Vogelaugenahorn
Der Vogelaugenahorn ist eine fehlwüchsige Form vor allem des Zucker-Ahorn (Acer saccharum). Das sehr helle Holz ist dabei gekennzeichnet durch punktförmige Strukturveränderungen, die durch Wachstumsstörungen des Kambiums entstehen. Die genauen Gründe für seine Entstehung sind noch immer unbekannt. Als Auslöser wird gelegentlich ein Pilz in Betracht gezogen.
Ähnliche Vogelaugen-Effekte sind dokumentiert von zahlreichen anderen, oft nordamerikanischen Baumarten, insbesondere Birken, aber auch Weiß-Esche, Schwarznuss, Küstenmammutbaum, Amerikanischen Buchen und zahlreichen anderen Arten <ref name="field" />.
Eigenschaften
Vogelaugenahornholz ist hart. Es ist jedoch nicht witterungsfest, unter Lichteinwirkung vergilbt es. Vogelaugenahorn weist eine Darrdichte zwischen rund 0,48 bis 0,75 g/cm³ auf und eine Rohdichte zwischen rund 0,53 bis 0,79 g/cm³. <ref name="holz">Eintrag zum Vogelaugenahorn aus dem Holz-Lexikon von http://www.holz-technik.de, Online, Zugriff am 13. Oktober 2009</ref>
Anwendung
Durch seine Dekorativität ist das Vogelahornholz begehrt, besitzt aber heute eine kommerziell untergeordnete Bedeutung. Aufgrund seiner Seltenheit können beste Qualitäten Preise bis zum Fünfzigfachen des Preises von normalem Zucker-Ahorn-Holz erbringen. <ref name="field">Don C. Bragg, Douglas D. Stokke: Field Identification of Birdseye in Sugar Maple (Acer saccharum Marsh.), Research Paper NC-317, St. Paul, MN: U.S. Dept. of Agriculture, Forest Service, North Central Forest Experiment Station, 1994</ref>
Da das typische Bild nur bei Tangentialschnitten und Schälfurnier sichtbar wird, ist die Verwendbarkeit auch technisch eingeschränkt.<ref name="Tan">http://www.holzhandel.de/ahornhlzer.html</ref>
Im Automobilbau hat es vereinzelt Bedeutung als Holzdekor. Im Musikinstrumentenbau wird Vogelaugenahorn bei hochwertigen Zupfinstrumenten wie (E-)Gitarren und E-Bässen verwendet. Die ältesten bekannten Objekte aus Vogelaugenahorn sind römische Tischplatten aus Feld-Ahorn <ref name="rev">Don C. Bragg: The birdseye figured grain in sugar maple (Acer saccharum): literature review, nomenclature, and structural characteristics In: Canadian Journal of Forest Research, 29: 1637–1648, 1999</ref>.
Einzelnachweise
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