St. Oswald bei Freistadt


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St. Oswald bei Freistadt

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Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Freistadt
Kfz-Kennzeichen: FR
Fläche: 40,98 km²
Koordinaten: 48° 30′ N, 14° 35′ O48.514.583333333333608Koordinaten: 48° 30′ 0″ N, 14° 35′ 0″ O{{#coordinates:48,5|14,583333333333|primary dim=10000 globe= name= region=AT-4 type=city
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Höhe: 608 m ü. A.
Einwohner: 2.826 (1. Jän. 2015)
Bevölkerungsdichte: 69 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4271
Vorwahl: 07945
Gemeindekennziffer: 4 06 18
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Markt 80
4271 St. Oswald bei Freistadt
Website: www.stoswald.at
Politik
Bürgermeister: Alois Punkenhofer (SPÖ)
Gemeinderat: (2015)
(25 Mitglieder)
13
12
13 12 
Von 25 Sitzen entfallen auf:
Lage der Marktgemeinde St. Oswald bei Freistadt im Bezirk Freistadt

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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

St. Oswald bei Freistadt<ref> Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt in der Aufstellung der Gemeinden der oberösterreichischen Landesregierung im Internet und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde

</ref> (auch Sankt Oswald bei Freistadt) ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 2826 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2015). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Freistadt.

Geografie

St. Oswald bei Freistadt liegt auf 608 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,8 km, von West nach Ost 8,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 41 km². 16,8 % der Fläche sind bewaldet, 22,6 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 18 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011<ref>Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011</ref>):

  • Amesreith (153)
  • Etzelsdorf (135)
  • Florenthein (77)
  • Fünfling (57)
  • March (44)
  • Mayrhöfen (189)
  • Neudorf (125)
  • Obermarreith (64)
  • Oberreitern (59)
  • Piberschlag (27)
  • Rosenau (15)
  • St. Oswald bei Freistadt (1266)
  • Stampfendorf (6)
  • Stiftungsberg (97)
  • Untermarreith (72)
  • Wartberg (164)
  • Wippl (190)
  • Witzelsberg (27)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Amesreith, March, St. Oswald und Wippl.

Bis auf Amesreith, Holzmühle und Bruckangern werden die Ortsteile als Ortschaft gerechnet. Drei der Ortsteile haben auch Anteile in Lasberg, eine in Gutau.
Katastralgemeinden der Gemeinde sind Amesreith, March, St. Oswald.
Zählsprengel sind St.Oswald und St.Oswald-Umgebung.

Siedlungen (Adressen) des Hauptorts sind Am Anger, Am Echensenberg, Am Grabenhof, Am Käferbach, Am Spielfeld, Am Sportplatz, Am Steinhügel, Birkenfeld, Brunngassen, Freistädterstraße, Hochlus, Kirchenwiese, Lasbergerstraße, Lederersberg, Maria Bründl, Markt, Promenade, Simerlweg, Sommerfeld, Zum Braunberg.

Nachbargemeinden

Grünbach Sandl
Lasberg Nachbargemeinden Weitersfelden
Gutau St. Leonhard

Geschichte

Das Pfarr- und Gemeindegebiet von St. Oswald ist vom Süden, von Gutau, hauptsächlich aber von Lasberg her gerodet und besiedelt worden. Im Jahre 1125 wurde zum ersten Mal eine kleine Siedlung Niederwald erwähnt, die später den Namen „St. Oswald“ erhielt. 1260 wird die Kirche des hl. Oswald in der Diözese Passau das erste Mal urkundlich genannt, obwohl die Kirche rund 100 Jahre älter sein kann. Unter Leitung des Landesfürsten und mit Robotleistungen wurde die Pfarrkirche errichtet, die zunächst der Pfarre Gutau unterstellt war. In den Jahren 1408 bis 1432 erwarben die Zelkinger (Schloss Weinberg) Gebiete in der heutigen Gemeinde, die zuvor in landesfürstlichem Besitz standen. In den Hussitenkriegen wurde die Kirche 1426 zerstört. Um 1480 wechselte die Pfarre den Besitzer, die 50 Jahre später die kirchlichen Insignien versperrten und somit die hl. Messe unmöglich machten. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Bereits 1570 wollten die St. Oswalder eine eigene Pfarre errichten, jedoch lehnte der Landsherr dies immer ab, da er eine Einsetzung eines protestantischen Pfarrers durch den Vogteiherren Zelking fürchtete. St. Oswald hatte damals 48 Häuser. Dennoch wurde 1589 gegen den Willen des Landesfürsten ein eigener Pfarrer eingesetzt. Während des Oberösterreichischen Bauernkriegs wurde die Kirche St. Oswald von Lasberger Protestanten zerstört. Weiters wurden Bauern und Bürger, die nicht mitmachen wollten, gezwungen, sich an der Belagerung Freistadts zu beteiligen. So waren unter den 15.000 Bauern, die die landesfürstliche Stadt belagerten viele Bauern aus St. Oswald. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zogen immer wieder Ritterheere durch das heutige Gemeindegebiet und verwüsteten die Gegend. Im 16. Jahrhundert wurden die vorhandenen Heilquellen vielfach genutzt. Im Jahr 1698 wurde die Pfarre St. Oswald eigenständig.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs und der Ausbau der Infrastruktur.

1951 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde von St. Oswald in St. Oswald bei Freistadt.<ref>42. Kundmachung der o. ö. Landesregierung vom 8. Oktober 1951</ref>

Schloss Wartberg (St. Oswald bei Freistadt)

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung<ref name="Bev_Gemeinde">Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf; 35 kB)</ref>
Jahr Einwohner   Jahr Einwohner
1869 1.922   1951 2.238
1880 1.991   1961 2.262
1890 2.089   1971 2.273
1900 2.018   1981 2.296
1910 2.028   1991 2.518
1923 2.009   2001 2.706
1934 2.045   2008 2.716
1939 2.162

Entwicklung und Struktur

Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1922 Menschen. Bis 1981 wuchs die Bevölkerungszahl nur wenig. Seit 1981 wächst die Bevölkerung schneller als zuvor und erreichte 2001 mit 2706 Menschen den bisher höchsten Stand bei einer Volkszählung. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 2518 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 2706, was einem Anstieg von 7,5 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 2716 Einwohner, der Aufwärtstrend setzt sich fort.<ref name="Bev_Gemeinde" />

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 16,9 %; 22,5 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49 %.<ref name="Volkszählung 2001">Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf; 10 kB)</ref>

Von den 2096 Bewohnern St. Oswalds, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 4 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 5,7 % hatten eine Matura absolviert, 47,3 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 42,9 % aller Oswalder hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.<ref>Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf; 10 kB)</ref>

Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum St. Oswald sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,4 % der Oswalder gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,6 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,1 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.

Der Anteil der Oswalder mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 2,2 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,7 % der Oswalder Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,3 % eine aus Deutschland und 1,2 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 2,8 % der Oswalder in einem anderen Land als in Österreich geboren.<ref name="Volkszählung_2001" />

Politik

Gemeindevertretung

13
12
13 12 
Von 25 Sitzen entfallen auf:

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die Mehrheit, bis 2003 immer die Absolute. Zweitstärkste Partei wurde immer die SPÖ. Die FPÖ wurde bei den Wahlen die drittstärkste Partei, trat jedoch 2003 nicht an. 2003 wurde die ÖVP mit 47,8 % stimmenstärkste Partei, jedoch stellte die SPÖ den Bürgermeister. Die Bürgerliste PFLUG schaffte es in den Gemeinderat.<ref>Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl St. Oswald (abgerufen am 29. Oktober 2008)</ref> Bei den Wahlen 2009 wurde die SPÖ stimmenstärkste Partei und erreichte mit 52,7 % die absolute Mehrheit. Die SPÖ stellt auch weiterhin den Bürgermeister. Die Bürgerliste PFLUG trat nicht mehr zur Wahl an.<ref>http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?BezirksListe=6&GemeindeListe=40618&cmdAktualisieren=&bezirkAlt=6&wahlKreisAlt=&wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=</ref>

Bürgermeister der Gemeinde ist Alois Punkenhofer von der SPÖ. Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.

Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 90,1 % ergab folgendes Ergebnis:

Partei /
politische
Gruppierung
Stimmen-
anteil
Verän-
derung
Sitze im
Gemeinderat
Verän-
derung
SPÖ 52,7 % +8,5 % 13 +2
ÖVP 47,3 % −0,5 % 12  00
Bürgerliste PFLUG 00,0 % −8 % 00 −2

Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig 2015 durchgeführt.

Wappen

Das Gemeindewappen zeigt:

In Blau auf grünem Schildfuß ein von zwei goldenen, rot bezungten, aufgerichteten Löwen gehaltener, silberner Turm mit rotem, geschlossenem Tor und rotem Zwiebeldach samt Laterne, schwarz geöffnetem Fenster und Turmuhr.


Der Turm repräsentiert den 1864 abgebrannten Marktturm, der seinerzeit in der Ortsmitte stand. Die Löwen waren vermutlich Schildhalter und fanden so den Weg ins Wappen.

Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben ist nicht bekannt. Das heute gebräuchliche Wappen wurde von einem Siegelabdruck aus dem 18. Jahrhundert entnommen. Ein urkundlicher Nachweis der Verwendung konnte bisher nicht gefunden werden.<ref>Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde St. Oswald (abgerufen am 29. Oktober 2008)</ref>

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen und Bildung

Im Ort stehen ein Kindergarten, eine Volksschule und eine Hauptschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei und ein Freibad.

Im Gemeindegebiet existieren drei Freiwillige Feuerwehren, in St. Oswald, March und Marreith.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:Kapelle Maria Bruendl 2.jpg
Wahlfahrtskapelle Maria Bründl

Bauwerke

Museen

  • Brennereimuseum (Schnapsmuseum): Eine seit 1883 betriebene Brennerei wurde 1983 in ein Museum umgewandelt.
  • Freilichtmuseum Ledermühle: Die Ledermühle ist die letzte noch erhaltene von ursprünglich acht Mühlen im Gemeindegebiet von St. Oswald. Sie wurde bereits um 1413 erstmals urkundlich erwähnt und bis 1967 in Betrieb.
  • Museum Kirchenhäusl: Das ehemalige Bürgerspital wurde 1614 eingerichtet. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1761 und diente für kirchliche Sozialleistungen.

Musik

  • Musikkapelle St. Oswald
  • Kirchenchor St. Oswald

Sport

  • Sportverein St. Oswald: Der Fußballverein spielt in der Bezirksliga Nord, in der sechsten Spielklasse Österreichs.
  • ASKÖ - Sport und Freizeitverein
  • Golfclub St. Oswald: 18-Loch Golfanlage mit dem längsten Par 5 in Europa.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere Persönlichkeiten

Folgende Persönlichkeiten haben eine Verbindung zu St. Oswald bei Freistadt:

  • Otto Milfait (* 28. Januar 1926) ist ein österreichischer Heimatforscher und besuchte hier die Schule

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  • Benedikt Pillwein: Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg: Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail des Mühlkreises nach Distrikts-Kommissariaten. Band 2, Verlag Quandt, 1827, Abschnitt Distrikts-Kommissariat Weinberg, Pfarrbezirk St. Oswald, Wartberg, S. 436 ff (Google eBook, vollständige Ansicht).

<references />