Wingst


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25px Dieser Artikel behandelt die Gemeinde Wingst. Für den gleichnamigen Höhenzug in der Gemeinde siehe Wingst (Höhenzug).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Wingst
53.7222222222229.03944444444449Koordinaten: 53° 43′ N, 9° 2′ O{{#coordinates:53,722222222222|9,0394444444444|primary
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Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Cuxhaven
Samtgemeinde: Am Dobrock
Höhe: 9 m ü. NHN
Fläche: 55,62 km²
Einwohner: 3414 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-NI">Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 100 Bevölkerungsfortschreibung – Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2014 (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km²
Postleitzahl: 21789
Vorwahlen: 04778, 04754 (Oppeln)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: CUX
Gemeindeschlüssel: 03 3 52 056
Webpräsenz: www.wingst.de
Bürgermeister: Michael Schlobohm (SPD)
Lage der Gemeinde Wingst im Landkreis Cuxhaven

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Datei:Wingst westseite 01.jpg
Die Wingst im Abendlicht aus Westen gesehen
Datei:Wingst Wasserwerk 01 (RaBoe).jpg
Das Wasserwerk in der Wingst
Datei:Wingst Wasserwerk 02 (RaBoe).jpg
Das Wasserwerk in der Wingst
Datei:Wingst kriegsgraeber 03 (RaBoe).jpg
Das Denkmal der bei einer Munitionsexplosion in Hemmoor gestorbenen Soldaten.
Datei:Wingst forsthaus 01.jpg
Die Gaststätte „das Forsthaus“ im Winter
Datei:Wingst bahnhof 01.jpg
Der Wingster Bahnhof Höftgrube im Winter
Datei:Wingst Freizeitpark 05 (RaBoe).jpg
Die Sommerrutsche im Freizeitpark

Wingst ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Am Dobrock im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen.

Geografie

Lage

Die Gemeinde Wingst liegt rund 35 Kilometer östlich der Mündung der Elbe in die Nordsee und nur etwas westlich des Unterlaufs der Oste. Die Ortsteile der Gemeinde befinden sich rund um den Höhenzug Wingst. Sie liegen nordwestlich von Hemmoor an der B 73 und an der Grünen Küstenstraße.

Im Südwesten der Gemeinde Wingst befindet sich der Balksee.

Gemeindegliederung

  • Oppeln
  • Seemoor
  • Süderbusch
  • Westerhamm
  • Wassermühle
  • Weißenmoor
  • Zollbaum

Geschichte

Eingemeindungen

Am 1. Juni 1970 wurde die Gemeinde Voigtding eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam Oppeln hinzu.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 243.</ref>

Einwohnerentwicklung

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(jeweils zum 31. Dezember)<ref>LSKN-Online</ref>

Politik

Bürgermeister

  • 1873–1907: A. Kröncke<ref name="wchronik">Wingster Chronik von Walter Umland ISBN 3-924239-33-9</ref>
  • 1907–1927: J. A. Meyer<ref name="wchronik" />
  • 1927–1934: Hinrich Gooß, Dobrock<ref name="wchronik" />
  • 1934–1945: Gustav Offermann, Wassermühle<ref name="wchronik" />
  • 1946–1952: Ernst-August von der Wense (DP)<ref name="wchronik" />
  • 1952–1964: Claus Glüsing<ref name="wchronik" />
  • 1964–2001: Klaus Föge (der Ältere), (CDU)<ref name="wchronik" />
  • 2001–2008: Klaus Föge (der Jüngere; nicht verwandt), (CDU)<ref name="CN2008">Cuxhavener Nachrichten: Neuer Bürgermeister heißt Reinhard Poppe. 5. März 2008, abgerufen am 26. Dezember 2011.</ref>
  • 2008–2011: Reinhard Poppe (CDU)<ref name="CN2008"/>
  • seit 2011: Michael Schlobohm<ref>Samtgemeinde am Dobrock: Webseite der Kommune. Abgerufen am 27. Dezember 2011.</ref>

Gemeinderat

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

  • Das Bugenhagen-Haus wurde nach der Bugenhagen-Bibel aus dem Jahre 1533/34 benannt. Ihr Vorbesitzer, Herr August Winter aus Altkehdingen, schenkte der Kirchengemeinde die Bibel des Reformators aus Pommern. Da Bugenhagen seine Predigten auf plattdeutsch hielt, wird ihm zu Ehren im Juni zum Kirchweihfest ebenfalls auf platt gepredigt.
  • Das St. Michaelishaus wurde 1989 errichtet und am 29. September 1989, dem Michaelistag, eingeweiht.

Museen

Das Waldmuseum präsentiert Flora und Fauna des Wingster Waldes. Es wurde 1966 eröffnet und letztmals 2013 mit dem Ansatz, besonders Kindern die Zusammenhänge zwischen dem Lebensraum Wald im Zusammenspiel mit der Gefährdung durch den Menschen zu erklären, vollständig neu und interaktiv konzipiert. Es befindet sich in einem rund 300 Jahre alten Lehm-Fachwerkhaus, das unter Denkmalschutz steht. Das Alter des Hauses lässt sich deshalb so gut nachweisen, da es 1739 als einzige Schule im Raum Wingst urkundlich erwähnt wurde. Es hatte nur ein kleines Klassenzimmer und eine noch kleinere Dienstwohnung für den Lehrer. Das im Ortsteil Wassermühle, nahe dem Zoo in der Wingst und dem Deutscher Olymp gelegene Museum, ist nur nach Anmeldung geöffnet. Ein 2011 gegründeter Förderverein erarbeitet aktuell ein modernes Museumskonzept.<ref>Wer wir sind. Abgerufen am 24. Juni 2013.</ref>

Zoo in der Wingst

Im Sommer 1972 wurde der heutige Zoo in der Wingst als Baby-Zoo von der Tierhandelsfirma Ruhe gegründet. Er war ausschließlich für die Aufnahme von Tierkindern aus anderen Zoos gedacht, in denen oft zu viele Tierbabys zur Welt kamen oder die von ihren Eltern nicht angenommen wurden. Solche Babys wurden angekauft und von Tierpflegern aufgezogen. Die Tiere gehörten oft zur „zweiten Generation“ von Zoo-Tieren und hatten sich an Menschen gewöhnt, während ihre Eltern noch „Wildfänge“ waren. Dieser Streichel-Zoo mit seinen vielen handzahmen Tieren war zu dieser Zeit einmalig in ganz Deutschland. In der Anfangszeit waren viele Gehege etwas eng. Der Zoo wird immer weiter modernisiert, um den Tieren ein besseres Umfeld zu schaffen. Etwa ab dem Jahr 2000 wurde für den Zoo in der Wingst ein neues Konzept umgesetzt. Heute gibt es im Wingster Zoo ganze Tierfamilien in großzügigen, natürlich gestalteten Gehegen zu sehen. Dadurch stellen sich auch immer wieder Tierbabies ein, die aber im Gegensatz zu früher von ihren Müttern natürlich aufgezogen werden. In 2006/07 wurde der Zoo um einen Wolfs- und Bärenwald erweitert. Die Kernzone des Zoo, das Kontaktareal, wurde in 2009 vollständig neu gestaltet und in der Gestaltung an einen klassischen niedersächsischen Bauernhof angelehnt. Seit 2012 gibt es mit dem „Tamuti“ einen seltenen weißen Tiger im Zoo.<ref>www.wingstzoo.de. Abgerufen am 24. Juni 2013.</ref>

