Mittelhessen-Express
SE 30/SE 40: Mittelhessen-Express
<tr><td style="vertical-align:top;" colspan="2"> Zug der Baureihe 425 als Mittelhessen-Express in Stadtallendorf </td></tr><tr><td style="vertical-align:top;" colspan="2">Streckenkarte </td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Höchstgeschwindigkeit:</td><td>160 km/h</td></tr>
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Der Mittelhessen-Express ist ein gemeinsames Zugkonzept des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und der DB Regio AG auf der Main-Weser-Bahn und der Dillstrecke, das zum Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 10. Dezember 2006 in Betrieb genommen wurde. Seit 2013 werden auch die Züge der Relation Gießen–Friedberg–Hanau als Mittelhessen-Express bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Aktueller Stand
Seit dem 11. Dezember 2011 wird das Streckennetz nach einer Neuausschreibung für zwölf Fahrplanjahre von der DB Regio Hessen GmbH, einer neu gegründeten hundertprozentigen Tochter der DB Regio AG, betrieben. Als Fahrzeuge kommen Triebwagen vom Typ Talent 2 des Herstellers Bombardier zum Einsatz, deren Inbetriebnahme sich aber verzögerte.<ref>RMV: Mittelhessen-Express - Ausschreibung bringt neue Fahrzeuge. DB Regio Hessen GmbH gewinnt europaweite Ausschreibung von RMV und NVV. Pressemitteilung vom 26. Mai 2009, abgerufen am 26. Mai 2009</ref> Dazu gehört auch die Linie 33 Hanau–Friedberg, einstmals von der Hessischen Landesbahn (HLB) betrieben, welche somit wieder in einer Hand mit der Linie 30 Friedberg-Gießen ist und nicht mehr in Friedberg gebrochen werden muss. Die neuen Talent-2-Triebwagen sollten ursprünglich ab dem Fahrplanwechsel 2012/2013 eingesetzt werden, was sich aber verzögerte.<ref>Hamsterbacke kommt später In Frankfurter Neue Presse Abgerufen am 28. November 2012.</ref> Ab dem 9. März 2013 begannen die Einsätze auf der Strecke Friedberg-Hanau, im April 2013 auf der Strecke Dillenburg/Treysa–Frankfurt.<ref>[1] Information des RMV über den Einsatzstart, abgerufen am 8. März 2013.</ref> Auf der Strecke Gießen–Friedberg–Hanau wurde bis Mitte November 2013 die Baureihe 425 eingesetzt, mittlerweile (Stand Dezember 2013) wird das gesamte Netz mit den neuen Zügen des Typs Talent 2 betrieben.
Strecke
Der Mittelhessen-Express verkehrt auf den Strecken Treysa–Gießen−Frankfurt (SE 30) und Dillenburg–Gießen–Frankfurt (SE 40). Auch die Regionalbahnen zur Bedienung der Strecke Gießen - Friedberg - Hanau (RB 30 und RB 33) tragen die Bezeichnung Mittelhessen-Express.
Die aus Treysa und Dillenburg kommenden Züge werden in der Regel in Gießen zusammengekuppelt und fahren auf dem Rest der Strecke gemeinsam. In der Gegenrichtung werden die Züge entsprechend in Gießen getrennt. An Sonntagen und am Samstagnachmittag entfällt die Flügelung der Züge.
Auf den Streckenabschnitten Gießen - Dillenburg und Gießen - Treysa bedient der Mittelhessen-Express alle Stationen, wobei einige Züge nicht zwischen Marburg und Treysa verkehren. Zwischen Gießen und Frankfurt wechseln sich Züge mit Halt an wenigen Stationen mit Zügen mit Halt an vielen Stationen ab. Die nach dem ursprünglichen Mittelhessen-Konzept verkehrenden Züge haben nur die Zwischenhalte Butzbach, Bad Nauheim, Friedberg und Frankfurt-West. Die anderen Züge haben einen verlängerten Aufenthalt in Gießen (Überholung durch IC) und halten bis Friedberg überall. Dazu kommt noch ein Halt in Bad Vilbel.
Fahrzeuge
Bis 2013 wurden Elektrotriebwagen der Baureihe 425 eingesetzt. Zum Bestand gehörten auch einzelne Triebwagen der Baureihe 426, welche nur die halbe Länge aufweisen. Ein Teil dieser Fahrzeuge wurde vorher auf den Strecken Kassel–Eichenberg–Göttingen und Bebra–Eichenberg–Göttingen eingesetzt, wo die Zugleistungen von der cantus Verkehrsgesellschaft mbH übernommen wurden. Andere Fahrzeuge wurden aus Bayern übernommen. Für ihren neuen Einsatz wurden sie mit der Aufschrift Mittelhessen-Express versehen.
