St. Martin (Oestrich)


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Datei:20110820 Oestrich-aussen.JPG
St. Martin in Oestrich

Die katholische Pfarrkirche St. Martin ist eine spätgotische, dreischiffige Hallenkirche in Oestrich im Rheingau. Sie gilt als älteste Kirche im Rheingau.

Geschichte

Oestrich war der Sitz des Landdekan des Rheingaus. Eine erste Erwähnung einer Kirche gab es unter Erzbischof Willigis, der diese dem Propst des Mainzer Viktorsstiftes schenkte. Von einem romanischen Vorgängerbau aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts blieb der Turm, ähnlich wie bei St. Vincentius in Hattenheim, erhalten und wurde in einen neueren Bau integriert. Die heutige Kirche wurde im Jahre 1508 begonnen. Aus dieser Bauphase ist noch die unveränderte Südhalle vorhanden.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche 1633 oder 1635 von den Schweden niedergebrannt. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde die Kirche in schlichter Form ohne die Innengewölbe wieder aufgebaut.

Das jetzige Erscheinungsbild stammt überwiegend von einer Restaurierung im Jahre 1893/94. Das Sterngewölbe wurde eingezogen und die barocke Empore durch eine neugotische ersetzt. Ebenso wurde die Sakristei erweitert und zwei Kapellen angebaut. Somit war die Optik einer spätgotischen Kirche wieder vollständig.

Ausstattung

Datei:St Martin Oestrich innen.jpg
Innenansicht von St. Martin in Oestrich

Der Hauptaltar stammt aus dem 19. Jahrhundert, von den sechs Figuren stammen fünf aus der gotischen Bauphase (Hl. Barbara, Johannes der Täufer, Hl. Katharina, Hl. Gregor, Hl. Bonifatius) die sechste (Hl. Benedikt) wurde neugotisch ergänzt. Eine Darstellung des Heiligen Grabes aus Sandstein entstand etwa 1440. Der um 1500 entstandene Marienaltar wurde im 19. Jahrhundert stark restauriert. Der barocke Annenaltar im rechten Seitenschiff entstammt dem frühen 18. Jahrhundert. Der Beichtstuhl aus dem späten 18. Jahrhundert sowie eine Sonnenmonstranz kamen nach der Säkularisation aus Kloster Eberbach. Die Glasmalereien aus den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts stammen von Gustel Stein aus Mainz. Unter den barocken Grabdenkmälern befindet sich die 1992 wiederentdeckte Grabplatte der Äbtissin des Klosters Gottesthal, Maria Dorothea von Blumencron (Äbtissin von 1686 bis 1715).<ref>Yvonne Monsees Gottesthal in: Germania Benedictina, Band IV-1 Die Mönchs- und Nonnenklöster der Zisterzienser in Hessen und Thüringen, S. 866, EOS Verlag Erzabtei St. Ottilien 2011 ISBN 978-3-8306-7450-4 </ref>

Literatur

Einzelnachweise

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Weblinks

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