Who Do We Think We Are
Who Do We Think We Are! | ||||
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Studioalbum von 100px | ||||
Veröffentlichung | Februar 1973 | |||
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Format | LP, MC, CD | |||
Genre | Hard Rock, Blues Rock, Psychedelic Rock | |||
Anzahl der Titel | 7 | |||
Laufzeit | 34:27 | |||
Besetzung |
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Produktion | Deep Purple | |||
Studios |
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Who Do We Think We Are! (engl. für: ‚Was glauben wir, wer wir sind!‘) ist das siebte Studioalbum der englischen Hard-Rock-Band Deep Purple. Wie dem CD-Booklet zu entnehmen ist, nimmt der Titel Bezug auf die empörte Presse-Schlagzeile “Who do Deep Purple think they are...”. Es handelt sich bei dem Album um das vierte und letzte in der „klassischen“ oder Mk-II-Besetzung vor der Neugründung im Jahre 1984.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
1971 gründeten die Bandmitglieder, trotz zunehmender Konflikte in der Band, ihr eigenes Platten-Label Purple Records.<ref>History Purple Records abgerufen am 22. Juli 2009</ref> Das Album Who Do We Think We Are! wurde, wie bereits das Vorgängeralbum Machine Head, auf diesem Label, in den USA und Japan wegen eines bestehenden Vertrags von Warner Bros. veröffentlicht.
Aufgenommen wurde das Album im Juli 1972 in Rom und im Oktober 1972 in Frankfurt am Main, jeweils im Rolling-Stones-Mobilstudio. Doch während die drei vorangegangenen Alben gute Kritiken erhielten und sich sehr gut verkauften, konnte sich dieses Album nicht überall an die Spitze der Charts setzen. Es erreichte in den USA Platz 15 der Charts.<ref name="Billboard Charts">Billboard Chart Information bei www.allmusic.com (englisch, abgerufen am 23. Juli 2009)</ref> Am 4. November 1973 wurde das Album mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.<ref name="www.riaa.com">GOLD & PLATINUM bei www.riaa.com (englisch, abgerufen am 24. Juli 2009)</ref> Eine remasterte Version der LP wurde 2000 veröffentlicht.
Das Verhältnis der Bandmitglieder bei den Aufnahmen war angespannt. Sie begaben sich getrennt ins Studio und es war von der Auflösung der Band die Rede.<ref>Biografie bei www.monstersandcritics.de (abgerufen am 8. Juli 2009)</ref> Anfang 1973 erklärten die Bandmitglieder übereinstimmend, Deep Purple löse sich auf.<ref>Barry Graves, Bernward Halbscheffel, Siegfried Schmidt-Joos: Rock-Lexikon, S. 254, Rororo, 1998, ISBN 3-499-61588-6</ref> Tatsächlich schieden Ende Juni im Anschluss an das Album Sänger Ian Gillan sowie Bassist Roger Glover aus, der erfahren hatte, dass Ritchie Blackmore ihn aus der Gruppe herausdrängen wollte. An ihre Stellen traten Glenn Hughes und der spätere Whitesnake-Frontmann David Coverdale.<ref>Biografie bei www.mtv.de (abgerufen am 7. Juli 2009)</ref>
Woman from Tokyo
Woman from Tokyo war der Hit des Albums. Er gehört zu den bekanntesten Songs der Band.<ref>"Scouting". Herausgegeben von Boy Scouts of America, Inc. (en)</ref><ref>You Tube, Woman from Tokyo - Deep Purple (Live) (abgerufen am 23. Juli 2009)</ref> Das Stück wurde, ebenso wie Painted Horse, in Rom aufgenommen. Die lange, schwierige Session brachte nur diese beiden Songs hervor. Ian Gillan merkte zum Text von Woman from Tokyo an, dass es eigentlich nicht um eine Frau, sondern um die Begeisterung und Erwartungen der ersten Tournee nach Japan ging.<ref>Anmerkungen zu Woman from Tokyo bei www.gillan.com (abgerufen am 8. Juli 2009)</ref> Die damals lauteste Band der Welt, laut Guinness-Buch der Rekorde, debütierte im Frühherbst 1972 mit ihrer Japan-Tournee. Am 16. Februar 1973 veröffentlichte auch Purple Records den Song.<ref>Singles Purple Records abgerufen am 22.Juli 2009</ref>
Titelliste
Alle Stücke wurden von Ritchie Blackmore, Ian Gillan, Roger Glover, Jon Lord und Ian Paice geschrieben.
