Skara Brae


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Datei:Orkney Skara Brae.jpg
Ausgrabungen in Skara Brae

Skara Brae (auch als Skerrabra bekannt) ist eine jungsteinzeitliche Siedlung auf Orkney. Sie liegt unmittelbar an der Westküste der Hauptinsel Mainland. Sie wird in die Zeit zwischen 3.100 und 2.500 v. Chr. datiert und enthielt Keramik der Grooved Ware. Die Nutzung von Skara Brae endet mit der Glockenbecherkultur.

Bedeutung

Die nach einem Sturm unter einer Düne entdeckten Gebäude waren wahrscheinlich schon während der Nutzung von Dünen bedroht. Nachdem sie nicht mehr genutzt wurden, waren sie bis zu ihrer zufälligen Wiederentdeckung im Jahre 1850 von Sand bedeckt, so dass sie sehr gut erhalten sind. Im Jahre 1999 wurden sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Skara Brae gilt als die am besten erhaltene Siedlung der Jungsteinzeit in Europa. Die Form ihrer acht Häuser ist auch von den Fundorten Rinyo und Barnhouse bekannt. Die Häuser sind aus Stein erbaut, da Holz (das normale Baumaterial der Jungsteinzeit) auf den Orkneys selten war.

Um Skara Brae wurden Rinder, Schafe oder Ziegen und Schweine gehalten sowie Gerste angebaut und wohl, wie im zeitgleichen Rinyo auf Rousay, auch Brot gebacken. Die Arl (ein einfacher Pflug) war bereits bekannt. Daneben lebten die Bewohner von Wild (Rehe wurden offenbar vom Festland auf die Inseln gebracht), Küstenfischfang (Dorsche), von Austern, Hummer, Muscheln und Seevögeln bzw. deren Eiern und den Sekundärprodukten der Viehhaltung (Käse, Milch). In Skara Brae wurde eine Werkstatt gefunden, in der lokale Steine verarbeitet wurden, wie beispielsweise Carved Stone Balls, von denen dort fünf Exemplare gefunden wurden. Funde von Hämatit, der von Hoy stammt, zeigt, dass es einen Austausch unter den Inseln des Archipels gab.

Trivia

  • In einigen Episoden des Rollenspiel-Epos Ultima ist Skara Brae eine eigenständige Insel westlich des Hauptlandes „Britannia“.
  • In dem Computer-Rollenspiel The Bard’s Tale bildet das in ein hypothetisches Mittelalter versetzte Skara Brae den Haupthandlungsort.

Literatur

  • Vere Gordon Childe, Skara Brae: A Pictish Village in Orkney. London, Kegan Paul 1931.
  • Vere Gordon Childe: Ancient dwellings at Skara Brae. H.M.S.O., Edinburgh 1950.
  • David Clarke: Excavations at Skara Brae, a summary report. In: Colin Burgess, Roger Miket (Hrsg.): Settlement and economy in the Third and Second Millennia B.C. Papers delivered at a conference organised by the Department of Adult Education, University of Newcastle upon Tyne, January 1976. British archaeological reports, Oxford 1976, ISBN 0-904531-52-X, (British archaeological reports 33), S. 233–250.
  • David Clarke, Patrick Maguire: Skara Brae. Northern Europe's best preserved prehistoric village. Historic Buildings and Monuments Scotland, Edinburgh 1989, ISBN 0-7480-0190-5, (Historic Scotland).
  • David Clarke, Patrick Maguire: Skara Brae. Northern Europe's best preserved prehistoric village. Historic Scotland, Edinburgh 2000. ISBN 1-900168-97-9, (Historic Scotland).

Steinkugeln

  • Dorothy N. Marshall: Further notes on carved stone balls. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland 113, 1983, ISSN 0081-1564, S. 628–630.
  • Dorothy N. Marshall: Carved stone balls. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland 108, 1976-77, ISSN 0081-1564, S. 40–72.
  • Ludovic McL. Mann: The Carved Stone Balls of Scotland. A New Theory as to their Use. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland 48, 1913-14, ISSN 0081-1564, S. 407–420.

Weblinks

Commons Commons: Skara Brae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

59.048611111111-3.3430555555556Koordinaten: 59° 2′ 55″ N, 3° 20′ 35″ W{{#coordinates:59,048611111111|-3,3430555555556|primary

   |dim=
   |globe=
   |name=
   |region=GB-ORK
   |type=landmark
  }}