Siedlung


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Siedlung (Begriffsklärung) aufgeführt.
Datei:Singapore toa paoh houses.jpg
Traditionelle und moderne Siedlungsform in Singapur, Toa-Payoh-Distrikt in der Zentralregion

Eine Siedlung, auch Ansiedlung, Ort oder Ortschaft, ist ein geographischer Ort, an dem sich Menschen niedergelassen haben bzw. gesiedelt haben und in Gebäuden, Behelfsbauten oder temporären Bauwerken zum Zwecke des Wohnens und Arbeitens zusammen leben. Der Begriff Siedlung bezieht sich im Gegensatz zu Wohnplatz in der Regel auf sesshafte Lebensformen d. h. auf dauerhaftes bzw. langfristiges Sich-Niederlassen und Wohnen an einem Ort bzw. einer Region.

In diesem Fall spricht man auch davon, dass Menschen an dem Ort oder in der Region siedeln oder sich dort ansiedeln. Bei temporären oder behelfsmäßigen Unterkünften bzw. Schlafplätzen spricht man eher davon, dass ein Lager aufgeschlagen oder aufgebaut wird (z. B. Zeltlager, Feldlager, Ferienlager, Flüchtlingslager, Basislager bei Expeditionen, Protest-Camp).

Siedlungen können sehr unterschiedliches Ausmaß haben, vom Einsiedlerhof bis zum Ballungsraum mit mehreren Millionen Einwohnern. Zu einer funktionsfähigen Siedlung gehören, abhängig von der Größe – in heutiger Zeit – in der Regel auch Baulichkeiten der Wirtschaft, der Kultur, des Sozial- und des Verkehrswesens. Siedlungen bzw. Orte haben meist einen eigenen Siedlungsnamen (Ortsname, Oikonym).

Abweichend davon werden auch Ortsteile oder Trabantenstädte bestehender Ortschaften als Siedlung bezeichnet, die als geplante Stadtteile angelegt wurden, häufig sind es Wohngebiete in offener Bauweise. Das betrifft insbesondere Großwohnsiedlungen, größere genossenschaftliche Wohnanlagen, Trabantenstädte, aber auch Siedlungen aus sogenannten Siedlungshäusern (Kleinsiedlungen). Bei letzteren wird der Begriff Siedlung teilweise einfach zum Namen des Ortsteils, insbesondere wenn der Kernort eher dörfliche Dimensionen hat. (z. B. Trogen, Ortsteil Siedlung)

Informelle Siedlungen bestehen ohne Genehmigung und ohne Eigentum an Grund und Boden errichtet.

Archäologie

In der Archäologie dient der Begriff Siedlung als neutrale Bezeichnung für jeden Fundplatz mit Häusern, Hütten oder sonstigen Strukturen, die zu Wohnzwecken dienten. Die Aufenthaltsdauer kann dabei zwischen einigen Tagen und mehreren Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden liegen (Tell). Auch Einzelhäuser werden als Siedlung bezeichnet<ref>John Chapman, Meet the ancestors: settlement histories in the Neolithic. In: Douglass W. Bailey, Alasdair Whittle, Daniela Hofmann (Hrsg.), Living well together? Settlement and materiality in the Neolithic of South-East and Central Europe. Oxford, Oxbow Books 2008, 68-80</ref>. Der Begriff Dorf setzt die Existenz gemeinsam genutzter Strukturen oder Einrichtungen voraus<ref>Herbert Jankuhn, Einführung in die Siedlungsarchäologie. Berlin, de Gruyter 1997, 114</ref>,<ref>

  • Münchner Geschosssiedlungen der 50er Jahre. Ein Forschungsbeitrag zum Siedlungsbau in der Bundesrepublik Deutschland. ISBN 3-87821-276-3.
  • Ursula Flecken: Zur Genese der Nachmoderne im Städtebau. Entwürfe 1960–1975 in Westdeutschland. Berlin 1999.
  • Johannes Göderitz, Roland Rainer, Hubert Hoffmann: Die gegliederte und aufgelockerte Stadt. Tübingen 1957.
  • Robert Hoffmann: „Nimm Hack' und Spaten…“ Siedlung und Siedlerbewegung in Österreich 1918–1938. (= Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik. Band 33). Wien 1987.
  • Benedikt Huber, Ken Komai, Helmut Winter: Gestaltungskriterien im modernen Städtebau. Zürich 1988.
  • Jane Jacobs: The Death and Life of Great American Cities. New York 1961.
    • deutsche Übersetzung: Tod und Leben großer amerikanischer Städte. Berlin/ Frankfurt/ Wien 1963.
  • Sven Ostritz: Untersuchungen zur Siedlungsplatzwahl im mitteldeutschen Neolithikum. In: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 25, Beier & Beran, Weißbach 2000.
  • Hans-Bernhard Reichow: Die autogerechte Stadt. Ravensburg 1959.
  • Dieter Selk, Dietmar Walberg, Astrid Holz: Siedlungen der 50er Jahre – Modernisierung oder Abriss? Methodik zur Entscheidungsfindung über Abriss, Modernisierung oder Neubau in Siedlungen der 50er Jahre. Endbericht. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung -BBR-, Bonn (Förderer); Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V., Kiel (Ausführende Stelle) ISBN 978-3-8167-7481-5.
  • Klaus Selle, (Herausgeber, Verfasser); Sibille Hüchtker, Brigitte Scholz, Heidi Sutter-Schurr: Arbeits- und Organisationsformen für eine nachhaltige Entwicklung. Band 2: Siedlungen bauen, Quartiere entwickeln. Beispiele aus der Praxis. Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur, 2000.
  • Dagmar Kift u. a.: Aufbau West. Neubeginn zwischen Vertreibung und Wirtschaftswunder. Vortragsbegleitprogramm zur Ausstellung des Westfälischen Industriemuseums.
  • R. E. Blanton: Houses and Households. A Comparative Study. New York 1994.
  • T. Matney, G. Algaze: Urban Development at Mid-Late Early Bronze age Titris Höyük in Southeastern Anatolia. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. 1995, S. 33–52.
  • E. Schaur: Ungeplante Siedlungen. Non-Planned Settlements. Stuttgart 1991.
  • C. Triebel-Schubert, U. Muss: Hippodamus von Milet: Staststheoretiker und Stadtplaner. In: Hephaistos. 5-6 1983–1984, S. 37–60.
  • Weblinks

    Wiktionary Wiktionary: Siedlung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

    <references />