Zehntscheune


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Datei:Abtsgmuend Zehntscheuer.jpg
Zehntscheuer Abtsgmünd, heute als Veranstaltungshaus und Bücherei genutzt
Datei:Wissembourg IMG 3635.jpg
Zehntscheuer und Kirche in Wissembourg
Datei:Merkendorf, Marktplatz 4-002.jpg
Die Zehntscheune in Merkendorf beherbergt heute das Heimatmuseum der Stadt

Als Zehntscheune oder Zehntscheuer wurde im Mittelalter ein Lagerhaus zur Abgabe und Aufbewahrung der Naturalsteuer Zehnt bezeichnet.<ref> Helmut Gebhard: Bauernhäuser in Bayern. Hugendubel, München 1999, ISBN 978-3-89631-369-0, S. 386.</ref> In Baden-Württemberg und Bayern wird häufig der Begriff Zehntstadel oder Zehntstadl verwendet. In Luxemburg spricht man von Zéintscheier<ref>Zéintscheier Grevenmacher, abgerufen am 16.Dezember 2015.</ref> oder Zéngtscheier<ref>Zéngtscheier auf Luxemburger Wörterbuch, abgerufen am 16.Dezember 2015.</ref>.

Geschichte

Dafür ließ die Zehntherren an geeigneten Stellen, wo man die Naturalabgaben am besten und sichersten einsammeln und aufbewahren konnte – in oder bei ihrer Burg, auf einem ihnen gehörigen Gut, Zehnthof oder Pfleghof, in einem zehntpflichtigen Ort, in einer nahen Stadt – spezielle große Scheunen erbauen. Vielfach waren sie nach oder sogar vor der Kirche die größten Bauwerke des Orts, nicht nur weil sie erhebliche Mengen an verschiedenen Naturalabgaben aufnehmen mussten, sondern auch weil sie den Herrschaftsanspruch der Zehntherren vor Ort dokumentierten. In ihrer architektonischen Vielfalt spiegeln Zehntscheunen regionale und epochale Unterschiede in Baustil und –material wider, ebenso wie die unterschiedliche Wirtschaftskraft ihrer Bauherren.

Heutige Nutzung

Viele noch erhaltene ehemalige Zehntscheuern sind heute für kulturelle Zwecke oder auch für geschäftliche Nutzung oder zu Wohnhäusern ausgebaut, zum Beispiel:

Weblinks

Commons Commons: Zehntscheunen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />