Werse
Werse | ||||||||||||
Mündung der Werse in die Ems bei Münster-Gelmer | ||||||||||||
Daten | ||||||||||||
Gewässerkennzahl | DE: 32 | |||||||||||
Lage | Kreis Warendorf und Münster (kreisfreie Stadt); Nordrhein-Westfalen (Deutschland) | |||||||||||
Flusssystem | Ems | |||||||||||
Abfluss über | Ems → Nordsee | |||||||||||
Ursprung | an den Beckumer Bergen in Beckum 51° 45′ 29″ N, 8° 2′ 53″ O {{#coordinates:51,758027777778|8,0481111111111| |
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Quellhöhe | 112 m ü. NHN<ref name="DE-NW_TIM">Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)</ref><ref name="DGK5">Deutsche Grundkarte 1:5000</ref> | |||||||||||
Mündung | bei Münster-Gelmer in die EmsKoordinaten: 52° 2′ 5″ N, 7° 40′ 58″ O{{#coordinates:52,034638888889|7,68275|primary | dim= | globe= | name=Mündung Werse | region=DE-NW | type=waterbody
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Mündungshöhe | 41 m ü. NHN<ref name="DE-NW_TIM">Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)</ref><ref name=DGK5 /> | |||||||||||
Höhenunterschied | 71 m | |||||||||||
Länge | 66,6 km<ref name="DE-NW_TIM">Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)</ref> | |||||||||||
Einzugsgebiet | 762,47 km²<ref name="DE-NW_TIM">Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)</ref> | |||||||||||
Abfluss am Pegel Ahlen<ref name="DE-NI_GKJB-08">Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2008. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, abgerufen am 20. Oktober 2015 (PDF; 6184 KB).</ref> AEo: 46,62 km² Lage: 52,23 km oberhalb der Mündung |
NNQ (17.09.1997) MNQ 1976/2008 MQ 1976/2008 Mq 1976/2008 MHQ 1976/2008 HHQ (03.05.2001) |
4 l/s 80 l/s 613 l/s 13,1 l/(s km²) 14,7 m³/s 87,1 m³/s | ||||||||||
Abfluss am Pegel Albersloh<ref name="DE-NI_GKJB-08">Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2008. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, abgerufen am 20. Oktober 2015 (PDF; 6184 KB).</ref> AEo: 321,58 km² Lage: 27,47 km oberhalb der Mündung |
NNQ (02.09.2008) MNQ 1960/2008 MQ 1960/2008 Mq 1960/2008 MHQ 1960/2008 HHQ (05.12.1960) |
26 l/s 218 l/s 2,99 m³/s 9,3 l/(s km²) 48,4 m³/s 109 m³/s
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Linke Nebenflüsse | siehe Zufluss-Auflistung | |||||||||||
Rechte Nebenflüsse | siehe Zufluss-Auflistung | |||||||||||
Großstädte | Münster | |||||||||||
Mittelstädte | Ahlen, Beckum | |||||||||||
Kleinstädte | Drensteinfurt, Sendenhorst |
Die Werse ist ein 67 km<ref name="DE-NW_TIM">Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)</ref> langer, südlicher und linker Zufluss der Ems im Münsterland. Sie fließt im Kreis Warendorf und in der kreisfreien Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen. Ihr Einzugsgebiet ist 762,47 km²<ref name="DE-NW_TIM">Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)</ref> groß, und die Gewässergüte ist in die Güteklasse II–III, abschnittsweise in Güteklasse II, eingestuft. Der Fluss ist durch mehrere Überfallwehre reguliert.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der älteste urkundliche Beleg des Namens der Werse stammt aus dem Jahr 1189 als Werse, und aus dem Jahr 1279 stammt die Form de Wersa. Für das Jahr 1316 erscheint in lateinisch der Eintrag molendino dicto Wersa, also ein Mühlort, beziehungsweise eine Wassermühle die (an der) Werse genannt wird. Für das 15. Jahrhundert liegen niederdeutsche Belege (1456) to Werze un (1498) up der Werse vor, des Weiteren aus dem Flussnamen gebildete Ortsnamen wie beispielsweise aus dem 11. Jahrhundert ein van Wersetharpa, Wersitharpa.
Der Name lässt sich sicher als mit einer germanischen Herkunft feststellen. Für die Erklärung, beziehungsweise namenkundlich-etymologische Deutung sind zwei Lösungsmöglichkeiten plausibel:
- geht der Name der Werse auf einen germanischen Flussnamen War-is-ō zurück; eine s-Ableitung zu germanisch war- aus protogermanisch uor- zur indogermanischen Wurzel h2uer- mit der Bedeutung für „feucht (sein)“ zurück.
- auf germanisch Wer-s-ō mit s-Suffix von der gleichen indogermanischen Wurzel h2uer- mit derselben Bedeutung wie in der ersten Option.<ref name="AGreule" />
Geographie
Verlauf
Die Werse entsteht in der Kernstadt des bei den Beckumer Bergen liegenden Beckum aus den drei Quellbächen Lippbach, Kollenbach und Siechenbach. Die Bezeichnung Werse wird ab dem Osttor (ehemaliges Tor der einstigen Stadtbefestigung) und oberhalb des Kollenbachs verwendet.
In Beckum fließt die Werse östlich bis südlich um die Altstadt herum. Unterhalb der Kernstadt verläuft sie in Richtung Westen nach Ahlen. Noch vor der Ortschaft dreht sie nach Nordwesten und gelangt nach Drensteinfurt. Hiernach wendet sie sich etwa nach Norden und fließt durch Albersloh. Dann passiert sie östlich die Kernstadt von Münster und läuft durch den Münsterer Stadtteil Handorf.
Etwas weiter nördlich passiert sie erst die ehemalige Turmhügelburg Haskenau und dann den Münsterer Stadtteil Gelmer, wonach sie in die dort etwa von Osten kommende Ems mündet.
Einzugsgebiet und Zuflüsse
Das Einzugsgebiet der Werse ist 762,47 km²<ref name="DE-NW_TIM">Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)</ref> groß. Zu ihren Zuflüssen gehören (flussabwärts betrachtet):
Ortschaften
Zu den Ortschaften an der Werse gehören (flussabwärts betrachtet):
Wassermühlen
Wassermühlen an der Werse sind/waren unter anderem (flussabwärts betrachtet):
- Wersemühle
- Verings Mühle
- Pleistermühle
- Sudmühle
- Havichhorster Mühle
Fauna
Zur Fischfauna der Werse gehören unter anderem Aale, Bachforellen, Flussbarsche, Hechte, Karpfen, Schleien, Welse und Zander sowie Weißfischarten wie Brassen, Döbel, Rotaugen, Rotfedern und Schneider. Außerdem leben am Fluss teils seltene Tiere wie Eisvögel und Ringelnattern.
Gewässergüte
Die Gewässergüte der Werse ist in die Güteklasse II–III, abschnittsweise in Güteklasse II eingestuft. Einträge aus kommunalen Kläranlagen, Fischteichen, besonders aber diffuse Einträge aus der Landwirtschaft belasten den Stoffhaushalt der Werse und führen auf der gesamten Fließstrecke, vor allem in Rückstaubereichen zu Eutrophierung, also zur Anreicherung des Wassers mit Nährstoffen.
Sport und Tourismus
Die Werse ist Heimatfluss der Kanusportvereine Albersloher Kanu Club 1989 e. V., TG Münster Paddelabteilung, Paddelsport Münster von 1923 e. V. und Kanuverein Münster 1922 e. V. Weiterhin sind viele Bootshäuser von Studentenverbindungen dort zu finden. Vor allem im Sommer wird der Fluss intensiv durch kommerzielle Bootsverleiher genutzt.
Auf dem Flussabschnitt zwischen Sudmühle und Pleistermühle verkehrte im 19. Jahrhundert in den Sommermonaten mehrmals täglich ein kleines Dampfboot.<ref name="HbfReisende" />
Die Werse ist beliebtes Angelgewässer und unter anderem Pachtgewässer der Vereine Angelsportverein Ahlen e. V., Angelverein Wersetal 80 e. V. und ASC Rinkerode e. V.
Im April 2007 wurde der Werseradweg eröffnet, der bereits in Rheda-Wiedenbrück beginnt und auf 122 km entlang der Werse bzw. durch die von ihr geprägte Landschaft verläuft. Er endet bei der Einmündung in die Ems bei Münster-Gelmer.
Verschiedenes
Überregional bekannt ist die Werse als Namensgeber des in Ahlen direkt am Fluss stehenden Wersestadions, der Heimstätte des Fußballvereins Rot Weiss Ahlen.
Einzelnachweise
<references> <ref name="AGreule">Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-,Siedlungs- und Flurnamen. de Gruyter, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-019039-7, S. 585.</ref>
<ref name="HbfReisende">Mittel- und Norddeutschland: Handbuch für Reisende. Ausgabe 14 (1885), S. 329, auf books.google.com</ref> </references>