48.7763439.025373{{#coordinates:48,776343|9,025373|

       |dim=700
       |globe=
       |name=A8 AS Leonberg-Ost
       |region=DE-BW
       |type=landmark
      }} der A 8 zeigt, wie mit zwei Abzweigungen der Zubringer in seiner Kapazität erheblich eingeschränkt wird, während mit gleicher Brücken- und Asphaltfläche eine Verbindung über zwei Trompeten möglich gewesen wäre. Historisch behalten wurde die Anschlussstelle Mühlhausen im Täle bei 48° 35′ 2,1″ N, 9° 39′ 45,6″ O48.5839049.662678{{#coordinates:48,583904|9,662678|
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       |name=A8 AS Mühlhausen im Täle
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      }}, welche die Wendemöglichkeit der geteilt verlaufenden A 8 miterfüllt. Eine nicht absehbare Fortführung des Zubringers B 32 ist die Anschlussstelle Horb am Neckar der A 81 bei 48° 25′ 51,4″ N, 8° 44′ 43,3″ O48.4309528.74535{{#coordinates:48,430952|8,74535|
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       |name=A81 AS Horb am Neckar (B32)
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      }}.
    

    An Bundesstraßen in Baden-Württemberg ist die Verwendung dieses Knotentyps häufiger:

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       |name=B10 AS Hemmingen
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      }} B 10 bei Hemmingen
    
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       |name=B14 AS Waiblingen, An der Talaue (K1859)
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      }} B 14 Waiblingen, an der Talaue (K1895)
    
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       |name=B27 AS Tamm / Tammer Feld
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      }} B 27 bei Tamm
    
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       |name=B30/Laupheim (L265)
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      }} B 30 bei Laupheim
    
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       |name=B312 Metzingen AS Nordtangente
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      }} B 312 Nordtangente Metzingen
    
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       |name=B463 AS Weilstetten (L440)
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      }} B 463 bei Weilstetten
    

    Ein Verlagern der Kosten vom Bau auf Verkehrsteilnehmer ist die 2012 gebaute Anschlussstelle der B 464 auf die K 1004 im Stadtgebiet Sindelfingen bei 48° 42′ 37,6″ N, 8° 57′ 5,8″ O48.7104478.951613{{#coordinates:48,710447|8,951613|

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       |name=B464 AS Sindelfingen Maichingen / Dagersheim K1004
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      }}. Das halbe Diagonalkleeblatt ist in bedarfslosen Richtungen höhenfrei. Zielrichtungen mit Bedarf führen dort über Linksabbiegestreifen und sind damit nachrangig. Die kreuzungsfrei befahrbaren Rampen des Anschlusses führen zum Wenden oder Fahren eines Umweges.
    

    Bei spitzwinklig verlaufenden Straßen, die mit einem Diagonalkleeblatt verbunden sind, sind die Schleifenrampen in den stumpfen Winkeln besser angebracht, da sie die Richtungen mit Bedarf seitens der Verkehrsteilnehmer höhenfrei abdecken. So zum Beispiel die Anschlussstelle 16 der französischen A 35 zur D 1422 bei Schlettstadt bei 48° 17′ 11,2″ N, 7° 27′ 27,5″ O48.2864347.457635{{#coordinates:48,286434|7,457635|

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       |name=Exchangeur 16 A35 / D1422
       |region=FR-67
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      }} oder die letzte Anschlussstelle der A 215 zur B 76 im Stadtgebiet Kiel bei 54° 18′ 54,6″ N, 10° 6′ 10,8″ O54.31517110.103002{{#coordinates:54,315171|10,103002|
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       |name=IS A215/B76
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      }} oder die Anschlussstelle Engen der A 81 bei 47° 51′ 15,9″ N, 8° 47′ 56,2″ O47.8544088.798933{{#coordinates:47,854408|8,798933|
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       |name=A81 AS Engen
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      }}.
    

    Kopplung von Anschlussstellen und Raststätten

    Gelegentlich wird die Fläche zwischen den Ausfahrten für eine Autobahnraststätte genutzt. Eine solche Lage hat den Vorteil, dass sie auch für Verkehrsteilnehmer, welche die Autobahn nicht benutzen dürfen, leicht erreichbar ist. Ein Beispiel für eine solche Raststätte ist die Autobahnraststätte Bruchsal. Allerdings ist bei dieser die Autobahnausfahrt nicht ausgeschildert, obwohl sie für den öffentlichen Verkehr freigegeben ist.

    Höhenfreie Anschlussstellen

    Hier handelt es sich um leistungsstarke Anschlussstellen in der Bauform eines Autobahnkreuzes oder Autobahndreiecks, bei denen teilweise autobahnähnliche Zubringerstraßen zu finden sind.

    Anschlussstellen bei Kraftfahrstraßen

    Anschlussstellen von Kraftfahrstraßen mit zwei durch einen Mittelstreifen getrennte Richtungsfahrbahnen unterscheiden sich in ihrer Bauart nicht von denen von Autobahnen. Allerdings existiert bei vierspurigen Kraftfahrstraßen keine Nummerierung der Anschlussstellen.

    Anschlussstellen von Kraftfahrstraßen ohne Mittelstreifen, die nur eine Fahrbahn mit mindestens zwei Fahrstreifen besitzen, werden oft nur mit einer Zufahrt versehen. Bei solchen Anschlussstellen muss auf der Kraftfahrstraße links abgebogen werden, was eine erhöhte Unfallgefahr bei dichtem Verkehr mit sich bringt.

    Datei:AS Frontage.svg
    Frontage Road

    Frontage Road

    Eine Frontage Road (wörtlich Fassadenstraße), auch englisch access road, englisch service road, englisch parallel road, im östlichen Texas englisch feeder (=Zubringer) wird in Deutschland nur ansatzweise in dieser Funktionalität verwendet, wird unpräzise als Parallelfahrbahn bezeichnet und ist in Texas am weitesten verbreitet. Sie gibt der Autobahn in dicht bebauten Gebieten die Funktionalität von Anschluss und Eigenschaften für Stadtverkehr. Diese Parallelfahrbahn ist eine auf je einer Seite der Autobahn verlaufende nicht höhenfreie Einbahnstraße. Auf ihr dürfen Fahrzeuge fahren, die nicht für die Autobahn zugelassen sind. Eine weitere Spur wechselt in regelmäßigen Abständen zwischen der Autobahn und dieser Einbahnstraße und tauscht Fahrzeuge per Verflechtung wie bei einem Kleeblatt aus. Da diese Fahrspur nicht endet, ist sie nicht die Ursache von Stau. Zu finden ist sie beispielsweise am Katy Freeway in Houston im US-Bundesstaat Texas, einem Teil der Interstate 10 und der US-90. In Deutschland gilt die nicht ausnahmslos eingehaltene maximale Anschlussstellendichte von zwei Kilometern. Sonst werden Doppelanschlussstellen oder – wie bei der Anschlussstelle Schönefeld auf der A 113 – Entflechtungen wie bei einer Frontage Road eingesetzt.

    Stadtautobahnen und überworfene Rampen

    Ist eine Parallelfahrbahn vielspurig und Teil der Autobahn, bezeichnen amerikanische Verkehrsingenieure diese als englisch Local-Express-Lane (=Stadtautobahn). In diesem Fall sind nur für Autobahnen freigegebene Fahrzeuge zulässig. Zum Anschluss der beiden Autobahnen untereinander werden entweder wechselnde Spuren oder verflochtene Rampen (englisch Braided Ramps) eingesetzt. In den Niederlanden sind diese Überwerfungsbauwerke an den benachbarten Autobahnkreuzen Knooppunt Ypenburg und Knooppunt Prins Clausplein (52° 3′ 15″ N, 4° 21′ 54″ O52.0541794.364999{{#coordinates:52,054179|4,364999|

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       |name=Braided Ramps in The Netherlands
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      }}, 52° 3′ 15,3″ N, 4° 22′ 3,2″ O52.0542594.367556{{#coordinates:52,054259|4,367556|
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       |name=Braided Ramps in The Netherlands
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      }}) sowie am Knooppunt Ridderkerk (51° 52′ 17,4″ N, 4° 33′ 42″ O51.8714974.561653{{#coordinates:51,871497|4,561653|
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      }}, 
    

    51° 52′ 11,7″ N, 4° 33′ 42,6″ O51.8699274.561846{{#coordinates:51,869927|4,561846|

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       |name=Braided Ramps in The Netherlands
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      }}) zu finden. Die Trennung der jeweiligen Autobahnwege soll einen Stau der einen Autobahn nicht auf die andere übertragen.
    

    Commuter Road

    Eine Commuter Road (Pendlerstrecke) ist eine mit Teilanschlussstellen versehene parallel zur Route verlaufende einspurige höhenfrei geführte Straße. Diese ist nur in Teilen eine Einbahnstraße. Ein Beispiel ist die Timpanogos Highway Commuter Lane, ein Teil der UT-SR-92 in Lehi im US-Bundesstaat Utah bei 40° 25′ 57,6″ N, 111° 51′ 54,2″ W40.432657-111.865067{{#coordinates:40,432657|-111,865067|

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       |name=Timpanogos Highway Commuter Lane UT-SR-92
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      }}. Sie ist bis auf die Form und Dichte der Anschlussstellen sowie die Zahl der Baulastträger in etwa vergleichbar mit der Bundesstraße 312 zwischen Filderstadt-Bonlanden und Aichtal. Die hohe Kapazität erreichen diese Straßen durch ihren höhenfreien Verlauf. Sie sind für die Fahrzeuge sehr wirtschaftlich, da nicht angehalten und wieder beschleunigt werden muss.
    