Sport

  • Der Spielpark Wingst, bis 2008 „Spiel- und Sportpark Wingst“, ist ein Park mit 50.000 m² Größe, mit einem Freizeithaus und 60 Spiel- und Sportmöglichkeiten. Hauptattraktionen sind die 500 m lange Sommerrodelbahn mit Schlepplift, ein Baumseilpfad / Hochseilgarten sowie eine Wasserspaßbahn geboten. Erwähnenswert ist auch der interaktive Spielplatz „SmartUs“.<ref>Spielpark Wingst. Abgerufen am 24. Juni 2013.</ref>
  • Das „Hallen- und Freibad Wingst“ hat eine 100 Meter lange, wetterunabhängige Riesenrutsche, ein Hallenbecken mit etwa 16 m Länge, das auf verschiedene Wassertiefen eingestellt werden kann, ein Mehrzweckbecken mit Massagedüsen und einer Wasserkanone. Im abgegrenzten eigenen Mutter-Kind-Bereich ist das Babybecken untergebracht. Im Freigelände ist ein Freibecken in Form eines „Z“ angelegt. Das erste kleinere Becken ist der Nichtschwimmerbereich, das bei zunehmender Wassertiefe in das große, 50 m lange Wettkampfsbecken übergeht. Das dritte Becken ist das Sprungbecken mit einem 1er Sprungbrett, zwei 3er Blöcken jeweils mit Sprungbrettern sowie einem 5er Blocksprungturm. Eine Liegewiese mit einem Kinderspielplatz gehört ebenfalls dazu.<ref>Hallen- und Freibad Wingst. Abgerufen am 24. Juni 2013.</ref>
  • Im Februar 2009 wurden fünf Wanderwege von etwa 6 bis 20 Kilometern durch die Wingst ausgeschildert. 2011 folgte ein 30m-Rundweg der auch den Neuhaus-Bülkau-Kanal erschließt. 2013 wurde das Wegenetz um einen Rundwanderweg um Cadenberge erweitert.<ref>www.wanderbare-wingst.de. Abgerufen am 24. Juni 2013.</ref>
  • 2011 eingeweiht wurde ein „Familienerlebnisweg“. Im Kern ist dies ein Waldlehrpfad mit interaktiven Stationen. Ungefähr auf halben Weg liegt der Wingster Waldspielplatz und der Kurpark Wingst.
  • Unter dem Schlagwort „Fitness für alle“ wurden 2010 und 2011 im Kurpark Wingst neun Ganzjahres-Fittnessgeräte aufgebaut.
  • Im Rahmen eines wöchentlichen Lauftreffs besteht die Möglichkeit zum Nordic Walking.
  • Verschiedene lokale Radrundwege und der Radfernweg „North Sea Cycle Route“ laufen durch die Wingst und verbinden diese mit Oste, Nordseeküste und Elbe.
  • Der VFL Wingst vermietet sein Sportlerheim an Selbstversorger. Sportplatz und -halle sind in unmittelbarer Nachbarschaft.
  • Vor allem durch das „Dobrock-Turnier“<ref>www.dobrock-turnier.de</ref> ist Wingst international bekannt im Reitsport. Gegenüber vom Reitstadion befindet sich eine große Reithalle. Zudem gibt es u.a. einen gro0en Islandpferdehof in Wingst Westerhamm.

Kamelienzucht

Das „Kamelienparadies Wingst“ ist seit vielen Jahren über die Region hinaus bekannt. Sie gehört zu den weltweit renommiertesten Kameliengärtnereien. Hier werden seit vielen Jahren Raritäten gezüchtet. Von Oktober bis Ende Mai ist die Blütezeit. Die Wingst beherbergt Europas größte Kamelienzucht.

