Überwachungskamera


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Datei:Ueberwachungskamera 01 KMJ.jpg
Überwachungskamera am Gebäude der Deutschen Bundesbank in Hamburg
Datei:Bahnsteigmonitore.jpg
Bildschirme auf einem Bahnsteig in Köln zeigen die Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras.

Eine Überwachungskamera ist eine fest montierte, oft durch einen Antrieb schwenkbare Videokamera, die dazu dient, ein Objekt oder einen Bereich dauerhaft zu überwachen. Das Bild der Überwachungskamera wird meist live auf einem Monitor angezeigt sowie zur späteren Auswertung aufgezeichnet. Zudem existieren Überwachungskameras, die Standbilder erzeugen, wenn ein Grenzwert überschritten wird. Ein sehr bekannter Einsatz dieser Kameras erfolgt zur Ermittlung von Verstößen im Straßenverkehr, wie dem Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit.

Die Überwachungskamera im Gehäuse für den Außeneinsatz und Wandhalterung ist zudem Symbol für Überwachungsmaßnahmen aller Art geworden.

Einsatz

Überwachungskameras sollen beispielsweise in Banken oder Supermärkten zur Prävention von Ladendiebstählen dienen und werden an wichtigen Gebäuden wie Botschaften zur Überwachung eingesetzt. Andere typische Anwendungsgebiete sind Bahnhöfe (v. a. der U-Bahn) und Flughäfen oder aber die Verkehrsüberwachung, z. B. an stark frequentierten Kreuzungen. In der Regel werden im öffentlichen Nahverkehr Dome-Kameras eingesetzt.

Neben der Abschreckung, Aufklärung von Straftaten und Stellung der Täter findet Videoüberwachung auch in anderen Gebieten Anwendung.

Babyphones werden zusehends mit einer Videomöglichkeit ausgestattet oder durch Videokameras ersetzt. Diese Art von Innenraumüberwachung wird zudem bei der Haustierbeobachtung oder bei der Versorgung von pflegebedürftigen Personen angewendet. Die zu betreuenden Personen oder Haustiere können beobachtet werden, ohne dass Eltern, Haustierbesitzer oder Pflegepersonal im selben Raum anwesend sein müssen. Auf demselben Prinzip basiert die Wildtierbeobachtung, bei der Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden können, ohne sichtbar in ihr Leben einzudringen.

Innerhalb der Forschung wird Videoüberwachung ebenfalls genutzt. Durch Funktionen wie Bewegungserkennung oder durch die Nutzung von Langzeitrekordern sind Videoüberwachungen über einen langen Zeitraum möglich. Bei der Bewegungserkennung wird nur dann aufgezeichnet, wenn ein Ereignis eintritt. Diese Funktion spart während der Bildauswertung viel Zeit beim Finden von relevantem Geschehen und reduziert den zur Speicherung der Aufnahmen benötigten Speicherplatz.<ref>Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT – Highspeed-Prozess-Beobachtung. Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT. Abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>

Neben der typischen Überwachung von Menschen und Tieren werden Überwachungskameras zur Kontrolle und Beobachtung von industriellen Abläufen und Experimenten eingesetzt, um schwer zugängliche Bereiche sichtbar zu machen (z. B. innerhalb einer Maschine) oder Vorgänge unter für Menschen schädlichen Bedingungen zu kontrollieren.

Bei automatisierten Prozessen in Betrieben werden zur Überprüfung des Geschehens Videokameras eingesetzt. Sie zeichnen je nach Bedarf bis zu 24 Stunden am Tag auf. Bei Prozesstopp oder aufgetretenen Fehlern kann so schnell der Prozesshergang zurückverfolgt und die Ursachen gefunden werden. In Fabriken werden Überwachungskameras für den Außenbereich eingesetzt, sodass sie vor Nässe und mechanischer Beanspruchung optimal geschützt sind.<ref>Stefan Gmyrek: Anwendungen für Überwachungskameras. Überwachungskamera-Ratgeber. Abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>

Die meisten Überwachungskameras weltweit sind in Großbritannien installiert. Insbesondere aufgrund des Falles James Bulger ist das Land gegenüber der Videoüberwachung teilweise positiv eingestellt. In den britischen Medien wurde fälschlicherweise behauptet, dass Videoaufnahmen zur Aufklärung der Tat geführt haben.<ref>Dietmar Kammerer: Bilder der Überwachung. edition suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 3-518-12550-8.</ref>

In Österreich ist die Zahl der Überwachungskameras seit 2006, wo laut ORF über 160.000 Überwachungskameras auf öffentlichen Plätzen und in Einkaufszentren gemeldet waren,<ref>ORF 25. Januar 2006 http://vorarlberg.orf.at/stories/85431/</ref> mittlerweile auf eine Million gestiegen (Stand 2013).<ref>ORF 23. April 2013 http://wien.orf.at/news/stories/2581260/</ref>

In Deutschland wurde 2014 eine Statistik vom EHI Retail Institute durchgeführt, wo nach der Verwendung von CCTV im Einzelhandel gefragt wurde. Nur 9,4 % der befragten Händler gaben an keine Videoüberwachung zu nutzen oder zu planen.<ref>"CCTV im Einzelhandel" Abgerufen am 12. Mai 2015</ref>

Zu den Kontroversen rund um den Einsatz von Überwachungskameras im öffentlichen Raum siehe auch:

Hauptartikel: Videoüberwachung und INDECT

Die Diskussion um Videoüberwachung hat auch zur Aufnahme von Überwachungskameras in Kunstobjekte, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, geführt.

Technischer Hintergrund

Überwachungskameras bestehen in der Regel aus den folgenden (Bau-)Teilen:

  • CCD- oder CMOS-Sensorchip
  • Objektiv
  • Gehäuse mit Heizung und/oder Kühlung sowie Stromversorgung
  • eventuell einer Servohalterung

Monitore und Rekorder dienen der Signalverarbeitung. Überwachungskameras sind nur selten mit Bewegungssensoren gekoppelt; häufiger nutzen entsprechende Rekorder (bzw. Software) die Signale der Kameras selbst als Bewegungssensor.

Die Qualität des erzeugten Bildes wird von dem verwendeten CCD- oder CMOS-Chip und dem Objektiv bestimmt, wobei je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Objektive an eine Kamera montiert werden können. Neue Modelle von Überwachungskameras nutzen HD-SDI und stellen Bilder in 720p oder 1080p da. Sie werden auf einen HD-SDI-Rekorder geleitet. Videokabel können bis zu 150 Meter lang sein.

Schwarzweiß- und Farbkameras werden je nach Bedarf eingesetzt: Schwarzweiß-Kameras sind lichtempfindlicher und besser für den Nachteinsatz geeignet, Farbkameras dagegen bieten dem menschlichen Betrachter ein erheblich schneller erfassbares Bild. Manche Farbkameras sind in der Lage, bei Dunkelheit auf Schwarzweiß-Betrieb umzuschalten. Der Endverbraucher kann über den Großhandel bereits Kameras mit einer Empfindlichkeit von 0,01 Lux erwerben.

Die Gehäuse von Kameras, die im Innenbereich eingesetzt werden, sind oft bewusst auffällig gestaltet, da Videoüberwachung meist der Verhinderung von vorsätzlichen Straftaten dienen soll. Oft verbergen undurchsichtige Kuppeln (sogenannte „Domes“) dem menschlichen Betrachter die Ausrichtung der Kamera. Dies entspricht dem Einsatzprinzip von Einwegspiegeln in Supermärkten. Der Dome dient dabei ebenfalls dem physikalischen Schutz der Kamera.

Vorsicht ist hingegen bei der Verwendung von versteckten Minikameras oder anderen Objekten geboten, die dazu geeignet sind eine heimliche Videoüberwachung durchzuführen. Gerade an öffentlich zugänglichen Orten und Plätzen, aber ggf. auch im privaten Rahmen ist dies nicht oder nur unter bestimmten Voraussetzungen mit dem Datenschutz vereinbar. Sobald nämlich eine Überwachungsanlage Bildmaterial aufzeichnet und somit Daten identifizierbarer Personen verarbeitet, liegt eine meldepflichtige Datenanwendung vor.<ref>"Videoüberwachung im privaten Bereich" Österreichische Datenschutzbehörde</ref>

Bauformen

Einsatzgebiete und Aufgaben entscheiden über die Bauform der Überwachungskamera. Sollen öffentliche Plätze oder ein offenes Firmengelände beobachtet werden, bieten sich sogenannte offensichtliche, also sichtbare Kameras an. Zwei Bauformarten sind in der Öffentlichkeit vorherrschend: zum einen die Kamera mit Wandarm, zum anderen die Dome-Kamera. Diese können entweder fest oder mechanisch beweglich (PTZ) sein. Für detektivische Maßnahmen eigenen sich dagegen getarnte (Mini-)Kameras.