Seite 1
- Woman from Tokyo – 5:48
- Mary Long – 4:23
- Super Trouper – 2:54
- Smooth Dancer – 4:08
Seite 2
- Rat Bat Blue – 5:23
- Place in Line – 6:29
- Our Lady – 5:12
Bonustracks (Remastered-CD von 2000)
Originalalbum und folgende zusätzlichen Titel:
- Woman from Tokyo – 6:37 (’99 Remix)
- Woman from Tokyo – 1:24 (Alt. bridge)
- Painted Horse – 5:19 (Studio out-take)
- Our Lady – 6:05 (’99 Remix)
- Rat Bat Blue – 0:57 (Writing session)
- Rat Bat Blue – 5:49 (’99 Remix)
- First Day Jam – 11:31 (Instrumental)
Rezeption
Das Album bekam eher durchwachsene Kritiken und fiel hauptsächlich nur durch das Lied Woman from Tokyo positiv auf. Die Musikzeitschrift pop meinte nach der Veröffentlichung des Albums, dieses sei ein „Abklatsch“, „eine lustlos herunter gedroschene Pflichtübung“, und weiter: „Hart und knochentrocken rollt der Purple-Rhythmus. Dichte Arrangements werden von Sänger Ian Gillan beinahe im Fünfziger-Rock-'n'-Roll-Stil interpretiert. Doch nur selten durchwirken feingliedrige Orgelimprovisationen und schnelle Gitarrenpassagen die stampfende Rockmaschine“.<ref>Jürgen Roth und Michael Sailer: Deep Purple, die Geschichte einer Band. Verlagsgruppe Koch GmbH/Hannibal, 2005. Seite 210</ref>
Über das Album schreibt www.allmusic.com: „Erheblich minderwertiger als seine drei erstklassigen Vorgänger, offenbart das Album eine verbrauchte Band, welche deutlich an den Nähten zerfällt.“<ref>Besprechung bei www.allmusic.com (englisch, abgerufen am 8. Juli 2009)</ref>
Positiv äußerte sich der Musikexpress: „‚Who Do We Think We Are‘ ist ... mit Abstand das beste Album der härter denn je rockenden Deep Purple. Trotz der immer häufiger zu vernehmenden Trennungsgerüchte präsentiert sich die Band auf dieser neuesten und vielleicht auch allerletzten LP in einer unglaublichen Dynamik. [...] Deep Purple (sind) im Vergleich zu früher eine ganze Menge abwechslungsreicher geworden.“<ref>Die Platten des Monats, 1973–1989. Die ME-Bibliothek / Band 2. Berlin 2012 (Beilage zum musikexpress 2/2012). Seite 13</ref>
Wissenswertes
Im Rahmen der Who Do We Think We Are!-Europatournee Anfang 1973 in Dänemark verfolgte der spätere Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich den Liveauftritt der Gruppe. Er war von der Performance der Band, und hier vor allem von Ritchie Blackmore, so sehr begeistert, dass er das Album Fireball erstand und anfing, erstmals Gitarre spielen zu lernen.<ref>"Birth School Metallica Death: Die Biographie", von Paul Brannigan, Ian Winwood (en)</ref>
Chartplatzierungen
Das Album bzw. einzelne Singles erreichten folgende Chartplatzierungen:
Album
Jahr | Land | Charts | Platzierung |
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1973 | Norwegen | Norwegiancharts.com | 1<ref>norwegiancharts.com (abgerufen am 7. Juli 2009)</ref> |
1973 | Österreich | Austriancharts.at | 2<ref>austriancharts.at (abgerufen am 7. Juli 2009)</ref> |
1973 | Deutschland | Charts-surfer.de | 4<ref>Charts-surfer.de (abgerufen am 22. Juli 2009)</ref> |
1973 | Großbritannien | British Charts | 4<ref>Tony Brown, Jon Kutner , Neil Warwick: The Complete Book of the British Charts: Singles and Albums, S. 310, Bosworth Musikverlag, 2004, ISBN 1844490580 (engl.)</ref> |
1973 | USA | Billboard.com | 15<ref name="Billboard Charts"/> |
Singles
Jahr | Single | Land | Charts | Platzierung |
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1973 | Woman from Tokyo | Deutschland | musicline.de | 16<ref>Woman from Tokyo bei musicline.de (abgerufen am 8. Juli 2009)</ref> |
1973 | Woman from Tokyo | Niederlande | dutchcharts.nl | 6<ref>Woman from Tokyo bei dutchcharts.nl (niederländisch, abgerufen am 8. Juli 2009)</ref> |
Auszeichnungen
Das Album erhielt folgende Auszeichnungen:
Recording Industry Association of America (RIAA) (USA)<ref name="www.riaa.com"/>
Datum | Schallplatte | Auflage |
---|---|---|
11. April 1973 | Gold | 500.000 |
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
Ian Gillan • Steve Morse • Roger Glover • Don Airey • Ian Paice
Rod Evans • Ritchie Blackmore • Nick Simper • Jon Lord • David Coverdale • Glenn Hughes • Tommy Bolin • Joe Lynn Turner
Studioalben | <div/>
Shades of Deep Purple • The Book of Taliesyn • Deep Purple • Deep Purple in Rock • Fireball • Machine Head • Who Do We Think We Are • Burn • Stormbringer • Come Taste the Band • Perfect Strangers • The House of Blue Light • Slaves and Masters • The Battle Rages On • Purpendicular • Abandon • Bananas • Rapture of the Deep • Now What?! |
Livealben | <div/>
Concerto for Group and Orchestra • Made in Japan • Made in Europe • Last Concert in Japan • Nobody’s Perfect • Come Hell or High Water • Live at The Olympia ’96 • Total Abandon: Live in Australia • Live at the Royal Albert Hall • Live at the Rotterdam Ahoy • The Soundboard Series • Live at Montreux 2006 • Live at Montreux 2011 |
Singles | <div/>
Anthem • Black Night • Speed King • Strange Kind of Woman • Fireball • Highway Star • Smoke on the Water • Woman from Tokyo • Burn • Stormbringer |