Aussichtsturm „Deutscher Olymp“

Der 23 Meter hohe Aussichtsturm befindet sich auf dem Hügel Deutscher Olymp (53 m hoch). Nach mehrjährigem Leerstand wurde der Turm 2014 von der Gemeinde Wingst saniert und ist seitdem wieder zugänglich.<ref>Aussichtsturm Deutscher Olymp. Abgerufen am 24. März 2015.</ref>

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Hallenreitturnier des Unterelbischen Renn-, Reit- und Fahrvereins, Ende April
  • Plattdeutscher Gottesdienst, Im Wingster Wald am Himmelsfahrttag
  • Mai, Kindertag im Zoo in der Wingst
  • Juni bis August „Sommernächte im Kurpark“: kostenlose Kurkonzerte im Kurpark Wingst, i.d.R. Freitagsabend
  • Schützenfest Wingst-Westerhamm, Zweites Wochenende im Juni
  • Schützenfest Wingst-Weißenmoor, Letztes Wochenende im Juni
  • Schützenfest Wingst-Zollbaum, Erster Sonntag im Juli und der Sonnabend davor
  • Schützenfest Wingst-Dobrock, Zweites Wochenende im Juli
  • Schützenfest Wingst-Grift, Erstes Wochenende im August
  • „Wingster Rodeo“ im Spielpark, Juli/August
  • Internationales Reitturnier, das Dobrocker Reitturnier ist eines der größten Turniere Norddeutschland Ende Juli / Anfang August
  • Tropennacht im Zoo, immer dritter Freitag im Juli
  • September, Bergfest, Sportfest mit Volkslauf Ende August /Anfang September
  • Norddeutscher Wasserball Mini-Cup der U11 im Hallenbad / November
  • Herbst/Winter: Kochkurse im Hotel Peter

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wingst lebt vor allem vom Tourismus, was sich an den vielen Ferienhäusern, Hotels und Herbergen und dem Campingpark erkennen lässt. Die ruhige und vergleichsweise unberührte Landschaft ist Ursache des Erholungstourismus.

Verkehr

In der Wingst gibt es einen Bahnhof (früher „Höftgrube“, heute „Wingst“) an der Eisenbahnstrecke von Hamburg nach Cuxhaven („metronom“). Durch die Bundesstraße 73 über Stade und die Bundesautobahn 27 über Cuxhaven ist die Gemeinde an das Fernstraßennetz angebunden. Rund um die Wingst findet sich ein gutes Radwegenetz. Der Personennahverkehr wird über Anruf-Sammeltaxen abgewickelt.

Bildung

  • Grundschule Am Wingster Wald
  • Weiterführende Schulen im benachbarten Cadenberge

Sagen und Legenden

  • Remper der Riese
  • Vom Riesen Wingis
  • Wie die Wingst zu ihrem Namen kam
  • Der Ritter von der Remperburg
  • Der Balksee
  • Die Stadt Balk
  • Der Schatz vom Silberberg
  • Der Stier vom Balksee
  • Wie der Silberberg und der Gretenberg zu ihrem Namen kamen:
    Vor langer Zeit solle eine Familie von Riesen in der Wingst gelebt haben. Die Mutter der Familie hieß Grete und liebte einen bewaldeten wunderschönen Hügel, der darauf ihren Namen bekam. Der Sohn mit Namen Bolik wollte, wie sein Vater Wingis auch, einen Silberschatz finden, ging auf Anraten der Mutter in den Harz und brachte einen Sack voller Steine mit nach Hause. Er hatte den Glanz von gefrorenen Steinen für Silberbrocken gehalten und erst Zuhause den Fehler bemerkt. Der Hügel, wo er die Steine verstreut hat, heißt heute Silberberg und ist die größte Erhebung in der Region. Drei der Riesensteine soll er aus Wut bis in den Wald vor Lamstedt geschleudert haben, wo sie heute noch liegen.

Sonstiges

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und das Deutsche GeoForschungszentrum betreiben ein erdmagnetisches Observatorium in der Wingst, das seit 1938 arbeitet.<ref>Erdmagnetisches Observatorium Wingst (WNG). Abgerufen am 8. Mai 2009.</ref>

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Wingst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>