Überwachungskameras mit Wandarm

Diese Kameras finden sich zumeist an öffentlichen Plätzen, in Parkanlagen und an Gebäuden von beispielsweise Kaufhausketten. Sie gehören zu den offensichtlichen Kameras und dienen neben der zeitnahen Entdeckung von Straftaten ebenso als Abschreckung für Gelegenheitstäter. Aufgrund ihrer zumeist kubischen Form ist leicht zu erkennen, wohin die fest montierte Kamera zeigt bzw. welcher Bereich von ihr überwacht wird. Der Bereich, den sie gerade nicht scannt, ist ungeschützt bzw. benötigt eine weitere Kamera.<ref>Stefan Gmyrek: Arten von Überwachungskameras. Überwachungskamera-Ratgeber. Abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>

Dome-Kameras

Dome-Kameras lassen sich am halbrunden Gehäuse erkennen. Zu finden sind sie an Eingängen von Parkhäusern, im Supermarkt oder im öffentlichen Personennahverkehr. Sie sind meistens an der Decke befestigt und mit getöntem Glas versehen. Aufgrund ihrer kreisförmigen Bauform und den dunkel getönten Scheiben ist nicht auf Anhieb zu erkennen, welcher Bereich von der Kamera überwacht wird. Damit bietet sie einen höheren Abschreckungsfaktor als die Kamera mit Wandhalterung. Daher sind Domekameras auch an sozialen Brennpunkten im Außenbereich im Einsatz. Für diese Aufgabe erhalten sie ein wetterfestes Außengehäuse, das in der Regel aus Aluminium besteht. Neben den festinstallierten Domekameras gibt es auch sogenannte Speed-Dome-Kameras. Bei diesen kann die eigentliche Kamera im Inneren aus der Ferne geschwenkt und geneigt werden und somit einen weitaus größeren Bereich überwachen.

PTZ- und steuerbare Kameras

Steuerbare Kameras können sich nach oben und unten sowie seitlich bewegen. Diese Funktion nennt man PTZ, wobei das „P“ für engl. pan ‚schwenken‘ und das „T“ für tilt ‚neigen‘ steht. Das „Z“ zeigt an, dass diese Kameras ebenso eine Zoomfunktion haben. Sie können stehende oder sich bewegende Objekte erfassen und zur besseren Identifizierung Bildausschnitte vergrößern. Kameras dieser Bauform, die in der höheren Preisklasse angesiedelt sind, verfügen über die Funktion Autotracking. Damit wird eine Person erfasst und, solange wie eben möglich, verfolgt. PTZ-Kameras werden bei Live-Überwachung eingesetzt. An Flughäfen oder in Stadien können Straftaten schnell erkannt werden, so dass das Wachpersonal zeitnah einschreiten kann. Aus der PTZ-Funktion ergeben sich Vor- und Nachteile: Durch ihre Schwenk- und Neigetechnik können sie einen großen Bereich abtasten. Andererseits ist der Bereich, den sie gerade nicht prüfen, ungeschützt.

Minikamera

Minikameras sind sehr kleine Kameras, die mit dem bloßen Auge nicht leicht zu erkennen sind. Sie gehören zu den nicht offensichtlichen Typen und dienen in erster Linie der verdeckten Videoüberwachung. Sie können freistehend eingesetzt oder in anderen Gegenständen platziert werden wie zum Beispiel in Rauchmeldern, Kugelschreibern oder Weckern.

Getarnte Kamera

Bei der getarnten Kamera ist die Kamera fest mit ihrem Gegenstand verbaut. Das Gehäuse, wie zum Beispiel eine Wanduhr, kann dennoch über ihre eigentliche Funktion (hier: die Zeitanzeige) verfügen. Getarnte Überwachungskameras werden meist mit Bewegungsmeldern ausgestattet, sodass sie erst aktiviert werden, wenn ein Gegenstand in ihren Erfassungsbereich eindringt.

