Vyšší Brod


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Vyšší Brod
Wappen von Vyšší Brod

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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Český Krumlov
Fläche: 6975,6516<ref>http://www.uir.cz/obec/545848/Vyssi-Brod</ref> ha
Geographische Lage: 14,311666666667|primary dim=10000 globe= name= region=CZ-JC type=city
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Höhe: 568 m n.m.
Einwohner: 2.533 (1. Jan. 2014) <ref>Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2014 (PDF; 504 KiB) </ref>
Postleitzahl: 382 73
Kfz-Kennzeichen: C
Verkehr
Bahnanschluss: Rybník–Lipno nad Vltavou
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 8
Verwaltung
Bürgermeister: Milan Zálešák (Stand: 2007)
Adresse: Míru 250
382 73 Vyšší Brod
Gemeindenummer: 545848
Website: www.vyssibrod.cz

Vyšší Brod (deutsch: Hohenfurth; lateinisch Altum vodum) ist eine Stadt im Okres Český Krumlov in Tschechien. Bekannt ist der Ort vor allem durch das Kloster Vyšší Brod.

Geographie

Vyšší Brod liegt in der Region Südböhmen an der Einmündung der Menší Vltavice in die Moldau. Sechs Kilometer südlich der Stadt befindet sich in der Nähe des Grenzüberganges Studánky/Weigetschlag, der die Stadt mit dem österreichischen Bad Leonfelden verbindet, an der Schwedenschanze im Tal des Mlýnecký potok bei 48° 33′ 7″ N, 13° 19′ 59″ O48.55194444444413.333055555556{{#coordinates:48,551944444444|13,333055555556|

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  }} der südlichste Punkt Tschechiens, der auch den südlichsten Punkt des geschlossenen tschechischen Sprachgebietes darstellt.

Nachbarorte sind Malšín und Ostrov im Norden, Přizeř und Rožmberk im Nordosten, Těchoraz im Osten, Horní Dvořiště und Herbertov im Südosten, Studánky im Süden, Loučovice im Westen sowie Lipno nad Vltavou und Dolní Jílovice im Nordwesten. Nordwestlich liegt auch der Stausee Lipno.

Geschichte

In der Nähe einer Furt über die Moldau entstand vor 1250 eine Siedlung, die der Bewachung des von Böhmen nach Oberösterreich führenden Handelswegs diente. Sie war im Besitz der Witigonen und gelangte nach dem Tod Witiko von Prčice an den witigonischen Familienzweig der Rosenberger. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hohenfurth 1259, als Wok von Rosenberg das Zisterzienserkloster Hohenfurth begründete. Erst für das Jahr 1394 ist die tschechische Namensform „Vyšebrod“ belegt, aus der sich später die Schreibweise Vyšší Brod entwickelte. In den Hussitenkriegen wurden 1422 das Städtchen sowie das Kloster und die zwischen 1260 und 1270 erbaute Dekanatskirche des hl. Bartholomäus zerstört. 1528 wurde Hohenfurth von Johann III. von Rosenberg zu einem Städtchen erhoben. Das Patronat über das Kloster und über die klösterlichen Besitzungen übten bis 1611 die Herren von Rosenberg, danach für jeweils kurze Zeit Johann Zrínsky von Seryn, der ein Neffe des letzten Rosenberger Peter Wok von Rosenberg war, sowie die Kaiser Matthias und Ferdinand II. Ab 1622 lag das Patronat bei den neuen Besitzern der Herrschaft Krumau, den Herren von Eggenberg und ab 1719 bei den Fürsten Schwarzenberg. Die weltliche Herrschaft wurde ab 1822 bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaft 1848 vom Kloster ausgeübt. 1850 wurde Hohenfurth der Bezirkshauptmannschaft in Kaplitz unterstellt und erhielt 1870 die Stadtrechte. 1930 bestand Hohenfurth aus 2.027 Einwohnern (davon 1.731 Deutsche).

