Veltlinbahn
Veltlinbahn
<tr><td style="vertical-align:top;" colspan="2"> Strecke bei Delebio </td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckennummer (RFI):</td><td>26</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Kursbuchstrecke (TI):</td><td>180</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckenlänge:</td><td>105 km</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Spurweite:</td><td>1435 mm (Normalspur)
</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Stromsystem:</td><td>1902–1930 3.000 V/15,6 Hz Drehstrom |
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Die Veltlinbahn, früher auch Valtellinabahn,<ref name="roell">Freiherr von Röll: Valtellinabahn. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 10, Berlin/ Wien 1923, S. 79. (online auf: zeno.org, abgerufen am 5. November 2011)</ref> italienisch Ferrovia della Valtellina, ist eine Bahnstrecke durch das Veltlin in der Lombardei. Zur Veltlinbahn gehören die Teilstrecken jeweils von Colico nach Lecco entlang des Ostufers des Comer Sees, nach Sondrio und nach Chiavenna.<ref name="roell" /><ref name="Ferrovia della Valtellina">Ferrovia della Valtellina. Abgerufen am 5. November 2011. (italienisch)</ref>
Inhaltsverzeichnis
Bau
Veltlinbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Strecke Lecco-Colico | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Strecke Colico-Sondrio | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Strecke Colico-Chiavenna | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Strecken wurden nach dem Baccarini-Gesetz gebaut<ref>Gesetz vom 29. Juli 1879, Nr. 5002, Artikel 10 / II und Tabelle B, Nummer 6;</ref> und zunächst von der Rete Adriatica (RA) betrieben.
Streckeneröffnungen
Strecke | Fertigstellung<ref>Prospetto cronologico dei tratti di ferrovia aperti all'esercizio dal 1839 al 31 dicembre 1926</ref> |
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Colico–Sondrio | 16. Juni 1885 |
Colico–Chiavenna | 9. September 1886 |
Lecco–Bellano | 1. Juli 1892 |
Bellano–Colico | 1. August 1894 |
Vernetzung
Bei der Eröffnung der ersten beiden Strecken war die Veltlinbahn ein isoliertes Netz und nur über Schiffsverbindungen über den Comer See erreichbar. Mit dem Bau der Strecke Lecco–Colico 1894 wurde sie mit der bereits 1888 gebauten Bahnstrecke Como–Lecco und damit mit dem Restnetz der Rete Adriatica bzw. Italiens verbunden. Heute verkehren auf der Strecke Regionalzüge Calolziocorte–Lecco–Colico–Sondrio, sowie Regionalexpress-Züge Mailand–Tirano.
- Colico stazione ferr.JPG
Bahnstation Colico
- Chiavenna stazione ferr.JPG
Bahnstation Chiavenna
- Varenna ponte ferr.JPG
Brücke bei Varenna
Elektrifizierung
1902 wurden der Strecken der Veltlinbahn als erste Hauptbahnlinie der Welt sowie über die damals längste Strecke mit Hochspannungs-Dreiphasenwechselstrom elektrifiziert. Die gesamte elektrische Ausrüstung vom Kraftwerk bis zu den elektrischen Triebfahrzeugen wurde von der ungarischen Firma Ganz gestellt. Als elektrische Triebfahrzeuge wurden dazu von Ganz sowohl Triebwagen (RA 30 und 32) als auch Lokomotiven (RA 341–342 und RA 361–363) mitgeliefert.
1914 erfolgte eine Fortführung der Elektrifizierung der Veltlinbahn noch bis Monza, desgleichen 1932 auf der von der Ferrovia Alta Valtellina (FAV) betriebenen, 26 km langen Strecke Sondrio – Tirano. Ansonsten blieb der elektrische Drehstrom-Betrieb auf der Veltlin-Bahn und der FAV ein Inselnetz, obwohl von 1914 bis 1932 weitaus umfangreichere Netze in Norditalien mit dem gleichen 3000-Volt-Drehstromsystem sowie dem entsprechenden Triebfahrzeugpark ausgestattet wurden.<ref>Geschichte des italienischen Drehstrom-Bahnnetzes „Trifasestoria“</ref><ref>Karte der italienischen Bahnstrecken mit Drehstrom-System</ref>
Fahrzeuge
Die Triebfahrzeugbestand der Veltlinbahn war gegliedert in zehn Triebwagen und neun Elektrolokomotiven dreier verschiedener Bauarten.
Die vierachsigen Triebwagen hatten vier direkt gekuppelte Dreiphasenmotoren, von denen zwei als Primärmotoren für 3000 Volt Spannung und zwei als Niederspannungsmotoren ausgeführt sind. Letztere werden nur bei Reihenschaltung aller Motoren verwendet. Die Leistung eines Triebwagens betrug 386 kW (500 PS) und das Gewicht der elektrischen Ausrüstung 21,5 Tonnen.<ref name="Roell2">Freiherr von Röll: Elektrische Eisenbahnen. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 4, Berlin/ Wien 1913, S. 207-288. (online auf: zeno.org, abgerufen am 2. März 2012) in Abschnitt C: Verwendung von dreiphasigem Wechselstrom, a) Veltlinbahn]</ref>
Die Lokomotiven erster Lieferung hatten jeweils vier direkt gekuppelte Dreiphasenmotoren von je 165 kW (225 PS), insgesamt also 660 kW Leistung, die eine Geschwindigkeit von 32 km/h ermöglichten. Das Gewicht der gesamten elektrischen Ausrüstung betrug jeweils 26 Tonnen.<ref name="Roell2" />
Die Lokomotiven wurden vorwiegend für den Güterverkehr benutzt, der Personenverkehr wurde mit den neun Triebwagen bewältigt.
- Elektrolok Rete Adriatica 362.jpg
Drehstromlok RA 362 von 1902 für die Veltlinbahn
- Elettromotrice trifase E1-1902 cr.jpg
Elektrotriebwagen E1 von 1902
Die Stromabnehmer der Triebfahrzeuge waren eine Kombination von Rollensystem und Bügeln. Das Rollensystem bestand aus zwei Kupferzylindern von je 65 cm Länge und 8 cm Durchmesser, die sich in isolierten Kugellagern auf einer Holzrolle drehten. Die Holzrolle wiederum wird von zwei jeweils seitlichen Tragrohren getragen, mit denen sie eine Bügelkonstruktion bildet. Diese wird mit Druckluft gegen die Stromleitung gehoben bzw. davon abgesenkt. Der Strom aus der Leitung wird von ringförmigen Kohlenkontakten zu den die Rolle tragenden Röhren zugeführt.<ref name="Roell2" />
Einzelnachweise
<references />
Siehe auch
Weblinks
- Historische Fotos der Veltlinbahn
- Freiherr von Röll: Elektrische Eisenbahnen. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 4, Berlin/ Wien 1913, S. 207-288. (online auf: zeno.org, abgerufen am 2. März 2012) in Abschnitt C: Verwendung von dreiphasigem Wechselstrom, a) Veltlinbahn]