IP-Kameras

IP-Kameras gibt es in LAN- und WLAN-Varianten, d.h. dass sie die Kamerasignale entweder über ein Netzwerkkabel oder drahtlos über das WLAN in das Netzwerk senden können. IP-Kameras haben den Vorteil, dass sie nicht extra an einen Computer angeschlossen werden müssen. Das Bildmaterial kann stattdessen von den entsprechend eingerichteten Endgeräten, von beliebig vielen Nutzern, abgerufen werden. Weiters wird noch zwischen Outdoour- und Indoor-IP-Kameras unterschieden, wobei erstere wetterfest sind.

Nachtsicht

Nachtsichtkameras leuchten den zu überwachenden Bereich mit Restlichtverstärker aus oder zeichnen das Geschehen in Wärmebildern auf.

Infrarot-Kameras

Die meisten Nachtsicht- oder Infrarot-Kameras verwenden sogenanntes aktives Infrarot, um Nachtsicht zu erzeugen. Die Kamera ist dabei für Nah-IR, welches von Menschen nicht wahrgenommen wird, empfindlich. Ein IR-Scheinwerfer oder an der Kamera selbst angebrachte LEDs dienen als Beleuchtung. Das Bild der Kamera ist am Monitor auf den ersten Blick nicht von dem einer Schwarzweiß-Kamera und einem Scheinwerfer zu unterscheiden.

Bei völliger Dunkelheit können IR-Nachtsichtkameras noch einen Bereich von 4 bis 100 Metern erfassen, sofern die entsprechende Ausleuchtung gewährleistet wird.

Die Qualität einer solchen Kamera ist von mehreren Faktoren abhängig. Einige verfügen über eine geringe Restlichtstärke und eignen sich nur für den Nahbereich von bis zu 3 Metern. Zudem kann es beim Übergang von Tag- und Nachtbeleuchtung zu Farbrauschen und Farbverfälschungen kommen. Schwarze Kleidung kann am Tag zum Beispiel hell erscheinen, wenn der Stoff Nah-IR reflektiert. Andere Modelle weisen eine separate Nachtsichttechnik auf. Sie wechselt automatisch vom Tag- in den Nachtbetrieb. Ein Farbrauschen kann nicht entstehen, da der Nachtbetrieb auf den Farbmodus verzichtet. Durch IR-korrigierte Objektive wird zudem zwischen Tag- und Nachtfunktion die abweichende Wellenlänge ausgeglichen, sodass das Entstehen unscharfer Bilder kaum vorkommt.

Wärmebildkameras

Während eine IR-Kamera im Nachtbetrieb Schwarzweiß-Bilder produziert, nutzt die Wärmebildkamera die Strahlung der Körperwärme, die jedes Objekt auf der Welt besitzt, um das Überwachungsbild (Thermobild) zu erzeugen. Ein Wärmebild besteht aus vielen Graustufen, die für das menschliche Auge kaum unterscheidbar sind. Aus diesem Grunde wird zur Erstellung der Thermobilder die sogenannte Falschfarben-Methode angewendet. Aus den unterschiedlichen Graustufen werden von der bildverarbeitenden Software gelbe, rote, blaue und grüne Flächen errechnet. Dabei steht Rot für hohe Körperwärme und Gelb für geringere; Blau und Grün geben die geringste Körperwärme an. Schwarze Bereiche strahlen keine zu erfassende Körperwärme aus.

Wämebildkameras kommen an Plätzen zum Einsatz, in denen völlige Dunkelheit oder sehr schwierige Lichtverhältnisse vorherrschen. Da sie nur Wärmebilder erzeugen, können sie zur Identifizierung von Personen nicht verwendet werden. Jedoch wird ein Geschehen als solches bei einer bemannten Videoüberwachung mit Wärmebildkameras erkannt. Täter können durch die Ausstrahlung ihrer eigenen Körperwärme zügig gefunden und vom Wachpersonal zeitnah gefasst werden.<ref>Stefan Gmyrek: Überwachungskameras für Nachtaufnahmen. Überwachungskamera-Ratgeber. Abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>

Nachteile und Einschränkungen

Aus verschiedenen Gründen werden für Überwachungszwecke in der Regel keine Wärmebildkameras oder Restlichtverstärker eingesetzt.

