Winter


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25px Dieser Artikel behandelt die Jahreszeit Winter; für den Familiennamen siehe Winter (Familienname), für weitere Bedeutungen siehe Winter (Begriffsklärung).
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Schneebedeckung im Jahresverlauf unserer Erde

Der Winter (v. althochdeutsch: wintar; eigentl.: nasse Jahreszeit<ref>Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. S. Hirzel, Leipzig 1854–1960, Band 30, Sp. 418</ref>) ist die kälteste der vier Jahreszeiten in der gemäßigten und arktischen Klimazone der Erde. Je nachdem, ob er gerade auf der Nord- oder der Südhalbkugel herrscht, spricht man vom Nordwinter oder Südwinter. Der Nordwinter findet gleichzeitig mit dem Südsommer statt.

Entstehung

Hauptartikel: Jahreszeit#Entstehung

Die Jahreszeiten entstehen, weil die Erdrotation nicht in der Ebene der Umlaufbahn um die Sonne erfolgt, sondern um 23,4° geneigt (siehe Ekliptikschiefe). Dadurch liegen Süd- und Nordpol abwechselnd ein halbes Jahr im streifenden Sonnenlicht, und der Zenitstand der Sonne wechselt im Jahreszyklus zwischen südlichem und nördlichem Wendekreis.

Dauer

Astronomie

Astronomisch beginnt der Winter mit der Wintersonnenwende – dem Zeitpunkt, zu dem die Sonne senkrecht über dem Wendekreis der anderen Erdhälfte steht und die Tage am kürzesten sind:

Danach werden die Tage wieder länger und die Nächte kürzer. Der Winter endet mit der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche am

Der Winter dauert somit 89 Tage auf der Nordhalbkugel und 93 Tage auf der Südhalbkugel.

Da die Umlaufbahn der Erde um die Sonne leicht elliptisch ist, d. h. von einer exakten Kreisbahn um 1,7 % abweicht, sind die vier Jahreszeiten nicht genau gleich lang. Die Nordwinter sind wegen der Sonnennähe (Perihel am 3. Januar) etwas kürzer und milder als die Südwinter.

Meteorologie

Meteorologisch gesehen beginnt der (Nord-)Winter am 1. Dezember. Die Meteorologen ordnen die Jahreszeiten vollen Monaten zu. Der (Nord-)Herbst endet für die Meteorologen am 30. November. Der meteorologische (Nord-)Winter umfasst die Monate Dezember, Januar und Februar.

Phänologisch kann der Winterbeginn vom astronomischen erheblich abweichen und wird neben der Land-Meer-Verteilung (maritimes vs. kontinentales Klima) oft durch den Beginn einer dauerhaften Schneedecke markiert. Die Zu- oder Abnahme von Gletschern hängt aber weniger von der winterlichen Schneelage als vom ersten Neuschnee im Herbst ab, der die Ablation hemmt.

In den Alpen ist Maria Lichtmess (2. Februar) ein statistischer „Lostag“ für das Wetter des Spätwinters. Bekannt ist der Spruch „Wenn’s zu Lichtmess stürmt und schneit, ist das Frühjahr nimmer weit“. Mit gleicher Bedeutung, nur andersherum formuliert existiert auch die Bauernregel: „Sonnt der Dachs sich in der Lichtmesswoch’, bleibt er noch 4 Wochen in sei’m Loch!“

Genähert teilt man dem Winter die Monate Dezember, Januar und Februar zu und in der Südhemisphäre den Juni, Juli und August. An den geographischen Polen herrscht ein halbes Jahr die „Polarnacht“; nahe den Polarkreisen dauert sie einige Tage bis Wochen.

Kultur

Wie im Sommer gibt es auch im Winter alte Bräuche, die teilweise überlebt haben oder wiederbelebt wurden: zum Beispiel die Sonnenwende als Weihnachten, Alban Arthuan (keltisch), Julfest (nordisch/germanisch), Karneval/Fastnacht/Fasching, Maskenball, Winterverbrennung und Perchtenlauf.

Der Winter im Gedicht

Zahlreiche Schriftsteller und Poeten haben sich mit den Eigenheiten des Winters und den durch ihn ausgelösten Gefühlen und Empfindungen beschäftigt.<ref>Wintergedichte/ausgew. von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell, Hrsg. Evelyne Polt-Heinzl, Christine Schmidjell, Reclam Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-018938-2</ref>

Fotos

Literatur

  • Joachim Herrmann: dtv-Taschenbuch Astronomie, S.41-44 (Jahreszeiten), 15.Auflage, München 2005
  • Julius Bartels: Fischer-Lexikon Geophysik (Jahreszeiten, Wetter), Frankfurt 1960.

Weblinks

Einzelnachweise

<references />