Vaucouleurs (Meuse)


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Vaucouleurs
Wappen von Vaucouleurs

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Region Lothringen
Département Meuse
Arrondissement Commercy
Kanton Vaucouleurs
Koordinaten 5,665|primary dim=20000 globe= name=Vaucouleurs region=FR-55 type=city
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Höhe 242–372 m
Fläche 39,35 km²
Einwohner 2.034 (1. Jan. 2012)
Bevölkerungsdichte 52 Einw./km²
Postleitzahl 55140
INSEE-Code
Hauptstraße in Vaucouleurs
Hauptstraße in Vaucouleurs

Vaucouleurs ist eine französische Stadt mit 2034 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012) im Département Meuse in der Region Lothringen. Sie ist der Hauptort des Kantons Vaucouleurs. Der Name stammt vom lateinischen Vallis Colorum, die Einwohner des Ortes sind die Valcolorois.

Geographie

Vaucouleurs liegt im Tal der Maas (Meuse), an deren linken Ufer, etwa 20 km südwestlich von Toul.

Geschichte

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Während des Mittelalters war Vaucouleurs als Grenzstadt Lothringens Einflüssen seitens Frankreichs ausgesetzt. Graf Odo II. von Blois ließ hier erstmals eine Burg bauen, die aber 1023 von Herzog Dietrich I. von Lothringen auf Weisung Kaiser Heinrichs II. des Heiligen zerstört wurde. Danach bemächtigten sich die Herren von Joinville aus der Champagne des Ortes und bauten ihrerseits eine Burg. Roger de Joinville errichtete im Auftrag König Ludwigs VI. eine Ringmauer, die im Verlauf des Mittelalters mit 17 Türmen und 4 Toren versehen wurde.

Bei Maxey-sur-Vaise, 4 km südlich von Vaucouleurs, trafen sich am 14. Februar 1171 König Ludwig VII. von Frankreich und Kaiser Friedrich I. Barbarossa, um dort die durch das Schisma ausgelösten Spannungen zwischen beiden Reichen zu entschärfen und um ein gemeinsames Vorgehen gegen die marodierenden Brabanzonen zu beschließen. Friedrich II. besiegelte hier 1212 mit Prinz Ludwig VIII. von Frankreich das französisch-staufische Bündnis gegen Kaiser Otto IV. und König Johann von England.

Im Jahr 1299 herbergte König Philipp IV. der Schöne von Frankreich in Vaucouleurs, der sich anschließend am 8. Dezember 1299 auf der Wiese von Quatre-Vaux (östlich der Stadt, bei Rigny-Saint-Martin) mit König Albrecht I. traf. Hier erkannte der römisch-deutsche König eine neue Grenzziehung zwischen beiden Reichen an, wonach Frankreich nun am linken Ufer der Maas, statt wie bisher an der Marne, beginne. Das bedeutete, dass Vaucouleurs faktisch aus dem Verband des heiligen römischen Reichs herausgelöst und zu Frankreich geschlagen wurde, für das es nun als Grenzstadt zum Reich diente. Zugleich wurde bei diesem Treffen die Ehe zwischen Prinzessin Blanche mit Herzog Rudolf III. von Österreich (Rudolf I. von Böhmen) vereinbart.

Am 16. Dezember 1334 trat Anseau de Joinville die Burg von Vaucouleurs an König Philipp VI. von Frankreich ab, im Tausch für Burgen in der Champagne. Die Krone setzte nun Burgkapitäne in Vaucouleurs ein, die während des hundertjährigen Krieges ihnen treu blieben. Da das Umland aber vom Herzog von Burgund beherrscht wurde, der ein Bündnispartner Englands war, war die Stadt eine Enklave der königlichen Autorität. Im Juni 1428 konnte die Stadt einer Belagerung der Burgunder widerstehen.

Bekanntheit erlangte Vaucouleurs vor allem durch die französische Nationalheilige Jeanne d’Arc. Diese stammte aus dem südlich benachbarten Domrémy, und bat erstmals im Mai 1428 bei Kapitän Robert de Baudricourt, als dem einzigen Vertreter Frankreichs in der Umgebung, um eine Audienz der sie aber schroff abwies. Anfang Februar 1429 bezog Jeanne im Hause Royer ein Quartier und bat erneut erfolglos beim Kapitän um ein Geleit durch das Territorium des feindlichen Burgund. Danach zog Jeanne von Vaucouleurs nach Nancy wo sie bei Herzog Karl II. von Lothringen vorsprach und diesem bei dieser Gelegenheit riet seine Mätresse zu verstoßen. Auf der Rückreise besuchte sie die Kirche von Saint-Nicolas-de-Port und kehrte am 12. Februar wieder in Vaucouleurs ein. Noch am selben Tag sagte sie die Niederlage der Franzosen in dem am gleichen Tage ausgetragenen Gefecht von Rouvray („Tag der Heringe“) vor Orléans voraus. Inzwischen hatte Baudricourt eine Nachricht über das Sendungsbewusstsein des Bauernmädchens an den Hof des Dauphin Karl VII. zu Chinon gesandt und unterzog Jeanne anschließend durch einen Priester des Ortes einer Prüfung ihres Glaubens. Nachdem sie diese bestanden hatte, gewährte ihr Baudricourt schließlich das Geleit unter der Führung von Jean de Metz, mit dem Jeanne am 23. Februar 1429 Vaucouleurs durch das französische Tor in Richtung Chinon verließ.

Jeannes Bruder Jean (Jean du Lys) wurde 1457 als Kapitän in Vaucouleurs eingesetzt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007
Einwohner 3041 2846 2554 2511 2401 2293 2083

Sehenswürdigkeiten

Datei:Chapelle castrale Vaucouleurs.jpg
Burgkapelle und das Porte de France
  • Kirche Saint-Laurent, erbaut zwischen 1782 und 1785
  • das Rathaus (Bau: 1847–1848) mit einem Museum welches Jeanne d'Arc thematisiert
  • ein in Bronze gegossenes Reiterstandbild der Jeanne d'Arc vor dem Rathaus, welches zuerst 1951 in Algier und schließlich 1966 in Vaucouleurs aufgestellt wurde
  • die von der alten Burg noch erhaltene Krypta mit der Kapelle (rekonstruiert 1923) welche eine Marienstatue (gen.: Notre-Dame-des-Voûtes) aus dem XIII. Jahrhundert enthält
  • neben der Burgkapelle steht das 1733 neuerrichtete französische Tor (Porte de France)

Partnerschaft

Vaucouleurs pflegt seit 1976 eine Partnerschaft zu Neidenstein in Baden-Württemberg.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons Commons: Vaucouleurs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien