Weiße Maulbeere


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Weiße Maulbeere
Weiße Maulbeere (Morus alba), Früchte

Weiße Maulbeere (Morus alba), Früchte

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Gattung: Maulbeeren (Morus)
Art: Weiße Maulbeere
Wissenschaftlicher Name
Morus alba
L.

Die Weiße Maulbeere (Morus alba) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Maulbeeren (Morus) innerhalb der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Sie stammt aus China und wird vielfältig genutzt.

Beschreibung

Datei:MorusAlba.jpg
Früchte und Blätter.
Datei:Morus alba MHNT.BOT.2006.0.1270.JPG
Querschnitt durch den Stamm

Die Weiße Maulbeere wächst als sommergrüner Baum und erreicht Wuchshöhen von 1 bis zu 16 Meter. Die Borke ist matt grau-grün bis rötlichbraun, an alten Bäumen dunkel orangebraun. Die Krone ist hoch und ziemlich schmal, Äste sind auffallend häufig gebrochen; manchmal entwickelt sich die Krone allerdings auch niedriger und gewölbt. Die Rinde der dünnen, geraden Zweige ist anfangs fein behaart.

Die Blattform ist sehr variabel; es kommen am gleichen Baum gelappte und ungelappte Blätter vor; manche Blätter sind an der Basis herzförmig oder rund, die meisten eiförmig zugespitzt. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist etwa 2,5 cm lang, gefurcht und etwas behaart. Die Blattspreiten sind in der Regel bis zu 10 cm lang sowie 8 cm breit, einzelne bis zu 20 cm lang sowie 12 cm breit; am Rand weisen sie große dreieckige Zähne auf; die Blattnerven sind auf der Blattunterseite behaart. Nebenblätter sind vorhanden.

Die Früchte sind weiß, später gelblich, aber häufig auch rosa- bis purpurfarben.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14, 28 oder 42.<ref name="Oberdorfer2001" />

Inhaltsstoffe

In den Blättern ist 4-,5-Hydroxypipecolinsäure enthalten. Wenn die Blätter mit dem Pilz Fusarium solani infiziert sind, bilden sich Moracine als Phytoalexine. Im Holz kommt Morin vor, das als Reagenz zum Nachweis verschiedener Kationen dienen kann. In der Rinde kommen Mulberrofurane als teilweise farbige Lignane vor.

Verbreitung

Die Weiße Maulbeere ist ursprünglich in China beheimatet. Da sie die wichtigste Maulbeer-Art für die Seidenraupen<b/>zucht darstellt, wird sie auch in vielen anderen klimatisch geeigneten Regionen außerhalb Chinas gepflanzt. In Deutschland ist sie nicht nur recht häufig in Parks, sondern gelegentlich auch als Hecke anzutreffen.

In Südeuropa wie auch in Teilen von Deutschland finden sich Maulbeerbäume, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts gepflanzt wurden, um die Blätter zur Seidenraupenzucht zu verwenden.

Nutzung

Die Weiße Maulbeere stellt die wichtigste Maulbeer-Art für die Seidenraupen<b/>zucht dar.

Da die essbaren Früchte nicht haltbar sind, werden sie in Geschäften – wenn überhaupt – nur in getrockneter Form angeboten. Vom Geschmack her sind die weißen Maulbeeren sehr saftig und süß. In Anatolien wird aus dem Saft auch Sirup gewonnen, das als Heilmittel für verschiedene kleine „Wehwehchen“ benutzt wird oder auch als Brotaufstrich.

Zuchtformen

Datei:Morus alba by Line1.jpg
Cultivar 'Pendula': Kleiner Maulbeerbaum mit schirmförmiger Krone und hängenden Zweigen
  • 'Fruitless': Eine männliche Form, die keine Früchte ansetzt.
  • 'Laciniata': Diese Form besitzt sehr tief eingeschnittene Blätter.
  • 'Mapleleaf': Eine männliche Form, die keine Früchte ansetzt. Die tief gelappten Blätter erinnern im Aussehen an Ahornblätter.
  • 'Nuclear Blast': Die Blätter dieser Form sind zu Fransen und Bändern reduziert; der Strauch wirkt dadurch krank und verkümmert; der englische Sortenname spielt auf dieses Aussehen („wie nach einer radioaktiven Verstrahlung“) an.
  • 'Pendula': Bei dieser Form sind alle Zweige hängend. Sie wächst als kleiner Baum mit schirmförmiger Krone. Die Blätter sind mit etwa 20 cm Länge und 12 cm Breite wesentlich größer als beim Typ. Es werden Früchte gebildet.
  • 'Urbana': Eine hängende Form ähnlich 'Pendula', die jedoch keine Früchte ansetzt.

Sonstiges

Die ab Juni reifenden Früchte fallen teilweise schon im grünen Zustand vom Baum und werden von Enten beispielsweise gerne gefressen.

Quellen

Einzelnachweise

<references> <ref name="Oberdorfer2001">Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 320.</ref> </references>

Weblinks

Commons Commons: Weiße Maulbeere (Morus alba) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien