Taunusstein


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Taunusstein
50.1434722222228.1605555555556369Koordinaten: 50° 9′ N, 8° 10′ O{{#coordinates:50,143472222222|8,1605555555556|primary
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Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Rheingau-Taunus-Kreis
Höhe: 369 m ü. NHN
Fläche: 67,03 km²
Einwohner: 28.721 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-HE">Bevölkerung der hessischen Gemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 428 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65232
Vorwahl: 06128
Kfz-Kennzeichen: RÜD, SWA
Gemeindeschlüssel: 06 4 39 015
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Aarstraße 150
65232 Taunusstein
Webpräsenz: www.taunusstein.de
Bürgermeister: Sandro Zehner (CDU)
Lage der Stadt Taunusstein im Rheingau-Taunus-Kreis

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Taunusstein ist mit etwa 29.000 Einwohnern die größte Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, neun Kilometer nordwestlich der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der Sitz der Stadtverwaltung liegt im Stadtteil Hahn.

Geografie

Nachbargemeinden

Hohenstein Hünstetten Idstein
Bad Schwalbach Nachbargemeinden Niedernhausen
Schlangenbad Wiesbaden

Gliederung

Taunusstein besteht aus zehn Stadtteilen:

Stadtteil Einwohner<ref>Stadt Taunusstein: Einwohnerzahlen Stand Juli 2012</ref>
Bleidenstadt 7554
Hahn (Sitz der
Stadtverwaltung)
7033
Hambach 369
Neuhof 3417
Niederlibbach 504
Orlen 1175
Seitzenhahn 1355
Watzhahn 291
Wehen 6731
Wingsbach 750
Gesamt 000000000028912.000000000028.912

Geschichte

Die Stadt Taunusstein entstand am 1. Oktober 1971 durch den Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Bleidenstadt, Hahn, Neuhof, Seitzenhahn, Watzhahn und Wehen. Mit dem Zusammenschluss wurden Taunusstein die Stadtrechte verliehen. Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Hambach, Niederlibbach, Orlen und Wingsbach in die Stadt Taunusstein eingegliedert.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377 und 378.</ref>

Im Jahre 1991 wurde im Ortsteil Hahn der nach dem langjährigen Taunussteiner Bürgermeister benannte Dr.-Peter-Nikolaus-Platz eingeweiht. Er ist umgeben vom Bürgerhaus „Taunus“, dem katholischen Kirchenzentrum St. Johannes Nepomuk sowie dem neuen Rathaus und bildet mit der Bündelung dieser öffentlichen Funktionen das neue Stadtzentrum. Das Bürgerhaus „Taunus“ wurde 1989 eröffnet, das Kirchenzentrum 1991, beide entworfen von dem Hamburger Architekten Bernhard Hirche, von dem auch das städtebauliche Konzept für die neue Ortsmitte stammt. Das vom Hohensteiner Architekten Armin Bielak entworfene Rathaus konnte dagegen erst 1998 eingeweiht werden.

Einwohnerentwicklung

Jeweils zum 31. Dezember des entsprechenden Jahres (bis 1990 mit Nebenwohnsitzen, danach nur Hauptwohnsitz)

Datei:Population development Taunusstein.png
Einwohnerentwicklung als Diagramm
Jahr 1961<ref>1961 und 1970: Volkszählungsergebnisse am 6. Juni 1961 und am 27. Mai 1970 einschließlich der später eingemeindeten Orte, siehe  Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 378.</ref> 1970 1972 1980 1990 2000 2001 2002
Einwohner 9.769 16.056 20.962 27.255 29.130 28.745 28.942 29.113
Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2012
Einwohner 29.307 29.389 29.325 29.206 29.221 29.012 28.535

Religionsgemeinschaften

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
Kommunalwahl 2011
Wahlbeteiligung: 48,9 %
 %
40
30
20
10
0
35,1 %
30,3 %
21,1 %
7,5 %
6,0 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-5,6 %p
+0,1 %p
+6,7 %p
-1,2 %p
-0,1 %p
Expression-Fehler: Unerwartete schließende eckige Klammer
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,1 16 40,7 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 30,3 14 30,2 14
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 21,1 9 14,4 6
FWG Freie Wählergemeinschaft Taunusstein (Bürgerliste) 7,5 3 8,7 4
FDP Freie Demokratische Partei 6,0 3 6,1 3
Gesamt 100,0 45 100,0 45
Wahlbeteiligung in % 48,9 46,3

Bürgermeister

Bürgermeister Sandro Zehner (CDU) wurde am 22. September 2013 im ersten Wahlgang mit 60,5 % der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 73,2 %.

