Sammelart


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Als Sammelart wird die Zusammenfassung schwer unterscheidbarer „Kleinarten“ bezeichnet. In der biologischen Systematik wird für solche nahe verwandten und schwer unterscheidbaren Arten auch der Begriff Aggregat (abgekürzt: agg.) verwendet.<ref name="Strasburger" />

Die von den Systematikern angestrebte Unterteilung des Pflanzenreichs und des Tierreichs in klar voneinander unterscheidbare Arten ist oft nicht eindeutig möglich. Daher sind die Grenzen zwischen Art, Unterart und Varietät fließend und hängen oft von der persönlichen Beurteilung der diese Pflanzen- oder Tiergruppen bearbeitenden Spezialisten ab. Bei einer solch unklaren oder auch strittigen Situation können mehrere Ausprägungen von augenscheinlich nahe verwandten Individuen (gewissermaßen als Verlegenheitslösung) zu einer Sammelart zusammengefasst werden.<ref name="Strasburger" />

Beispiele hierfür sind die Formenkreise der Brombeeren (Rubus fruticosa agg.),<ref name="FlorawebRubus" /> des Niederliegenden Fingerkrauts (Potentilla anglica agg.)<ref name="FlorawebPotentilla" /> oder des Wasserhahnenfußes (Ranunculus aquatilis agg.).<ref name="FlorawebRanunculus" />

Der Grund für die fließenden Übergänge der Formen liegt in der stetig fortlaufenden Differenzierung bei der Artbildung, kann aber ebenfalls durch Hybridisierung bedingt sein.<ref name="Strasburger" />

Einzelnachweise

<references> <ref name="Strasburger">Peter Sitte, Hubert Ziegler, Friedrich Ehrendorfer, Andreas Bresinsky: Strasburger, Lehrbuch der Botanik. Gustav Fischer, Stuttgart, Jena, New York 1991, ISBN 3-437-20447-5, S. 529.</ref> <ref name="FlorawebRubus">Rubus fruticosus agg. in FloraWeb</ref> <ref name="FlorawebPotentilla">Potentilla anglica agg. in FloraWeb</ref> <ref name="FlorawebRanunculus">Ranunculus aquatilis agg. in FloraWeb</ref> </references>