Ufenau


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Ufenau oder Ufnau (Insel des Ufo, Offo oder Ubo<ref name="ZIEGLER">Peter Ziegler: Geschichte der Insel Ufnau</ref>) liegt im Zürichsee und ist die grösste Insel der Schweiz, die nicht über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Insel liegt mit ihrer Nachbarinsel Lützelau nahe bei Pfäffikon SZ. Während das Kloster Einsiedeln als Eigentümerin den ursprünglichen Namen Ufnau verwendet, schreiben die Landestopographie und die Schiffahrtsgesellschaft Ufenau.

Die Insel gehört zum Gebiet der politischen Gemeinde Freienbach und ist Eigentum des Klosters Einsiedeln.

Schutz

Auf Grund der idyllischen Lage, der landschaftlichen Schönheit und biologischen Vielfalt sowie der äusserst seltenen kulturhistorischen Kontinuität geniesst die Ufenau einen in der Schweiz einmaligen Schutz: Die Insel ist Teil des Objekts Nr. 1405 „Frauenwinkel-Ufenau-Lützel“ des Bundesinventares der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung BLN und Teil des Objektes Nr. 351 „Frauenwinkel“ des Bundesinventares der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung. Das „Ortsbild von nationaler Bedeutung Ufenau“ ist Bestandteil des Inventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS. Über die „Verordnung zum Schutze des Frauenwinkels“ stehen Natur und Landschaft der Ufenau auch unter der besonderen Obhut des Kantons Schwyz.

Geschichte

Datei:Gygerkarte Ufenau.jpg
Ufenau auf dem Gygerplan von 1667

Taucharchäologische Forschungen haben rund um den nahe gelegenen Seedamm ur- und frühgeschichtliche Kulturlandschaften zutage gefördert. Südlich der Ufenau kamen Pfähle aus dem 14.–13. Jahrhundert v. Chr. zum Vorschein, prähistorische Keramikscherben belegen die Anwesenheit von Menschen, obwohl eindeutige Siedlungsbelege fehlen. Ums Jahr 200, während der Römerzeit, stand auf der Insel ein gallo-römischer Tempel.<ref name="ZIEGLER" /> Seine Fundamente sind in den Grundmauern der Kirche St. Peter enthalten. Eine erste Kirche wurde wahrscheinlich im Jahr 500 an der Stelle der heutigen Kapelle St. Martin errichtet. St. Martin war das Zentrum einer Grosspfarrei, die von Altendorf bis Wädenswil und von Feldbach und Hombrechtikon bis Erlenbach reichte, die ihren Verwaltungssitz jedoch auf dem Festland in Pfäffikon (Phaffinchova = Hof des Pfaffen) hatte.<ref name="ZIEGLER" />

Die erste schriftliche Erwähnung (Hupinauia) ist eine Urkunde aus dem Jahr 741, in der die alemannische Grossgrundbesitzerin Beata das Kloster auf der benachbarten Lützelau stiftete. Ob auch die Ufnau der Familie von Beata gehörte, weiss man nicht.<ref name="ZIEGLER" /> 965 schenkte Kaiser Otto die Insel, die zu dieser Zeit dem Damenstift Säckingen gehörte,<ref>Geschichte des Stiftes Säckingen und seines Begründers, des heiligen Fridolin</ref> dem Kloster Einsiedeln. Noch im 10. Jahrhundert liess die schwäbische Herzogin Regelinda die Kirche St. Peter erbauen, daneben ein Wohnhaus, in dem sie zusammen mit ihrem jüngsten Sohn, dem später heiliggesprochenen Adalrich lebte. Er starb um 973 auf der Insel. Seine Reliquien lagen bis zum Toggenburgerkrieg 1712 in einem Schrein in St. Peter.

Auf der Ufenau starb am 29. August 1523 der Humanist Ulrich von Hutten. Sie ist daher auch erwähnt in Conrad Ferdinand Meyers Gedichtzyklus Huttens letzte Tage.

Als während der Helvetik sämtliche Klöster für kurze Zeit aufgehoben wurden, verkaufte der Kanton Linth die Insel an einen Privatmann. Mit der Mediationsverfassung wurde das Kloster Einsiedeln wiederhergestellt, das die Insel 1805 zurückkaufte.

Ab 2003 war geplant, mit einem Projekt von Peter Zumthor das Ausflugsrestaurants neu zu erbauen, Anfang 2012 entschied das Bundesgericht, dass es in der Moorlandschaft nicht neu gebaut werden darf.

Datei:Zürichsee - Ufenau IMG 2559.JPG
Westseite mit dem Turm von St. Peter und Paul, im Hintergrund Speer und Federispitz

Ufenau in Zahlen

Sehenswürdigkeiten

Datei:Ufenau - St Peter und Paul & Martin - Etzel 2010-10-21 16-43-12.JPG
St. Martin (links) und St. Peter und Paul mit den neu bepflanzten Rebbergen, im Vordergrund das Inselrestaurant

Literatur

  • Leo Helbling: Ufnau: Die Klosterinsel im Zürichsee. Kleiner Führer. 3. Auflage. Stäfa: Th. Gut, 1983, ISBN 3-85717-035-2.
  • Leo Helbling: Die Insel Ufnau : kleiner Führer. Stäfa: Th. Gut, 1986.
  • Hannes Kappeler: Die Insel Ufnau. [Winterthur]: [H. Kappeler], [2009].
  • Odilo Ringholz; Damian Buck: Geschichte der Insel Ufnau im Zürichersee. Einsiedeln: Benziger, 1908.
  • Rudolf Henggeler: Die Insel Ufnau Ein Führer durch die Geschichte der Insel, ihrer Bewohner und Gebräuchlichkeiten. [Pfäffikon]: [Statthalterei], 1927.
  • Reto Bodmer; Harry Pfister; Alois Suter: Chronik über Ufnau, Frauenwinkel, Lützelau, Pfäffikon und Hurden. Freienbach: Suter, 1975.
  • Anja Buschow Oechslin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwytz. Schwyz IV. Bezirk Höfe. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2010 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 118). ISBN 978-3-906131-93-1.

Sakralbauten

  • Fredy Kümin, Markus Bamert, Peter Ziegler, Valentin Kessle: Die Sakralbauten auf der Insel Ufnau. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 856, Serie 86). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2009, ISBN 978-3-85782-856-0.
  • Peter Ziegler: Fresken in den Kirchen der Insel Ufnau und im Turmchor der Pfarrkirche Freienbach. Freienbach: Bruhin, 1975.

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: Ufenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />

47.2180555555568.7816666666667Koordinaten: 47° 13′ N, 8° 47′ O; CH1903: 701727 / 230550{{#coordinates:47,218055555556|8,7816666666667|primary

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