Finanzen

Die Schulden der Stadt Taunusstein liegen zum 31. Dezember 2012 bei 75.664.097 Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2.669 Euro je Einwohner.<ref>Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände - Anteilige Modellrechnung für den interkommunalen Vergleich - Stand 31. Dezember 2012 - Gemeinschaftsveröffentlichung</ref> Als eine der ersten Kommunen in Deutschland hat Taunusstein für den Bereich der städtischen Finanzen freiwillig eine sogenannte Nachhaltigkeitssatzung eingeführt, über die die Stadt anstrebt, finanzielle Belastungen künftiger Generationen zu verhindern und die Verschuldung abzubauen.<ref>Nachhaltigkeitssatzung der Stadt Taunusstein, abgerufen am 30. August 2014</ref>

Wappen

Das Stadtwappen zeigt auf blauem Hintergrund einen goldenen Löwen, der in seinen Pranken einen Schild mit rotem Kreuz auf silbernem Grund trägt. Mit dem goldenen Löwen erinnert das Wappen an die jahrhundertelange Herrschaft der Grafen und Fürsten von Nassau und nimmt zugleich die Tradition der Wappen des nassauischen Amtssitzes Wehen und der Gemeinden Hahn und Seitzenhahn auf, die sämtlich einen goldenen Löwen oder Löwenkopf führten. Das Kreuz ist Attribut des heiligen Ferrutius, des Schutzpatrons des Klosters Bleidenstadt. Dieses Kloster wurde schon im 8. Jahrhundert gegründet und hat in jahrhundertelangem Wirken große Verdienste um Christentum und Kultur im Raum an der oberen Aar erworben. Die ehemalige Gemeinde Bleidenstadt hat dieses Kreuz bereits früher in ihrem Wappen geführt.

Die amtliche Blasonierung lautet: „In blau ein rotbewehrter goldener Löwe, in seinen Pranken ein silberner Schild mit durchgehendem roten Kreuz.“

Städtepartnerschaften

Taunusstein unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Hahn-Wehen sowie der Haltepunkt Bleidenstadt liegen an der Strecke der zurzeit nur teilweise als Nassauische Touristik-Bahn betriebenen Aartalbahn. Im Rahmen des Projekts Stadtbahn Wiesbaden war eine Nahverkehrsanbindung an die Landeshauptstadt vorgesehen.

Taunusstein ist über die B 417 (Neuhof/Wehen) und die B 54 (Hahn) mit Wiesbaden verbunden. In Idstein an der A 3 ist der nächstgelegene Autobahnanschluss.

Ansässige Unternehmen

Bildungseinrichtungen

  • Regenbogenschule - Grundschule in Bleidenstadt
  • Silberbachschule - Grundschule in Wehen
  • Sonnenschule - Grundschule in Neuhof
  • Integrierte Gesamtschule „Obere Aar“ im Schulzentrum Hahn (mit Grundstufe)
  • Gymnasium Taunusstein in Bleidenstadt
  • Berufliche Schulen Untertaunus im Schulzentrum Hahn
  • Obermayr Europa-Schule Taunusstein - Bilinguale Grundschule, Bilinguale Realschule und Bilinguales Gymnasium in Neuhof

Freizeit- und Sportanlagen

  • Stadion am Halberg in Wehen, ehemaliges Heimstadion der 1. Mannschaft des SV Wehen
  • Freibad in Hahn
  • Silberbachhalle in Wehen
  • Aartalhalle in Neuhof
  • Bürgerhaus/Dorfgemeinschaftshaus in jedem Stadtteil
  • Sportplätze in Bleidenstadt, Hahn, Neuhof, Orlen, Seitzenhahn, Wehen (alle Kunstrasenplätze)
  • Sport- und Jugendzentrum in Bleidenstadt (mit Hallenbad, das aber aus Kostengründen im Februar 2013 geschlossen wird)<ref>FAZ, Taunusstein schließt einziges Hallenbad; 11. Januar 2013, S. 55</ref>
  • Soccerhalle in Bleidenstadt
  • Bouleplätze in Hahn, Orlen und Neuhof
  • Bolzplätze in fast jedem Stadtteil

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Datei:Wehener-schloss.jpg
Das Wehener Schloss

1995 wurde das Museum der Stadt Taunusstein mit festen Räumen im Wehener Schloss eingerichtet. Als Themenschwerpunkte findet seitdem eine dauernde Ausstellung zur jüngeren Regionalgeschichte statt, die auch über den Zustand Taunussteins im, vor und nach dem Zweiten Weltkrieg berichtet. Dabei handelt es sich überwiegend um die Darstellungen der Alltagskultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ein zweites und gleichberechtigtes Standbein bilden die Ausstellungen der Reihe „Kunst im Schloss“, mit denen der zeitgenössischen Kunst, nicht nur der engeren Region, ein Forum in Taunusstein geboten wird.

Bauwerke

Wehener Schloss
Genutzt unter anderem als Witwensitz und Jagdschloss. Dort befindet sich heute das Taunussteiner Museum.
Evangelische Kirche Wehen
Die denkmalgeschützte<ref>Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Evangelische Pfarrkirche Wehen. In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen</ref> Evangelische Kirche Wehen wurde 1810–1812 unter Verwendung von Steinen der alten Stadtbefestigung (Stadtmauer, Obertorturm) am Standort des früheren fürstlichen Jagdzeughauses nach Plänen des herzoglich nassauischen Baudirektors Carl Florian Goetz aus Wiesbaden erbaut. Die historische Voigt-Orgel der Ev. Kirche Wehen ist eine der wenigen original erhaltenen Instrumente des Wiesbadener Orgelbauers Heinrich Voigt. Im Oktober 1999 wurde sie restauriert und in den Originalzustand zurückgeführt.
Ehemalige Wehener Schule
Erbaut um 1900, ein Bauwerk des Übergangs von der Gründerzeit zum Jugendstil.
Ehemaliges Kloster mit Kirche, Bleidenstadt
(heute Pfarrkirche der kath. Pfarrei „St. Ferrutius“). Über dem Hauptportal der Kirche die Statue des heiligen Ferrutius (Schutzpatron) aus 1718, im Gebäude ein im Chor eingebauter Wandtabernakel aus Sandstein aus der Zeit der Hochgotik, ein Taufstein von 1696, eine spätbarocke Madonnenfigur und eine mit barockem Umbau versehene Orgel. Im Turm zwei Glocken von 1309 und 1411.
Evangelische Kirche, Bleidenstadt
(ehemalige kath. Pfarrkirche „St. Peter auf dem Berg“, nach 1530 der neuen protestantischen Gemeinde als Kirche überlassen) mit dem ältesten Steindenkmal des Stadtteils, einer Grabplatte des 1363 verstorbenen Pfarrers Johannes von Spangenberg. Der Turm ist im unteren Teil romanischen Ursprungs. Ein dekoratives Rosenfenster mit Ornamenten aus Sandstein versehen befindet sich über dem Eingang im Osten.
Kastell Zugmantel, Orlen
Ein ehemaliges römisches Kohortenkastell an der westlichen Taunusstrecke des Obergermanischen Limes, der seit 2005 den Status des UNESCO-Weltkulturerbes besitzt. Das obertägig im Gelände noch sehr gut wahrnehmbare Bodendenkmal befindet sich in einem Waldrandgebiet von Taunusstein-Orlen im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Jüdischer Friedhof in Wehen

Der jüdische Friedhof am Halberg in Wehen ist ungefähr so alt wie die Siedlung selbst.

1329 ordnete Graf Gerlach von Nassau-Weilburg die Niederlassung von Juden an. Die Grabsteine von damals existieren nicht mehr. Der älteste noch stehende ist aus dem Jahre 1694. Heute gibt es auf dem Friedhof noch 58 sichtbare Gräber.<ref>Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen</ref> Bis 1749 wurden auf dem Wehner jüdischen Friedhof auch Wiesbadener Juden beigesetzt. 1726 stellten die Juden den Antrag, eine Mauer um den Friedhof zu bauen, was allerdings untersagt blieb, weil der jüdische Friedhof nicht schöner sein durfte als der christliche. So hoben sie bloß einfach einen Graben aus. Nach 1933 fanden auch noch Beisetzungen statt, allerdings war es verboten, dass Grabsteine aufgestellt wurden.<ref>Jüdische Friedhöfe im Rheingau-Taunus-Kreis Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum</ref>

Regelmäßige Veranstaltungen

Insgesamt gibt es in Taunusstein sechs regelmäßig stattfindende Kirchweihfeste (Kerben): Die Bleischter Kerb, die Orlener Kerb, die Hahner Kerb, die Weher Kerb sowie die Wingsbacher Kerb und die Neuhofer Kerb.

Darüber hinaus gibt es noch den Orlener Markt und den Weher Markt, wobei es bei letzterem eine Tradition ist, dass die Wehner Firmen morgens mit Ihren Angestellten zum Frühschoppen auf den Markt gehen. Ferner gibt es noch das Hahner Zentrumsfest. Außerdem gibt es drei Weihnachtsmärkte: Den Taunussteiner Weihnachtsmarkt, den Waldweihnachtsmarkt Hahn am Forsthaus Altenstein sowie seit 2004 den Weihnachtsmarkt in Orlen, dessen Einnahmen für einen guten Zweck gespendet werden.

Alle zwei Jahre in den geraden Jahren findet außerdem die TIGA (Taunussteiner Industrie- und Gewerbeausstellung) statt.

Persönlichkeiten

In Taunusstein geborene Persönlichkeiten

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

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