Rust (Burgenland)


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Rust

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Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Statutarstadt
Kfz-Kennzeichen: E
Fläche: 19,99 km²
Koordinaten: 47° 48′ N, 16° 41′ O47.80083333333316.675833333333123Koordinaten: 47° 48′ 3″ N, 16° 40′ 33″ O{{#coordinates:47,800833333333|16,675833333333|primary dim=10000 globe= name= region=AT-1 type=city
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Höhe: 123 m ü. A.
Einwohner: 1.929 (1. Jän. 2015)
Postleitzahl: 7071
Vorwahl: 02685
Gemeindekennziffer: 1 02 01
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Conradplatz 1
7071 Rust
Website: www.rust.at
Politik
Bürgermeister: Gerold Stagl (SPÖ)
Gemeinderat: (2012)
(19 Mitglieder)
10
6
3
10 
Von 19 Sitzen entfallen auf:
Lage der Statutarstadt Rust

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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Die Freistadt Rust (ungarisch Ruszt, kroatisch Rušta) ist eine Statutarstadt im Burgenland in Österreich.

Rust ist mit nur 1929 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2015) der kleinste Verwaltungsbezirk und auch die kleinste Statutarstadt Österreichs. Bekannt ist Rust vor allem als Stadt der Störche und als Weinbaugemeinde. Rust gehört seit 1921 zum österreichischen Burgenland und besitzt das Stadtrecht seit 1681, als es zur königlich ungarischen Freistadt erhoben wurde.

Geographie

Lage

Rust liegt am Westufer des Neusiedler Sees, nahe der ungarischen Grenze.

Gemeindegliederung

Nachbargemeinden

Oggau am Neusiedler See
Oslip

Sankt Margarethen im Burgenland
Nachbargemeinden Illmitz
am gegenüberliegenden Ufer (gemeinsame Grenze im Neusiedler See)
Mörbisch am See

Geschichte

In der vorchristlichen Zeit war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später, unter den Römern, lag das heutige Rust dann in der Provinz Pannonien.

Erstmals urkundlich erwähnt ist Rust im Jahre 1317 als Ceel (ungar. szilUlme, Rüster“) in einer Schenkungsurkunde des ungarischen Königs Karl Robert I. von Anjou-Neapel für seinen Gefolgsmann Desiderius Hedevary als possessio Ceel vocatum circa stagnum Ferthew. Somit ist entweder der deutsche Ortsname Rust eine Übersetzung aus dem früheren ungarischen Ortsnamen Szil oder diese ursprüngliche ungarische Form stellt umgekehrt eine Übersetzung aus dem Deutschen dar. Der heutige ungarische Ortsname Ruszt ist später lautgetreu aus dem Deutschen Rust übernommen worden.

Datei:Aufnahmeblatt 4857-4 Oggau, Rust, Mörbisch, Illmitz, Gschiesz.jpg
Rust (Mitte links) und Umgebung am damals ausgetrockneten Neusiedler See, um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Um 1470 erhielt Rust das Marktrecht und seit 1524 haben die Ruster das von Königin Maria von Ungarn verbriefte Recht, als Markenzeichen ein gekröntes «R» in ihre Fässer einzubrennen. Dieses «R» wird auch heute noch als Gütezeichen im Korkbrand der Flaschenweine verwendet. Im Jahre 1649 kaufte sich Rust von der Herrschaftsuntertänigkeit frei, die Stadt bezahlte dafür 60.000 Goldgulden und 500 Eimer besten Weines an die Habsburger: fast 30.000 Liter Ruster Ausbruch der Sorte Furmint. Am 3. Dezember 1681 erhielt Rust von Kaiser Leopold I. den Titel königliche Freistadt (Reichstag in Ödenburg).

Rust, bis 1921 zum Königreich Ungarn und seitdem zur Republik Österreich gehörig, übt seine Selbstverwaltung durch ein eigenes Stadtrecht aus. Da Rust bereits vor dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich (ungarische) Freistadt war, wurde es nach 1921 Statutarstadt und stellt seitdem den kleinsten Verwaltungsbezirk Österreichs dar.<ref name="Geschichte">Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatGeschichte. In: Zahlen und Fakten. Stadtgemeinde Rust, abgerufen am 3. Dezember 2015.</ref> Eine Ausnahme bildet Rust beim Kfz-Kennzeichen: für das Gebiet der Stadt werden die sicherheitspolizeilichen Aufgaben direkt vom Sitz der Landespolizeidirektion in Eisenstadt aus besorgt, ein eigenes Polizeikommissariat besteht nicht, deshalb wird für Rust der Kennbuchstabe E vergeben.

Sehenswürdigkeiten

Datei:Ruszt légifotó2.jpg
Die Fischerkirche in Rust (Bildmitte)
Datei:Rust1.jpg
Störche auf Rauchfängen
Charakteristische Rundbogenportale und Einfahrtsgewölbe führen in die idyllischen Innenhöfe bzw. zu den noch älteren Hoftrakten mit gedeckten Stiegenaufgängen und Arkaden, teilweise auch mit Resten der Stadtmauer.
Das historische Stadtzentrum steht unter dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Blauweiße Tafeln kennzeichnen die einzelnen Objekte. Rust ist aber – neben Salzburg und Krems – auch eine der drei Modellstädte Österreichs, die 1975, im Jahr des europäischen, architektonischen Erbes ausgezeichnet wurden, weil hier keine revitalisierte, sondern eine vitale Altstadt besteht. 2001 wurde die Ruster Altstadt gemeinsam mit der Region Neusiedler See in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen. Bereits einige Male wurde Rust für seine denkmalpflegerischen und kulturellen Bemühungen als Schönste Stadt des Burgenlandes ausgezeichnet. Die Häuser besitzen noch heute ihre ursprüngliche Funktion als Wohn- und Betriebsstätten der Bürger. Rust ist auch Mitglied im Verband Kleine historische Städte.
  • Fischerkirche: das älteste und kunstgeschichtlich bedeutendste Bauwerk der Stadt. Bemerkenswert sind die Fresken aus dem 12. Jahrhundert, die im 19. Jahrhundert wiederentdeckt, aber erst im 20. Jahrhundert in mehreren Abschnitten freigelegt und saniert wurden. Die kleine Kirche ist heute Museum und wird für kulturelle Zwecke genutzt. Ihrer besonderen Akustik wegen finden jährlich während der Sommermonate Konzerte in diesem besonderen Kirchenraum statt.<ref>Fischerkirche</ref>
  • Weinakademie: Seit 1989 hat die erste deutschsprachige Weinakademie der Welt ihren Sitz in dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Seehof.

Regelmäßige Veranstaltungen

Rust ist seit 1999 Schauplatz des International Guitar Festival Rust, das sich zu einem der bedeutendsten Gitarrefestivals in Europa entwickelte, und dem britischen Komponisten John W. Duarte (1919–2004) gewidmet ist. Es wurde vom venezolanischen Gitarristen Gabriel Guillén gegründet, dem zusammen mit Jovan Pesec die künstlerische Leitung obliegt. Zahlreiche anerkannte Gitarristen aus Österreich und dem Ausland geben Meisterkurse und Konzerte. Weiters gibt es einen internationalen Gitarrewettbewerb sowie Instrumenten- und Notenausstellungen.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstiges

1918 bestand der (unverwirklicht gebliebene) Plan, von der Station der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn in Sopron (Ödenburg) eine über Mörbisch am See nach Rust führende normalspurige Eisenbahn zu errichten.<ref>Eisenbahn-Baunachrichten. (…) Bahnbau in Sopron (Oedenburg). In: Der Bauinteressent, Jahrgang 1918, Nr. 28/1918 (XXXV. Jahrgang), S. 221. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/wbz.</ref>

Die Freistadt Rust ist Schauplatz und Originaldrehort der Fernsehserie „Der Winzerkönig".

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

Commons Commons: Rust (Burgenland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien