Schlacht bei Amberg
Koordinaten: 49° 28′ 16″ N, 11° 49′ 45″ O{{#coordinates:49,471166666667|11,829111111111|primary
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Datum | 24. August 1796 |
---|---|
Ort | Amberg |
Ausgang | Sieg Österreich |
Konfliktparteien | |
---|---|
Erste Französische Republik Frankreich | Habsburgermonarchie Österreich |
Befehlshaber | |
Erste Französische RepublikJean Baptiste Jourdan | HabsburgermonarchieErzherzog Carl von Österreich |
Truppenstärke | |
ca. 45.000 | ca. 60.000 |
Verluste | |
unbekannt | unbekannt |
Ersten Koalitionskrieges (1792–1797)
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Die Schlacht bei Amberg war eine Auseinandersetzung während des Ersten Koalitionskrieges, in der sich französische Revolutionstruppen und kaiserlich-österreichische Streitkräfte gegenüberstanden. Sie fand am 24. August 1796 nordwestlich der oberpfälzischen Regierungshauptstadt Amberg statt und endete mit einer Niederlage der französischen Truppen.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Im Sommer 1796 hatte das französische Direktorium zwei Armeen zur Invasion der rechten Rheinseite und Süddeutschlands in Marsch gesetzt, die Sambre- und Maas-Armee unter dem Befehl von Obergeneral Jean-Baptiste Jourdan und die Rhein-Mosel-Armee unter dem Befehl von Obergeneral Jean-Victor Moreau. Nach ihrer Vereinigung sollten sie von hier aus direkt in das österreichische Kernland eindringen und sich dort mit einer weiteren französischen Armee vereinigen, die unter dem Kommando von Napoleon Bonaparte in Norditalien operierte.
Durch die Niederlagen und Rückzugsgefechte der Sambre- und Maas-Armee musste sich auch die Rhein-Mosel-Armee unter dem Druck der österreichischen Übermacht wieder zurückziehen. Im Jahre 1797 fusionierten diese beiden Armeen zur Deutschland-Armee.
Truppenstärke
Truppenaufstellungen am 22. August 1796:<ref> Erzherzog Carl von Österreich : Grundsätze der Strategie, erläutert durch die Darstellung des Feldzugs von 1796, gedruckt bei Anton Strauss, Wien 1814, Band III, Seite 29 u. 30 </ref>
Österreichische Truppen in der oberen Pfalz
- Feldzeugmeister Wartensleben an der Naab zwischen der Schwarzbach und Schwandorf, dann die Detachements bei Rosshaupt, Regensburg, Tasswang etc.
- 39 Bataillone und 105 Eskadronen = 34.000 Mann
- Erzherzog Carl im Anmarsch auf Neumarkt,
- 28 Bataillone und 56 Eskadronen = 28.000 Mann
Sambre-und Maas Armee
- Obergeneral Jean Baptiste Jourdan an der Naab zwischen Nabburg und Schwandorf
- Vier Divisionen und eine Division Kavallerie = 36.000 Mann
- General Bernadotte bei Neumarkt
- Eine Division = 9.000 Mann
Schlacht
Die von Jourdan befehligte Sambre-Maas-Armee war bis Mitte August in die Oberpfalz vorgedrungen und hatte sich am 17. August bei Sulzbach-Rosenberg eine siegreiche Schlacht mit den sich zurückziehenden österreichischen Truppen geliefert. Nach ihrer Niederlage gingen diese zunächst nach Osten hinter die Naab zurück. Als eine weitere österreichische Armee unter dem Kommando von Erzherzog Carl von Österreich von Süden heranmarschierte, wurden die französischen Truppen von diesen beiden Truppenteilen angegriffen, und es kam zur Schlacht bei Amberg. Der Schwerpunkt der Kampfhandlungen lag hauptsächlich auf dem Sünderbühl, einer kleinen Anhöhe südlich des Poppenrichter Ortsteils Witzlhof.
Folgen
Nach der bei Amberg erlittenen Niederlage zogen sich die französischen Einheiten wieder in nordwestliche Richtung zurück, etwa auf gleicher Route wie beim Vormarsch. Auf dem Territorium des Fürstbistums Bamberg kam es ab dem 30. August zu ersten ernsthaften Rückzugsgefechten, wie bei den Gefechten bei Bamberg und Forchheim Anfang August. Die Franzosen versuchten jedoch durch in Brand Setzen ganzer Orte, wie zum Beispiel Ebermannstadt oder Strullendorf, ihre Gegner aufzuhalten, eine Vorgehensweise, die die Sambre- und Maas-Armee auf ihrem Rückzug zum Rhein noch häufig wiederholte.<ref> Schneidawind, Franz Josef Adolf, Aschaffenburg 1835 : Carl, Erzherzog von Oesterreich, rettet Franken, befreit Nürnberg, Bamberg, Würzburg, Aschaffenburg, Frankfurt, und entsetzt Mainz von den Franzosen, in den letzten Tagen des Augusts und in den ersten Tagen des Septembers des Jahres 1796 : Fragment aus der Geschichte der Revolutionsfeldzüge der Franzosen, Seite 15 </ref>
Am 3. September kam es bei Würzburg mit der verfolgenden österreichischen Armee zur Schlacht von Würzburg, die die Österreicher ebenfalls zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Es folgte am 16. September die Schlacht bei Limburg. Danach setzten die Franzosen unter großen Verlusten ihren Rückzug bis Düsseldorf fort, wo Jourdan schließlich sein Kommando niederlegte.
Literatur
- Johann Schmidt: Die Oberpfalz als Kriegsschauplatz im August 1796. Amberg, 1896 (Digitalisat).
- Karl-Otto Ambronn, Achim Fuchs, Heinrich Wanderwitz (Hrsg.): Amberg 1034–1984. Aus tausend Jahren Stadtgeschichte. Katalog zur Ausstellung aus Anlass der 950-Jahr-Feier. Amberg 1984, ISBN 3-924707-00-6.
- Hans Bungert, Franz Prechtl (Hrsg.): Ein Jahrtausend Amberg. Schriftenreihe der Universität Regensburg Band 11. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg 1985, ISBN 3-921114-60-8.
- Johann Baptist Schenkl: Neue Chronik der Stadt Amberg. Nachdruck der Ausgabe 1817. Carl Mayr, Amberg 1972.
- Stefan Helml: Franzosen gegen Österreicher in Bayern 1796. Strobl Druck- und Verlags-GmbH, Amberg 1996, ISBN 3-9803552-2-5.
- Erzherzog Carl von Österreich: Grundsätze der Strategie, erläutert durch die Darstellung des Feldzugs von 1796 in Deutschland. III. Theil. Anton Strauss, Wien 1819, S. 30–54 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Jean Baptiste Jourdan : Denkwürdigkeiten des Feldzugs von 1796, übersetzt von Johann Bachoven, verlegt 1823 in Koblenz, Seite 102 und 103
Einzelnachweise
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