  • Restlichtverstärker und vor allem Wärmebildkameras stellen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Des Weiteren liefern sie farbreduzierte oder verfälschte Bilder.
  • Im Objektschutz geht man davon aus, dass die intensive Beleuchtung von Arealen eine abschreckende Wirkung auf potentielle Einbrecher hat. Der Einsatz von flächendeckender Beleuchtung ermöglicht zudem den Einsatz von Farbkameras und vereinfacht so die Erkennung von Situationen und unterstützt das Wachpersonal.
  • In europäischen Ballungszentren ist durch Lichtverschmutzung nachts oft ausreichende Helligkeit für Überwachungskameras gegeben.

Wärmebildkameras dürfen hierbei nicht mit herkömmlichen Schwarzweiß-Kameras verwechselt werden, deren CCD-Chips generell für nahes Infrarot empfindlich sind (Farbkameras bzw. deren Objektive müssen diesen Bereich filtern, um Verfälschungen zu vermeiden). Infrarot-LEDs und Scheinwerfer mit entsprechenden Filtern können für jede CCD-Schwarzweiß-Kamera als Lichtquelle dienen und ermöglichen so Nachtsicht. Um eine Blendung der Kamera zu vermeiden, werden IR-Scheinwerfer meist getrennt von der Kamera montiert.

Ähnlich wie im militärischen Bereich haben Überwachungsinstallationen mit IR-Scheinwerfern den Nachteil, dass sie von Dritten mit einem beliebigen (Nah-)Infrarot-Sichtgerät ebenfalls gesehen werden können. Spezielle Sichtgeräte sind hier in der Regel nicht nötig – auch viele günstige Digitalkameras (wie die in Handys) verfügen über keinen Infrarotfilter.

Einen echten Nutzen hat IR-Beleuchtung nur in Fällen, in denen der Betreiber der Videoüberwachung mit einem Ausfall der herkömmlichen Beleuchtung rechnen muss, oder gezwungen ist, auf die Beleuchtung eines Areals zu verzichten. Außerhalb der klassischen Überwachung wird diese Technik vor allem zur Beobachtung nachtaktiver Tiere eingesetzt.

Normen und Vorschriften

Gerätebezogen

Für Überwachungskameras (und deren Gehäuse) gültige Normen bzw. Vorschriften sind innerhalb Deutschlands die Schutzart und die Unfallverhütungsvorschriften für Kassen, die definieren, ob eine Kamera für den Innen- oder Außeneinsatz oder den Einsatz in Banken vorgesehen werden kann.

Einsatzbezogen

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Baustellenüberwachung in Frankfurt am Main

Bei der Installation einer Überwachungskamera oder Webcam, welche auf einen öffentlich zugänglichen Ort gerichtet ist, ist in Deutschland § 6b Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) zu beachten. Dieser regelt im Wesentlichen, dass keine Bild- und Tonaufnahmen gemacht werden dürfen, auf denen Personen identifiziert werden können. Dies gilt auch für Merkmale wie Kfz-Kennzeichen, welche eine Identifizierung ermöglichen. Verstöße gegen das BDSG können je nach Schwere auch mit Freiheitsstrafe geahndet werden.

§ 6b BDSG gilt nicht für die Verarbeitung von Bild- und Tonaufnahmen zum Schutze des Staates, der öffentlichen Sicherheit, der Landesverteidigung sowie Tätigkeiten des Staates im Bereich des Strafrechts.

Im privaten Bereich ist eine Videoüberwachung und -speicherung (z. B. durch Überwachungskameras an und in Wohnhäusern) nur dann zulässig, wenn der davon unmittelbar betroffene Personenkreis (z. B. alle Mieter) dieser Maßnahme zugestimmt haben. Andernfalls stellt dies eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts des Betroffenen dar, was stets einen zivilrechtlichen Unterlassungsanspruch und in Einzelfällen sogar Schmerzensgeld- und Schadenersatzansprüche begründen kann (§ 823, § 1004 BGB).

Weblinks

Commons Commons: Überwachungskamera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Überwachungskamera – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

<references />


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