Taubertalbahn
Crailsheim–Wertheim
<tr><td style="vertical-align:top;" colspan="2"></td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckennummer (DB):</td><td>4953 (Crailsh.–Bad Mergenth.) 4922 (Königshofen–Bad Mergenth.) 4120 (Neckarelz–Heidingsfeld) 4920 (Lauda–Wertheim)</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Kursbuchstrecke (DB):</td><td>782</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckenlänge:</td><td>100,3 km</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Spurweite:</td><td>1435 mm (Normalspur) </td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckenklasse:</td><td>D4</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Höchstgeschwindigkeit:</td><td>100 km/h</td></tr> | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Die Taubertalbahn ist eine eingleisige nicht elektrifizierte normalspurige Bahnstrecke zwischen Crailsheim und Wertheim. Sie verläuft entlang des Vor- und Blaubaches bis Weikersheim, danach entlang der Tauber. Im Kursbuch ist die Strecke unter der Nummer 782 verzeichnet. Bis zum 9. Dezember 2006 wurde sie unter der Nummer 788 verzeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach Abschluss von Bodenuntersuchungen im Jahr 1858 wurde 1864 mit den Vermessungsarbeiten zur Taubertalbahn begonnen. Der eigentliche Bau der Taubertalbahn begann im Oktober 1866 mit dem Streckenabschnitt Lauda–Wertheim, im August 1868 begannen die Bauarbeiten für den Streckenabschnitt Mergentheim–Crailsheim, der fast 16 Millionen Gulden kostete. Als erster Teil wurde 1867 die Teilstrecke Lauda–Hochhausen freigegeben, die übrige Strecke folgte im Jahr darauf. Am 23. Oktober 1869 nahmen die königlich-württembergischen und großherzoglich-badischen Regierungen den Streckenabschnitt Lauda–Mergentheim bzw. Mergentheim–Crailsheim in Betrieb – an jenem Tag konnte die Strecke erstmals vollständig von Wertheim bis Crailsheim befahren werden. Für den Kurbetrieb in Bad Mergentheim hatte die Taubertalbahn von Beginn an eine große Bedeutung, so gab es ab Sommer 1939 eine Kurswagenverbindung von Berlin nach Bad Mergentheim. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Taubertalbahn mit Ausnahme von kleineren Zerstörungen in Lauda und Crailsheim von Angriffen verschont. Seit den 1950er Jahren fuhren auf der Taubertalbahn Verbindungen mit dem Heckeneilzug, der bis ca. 2005 von Frankfurt nach Ulm verkehrte. Seitdem wurde der Laufweg auf Aschaffenburg – Crailsheim gekürzt. In Crailsheim besteht, allerdings mit eineinhalbstündiger Umsteigezeit, Anschluss nach Ulm. Bad Mergentheim wurde für den Kurbetrieb ab 1968 mit ganzjährigen Kurswagen aus Hamburg und Dortmund bedient. Diese Kurswagen wurden erst 1988 bzw. 1989 eingestellt.<ref>140 Jahre Tauberbahn. In: Wertheimer Zeitung vom 5./6. September 2009.</ref><ref>Die Linie hat durchaus eine Zukunft. In: Fränkische Nachrichten vom 17. Oktober 2009.</ref>
Bei einem Zusammenstoß zweier Regional-Express-Züge am 11. Juni 2003 nördlich des Bahnhofs Schrozberg wurden sechs Menschen getötet, 25 weitere verletzt.Aktuelle Situation
Die Taubertalbahn war mehrfach durch Stilllegungspläne der Deutschen Bahn AG bedroht, die aber bisher nie verwirklicht wurden. Im Jahr 2003 begannen umfangreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen an der Strecke, so wurden teilweise das Gleisbett gereinigt, neue Gleise verlegt, Bahnübergänge erneuert und ein eingebrochener Bahndamm bei Laudenbach wiederhergestellt. Dafür wurden ca. 15 Millionen Euro aufgewendet. Zum 1. Januar 2006 wurde die Taubertalbahn in das DB-Regionalnetz Westfrankenbahn eingegliedert, das sowohl als Eisenbahninfrastrukturunternehmen als auch als Eisenbahnverkehrsunternehmen vor Ort tätig ist, um die notwendigen Kontakte und Entscheidungen mit den lokal und landesweit zuständigen Entscheidern aus einer Hand anbieten zu können. Von Oktober 2009 bis März 2010 wurde der Tunnel Niederstetten unter Vollsperrung für fast 5 Mio. Euro aufwendig saniert und gleichzeitig die Strecke zwischen Niederstetten und Schrozberg überholt.<ref>http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/plakate__aushaenge/maxmaulwurf__bw__tunnel__niederstetten__09__10.pdf Max-Maulwurf-Plakat zu den Tunnelarbeiten</ref><ref>http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/bad_mergentheim/Im-Sonderzug-zur-Tunnelschau;art5642,390451 Südwestpresse-Artikel zur Tunnelfahrt für (Orts-)Politiker vom 3. März 2010</ref>
Personenverkehr
Durch den Fahrradtourismus im Taubertal und im benachbarten Maintal nutzen viele Radfahrer die Bahn als Transportmittel. So setzt die Bahn auf Maintal- und Taubertalbahn von März bis Oktober dafür angepasste Triebwagen der Baureihe 628.2 zur Fahrradbeförderung ein. Jeweils am zweiten Sonntag im August gibt es im Taubertal einen autofreien Sonntag, der jährlich zwischen südlichem und nördlichem Taubertal wechselt. An diesem Tag ist die Taubertalstraße für den Autoverkehr gesperrt, sie darf nur von Fahrrädern und Inline-Skatern befahren werden. Zusätzlich zum Planbetrieb verkehren Sonderzüge mit erhöhter Fahrradbeförderungskapazität.
Seit 10. September 2007 halten am Satteldorfer Bahnhof im Industriegebiet wieder Züge. Gleichzeitig wurde der Busverkehr weiter auf die Tauberbahn ausgerichtet und stark umstrukturiert sowie noch vorhandener Parallelverkehr abgebaut.<ref name="kreisverkehr – fahrplanänderungen">Stärkung und Erhaltung der Tauberbahn – Neue Fahrpläne im Nördlichen Landkreis ab 10. September 2007 Webseite des Verkehrsverbundes Kreisverkehr Schwäbisch Hall</ref>
Eine Interessengemeinschaft kämpfte nach dem Erfolg in Satteldorf für die Reaktivierung des Haltepunktes in Wallhausen (ca. 3.500 Einwohner), die nach mehreren Verzögerungen zum 15. Dezember 2013 erfolgte.<ref name="Wiedereröffnung Verkehrsstation Wallhausen">Amtliche Mitteilung der Gemeinde Wallhausen (undatiert, am 26. September 2013 online)</ref>
Auf der Strecke werden überwiegend Dieseltriebwagenzüge der DB-Baureihe 628 eingesetzt sowie Triebwagen der DB-Baureihe 642.
Güterverkehr
Für gelegentlichen Güterverkehr entlang der Strecke sorgen ein großer Steinmetzbetrieb in Gamburg und der Wertheimer Mainhafen, die mit Ganzzügen bedient werden. Daneben verkehren auf der Strecke Züge in der Relation Nürnberg–Aschaffenburg mit Lademaßüberschreitung, um den Engpass des Schwarzkopftunnels auf der Main-Spessart-Bahn zwischen Würzburg und Aschaffenburg zu umfahren.<ref name="schienenbus-200506">der schienenbus 6/2005, S. 81</ref>
Beachtlich war bis Mitte der 1990er Jahre der Güterverkehr zwischen Blaufelden (Anschluss Firma Sigloch) und Crailsheim (ca. 2.500 Wagen p. a.), dieser nahm jedoch nach Eröffnung des Frachtzentrums Köngen der Deutschen Post AG, das nicht über einen eigenen Gleisanschluss verfügt, am 6. März 1995 drastisch ab.<ref>Bundestagsdrucksache 13/869 vom 21. März 1995</ref> Inzwischen wurde die Bedienung eingestellt.<ref>Die Bahn kann nicht mithalten, in: Heilbronner Stimme online vom 4. Januar 2008</ref>
Literatur
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau, EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5766-4.
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst, EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5768-0.
Weblinks
- Tunnelportale der Taubertalbahn: Strecke 4953, Strecke 4920
- Kursbuchauszug von 1944
Einzelnachweise
<references />