Nach dem Münchner Abkommen gehörte Hohenfurth 1938 bis 1945 zum Gau Oberdonau. Gegen Ende des Krieges wurden zahlreiche Gegenstände durch die SS-Linz geraubt, die später im oberösterreichischen Landesmuseum ausgestellt wurden. Im Jahr 2009 wurden diese jedoch an das Kloster restituiert.<ref>Kloster Vyšší Brod bekommt Raubkunst aus Oberösterreich zurück auf Radio Praha vom 11. Juni 2009 abgerufen am 27. Juni 2009</ref>

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung aufgrund der Beneš-Dekrete vertrieben. Während der Zeit der kommunistischen Herrschaft gehörte es zum Grenzgebiet des sogenannten Eisernen Vorhangs, wodurch zahlreiche der umliegenden Dörfer entsiedelt wurden. Durch den Rückgang der Bevölkerung verlor Vyšší Brod in den 1950er Jahren die Stadtrechte. Nach dem politischen Umbruch von 1989 wurde es zum 1. Juli 1994 wieder zur Stadt erhoben. 1991 betrug die Einwohnerzahl 1.973 und stieg bis zum Jahr 2005 auf 2.648 Einwohner. Durch seine reizvolle Lage, die Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Freizeitangebote entwickelte sich der Tourismus zu einem wirtschaftlichen Faktor.

Gemeindegliederung

Die Stadt Vyšší Brod besteht aus den Ortsteilen Dolní Drkolná (Unterschlagl), Dolní Jílovice (Deutsch Gillowitz), Herbertov (Gerbetschlag), Hrudkov (Ruckendorf), Lachovice (Lachenwitz), Studánky (Kaltenbrunn), Těchoraz (Zichraß) und Vyšší Brod (Hohenfurth).<ref>http://www.uir.cz/casti-obce-obec/545848/Obec-Vyssi-Brod</ref> Grundsiedlungseinheiten sind Dolní Drkolná, Dolní Jílovice, Hrudkov, Hrudkov-u léčebny, Kyselov (Gießhübel), Lachovice, Studánky, Svatomírov (Zwarmetschlag), Těchoraz, U Zastávky und Vyšší Brod.<ref>http://www.uir.cz/zsj-obec/545848/Obec-Vyssi-Brod</ref> Zu Vyšší Brod gehören außerdem die Ansiedlungen Kleštín (Reith), Kozinec (Gaishof), Lopatné (Lopatne) und Mlýnec (Lahrenbecher). Auf den Fluren der Stadt liegen mehrere nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelassene Orte entlang der Grenze zu Österreich, darunter Bolechy (Wullachen), Bystrá (Schild), Čížkrajice pod Chobolkou (Schlagl am Roßberg), Dobrá Voda (Gutwasser), Dolní Přísahov (Unterschönhub), Hlásná (Wachtern), Horní Drkolná (Oberschlagl), Horní Přísahov (Oberschönhub), Hodslav 2. díl (Hatzles 2. Anteil), Kamenná (Stein), Konrátov (Kainretschlag), Petřejov (Bretterschlag), Pošlák (Poschlag), Radvanov (Raifmaß), Valdov (Waldau) und Valkounov (Walketschlag).

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bolechy, Dolní Drkolná, Herbertov, Hrudkov, Studánky u Vyššího Brodu, Svatomírov und Vyšší Brod.<ref>http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/545848/Obec-Vyssi-Brod</ref>

Sehenswürdigkeiten

  • Kloster Vyšší Brod
  • Maria Rast am Stein
  • Die Dekanatskirche St. Bartholomäus wurde 1260–1270 an der oberen Seite des Marktes erbaut und 1422 in den Hussitenkriegen zerstört. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie erneuert.
  • Klosterkirche Mariä-Himmelfahrt
  • Postmuseum

Landesausstellung 2013

Eine grenzüberschreitende Oberösterreichische Landesausstellung unter dem Titel Hopfen, Salz und Cyberspace gemeinsam mit Freistadt, Bad Leonfelden und Český Krumlov im Jahr 2013 förderte die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Der Hopfen stand im Ausstellungskonzept als Synonym für die Ess- und Trinkkultur, speziell für die traditionelle Bedeutung des Bierbrauens. Das Salz stand für die wirtschaftliche Bedeutung der Handelsstraße und den damit verbundenen Wohlstand. Cyberspace galt als Synonym für zukünftige Dimensionen sowie die ständigen Veränderungen der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. <ref>Landesausstellung 2013: Hopfen, Salz und Cyberspace, (abgerufen am 15. April 2009)</ref>

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Vyšší Brod – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />