Treysa


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50.9119444444449.1883333333333237Koordinaten: 50° 54′ 43″ N, 9° 11′ 18″ O{{#coordinates:50,911944444444|9,1883333333333|primary
Treysa
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Höhe: 237 m
Einwohner: 8563 (Dez. 2013)<ref>Einwohnerzahlen STADT SCHWALMSTADT 2013 abgerufen am 23. Juni 2015</ref>
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 34613
Vorwahl: 06691

Treysa, bis 1970 eine selbständige Stadt, ist seitdem der größte Stadtteil und das Verwaltungszentrum von Schwalmstadt im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage

Treysa liegt in der Landschaft Schwalm am Eder-Zufluss Schwalm. Die Altstadt liegt auf einem Höhenrücken – der etwa 35 Meter über das Talniveau (212 m ü. NN) ansteigt – an der Mündung der Wiera in die Schwalm. Zum Hochwasserschutz wurde etwas östlich des Ortskerns das Hochwasserrückhaltebecken Treysa-Ziegenhain an der Schwalm angelegt.

Geschichte

Datei:Treysa rathaus suedost.jpg
Rathaus in Treysa, Südostansicht
Datei:Hexenturm Schwalmstadt.jpg
Der Hexenturm in Treysa
Datei:Treysa Hexenturm 81-013.jpg
Der Hexenturm um 1900
(Fotografie: Albrecht Meydenbauer)

Im 8. Jahrhundert war Treise im Besitz der Abtei Hersfeld. Die Grafen von Ziegenhain, als Vögte der Abtei, brachten Treysa im Jahr 1186 in ihren Besitz und befestigten den Ort. Das Wahrzeichen Treysas, die Martinskirche (heute Totenkirche), wurde 1230 gebaut. Treysa erhielt die Stadtrechte zwischen 1229 und 1270. Nach dem Tod des letzten Grafen von Ziegenhain, Johann II., 1450 fiel Treysa mit der gesamten Grafschaft an die Landgrafschaft Hessen.

Im August 1945 fanden in Treysa die Verhandlungen zur Gründung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt („Kirchenkonferenz von Treysa“). Damit wurde ein Zusammenschluss der lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen vollzogen. Zwei weitere Kirchenversammlungen der EKD im Mai 1946 und im Juni 1947 versuchten, das Gespräch über unterschiedliche Auffassungen zum Abendmahl in Gang zu bringen und befassten sich mit der Entnazifizierung.

Am 31. Dezember 1970 wurde Treysa in die neue Stadt Schwalmstadt eingegliedert.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.</ref>

Verkehr

Treysa liegt an der Bundesstraße 454.

Der Bahnhof Treysa liegt an der Main-Weser-Bahn von Frankfurt (Main) nach Kassel. Stündlich enden RegioTram-Züge von bzw. nach Kassel und der Mittelhessen-Express von bzw. nach Frankfurt (Main) in Treysa. Zusätzlich halten jeweils im Zweistundentakt ein Intercity und ein Regional-Express der Linie Kassel–Frankfurt in Treysa. Durch Treysa führte auch die Bahnstrecke Leinefelde–Treysa als strategische Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Metz, die Teil der Kanonenbahn war. Bis 1977 bestand auch die Verbindung mit der Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa (auch Knüllwaldbahn genannt) nach Bad Hersfeld.

Durch das Gebiet der Stadt führen verschiedene Radwege. Der Bahnradweg Rotkäppchenland ist Teil der quer durch Deutschland verlaufenden Mittelandroute (D4), der Schwalm-Radweg, ansonsten identisch mit dem Hessischen Radfernweg R4, verlässt hier für ein paar Kilometer die gemeinsame Route, um dem Flusslauf der Schwalm zu folgen. Der Hochland-Radweg startet hier, um die anderen Wege mit dem Hessischen Radfernweg R6 in Wohra zu verbinden. Im Gegensatz zur vergleichsweise guten touristischen Radverkehrsinfrastruktur entsprechen die Verhältnisse für den Alltagsradverkehr dagegen in den meisten Bereichen nicht den aktuellen Vorgaben, wie sie beispielsweise in den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) festgehalten sind.

Literatur

  • Bettina Toson: Mittelalterliche Hospitäler in Hessen zwischen Schwalm, Eder und Fulda. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Darmstadt und Marburg, 2012, ISBN 978-3-88443-319-5

Einzelnachweise

<references />