Seit 2013 sind drei- und vierteilige Triebwagen vom Typ Bombardier Talent 2 im Einsatz. Für Züge der Verbindungen SE 30 und SE 40 werden die vierteiligen Triebwagen eingesetzt, während für die RB 30 und RB 33 vorwiegend dreiteilige verwendet werden. Zur Hauptverkehrszeit verkehren zwischen Gießen und Frankfurt oft Züge aus drei Einheiten, von denen eine die Linie SE 40 bedient.
Verkehr
Der Mittelhessen-Express verkehrt von Montag bis Freitag im Zwei-Stunden-Takt. Außerdem verkehren einzelne zusätzlich Züge, so das teilweise ein Stunden-Takt entsteht. Am Wochenende verkehrt der Mittelhessen-Express ganztägig im Zwei-Stunden-Takt. Die Zug besteht aus zwei Zugteilen, die in Gießen getrennt werden. Der vordere Zugteil fährt weiter nach Treysa über Marburg, der hintere Zugteil nach Dillenburg über Wetzlar. Die Fahrzeit von Frankfurt nach Treysa beträgt 1 Stunde und 47 Minuten, nach Dillenburg 1 Stunde und 30 Minuten. In Gießen haben die Züge einen planmäßigen Aufenthalt von 5 Minuten. Der hintere Zugteil wechselt dann seine Fahrtrichtung und fährt weiter nach Dillenburg. Dort besteht nach 16 Minuten Anschluss zur HLB nach Siegen über Haiger. Der vordere Zugteil fährt von Gießen weiter nach Treysa. In Treysa besteht Umstieg zur RegioTram und zum Intercity. Im Mittelhessen-Konzept ist zwar der Anschluss an die weiterführenden Regionalbahnen vorgesehen, aber bei der jetzigen Umsetzung werden diese knapp verpasst. Mit der Neugestaltung des Fahrplans im Rahmen der Ausschreibung des Dieselnetz Eifel/Westerwald/Sieg wird jedoch das Ziel einer Integration der RB-Linie Dillenburg–Siegen verfolgt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 verlängerte sich alle zwei Stunden die Fahrzeit von Frankfurt zu den jeweiligen Endbahnhöfen um ca. 20 Minuten.<ref>Verlängerte Fahrzeiten ab Dezember 2009</ref>
Historische Situation
Vor dem Mittelhessen-Konzept verkehrten unter der Woche durchgehende Regionalbahnen auf der Strecke Dillenburg–Gießen–Kassel. Es handelte sich um Züge mit drei Wagen, die mit Loks der Baureihe 141 oder Baureihe 143 bespannt waren. Auf den Streckenabschnitten Dillenburg–Gießen und Marburg–Treysa wurden diese Regionalbahnen gestrichen. Zwischen Gießen und Marburg verkehren einzelne Regionalbahnen nach dem bisherigen Fahrplan (mit Loks der Baureihe 114), während die Züge zwischen Treysa und Kassel durch die sogenannte Regiotram ersetzt wurden.
Reisende auf der Main-Weser-Bahn konnten in Gießen von den Regionalbahnen auf die zwischen Kassel und Frankfurt nahezu unverändert verkehrenden Regionalexpress-Züge oder Intercity umsteigen, wobei die Umsteigezeit nur fünf Minuten betrug. In Dillenburg bestand zweistündlich eine günstige Umsteigemöglichkeit in Regional-Express-Züge nach Siegen.
Weitere Änderungen
Vorher verkehrten in ähnlicher Fahrplanlage wie der Mittelhessen-Express folgende Regional-Express-/Stadt-Express-Züge:
- RE 40 Frankfurt–Gießen–Siegen: Diese Züge wurden im Fahrplan verschoben, ebenso die RE Gießen–Siegen–Aachen.
- SE 30 Frankfurt–Marburg (teilweise bis Treysa): Dabei handelte es sich um Doppelstockzüge, die in der Regel einen großen Teil der Stationen zwischen Friedberg und Marburg bedienten. Diese wurden durch den Mittelhessen-Express ersetzt, was wegen der geringeren Transportkapazitäten zu Platzproblemen führte.
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- „Mittelhessen-Konzept: RMV und DB bieten noch mal mehr Sitzplätze an“. Pressemeldung des RMV und der DB Regio AG vom 15. Januar 2007
- „Mittelhessen bekommt Flügel“. Pressemeldung des RMV und der DB Regio AG vom 10. Dezember 2006
- Oliver Keßler: Pendler fühlen sich "wie im Viehwaggon" (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive). In: Gießener Anzeiger. 13. Dezember 2006
- http://www.myheimat.de/themen/mittelhessen-express.html. Berichte zum Mittelhessen-Express in myHeimat