    Sonderformen

    Neben Anschlussstellen, die durchgehend für den öffentlichen Verkehr freigegeben sind, können Autobahnen oder Schnellstraßen auch über Anschlussstellen verfügen, die für Betriebs- oder Behelfszwecke verwendet werden.

    Teilanschluss/Halbanschluss

    Hauptartikel: Teilanschlussstelle

    Unter Halbanschluss versteht man Anschlussstellen, die nicht alle möglichen Richtungen von Autobahn und Zubringer anbinden. Manchmal sind sie nahe mit einem Anschluss für die fehlenden Richtungen ergänzt. Zu den Teilanschlüssen gehören irreguläre Anschlüsse mit fehlender Ab- oder Zufahrt und alle Anschlüsse mit nur einer einzigen Ab- und/oder Zufahrt.

    Betriebsanschlussstelle

    Eine Betriebsanschlussstelle (auch Betriebsrampe oder Betriebszu- bzw. -abfahrt) ermöglicht die Zu- und Abfahrt für Fahrzeuge der Autobahn- und Straßenmeistereien sowie des Feuerwehr-, Polizei-, und Rettungsdienstes. Sie besitzt häufig keinen Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen, ist in der Regel nicht gesondert ausgeschildert und oftmals zusätzlich mit einer Absperreinrichtung (beispielsweise einer Schranke oder einem Tor) gegen unbefugte Benutzung gesichert. Betriebsanschlussstellen befinden sich überwiegend an Streckenabschnitten, bei denen die Abstände zwischen den regulären Anschlussstellen sehr groß sind oder sich besondere Einrichtungen (wie etwa Nebenanlagen oder Tunnel) befinden, die einen direkten Anschluss erfordern können.

    Behelfsanschlussstelle

    Eine Behelfsanschlussstelle (auch Behelfsaus- bzw. -zufahrt) kann im Bedarfsfall für den Verkehr geöffnet werden. Das geschieht beispielsweise, wenn aufgrund einer Baustelle die reguläre Anschlussstelle nicht benutzt werden kann und der Weg zur nächsten regulären Anschlussstelle nicht zumutbar oder sinnvoll ist. Behelfsanschlussstellen können auch nach einem Unfall geöffnet werden, um aufgestaute Fahrzeuge abzuleiten. Zudem gibt es Behelfsanschlussstellen, die bei Großveranstaltungen (beispielsweise in Stadien oder Messezentren) regelmäßig geöffnet werden, so etwa die Behelfsanschlussstelle Borussiapark an der A 61. Des Weiteren gibt es dauerhaft geöffnete Behelfsanschlussstellen wie beispielsweise an der A 5. Bei der Autobahnraststätte Bruchsal bestehen Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten in beide Fahrtrichtungen, welche von allen Fahrzeugen permanent genutzt werden können, aber von der Autobahn nicht ausgeschildert sind. An der A 8 existiert zwischen Stuttgart und Ulm bei Hohenstadt eine auch als solche beschilderte Behelfsanschlussstelle, bei welcher nur aus Richtung München abgefahren und nur in Richtung Stuttgart auf die Autobahn aufgefahren werden kann.

    Behelfsanschlussstellen sind in der Regel ähnlich ausgebaut wie reguläre Anschlussstellen und können mit entsprechender Beschilderung angekündigt werden (Einsatz von Wechselverkehrszeichen möglich). In seltenen Fällen wurden Behelfsanschlussstellen im Zuge von Ausbaumaßnahmen entweder aufgelöst oder zu regulären Anschlussstellen ausgebaut, da diese häufig unerlaubterweise als reguläre Anschlussstelle genutzt wurden (wie etwa die Anschlussstelle Neusäß auf der A 8 bei Augsburg). Das gilt auch für die Behelfsanschlussstelle der Autobahnraststätte Göttingen auf der A 7, die künftig zu einer regulären Anschlussstelle ausgebaut werden soll.<ref>Autobahn 7: Neue Abfahrt soll „Rosdorf“ heißen. Göttinger Tageblatt, 13. Mai 2011. Abgerufen am 4. Juli 2011.</ref>

    Weblinks

    Wiktionary Wiktionary: Autobahnabfahrt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Wiktionary Wiktionary: Autobahnauffahrt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

    <references />

    Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing